Saisonendspurt nach Klassenerhalt – Eintracht zu Gast bei Hertha BSC

Die heiße Endphase im Ligaspielbetrieb beginnt. Die ersten Entscheidungen über europäische Startplätze und Abstieg könnten bereits an diesem 33. Spieltag fallen. Dies jedoch ohne die Frankfurter Eintracht. Für die Hessen geht nur noch um eine gute Platzierung und einen versöhnlichen Saisonabschluss, nachdem der Klassenerhalt am letzten Wochenende endgültig perfekt gemacht werden konnte. Für den Gegner der SGE, die Hertha aus Berlin, könnte es nochmals unangenehm werden im Abstiegskampf. Eine Niederlage gegen die Eintracht und gleichzeitige Punktgewinne der Konkurrenz würden die Hauptstädter in den Abstiegssog reißen und den letzten Spieltag zu einer wahren Zitterpartie, wenn nicht sogar Schicksalsspieltag, mutieren lassen. Andererseits würde ein Erfolg gegen die Schaaf-Elf die Rettung bedeuten. Und da für diese die Saison bereits „beendet“ ist, erscheint ein Heimsieg als durchaus machbar. Die Frankfurter gaben aber nach dem letzten Spiel schon bekannt, die Saison erfolgreich abschließen zu wollen und sich nicht hängen zu lassen. Man darf also gespannt sein, inwiefern die abwehrschwache und offensivstarke Elf Worten Taten folgen lässt. Schiedsrichter der Partie wird Florian Meyer aus Burgdorf sein. Anstoß aller Partien am Samstag, den 16.05.2015, ist um 15:30 Uhr. 5.840 Frankfurter Anhänger werden ihre Elf in die Hauptstadt begleiten, wobei die Zahl am Spieltag eher noch nach oben korrigiert werden muss.

DIE AKTUELLE FORM

Fünf sieglose Spiele in Folge und zuletzt eine 0:2-Niederlage gegen Borussia Dortmund. Mit 34 Punkten steckt Hertha BSC noch im Schlammassel und muss noch kräftig um den Klassenverbleib zittern. Der Vorsprung auf die Abstiegsränge beträgt nur 3 Punkte und dieses Polster könnte sich bei einer weiteren Niederlage und Siegen der Konkurrenz schnell in Luft auflösen. Eines kann man den Berlinern gewisse nicht absprechen: Kampfgeist und Willen. Aber zu mehr reicht es seit fünf Spielen einfach nicht. Ein dreifacher Punktgewinn will einfach nicht dabei herausspringen. Die Leistung in Dortmund war einigermaßen passabel, aber die Offensive überzeugt seit einigen Spielen mit Harmlosigkeit. Wer vorne nicht trifft, den erwischt es meist hinten. Dieser Phrasenschwein-Spruch trifft auf die Hertha zu. Die Mannschaft um Trainer Pal Dardai ist gewillt, die noch fehlenden Punkte gegen die SGE einzutüten. Das Management der Berliner, in Person von Michael Preetz, verfällt nicht in Panik. Noch hätte man Vorsprung. Aber wie schon beschrieben, bei einer Niederlage gegen die Hessen würden dunkle Wolken über die Hauptstadt ziehen und die letzte Partie in Hoffenheim wäre in Form eines Buches, einem Krimi, prächtig aufgehoben.

Durchatmen in Frankfurt. Eine kräftezehrende Saison mit vielen Auf und Abs ist spätestens seit dem souveränen 3:1-Erfolg über die TSG Hoffenheim zu Ende. Nun gilt es, aus einer soliden Spielzeit noch eine recht gute zu machen. Zwei Siege zum Abschluss, inbegriffen des Endes der schäbigen Auswärtsmisere, wären ein versöhnlicher Abschluss für den in die Kritik geratenen Thomas Schaaf (Liebe Bild und vor allem, liebe FR: was hat der Mann euch getan? Bild-Plus abbestellt, FR-5-Jahres-Abo gekündigt?) und seine Elf. Der Aufsichtsrat hatte dem Fußball-Lehrer dann vor kurzem das Vertrauen ausgesprochen.  Der Ex-Eintracht-Coach Armin Veh würde es wohl mit „Kasperltheater“ beschreiben. Das würde auf diese Situation wohl ganz gut zutreffen. Nun gilt es, Ruhe zu bewahren und auf die neue Saison hinzuarbeiten. In den zwei ausstehenden Partien können sich sämtliche Spieler nochmal beweisen und für die nächste Runde vormerken lassen. Offensiv gibt der viertbeste Angriff der Liga ein gutes Bild ab, defensiv…nun ja… weißte selbst. Ruft die Mannschaft ihr Potential ab und tritt, wie gegen die TSG gefestigt auf, ist auch ein Ende der Auswärts-Horror-Serie in Sicht. Was bietet sich da besser an, als das letzte Auswärtsspiel der Saison? Auf geht´s….

STATISTIK

Spiele in der BL (Gesamt): 53 Spiele – 15 Siege für die Eintracht, 13 Remis und 25 Niederlagen gegen die Hertha. Torverhältnis: 96:76 Tore für Berlin.

Auswärtsbilanz der Eintracht in Berlin: 26 Duelle – 6 Siege, 2 Unentschieden und 18 Niederlagen in Berlin. Torverhältnis: 30:54 Tore. 

Rund um das Spiel: Im Hinspiel gab es ein torreiches und packendes 4:4 zu bestaunen. Alex Meier erzielte dabei ab der 89. Spielminute noch zwei Treffer zum verdienten Ausgleich. In den letzten 16 Spielen in Berlin gab nie ein Unentschieden – eine Mannschaft war immer siegreich. Nur gegen die Eintracht traf Hertha 96-mal.

DIE AUFSTELLUNGEN

Hertha BSC
Ein Einsatz von Brooks in der Innenverteidigung ist noch unsicher, da der Amerikaner an einer Hüftprellung leidet. Heitinga wäre erster Vertretungskandidat. Behrens steht vor der Rückkehr in der Kader, wird aber wohl zunächst auf der Ersatzbank Platz nehmen.

Die mögliche Aufstellung der Berliner:
Kraft – Pekarik, Langkamp, Brooks (Heitinga), Plattenhardt – Skjelbred, Lustenberger – Haraguchi, Schulz – Stocker, Kalou

Eintracht Frankfurt
In der Innenverteidigung muss Marco Russ ersetzt werden, der gegen Hoffenheim seine 5. Gelbe Karte kassierte. Für ihn dürfte Madlung verteidigen. Medojevic fällt nach seiner ansehnlichen Partie gegen die Kraichgauer verletzt für den Rest der Saison aus und könnte Ignjovski eine neue Chance ermöglichen. Valdez hat sich wieder fit gemeldet und könnte Trainer Schaaf zu einem 4-4-2-System veranlassen.

Die voraussichtliche Aufstellung der Eintracht:
Trapp – Chandler, Zambrano, Madlung, Oczipka – Hasebe, Ignjovski – Aigner, Stendera – Valdez, Seferovic