OczipkaUnd dann sackten sie endgültig zusammen. Im Hintergrund ertönte zum vierten Mal in kürzester Zeit die Tormusik des SC Freiburg und die Eintracht musste sich in dieser 88. Minute endgültig geschlagen geben. Die Gästekurve leerte sich schnell – die Fans der Hessen konnten nicht so recht fassen, was sie da in den letzten 30 Minuten erlebt hatten. Innerhalb kürzester Zeit hat sich die Mannschaft alles, was sie sich mühevoll und hochkonzentriert in 60 Minuten aufgebaut hat, selbst eingerissen. Im Mittelpunkt: Stefan Aigner. Der zum Ende der Hinrunde so starke Flügelspieler hätte in der 51. Minute dafür sorgen können, dass die Adler mit 2:0 in Führung gehen. Nach einem Traumpass von Marc Stendera legte er quer auf Haris Seferovic – jedoch so unpräzise, dass dieser einfach nicht an den Ball kommen konnte. 10 Minuten später ging der 27-jährige im eigenen Strafraum dann ungeschickt zu Werke und fällte den Freiburger Linksverteidiger Christian Günter. Den anschließenden Foulelfmeter verwandelte Vladim Darida sicher zum 1:1 und läutete damit eine turbulente Schlussphase ein.

Danach sah es allerdings lange Zeit nicht aus. Die Mannschaft von Thomas Schaaf, die im Gegensatz zum Spiel gegen Bayer Leverkusen mit Trapp und Aigner für den abgewanderten Hildebrand und Piazon begann, erlebte einen Traumstart. Schon nach 46 Sekunden zappelte der Ball im Netz. Stenderas Freistoß fand Russ, der aus kürzester Zeit unhaltbar für Roman Bürki einnetzte. Die Breisgauer kamen in der Anfangsviertelstunde überhaupt nicht zum Zug – die Eintracht agierte selbstbewusst, stand hinten sehr kompakt, ließ die Heimmannschaft nicht ins Spiel kommen. Und nach vorne ergaben sich immer wieder Möglichkeiten, jedoch war Meiers Kopfball in der 10. Minute zu schwach, ebenso der Abschluss von Inui in der 14. Nur langsam erholten sich die Schwarzwälder, setzten aber nach 16 Minuten ihrerseits einen ersten Akzent, Mike Frantz scheiterte aber am stark reagierenden Trapp. Weitere Möglichkeiten konnten die Gastgeber, die heute über den Bau des neuen Stadions abstimmen, aber nicht erspielen. Stattdessen hätten die Adler noch erhöhen können, jedoch scheiterte Seferovic erst mit einem Distanzschuss (20. Minute) und kurz vor der Pause noch mit einem satten Schuss aus spitzem Winkel (44. Minute).

31.01.2015, Fussball, 1. BL, SC Freiburg - Eintracht FrankfurtZu diesem Zeitpunkt hätten wohl nur die wenigstens vermutet, was noch passieren sollte. Doch schon zu Beginn des zweiten Durchgangs deutete sich an, dass die Partie eine andere werden könnte. Die Freiburger, bei denen Neuzugang Nils Petersen kam, spielten nun deutlich engagierter und hatten bereits kurz nach Wiederanpfiff die erste große Möglichkeit zum Ausgleich, jedoch ging der Schuss von Schmid aus 17 Metern nur knapp am Tor vorbei. Und dann rückten zwei Protagonisten in den Mittelpunkt – wie oben schon beschrieben, Aigner in die Rolle der „tragischen Figur“ und auf der anderen Seite Petersen als „strahlender Held“. Die Hessen, die in der ersten Halbzeit so stark in allen Mannschaftsteilen gegen den Ball gearbeitet und gepresst haben, überließen der Heimmannschaft immer mehr das Spielfeld. Auf einmal wurden die wichtigen Schritte nicht mehr mitgegangen, die Löcher immer größer und die Abspiele zunehmend ungenauer. „Es fängt ja damit an, dass die Sechser nicht hinkommen, wenn vorne die vier nicht richtig dran sind. Das zieht sich wie eine Kettenreaktion durch die ganze Mannschaft“, kritisierte Torschütze Russ die Leistung der Offensivabteilung im zweiten Abschnitt. „Was in der zweiten Halbzeit passiert ist, ist nicht zu erklären. Wir hatten Freiburg in der ersten Hälfte voll im Griff. In der Pause haben wir es noch angesprochen, dass wir so weiter machen müssen, aber wenn du dann den Schritt weniger machst, hast du keine Chance“, war auch Trapp bedient.

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13 Kommentare

  1. Schock !!!
    was soll ich sagen ???
    vgl. Paderborn !!!

    wie damals so schnell als möglich zusammensetzen, das kann doch nicht unsere SGE sein.

    am Dienstag muss !!! eine Reaktion her – egal ob es dann gegen ein Spitzenteam reicht, aber die Reaktion will ich sehen (vgl. Bayern)

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  2. irgendwie nervt es gewaltig das es im trainingslager hies man hätte an der abwehr gearbeitet und gleich im ersten spiel bekommt man wieder 4 dinger vom tabellenletzten.
    wer hier vom europacup redet leidet unter realitätsverlust das sollten auch mal die herren profis kapieren und sich mal die tabelle anschauen. der einstellige tabellenplatz täuscht gewaltig denn es sind nur 7(!!!!) pkt bis zum 18!!

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  3. Das ist genau so wenig richtig wie es richtig ist, die EL als Ziel auszugeben!!

    Das hat auch keiner der Spieler gemacht wenn ich mich richtig erinnere; die sagten nur (Haris als bestes Beispiel); dass man sich die höchsten Ziele setzen sollte; und das ist auch richtig.

    Hätte man gestern bis zum Ausgleich hier mitgelesen, dann hätte auch keiner hier geschrieben, dass das nicht möglich wäre.

    Nach dem Spiel nun wieder nur den puren Überlebenskampf auszurufen ist ebenfalls daher in meinen Augen falsch; weil wir unsere Qualitäten haben; genau so unsere Fehler.

    Es sind 7 Punkte zum 18. (vorher waren es grade mal 8; also hat sich da so gut wie nix geändert!) aber je nach Ergebnis auch weiterhin nur 4 Punkte bis zum 6.

    Und ich lasse mich nicht nur in der Nachbetrachtung vom schlechten verleiten, wir hatten auch in diesem Spiel wieder gezeigt, was wir drauf haben! Und nur weil dieses mal Aigner in 2 Szenen die falsche Entscheidung traf (normalerweise macht er die Vorlage so dass es 2:0 steht; das wissen wir auch alle) ist noch lange nicht wieder alles nur negativ.

    Unsere Abwehr dicht zu bekommen geht nur, wenn wir insgesamt defensiver agieren; und das will die Mannschaft nicht bzw. das kann sie nicht wirklich. Ich erinnere an die Diskussionen über Systeme, usw. während der Niederlagenserie in der Hinrunde. Da kam auch die Mannschaft dann und bat darum, wieder das alte, offensive System zu spielen – Schaaf sagte sozusagen Ja dazu und dann wurde auch wieder toller Fussball gespielt und ordentlich gepunktet.

    Mit der anderen Taktik klappte das kaum, also ist es klar, dass wir eigentlich so agieren müssen wie auch gestern die ersten gut 60 Minuten; also vorne drauf gehen und offensiv spielen.

    Das ist sozusagen Hoffenheim reloaded, aber anders kann es diese Mannschaft nicht; das hat sie auch schon gezeigt. Dazu brauchen wir im zentralen Mittelfeld noch mehr Qualität, die wir aber so leicht nicht bekommen.

    Gestern war es am Ende einigermaßen brutal; aber noch lange kein Grund nun wieder den Abstiegskampf auszurufen.

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  4. es war der 18.spieltag und wir sind 6pkt vom anbstiegsplatz entfernt. wenn das kein abstiegskampf ist….wir spielen jetzt gegen saustarke wolfsburger, in augsburg zu hause schalke und dann in mainz. ich glaube kaum das da ne flut an punkten kommen wird gerade in augsburg und in mainz sehen wir meist nicht gut aus…

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  5. Wir stecken zur Zeit nicht im Abstiegskampf, das ist ein ganz klarer Fakt!

    Wer auf Rang 9 steht zur Zeit mit diesem Vorsprung steht im Mittelfeld mit Kontakt nach oben und nach unten, aber keinesfalls im Abstiegskampf.

    Was in Zukunft kommt weiß keiner von uns; wenn wir nach diesen Spielen weiter unten stehen sollten als momentan, dann stehen wir wieder im Abstiegskampf, aber zur Zeit stehen wir sozusagen im Niemandsland der Tabelle.

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  6. @6
    Wir reden uns in 1 Woche wieder. Bei der gestrigen Trümmertruppe geben ich keinen Pfefferling gegen die Wölfe. Die Wölfe werden uns wie gegen Bayern mit einen 4-4-2 dermasen filitrieren, dass wir kein Land sehen. Ich rechne mit dem selben Ergebnis wie gestern. Dann geht es gegen die 3. Burg (Augsburg) die uns noch nie gelegen haben, Dann Schalke und Mainz……mein Gott, dass ist purer Abstiegskampf, eagle1978, was sonst?!

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  7. Was Du schon wieder alles vorher weißt….. :O)

    Wir reden uns gerne in einer Woche wieder, gerne auch in 3 oder 6 Wochen; ich bin öfters hier. :O)

    Warum es zur Zeit KEIN Abstiegskampf ist wiederhole ich nun nicht mehr; meine Erklärung dazu steht in Post Nummer 6.

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  8. ich bin begeisterter Eintracht Fan, immer im Stadion und dauernder SGE-Optimist.
    Trotzdem, bis wir nicht 36 Punkte haben, sind wir im Abstiegskampf, ob uns das gefällt oder nicht.
    Ich habe aber auch keine Lust, immer wieder auf das : „im den nächsten Spiel“ zu warten. Wir leben im jetzt und hier und gestern war ab der 60. Minute leider eine Offenbarung. Ein – und – jedes Spiel dauert 90 Minuten. wir spielen auch kein Eiskunstlauf, d.h. 60 von 90 Minuten überlegen > heißt bessere Mannschaft. Nein !!! abgerechnet wird zum Schluß – 1 . 4 > blamabel !!!

    Evtl war jemand von Euch bei der Waldtribühne mit Istvan Sztany – immerhin Meister 1959 mit der SGE, was hat der gesagt ???
    – ich komme ins Waldstadion, nicht um die Eintracht schön spielen zu sehen – ich komme um Siege zu sehen, wenn dann noch schön gespielt, umso besser.
    Mir geht es genau so !!

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  9. Tja, da ist schon was dran, aber genau für diese Denkweise wurde u.a. Funkel vom Hof gejagt (von vielen Teilen der Fans, der Presse, usw.).

    Wenn es danach geht brauchen wir keine Tabelle mehr ansehen; dann stehen außer den ersten 6 Teams alle sehr lange im Abstiegskampf.
    Das kann man so sehen, muss man aber nicht……

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  10. Mir ist diese ewige Rückschau auf gestern und vorgestern egal, da wurden Fehler gemacht und genauso gute Leistungen gebracht, aber das ist Geschichte und natürlich müssen außer uns noch 10 Mannschaften nach unten schauen.
    trotzdem möchte ich mir die Tabelle ansehen und mich daran erfreuen, aber vor allen Dingen daran, wie sich unser Team diesen Tabellenplatz erkämpft und erspielt hat.
    Beides hat in Freiburg bis zur 60.Minute meine Erwartungen erfüllt, doch dann hatte Stefan Aigner 2 mal einen menschlichen und fußballerischen Blackout, das kann passieren und von mir auch kein Vorwurf dafür.
    Die Mannschaft (und da helfen auch keine Schuldzuweisungen- ALLE !! – 11 Spieler – haben versagt) ist daran zerbrochen und das macht mich ärgerlich !!! Da erwarte ich von den Verantwortlichen und dem Trainerteam mehr als Bekenntnisse usw. und am Dienstag eine sichtbare und spürbare Reaktion.
    Wir können am Dienstag verlieren, O.K. , dann bricht die Welt auch noch nicht zusammen. Ich möchte aber eine (meine) „Eintracht“ sehen, Kampf, Wille und Leidenschaft – und das nicht nur 60 Minuten sondern 90 + Nachspielzeit.

    Wenn’s ganz schlimm kommt, VW und dann Augsburg uns den A…. versohlt, nun ja, dann singe ich trotzdem mit Inbrunst: “ Im Herzen von Europa“ gegen Schalke . Lebbe geht weiter ! (aber man kann ja noch was sagen)

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  11. Jawohl, das sind Posts die sich mit meiner Meinung sehr decken und die ich mag!!!

    Genau so handhabe ich es auch; natürlich gewinne auch ich lieber als ich verliere mit meiner Eintracht, aber ich erkenne die Realitäten nun mal seit langem an und im großen und ganzen macht meine Eintracht seit dem bitteren letzten Abstieg viel mehr richtig als falsch.

    Und am Samstag war es auch so wie Du sagst bzw. wie ich es auch schon geschrieben hatte; am Ende ist das nackte Resultat brutal für uns; aber gute 2/3 des Spiels sahen ganz anders aus. Auch wenn man dafür nichts bekommt, waren wir nicht so chancenlos wie beispielsweise Paderborn oder heute Hertha (gegen auch nicht wirklich viel stärkere Gegner auf dem Papier her).

    Ich habe an dieser Reaktion am Dienstag keine Zweifel! Damit meine ich nicht, dass ich einen Heimsieg erwarte, aber WOB wird nicht im Vorbei gehen bei uns gewinnen.

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