Marco Russ hat keine Angst vor möglicher Konkurrenz.

Marco Russ zählt im Kader der Frankfurter Eintracht zu den dienstältesten Spielern und unumstrittenen Leitwölfen im Team. Mit Ausnahme einer eineinhalbjährigen Auszeit – die der Innenverteidiger von Sommer 2011 bis Winter 2012 beim VfL Wolfsburg verbrachte –  spielte der gebürtige Hanauer immer in Frankfurt. Für Russ steht eine ganz wichtige Vorbereitung an: Nach überstandener Krankheit und langsamer Heranführung an den Kader in den vergangenen sechs Monaten hatte Sportvorstand Fredi Bobic zuletzt den Druck auf ihn etwas erhöht. „Das ist vollkommen OK. Ich hatte mit allen Verantwortlichen Gespräche und ich weiß, dass die Zeit des „Welpenschutzes“ nach der Krankheit vorbei ist. Die Rückrunde war wieder zum reinschnuppern und zum austesten“, so Russ. Er soll und will sich auf der USA-Reise anbieten und wieder eine tragende Rolle spielen. Daher stehen in den kommenden Wochen umfangreiche Trainingsumfänge und harte Einheiten auf dem Programm: „Wir haben letztes Jahr gesehen, was eine gute Vorbereitung bewirken kann, daher müssen wir viel arbeiten. Jeder weiß, was auf ihn zukommt und zieht mit.“

Obwohl er auch in der Rückrunde der vergangenen Spielzeit häufig auf der Ersatzbank Platz nehmen musste, zeigte sich der 31-Jährige nach dem ersten Training in Seattle am Freitag selbstbewusst und auch nicht ängstlich vor möglichen weiteren Neuzugängen: „Das ist doch jedes Jahr ähnlich. Vorher werde ich abgeschrieben und dann spiele ich doch. Egal wer in den vergangenen Jahren verpflichtet wurde, ich war der lachende Dritte.“ Allgemein sei es so, dass viel Konkurrenz immer gut für den Kader und den Konkurrenzkampf sei. Russ stellt sich dieser Aufgabe und steckt nicht zurück: „Jetzt kann ich eine ganze Vorbereitung mitmachen und dadurch werden die Ansprüche der Verantwortlichen und auch meine wieder höher. Da gibt es keine Ausreden mehr. Ich bin voll einsatzfähig und genauso kritikanfällig wie jeder andere.“

Das Trainingslager der Eintracht in den USA ist jedoch umstritten. Der Hauptkritikpunkt: Viele Reisen, viele Hände schütteln und zu wenig Zeit für Training. Russ verteidigte die zwölftägige Tour, in der die Mannschaft und der Staff der SGE drei Städte bereisen und mehrere Stunden im Flugzeug verbringen müssen: „Ich glaube es geht darum, die Eintracht zu vermarkten. Da hinken wir anderen Mannschaften noch um Lichtjahre hinterher. Ich finde es gut, dass wir das machen, so sehen wir auch mal was: Viele junge Spieler sehen andere Städte und wir älteren Spieler sehen auch nochmal etwas anderes. Klar  – die Flüge sind anstregend, aber das gehört dazu.“ Er betonte, dass er sich vor allem auf die vielen neuen Eindrücke freue: „Die Stadien hier sind ja immer Hybride zwischen Football- und Soccerarenen, das ist mal etwas anderes.“ Eine Besonderheit sind auch die Plätze in den Vereinigten Staaten, oftmals ist der grüne Untergrund kein natürlicher, sondern ein Kunstrasen. Der Rechtsfuß und die Mannschaft müssen sich damit arrangieren, die Umstellung sollte allerdings zügig gelingen – wie am Samstag beim 1:1 im Testspiel gegen die Seattle Sounders zu sehen war: „Ich glaube das letzte Mal war ich in der A-Jugend auf einem Kunstrasen. So als großer, eher schwerer Spieler ist es gewöhnungsbedürftig. Aber es ist ok. Wir hoffen alle, dass er morgen nass gemacht wird, dass der Ball ein bisschen rutscht. Aber ansonsten ist es schön.“

Im Vordergrund der Reise stehen weniger die Testspiele gegen Gegner aus der Major-League-Soccer, sondern vor allem die Integration der neuen Akteure. Teilweise noch sehr junge Spieler aus allen Herren Ländern müssen wieder zusammengeführt und zu einer echten Einheit werden. Russ nahm sich und die anderen „alteingesessenen“ Spieler dabei in die Pflicht und zeigte sich optimistisch: „Ich denke wir haben die Neuen, zum Beispiel Sebastien Haller auch wieder super aufgenommen. Das ist immer ein Zeichen der Mannschaft, dass es funktioniert, wenn die Neuen gut aufgenommen werden. Gerade wir vom Stamm der Mannschaft sind da gefragt, die Neuen willkommen zu heißen und bei der Integration zu unterstützen.“ 

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4 Kommentare

  1. Zum Thema Russ: Schätze er ist der Backup für Abraham als rechter IV oder für Hase als LI in der Dreierkette.

    Sorry, wenn falscher Thread .. aber ist wohl aktuell (hab zumindest vorher nix in der Richtung gehört)
    Hübner:
    „Ja, Schalke 04 hat ernsthaftes Interesse an ihm.“
    „Er hat uns gebeten, das ganz genau zu prüfen. Basti würde das gerne machen. Wir führen daher gerade intensive Gespräche“
    „Es ist ja klar, dass wir es uns sehr schwer machen. Basti hat auch Verständnis dafür, wenn er hier bleiben sollte. Er würde genauso weiter seine Leistung bringen.“
    (Allg. Zeitung MZ)
    ..sowie
    „Es ist ja klar, dass wenn ein Kaliber wie Schalke kommt, uns dann irgendwann Grenzen gesetzt sind“
    „Wir würden adäquaten Ersatz finden. Wir haben in den vergangenen Jahren bewiesen, dass wir Abgänge kompensieren können“
    (Oberhessische Zeitung)

    Den letzten Satz hätte er sich auch sparen können, wenn man gerade über eine Ablöse verhandelt.
    Auch entspricht es nur bedingt der Wahrheit, wenn ich an die Abgänge Aigner, Huszti, Inui, Jung, Schwegler oder Rode denke. Die wurden zumindest positionsbezogen nicht gleichwertig ersetzt.
    Am ehesten noch Schwegler durch den Zugang von Hase.

    Wie auch immer.. das klingt für mich nach nem sehr baldigen Vollzug. Rechne mit dem Transfer von Otsche zu Schalke in den nächsten Tagen. Schätze Schalke will die Baustelle schnell schließen und man wird sich einig.

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  2. Ein wirklich fitter MR ist mit seiner Präsenz, Erfahrung u. Torgefahr auch aktuell mehr als ein Back Up.
    Zudem hoffe ich arg, dass Noel Knothe diese Saison seine ersten Einsätze bekommt. Den halte ich für einen echten Rohdiamanten, vielleicht der hoffnungsvollste aus der ggw. Nachwuchsriege.

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