Waren in München nicht nur auf der Ersatzbank zu finden: Marco Russ (li.) und Marco Fabián.
Waren in München nicht nur auf der Ersatzbank zu finden: Marco Russ (li.) und Marco Fabián.

Mal wieder haben es nicht alle unversehrt nach Hause geschafft. Dieses Mal hat es Makoto Hasebe erwischt. Im Vollsprint rannte er in der 49. Minute in München am geschlagenen Lukas Hradecky vorbei, setzte zur Grätschte an und kratzte so einen Lupfer von Bayern-Stürmer Thomas Müller von der Linie. Der Einsatz des Defensivspielers war aller Ehren wert und bewahrte Eintracht Frankfurt in Fröttmaning vor Schlimmeren, dumm nur, dass der Pfosten im Weg war. Mit voller Wucht prallte Hasebe mit seinem Bein gegen das Aluminium und blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen. Er ließ sich daraufhin kurz am Spielfeldrand von den herbeigeeilten Ärzten behandeln, schüttelte sich und griff danach wieder in die Partie ein. 15 Minuten später ging dann aber doch nichts mehr bei dem Japaner und er war dazu gezwungen, sich auswechseln zu lassen. Nach dem Spiel klärte Trainer Niko Kovac auf: „Er ist im Krankenhaus mit einer tiefen Fleischwunde am Schienbeinknochen.“ Wie lang sie war, konnte der Kroate nicht verraten, „aber es ist auf jeden Fall sehr schmerzhaft gewesen“, und musste mit mehreren Stichen genäht werden. Wann Hasebe Kovac wieder zur Verfügung stehen wird, ist unklar.

So schmerzhaft der Verlust des 33-Jährigen ist, so sehr freut sich Kovac über zwei Spieler, die gestern nach langer Zeit wieder das Bundesliga-Parkett betreten durften. Als Hasebe in der 64. Minute vom Platz humpelte, stand Marco Russ an der Seitenlinie bereit. Nachdem der Verteidiger im DFB-Pokalspiel gegen Bielefeld schon ein paar Minuten Profifußball-Luft schnupperte, durfte er dies nun auch nach seiner überstandenen Tumorerkrankung und knapp zehn Monaten Pause in Deutschlands höchster Spielklasse tun. Dabei wurde er nicht nur vom Eintracht-Anhang gefeiert, sondern auch das Münchener Publikum klatschte für Russ, als dieser das Spielfeld betrat. „Für Kurzeinsätze bietet er sich an“, betonte Kovac und bescheinigte ihm, dass er seine Aufgabe gegen die Bayern „gut gemacht“ habe. Dennoch erkenne der Übungsleiter im Training bei seinem Spieler weiterhin „Nachholbedarf“, Kovac sagte gleichzeitig aber auch: „Ich weiß, dass er da ist, wenn ich ihn brauche, deswegen wird er auch in Zukunft sicherlich noch das eine oder andere Spiel machen.“

Das wird hoffentlich auch für Marco Fabián gelten, der in München der zweite Rückkehrer im Eintracht-Ensemble war. Der Mexikaner feierte in der 78. Minute sein Comeback nach überstandener Verletzungspause. Seit dem Trainingslager im Januar in Abu Dhabi war der technisch versierte Offensivspieler nicht mehr für seine Mannschaft am Ball. Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich legten ihn lahm. Erst eine Spritzenkur bei den Ärzten von Real Madrid half Fabián, wieder auf die Beine zu kommen. Seine Rückkehr war eigentlich erst im April geplant, nach der Länderspielpause sollte der Mittelfeldspieler wieder eingreifen. Jetzt ging es zur Freude aller doch schneller als erwartet. Nachdem eine Teilnahme im Testspiel unter der Woche gegen den SC Hessen Dreieich noch zu früh für den 27-Jährigen gewesen wäre, war sich Kovac trotzdem sicher, „dass ich ihn zehn, 15 Minuten bringe, einfach auch damit er wieder das Gefühl für den Rasen, Gegenspieler, Ball und Schiedsrichter bekommt.“ Der Coach erklärte, dass Fabián „schmerzfrei“ sei und im Vorfeld der Partie in München „zwei scharfe Einheiten“ absolvierte und sagte weiter: „Ich bin froh, dass alles so gut gelaufen ist.“

Wird voraussichtlich gegen Hamburg wieder am Ball sein: Verteidiger Jesús Vallejo.
Wird voraussichtlich gegen Hamburg wieder am Ball sein: Verteidiger Jesús Vallejo.

Das Lazarett lichtet sich also wieder langsam bei der Eintracht. Kovac wird am kommenden Samstag wieder mehr Alternativen zur Verfügung haben als zuletzt in München, wo seine Mannschaft arg gebeutelt war. So steht Jesús Vallejo nach auskuriertem Muskelfaserriss wieder in den Startlöchern und wird aller Voraussicht nach gegen den Hamburger SV in die erste Elf zurückkehren. Er könnte dann vielleicht Michael Hector verdrängen, der den Spanier in den letzten Spielen vertreten hatte oder die beiden machen aufgrund der Verletzung Hasebes gemeinsame Sache mit David Abraham in der Dreierkette. Zudem kehrt für den Abwehrverbund Linksverteidiger Bastian Oczipka zurück, der in München wegen einer Gelbsperre zum Zuschauen verurteilt war. Auch Alexander Meier, der gegen die Bayern grippegeschwächt passen musste, wird gegen den HSV wieder zur Verfügung stehen. So werden sich Kovac nicht nur durch Fabiáns Rückkehr mehr Optionen in der Offensive bieten, die er gegen den HSV ziehen kann.

Am heutigen Montag ist trainingsfrei, ab Dienstagvormittag beginnt die Vorbereitung auf das Spiel gegen die Hanseaten. Kovac wird es freuen, dass er nicht nur aus der guten Leistung, die seine Mannschaft gegen den Rekordmeister gebracht hat, Hoffnung für die Zukunft saugen kann, sondern auch aus der Tatsache, dass sich seine Mannschaft nicht wie in München von alleine aufstellt. Gegen Hamburg soll schließlich die Kehrtwende geschafft werden. Der Trainer will mit seiner Mannschaft endlich den „Bock umstoßen“ und hofft darauf, das notfalls mal ein Ball über die gegnerische Torlinie gedrückt werden kann, um zu einem dieser dreckigen Siege zu kommen. Bei nur vier Toren, die die Eintracht in der Rückrunde erzielt hat und der derzeit mangelhaften Chancenverwertung (Nur vier Treffer aus 28 Chancen bedeuten eine Quote von rund 14 Prozent – nur jeder siebte Schuss findet den Weg ins Tor, in der Hinserie lag dieser Wert noch bei 29 Prozent) wäre das vielleicht auch mal bitter nötig. Die Kovac-Truppe weist momentan die Werte eines Absteigers auf, in derJahrestabelle steht seine Mannschaft auf Platz 18.

Zwar belegen die Hessen auch nach fünf Niederlagen in Folge immer noch einen internationalen Startplatz und stehen ohne Zweifel gut da, doch könnte es bei einer Niederlage gegen den HSV schnell nach unten gehen. Davor sollten die Augen nicht verschlossen werden. Einfach wird die Partie gegen den neuen Klub vom ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Eintracht, Heribert Bruchhagen, nicht werden. Die Nordlichter gewannen ihre Partie am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach nach einem couragierten Auftritt und 0:1-Rückstand noch mit 2:1. Schaffen es die Adlerträger nicht, gegen die „Rothosen“ zu Punkten zu kommen, würde der Abstand zu den im Abstiegskampf befindlichen Hamburgern nur noch sechs Punkte betragen. Kein allzu dickes Polster, auf das sich die Eintracht ausruhen kann.

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16 Kommentare

  1. Während dem Spiel werde ich wohl auf der A 3 neben dem Stadion herrauschen, da will ich unbändigen Jubel hören! Ein Sieg gegen den HSV und vieles wir dann fast wie von alleine gehen.

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  2. Die Frage ist wen Kovac vorne aufstellt. Rebic könnte natürlich im Mittelfeld spielen und Hrgota und Meier vorne. Dann müsste man aber einen Spieler opfern wenn Fabian auch wieder zurückkehrt. Auch ist die Variante relativ offensiv. Also denke eher nicht Rebic, Meier und Hrgota zusammen , sondern entweder Meier oder Hrgota.
    Hrgota fande ich gar nicht so schlecht die letzten beiden Spiele-ist aber ein Chancentod. Meier war die letzen Spiele die er gemacht hat ein Fremdkörper im Spiel-wenn Fabian Meier aber richtig einsetzen kann-sehe ich ihn aber wieder vor Hrgota.

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  3. diese Situation erinnert mich etwas an die letzte Saison mit dem Unterschied, dass es jetzt um einen Europapokalplatz geht und letzte Saison um den Klassenerhalt. Am Samstag kann die Mannschaft den Bock umstoßen und die 5 Niederlagen vergessen machen. Jetzt geht es darum, in den restlichen 10 Spielen unseren Europapokalplatz zu verteidigen AUF JETZT – lasst es uns gemeinsam anpacken als würde es um den Verbleib in der Liga gehen. Die kommenden 3 Spiele werden richtungsweisend und ich glaube an unsere Mannschaft und ich glaube an 7 Punkte gegen Hamburg, Gladbach und Köln !

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  4. Da es bei Fabian vermutlich noch nicht für die Startelf reichen wird, würde ich mit Meier und Hrgota spielen. Auch wenn Meier schwach war die letzten Wochen, so könnte das ein Spiel sein, das zu ihm passt.

    wie wäre es denn mal wieder mit einem 4231?

    Chandler,Abraham,Vallejo,Oczipka
    Mascarell, Hasebe (hoffentlich)
    Gacinovic,Meier,Rebic
    Hrgota

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  5. Der Optimismus und die nötige Euphorie sind wieder zurück…..ForzaSGE ist das schee.
    Wenn die Mannschaft im Stadion und den sozialen Netzwerken merkt, dass wir wieder kompromislos an sie glauben, wird das am Samstag auch was mit dem Sieg. Auf jetzt!

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  6. ————Radi———-
    –Vallejo–Hase–Vater–
    Chandler———-Otsche
    Mascarell———-Fabian (Gac.)
    Rebic—-Meier—-Blum

    Hoffe auf diese Aufstellung, mal schauen!

    Forza SGE

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  7. bitte zwei echte stürmer! hinten spielen wir wohl eh wieder nicht zu null also müssen wir vorne ENDLICH (mindestens) zwei dinger machen!
    gegen bielefeld stimme das ergebniss aber die leistung nicht. gegen bayern stimme die leistung eigentlich (wir waren nur so gut wie die bayern es zugelassen haben)aber das ergebnis nicht. wenn gegen hsv die leistung stimmt bin ich mir sicher, dass auch das ergebnis stimmt!

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  8. Ohne das jetzt wirklich recherchiert zu haben glaube ich subjektiv, dass wir die besten Spiele aus einer stabilen Defensive mit Dreierkette (=Fünferkette) und einem echten Stürmer gemacht haben, also 3 4 2 1.

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  9. @8Fozzi: Das glaub ich auch.
    Es ist auch nicht so, dass diese Fünferkette so ne komplett defensive Sache ist. Im Gegenteil. In der Vorwärtsbewegung haben wir 2 Außenverteidiger mit Oczipka und Chandler, die sich ja durchaus mal nach vorne trauen und die viel Laufleistung zeigen weil sie auch defensiv immer parat stehen. Natürlich wäre es super, wenn die Flanken auch mal wieder jemand verwerten würde.

    —————Hradecky
    —————-Hasebe
    —–Abraham———-Vallejo
    Chandler—————-Oczipka
    ————–Mascarell
    Rebic——–Meier——-Gacinovic
    ————–Hrgota

    Sollte Fabian fitter sein als Meier, dann kann man auch mit ihm starten und Meier später für Hrgota bringen.

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  10. wir haben beim HSV 3:0 gewonnen im Hinspiel, die werden sich am Samstag gegen uns voll rein hängen zur Revanche.
    Ob Hasebe und Vallejo am WE spielen können ist noch sehr ungeweiss

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  11. @grantler
    Juric erinnert mich an Joselu. Jedenfalls weis er im Video wo der Kasten steht. Könnte uns guttun.

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  12. @11
    Also ich hätte da gerne ne Dopplsechs. Den Kostic kannst’de nicht mit Chandler alleine lassen – das geht nicht gut!

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  13. Wenn Fabian fit ist sollte der auch von Anfang an spielen, seine Ideen brauchen wir. Aber ich sehe zu der Aufstellung gibt es unterschiedliche Meinungen oder Optionen. Endlich 😉 Bei mir steigt die Euphorie auch wieder, da wir wieder alle Trümpfe spielertechnisch aufbieten können.

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  14. Nach dem Lesen dieses Artikels rechne ich mit dieser Aufstellung.
    Hradecky – Abraham, Hector, Vallejo – Oczipka, Chandler – Mascarell, Fabián – Rebic, Gacinovic – Meier
    Abraham auf der Hasebe-Position und Hector auf halbrechts neben Timmy.
    Hoffe natürlich auf Hasebe, aber wenn es heißt ‚unsicher‘ und Kovac bei Mascarell bei einer ähnlichen Schnittwunde meint 8-10 Tage .. dann kann es schon gut sein, dass es einfach Zeit braucht, bis das wieder zusammenheilt. Ich rechne daher mit nem Ausfall und hoffe auf ne Wunderheilung. Auch bei Varela rechne ich nicht damit, dass er rechtzeitig fit wird und selbst wenn, dann wäre wohl eher ne Alternative für die Bank.

    Da es bei Russ heißt: „Für Kurzeinsätze bietet er sich an“ (also nicht von Beginn .. fand, er hat das gg Bayern gut gemacht) und ich auch dringend dazu rate mit 3er/5er-Kette zu spielen, müsste wohl Hector wieder spielen. Das sehen viele hier sicherlich nicht gern (und ich auch nicht), aber m.E. in der derzeitigen Konstellation noch die beste, weil sicherste Variante.
    Gegen Ingolstadt ging die 4er-Kette übel nach hinten los, auch gegen RB Leipzig (beide Spiele frühe rote Karte!!) .. und manche haben vielleicht noch das Bielefeld-Spiel im Kopf .. wie unsicher unsere Verteidigung in der 4er-Kette selbst gegen die agierte. Und HSV iss ne ganze Nummer stärker vorne wie Bielefeld, insbesondere auf den Außen mit Kostic und Müller. Letzterer dürfte wieder fit sein.
    Nur gegen ein damals formschwaches Darmstadt klappte es mit ner Viererkette, ansonsten waren das unsere schwächsten Auftritte, insb. in der Rückrunde.
    Vielleicht verloren wir auch manche Spiele mit unserer 3er-Kette, aber zumindest machten wir recht gute Spiele und das sah relativ stabil aus (auch gegen Hertha und Leverkusen m.E. .. wurde nach Rückstand einfach schwer, Rückstand hätte aber vor allem gg Hertha nicht sein müssen). Selbst wenn wir mit ner 3er/5er-Kette in Rückstand geraten, so ist es zuhause gegen den HSV möglich während des Spiels mehr Risiko zu gehen und auf 4er-Kette umzustellen und dann mithilfe des Publikums offensiv voll zu powern. Gegen Hertha und Leverkusen auswärts ist das schon schwieriger, aber mit 4er-Kette zu Beginn hätten wir da wohl auch mit hoher Wahrscheinlichkeit Gegentore kassiert.
    Ich denke aus genannten Gründen, der HSV ist derzeit zu stark um ne Viererkette zu riskieren. Zudem sehe ich Chandler in ner Viererkette als Schwachpunkt. Wenn Viererkette, dann sollte Varela spielen, wie am 1. Spieltag gg Schlacke.
    Notgedrungen wäre ich also sogar für Hector in der 3er-Kette .. denn wichtiger als Tore finde ich, keine Gegentore zu bekommen. Besser 0:0 als verlieren. Und zusammen mit Vallejo und Abraham machte Hector zudem seine besten Spiele (Bayern, Dortmund).
    Wenn man so in das Spiel geht wird nämlich eher der HSV unruhig, denn die brauchen den Sieg wesentlicher nötiger und haben damit mehr Druck.
    Das hat uns in der Saison stark gemacht und davon sollten wir nicht abrücken .. außer wir spielen gegen formschwache Gegner zuhause und unsere Spieler sind eingespielt (das sind sie derzeit nicht…wir spielen derzeit wöchentlich mit veränderter Defensive und Offensive).

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