Armin Veh schwört seine Mannschaft auf das "Schlüsselspiel" ein!
Armin Veh schwört seine Mannschaft auf das „Schlüsselspiel“ ein!

Es ist ein Wort, welches man in den kommenden Wochen und Monaten häufiger hören wird – „Schlüsselspiel“. Bekommt man die Tür auf und marschiert danach in die richtige Richtung? Oder muss man sich geschlagen geben und nach unten blicken? Am kommenden Samstag steht Eintracht Frankfurt genau vor einem solch richtungsweisenden Duell. Armin Veh äußert sich daher auch ziemlich deutlich: „Das kann jetzt in die eine oder in die andere Richtung gehen. Nach oben oder nach unten. Das muss man nicht dramatisieren, aber das muss man schon wissen.“ Der Coach ist sich darüber im Klaren, dass am Samstag gegen den FC Ingolstadt ein ganz hartes Stück Arbeit auf der Agenda steht. Die Schanzer sind gut in die Spielzeit gestartet und konnten auch spielerisch bislang durchaus mithalten. Vor allem aber definieren sie sich über ihre Moral, wie Abwehrchef Benjamin Hübner, Sohn von Sportdirektor Bruno Hübner, in der BILD sagte: „Der Charakter der Mannschaft ist einfach nur geil. Es lohnt sich, um sein Leben zu kämpfen.“

Veh wird daran arbeiten müssen, dass die Adler mit der richtigen Einstellung auf das Feld gehen. Ein Unterschätzen oder ein langes „warm-up“ darf es am Samstag im Audi-Sportpark nicht geben. Zu wichtig ist diese Begegnung bereits zu diesem Zeitpunkt der eigentlich noch so jungen Spielzeit. Denn die Hessen möchten, wie Vater Hübner anmerkt, „weiter vorne mitspielen und die europäischen Plätze nicht aus den Augen verlieren.“ Die Spieler sollten schon spüren, dass da eine ganz wichtige Partie auf dem Programm steht. Bei einem Sieg hätte man 12 Punkte gesammelt. „Dann wäre alles super, dann hätten wir einen richtig guten Start„, bestätigt Veh. Der Rückkehrer weiß, wie scharf der Wind am Stadtwald blasen wird, wenn keine drei Punkte aus Ingolstadt mitgebracht werden. Die Unruhe ist jetzt schon wieder spür-, das erste Grummeln laut vernehmbar. Schnell wird dem Team die nötige Qualität für die oberen Ränge abgesprochen, der Vorwurf geäußert, die Mannschaft sei nur durchschnittlich besetzt.

Natürlich – ein „Uefa-Cup-Anwärter“ sei man normalerweise zwar nicht. Der Coach entgegenet aber, dass er seine Mannschaft heute „besser und ausgewogener als in dem Jahr nach dem Aufstieg“ findet. Damals allerdings entschieden die Adler die engen Duelle zu ihren Gunsten. Ob gegen Bayer Leverkusen (2:1), Hamburger SV (3:2), beim 1. FC Nürnberg (2:1) oder gegen den SC Freiburg (2:1) – Woche für Woche triumphierte man 2012 in den „Schlüsselspielen“ und setzte so den Grundstein für die erfolgreichste Spielzeit in den vergangenen 20 Jahren. In dieser Saison fehlt genau dieser Tick bislang noch, wie auch Heribert Bruchhagen am Montag bereits anmerkte.

Es ist ein dünnes Eis auf dem sich die Hessen bewegen. In der Sommerpause wurden hohe Erwartungen geschürt und mit der Rückkehr von Veh auch automatisch die Wiederkehr der Spielzeit 2012/13 erwartet. Nach sieben gespielten Partien allerdings hat man das Gefühl, dass die Automatismen noch immer nicht wie gewünscht greifen. Es ist nicht so, dass die Hessen durchgängig einen schlechten Tag erwischen – viel mehr sind es Wellenbewegungen, die das Spiel der Adler kennzeichnen. Immer wenn man das Gefühl hat, der Knoten könnte jetzt geplatzt sein, gibt es einen Rückfall in längst verloren geglaubte Zeiten. Dann aber tauchen die Hessen wieder wie Phönix aus der Asche auf und spielen erfrischenden, kombinationssicheren Fußball. Nur wenn es der Eintracht gelingt, Konstanz in ihre Leistung zu bringen, ist es auch möglich, wirklich von den oberen Plätzen zu träumen. Mit einem Sieg in Ingolstadt „wären wir ein gutes Stück weiter“ – weiß nicht nur Veh.

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3 Kommentare

  1. Die meisten Aussagen in diesem Bericht passen ebenfalls auf 10 andere Vereine!

    Bis auf wenige Vereine ist das Niveau der Mannschaften recht eng beieinander. Von daher gibt es meiner Meinung nach keine Schlüsselspiele, sondern nur „Endspiele“ bzw 3-Punkte Spiele!
    Man sollte nicht immer zu viel herein interpretieren!

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  2. @ Frankyfurter.
    Genauso sehe ich es auch. Es ist kein „Schlüsselspiel“, oder sind wir nach einem Sieg in Ingolstadt bereits sicher für die Euroleague qualifiziert? Oder ist die Euroleague bei einer Niederlage nicht mehr erreichbar? Oder sind wir dann etwa schon so gut wie abgestiegen? Nichts von alledem. Es ist ein ganz normales wichtiges Bundesligaspiel in einer Saison, in der unabhängig vom Ausgang des Spiels immer noch alles gelingen oder mißlingen kann.

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  3. Es ist aber eine mentale und psychologisches Angelegenheit dieses Spiel und von daher kann man es mit recht „Schlüsselspiel“ nennen.
    Bei einer Niederlage (und eventuellem Sieg der Tabellenunteren) hängen wir tief unten drinnen und haben auch noch zusätzlich die Länderspielpause vor uns.
    Danach dann souverän gegen BMG zu bestehen, wird der Mannschaft schwerer fallen, als mit einem Sieg vor der LSP.
    Klar ist mit einer Niederlage noch nichts „entschieden“, doch mental dürften die Spieler gestärkter sein, wenn sie in diesem „Schlüsselspiel“, gerade nach der „verkorksten“ Englischen-Woche, noch 3 Punkte heimfahren.

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