vflwolfsburg-eintrachtWas haben wir gelitten, was haben wir die letzten Wochen im öden Sumpf der Testspiele verbringen müssen – die Spannung wurde Woche um Woche aufgebaut. Saisoneröffnung der Eintracht? Schön und gut. Testspiele – erfolgreich oder nicht – egal. Interessiert nicht. Die Mannschaft? Der Trainer? Euphorie? Fragen über Fragen. Diese sind nun in Form eines lange erwartenden Wortes gewichen: Saisonstart. Endlich. Die Saison 2015/16 beginnt für die Frankfurter Eintracht mit einem Auswärtsspiel bei Vizemeister VfL Wolfsburg. Eine schwere Aufgabe für die Elf von „Herzenstrainer“ Armin Veh, der durch sein erneutes Engagement schon nach wenigen Wochen für Aufbruch-Stimmung gesorgt hat. Wenn die SGE diese nun einigermaßen auf dem Platz zur Geltung bringen kann, gepaart mit Einhaltung der taktischen Vorgaben, Spielfreude und Effizienz – dann könnte es eine gute Runde für die Hessen werden. Die Partie des 1. Spieltages wird am Sonntag, den 16.08.2015 um 15:30 Uhr von Schiedsrichter Christian Dingert angepfiffen. 2.381 Frankfurter werden ihre Elf in die Autostadt begleiten und vielleicht zu einem respektablen Punktgewinn oder mehr anfeuern.

DIE AKTUELLE FORM

Beim letztjährigen Zweiten der Runde herrscht große Euphorie vor. Ein Umstand, der sich wahrhaftig nicht verleugnen lässt. Aber auch die Erwartungshaltung im Umfeld und vielleicht auch bei den Verantwortlichen des VW-Aushängeschildes dürfte gestiegen sein. Alles andere als ein erneuter Einzug in die europäischen Konstrukte wäre nicht als Erfolg zu werten. Bei vielen erscheint der VfL Wolfsburg gar als Verfolger Nummer Eins, wenn es gilt, die Jagd auf den über Jahre erfolgreichen FC Bayern zu eröffnen und positiv zu gestalten. In den Testspielen zeigte sich die Elf von Trainer Dieter Hecking bereits gut eingespielt und der Gewinn des Supercups gegen die Bayern dürfte auch etwas Rückenwind für die kommenden Aufgaben verbreiten. Kevin De Bruyne verkörpert absolute Weltklasse und ist schon jetzt in sehr guter Verfassung. Zudem wirkt die Mannschaft eingespielt und verfügt über eine zwar noch ausbaufähige Abwehr, deren Abwehrchef Naldo aber Spiele mit wuchtigen Standards quasi im Alleingang entscheiden kann.

30.08.2014, Fussball, 1. BL, VfL Wolfsburg - Eintracht FrankfurtEinen guten 9. Tabellenplatz belegte die Frankfurter Eintracht am Ende der Saison 2014/15. Das Glas war eher halbvoll, anstatt leer. Unter Ex-Coach Thomas Schaaf zeigte die SGE teilweise begeisternden Fußball und brachte die Fans zumindest im eigenen Station das eine oder andere mal in tiefste Verzückung. Auswärts – na ja. Braucht man „gar ned drübber redde“, wie es unser Redaktionsmitglied Henni mit seinem Comedy-Partner Gerd als Badesalz einst treffend formulierte. Dennoch ist die letztjährige Saison als Erfolg zu betrachten und die Arbeit von Schaaf und seinem Trainer-Team durchaus zu würdigen. Negativen Schlagzeilen und Presse zum Trotz.

Umso mehr war die Überraschung groß, wenn nicht gar größer, als Armin Veh reumütig zu den Hessen zurückkehrte. Nicht von jedem gleich akzeptiert – seine Aussagen beim Abgang wurden und werden ihm noch von einigen übel genommen. Aber getrau dem Ausspruch Winston Churchills (für die Jugend: ehemaliger englischer Premier-Minister): „Was interessiert mich der Scheiß, den ich gestern gesagt habe!“ – ist der Erfolgscoach zur SGE zurückgekehrt. Kann die „Herzensangelegenheit“ nochmals gut funktionieren? Wird sich zeigen. Jedenfalls eines ist sicher: der Stimmung hat es keinen Abbruch getan und die PKs und Interviews werden wieder mit viel Wortspiel, Sarkasmus und Lächeln gespickt sein. Veh – wie man ihn kennt und schätzt.

Die Testspiele absolvierte die SGE allesamt gegen unterklassige Gegner. Der „Härtetest“ gegen den FC Tokyo konnte erfolgreich (3:2) gestaltet werden, jedoch bereitet die Abwehr wieder einmal Sorgen. Das neue Innenverteidiger-Duo Zambrano und Abraham hatte noch nicht allzu viel Zeit sich einzuspielen. Und die Torwartfrage wird wohl erst mit dem Anstoß am Sonntag entschieden. Noch kann man sich kein genaues Bild über den Leistungsstand der Eintracht zurechtlegen. Nach ein paar Spieltagen ist vielleicht ein erster zarter Fingerzeig in die grobe Richtung möglich. Das System Veh muss am Sonntag die erste Bewährung bestehen.
STATISTIK und WISSENSWERTES

30.08.2014, Fussball, 1. BL, VfL Wolfsburg - Eintracht FrankfurtBisher gab es 26 Duelle zwischen beiden Teams. 12 davon konnten die Wolfsburger für sich entscheiden, nur 4 die Eintracht. 10 Unentschieden stehen zudem zu Buche. Das Torverhältnis beträgt 41:33 Tore für den VfL.

Auswärtsbilanz der Eintracht in Wolfsburg: 13 Spiele – 7 Siege für WOB, 5 Remis und nur ein Sieg für die SGE. Torbilanz: 22:13 für die Wölfe.

Rund ums Spiel: Erstmals kommt es an einem ersten Spieltag zu einem Aufeinandertreffen zwischen beiden Clubs. Die Autostädter sind seit 5 Spielen gegen die Hessen ungeschlagen und Luiz Gustavo verlor gar noch keines seiner 11 Liga-Spiele gegen die SGE. In Wolfsburg gab es noch nie ein 0:0 zwischen beiden Mannschaften.

Die Wolfsburger sind zuhause seit 22 Spielen ligaweit unbesiegt und erzielten in den letzten 30 Partien immer mindestens einen Treffer. Es kommt zu einem Gipfeltreffen der beiden (momentan) erfahrensten Bundesliga-Coaches: Armin Veh bringt es auf 270 Liga-Spiele als Trainer und Dieter Hecking auf respektable 291. Der Frankfurter trainierte auch schon mal die Wölfe, allerdings für nur 19 Spiele.

DIE AUFSTELLUNGEN

VfL Wolfsburg
Bei den Wölfen stehen Torhüter Bengalio und Weltmeister André Schürrle nicnt zur Verfügung. Den Schweizer wird wohl der Belgier Casteels ersetzen.

Die mögliche Aufstellung des VfL:
Casteels – Vieirinha, Naldo, Klose, R. Rodriguez – Luiz Gustavo, Arnold – De Bruyne, Kruse, Perisic – Dost

Eintracht Frankfurt
Marc Stendera wird die Reise in die Autostadt aufgrund anhaltender Oberschenkelprobleme nicht mit antreten. Ihn dürfte Marco Russ auf der Position im defensiven Mittelfeld ersetzen. Neuzugang Abraham wird dann im Verbund mit Abwehrchef Zambrano die Innenverteidigung bilden. Der Finne Hradecky könnte den Österreicher Lindner im Tor schon als Nummer Eins verdrängt haben – und das nach gerade ein paar Tagen in der Mainmetropole. Dennoch wird es über die Saison gesehen ein offener Zweikampf zweier guter Torhüter bleiben. Trainer Armin Veh favorisiert aufgrund des bisherigen „harmonischen“ Zusammenspiels zwischen Castaignos und Seferovic ein System mit zwei Sturmspitzen.

Die voraussichtliche Aufstellung der Eintracht:
Hradecky – Hasebe, Zambrano, Abraham, Oczipka – Russ, Reinartz – Aigner, Inui – Seferovic, Castaignos

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5 Kommentare

  1. Endlich spielen wir auch in der Saison mit zwei Spitzen, das wird grandios 🙂 Jetzt werden Aigner und Inui noch gefährlicher als bisher schon (zumindest bei Aigner 😉 ) und Inui halt generell gefährlicher.
    Leider haben wir so aber keinen Spielmacher mehr, mal schauen, was der Armin dann macht, wenn Meier wiederkommt oder Stendera wieder fit ist.

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  2. Mal sehen was Armin macht wenn Russ die Puste im Mittelfeld ausgeht und sich bei Reinartz während dem Spiel die Abspielfehler häufen.
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    Reagiert er darauf oder nicht !
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    Mal gucke ob Armin mitdenkt und Ahnung von Fussball hat.

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  3. Wir sind gegen WOB nicht gefordert. Wir sollten schauen das bestmögliche Ergebnis zu erziehlen und eine Niederlage, wenn es dazu kommen sollte, so niedrig wie möglich zu halten. Gefordert sind wir gegen andere Gegner, die mit uns auf Augenhöhe stehen. Bitte nicht schon wieder abheben.

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