Bis kurz vor Schluss hielt Abraham heute die Abwehr dicht. (Bild: imago/Schüler)

Schiedsrichter Günter Perl pfiff die Begegnung zwischen der TSG Hoffenheim und Eintracht Frankfurt bei bestem Fußballwetter pünktlich um 17.30 Uhr an. Die Eintracht-Fans hatten in der Gästekurve den Platz an der Sonne an diesem späten Sonntagnachmittag und empfingen ihre Mannschaft mit einer schönen Choreografie und „Berlin, Berlin! Wir fahren nach Berlin“-Rufen.

Die arg von Personalsorgen geplagte Eintracht stellte im Vergleich zum Pokalerfolg bei Borussia Mönchengladbach auf gleich fünf Positionen in der Startelf um. Varela, Russ, Seferovic, Barkok und Stendera spielten von Beginn an. Für Stendera war es der der erste Einsatz nach seinem Kreuzbandriss überhaupt. Chandler rückte von der rechten Abwehrseite neben ihn ins defensive Mittelfeld. Varela nahm Chandlers Position ein.

In den ersten zwanzig Minuten tasteten sich beide Teams ab, wobei die Hoffenheimer die präsentere Mannschaft waren. Zu einem gefährlichen Torabschluss kamen aber auch sie nicht. Das änderte sich in der 26. Minute, als die TSG in Person von Amiri die Führung auf dem Fuß hatte. Der Ball prallte an den Pfosten, Hector konnte schließlich zur Ecke klären – Glück für die Eintracht, die aber auch in den folgenden Minuten offensiv nicht so richtig aus dem Quark kam. Symptomatisch für das Spiel nach vorne war ein Hector-Freistoß in der 37. Minute. Der Jamaikaner drosch das Leder planlos nach vorne ins Toraus. So stand es auch nach 45 Minuten noch torlos.

Trotz des ideenlosen Auftritt seiner Elf, wechselte Kovac nach dem Seitenwechsel erst einmal nicht. Auch das Team von Nagelsmann kam unverändert aus der Kabine. Und entsprechend nahtlos knüpften beide Mannschaften an das Gezeigte aus der ersten Halbzeit an. Es passierte lange Zeit wieder erst einmal nichts. Bis zur 53. Minute. Da hatten die Eintracht-Fans den Torschrei schon in den Kehlen. Doch da blieb dieser auch ganz schnell wieder stecken. Den der Ball war zwar im Tor der Hoffenheimer – „Torschütze“ Abraham stand jedoch deutlich im Abseits. Der Unparteiische gab den Treffer entsprechend nicht. Abraham holte sich beim nächsten Angriff der TSG dann direkt eine Gelbe Karte ab. Und die hat Folgen. Der Argentinier wird beim Heimspiel kommenden Samstag gegen Wolfsburg gelbgesperrt fehlen. Das plätscherte ansonsten weiter vor sich hin. Torabschlüsse waren auf beiden Seiten Fehlanzeige. Und ginge es nur nach den Frankfurtern, wären sie mit dem Unentschieden auch nach 90 Minuten sicherlich nicht allzu unzufrieden. Schließlich gehört die TSG Hoffenheim zu de heimstärksten Teams der Liga. Im bisherigen Saisonverlauf gewann die TSG zehn ihrer Heimspiele und sicherte sich fünfmal ein Remis. Als Verlierer ging Hoffenheim in dieser Saison vor heimischer Kulisse noch nie vom Feld. Und die Adlerträger taten heute in der Offensive einfach viel zu wenig, um daran etwas zu ändern. Kovac versuchte in den letzten Spielminuten aber noch einmal, das Angriffsspiel seiner Mannen zu beleben. In der 79. Minute brachte er Blum für Stendera. Letzterer wurde mit lauten Sprechchören der Frankfurter Fans vom Platz geleitet. Auch, wenn er nicht die bahnbrechenden Akzete ins Spiel bringen konnte, feierte der 21-Jährige nach fast einjähriger Verletzungspause heute ein gelungenes Comeback. In der 82. Minute wurde es dann plötzlich auch tatsächlich noch einmal gefährlich vorm Tor von TSG-Keeper Baumann. Ein Befreiungsschlag aus der eigenen Hälfte landete bei Seferovic, der sich stark durchkämpfte, sich am Ende den Ball aber einen Ticken zu weit vorlegte und Baumann die Situation klären konnte. In der 90. Minute passierte dann das, was aus Frankfurter Sicht keinesfalls mehr hätte passieren dürfen. Nach einem Eckstoß trifft Hübner für die TSG zum 1:0. Ein Tor, das aufgrund des Spielverlaufs durchaus glücklich war, aber in eine Hoffenheimer Serie passt: Zwölf TSG-Tore fielen in dieser Saison nach der 80. Spielminute. Hoffenheim trifft in dieser späten Phase häufiger als jede andere Bundesligamannschaft. Bitter für die Eintracht, die am Ende mit leeren Händen dasteht.

Die Leistung der Eintracht-Spieler könnt ihr wie immer hier bewerten.

 

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6 Kommentare

  1. Gute Defensivleistung, leider war es nach vorne zu wenig. Aber Hut ab wie die Mannschaft die vielen Ausfälle und Umstellungen verkraftet und sich präsentiert. Heute hatten wir eben Pech gehabt.

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  2. Schade, heute hatten wir das Gladbach – Gefühl.
    Aber toll, wie Kovac immer wieder das Team einstellt.

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  3. Macht nix. Sieg gegen Mainz und Wob und wir sind voll im Soll 🙂
    Freiburg hat auch schwere Spiele

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