Ante Rebic brachte die Eintracht zurück ins Spiel und wird dafür belohnt. (Bild: imago/Christian Schroedter)

Drei Punkte aus drei Spielen. Die Englische Woche mit zwei Auswärtsspielen hätte sicherlich noch einen Tick erfolgreicher in der Punkteausbeute bestritten werden können, doch mit Sicherheit waren die zurückliegenden Begegnungen keine einfach Nuss für Eintracht Frankfurt. Gegen Vizemeister und Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig mussten die Hessen eine 1:2-Niederlage hinnehmen und nun liegen die Hoffnungen beim kommenden Heimspiel gegen Aufsteiger VfB Stuttgart. Dabei wäre ein Punktgewinn in Sachsen sicherlich drin gewesen, wenn man sich vor allem die zweite Halbzeit anschaut. Nachdem sich die Eintracht in den ersten 45 Minuten deutlich zu harmlos anstellte, agierte man in der zweiten Hälfte dann deutlich mutiger und vor allem gefährlicher. Am Ende fuhr man ohne etwas Zählbares wieder zurück in die Heimat.

Drei Spiele in sieben Tagen. Niko Kovac brauchte gegen Leipzig definitiv frische Kräfte und das äußerte sich in der Startaufstellung im Vergleich zum Mittwochsspiel in Köln wie folgt: Kevin-Prince Boateng, Mijat Gacinovic, Ante Rebic und Taleb Tawatha durften zunächst verschnaufen und nahmen auf der Bank ihren Platz ein. Jonathan de Guzman, Daichi Kamada, Jetro Willems und Marius Wolf rotierten in die erste Elf. Für Wolf war es der erste Einsatz in dieser Saison und Kamada durfte sich erstmals nach dem schwachen Eröffnungsspiel gegen Freiburg (0:1) wieder präsentieren.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung der vierzehn zensierten Spieler 3,54. Die Einwechslungen von Boateng (3,5), Rebic (2,0) und Jovic (3,0) verbesserten den Schnitt der Mannschaft deutlich.

Die Einzelnoten der über 470 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

Ante Rebic:
Ante Rebic traf genau genommen sogar doppelt. Der Kroate, der erst in der 56. Minute auf das Feld gekommen war, trifft zehn Minuten später nach einer Ecke per Kopf ins Tor, doch der Treffer zählte nicht. In der 77. Minute konnte er aber offiziell seinen Einstand bei der Eintracht feiern. Das Tor zum 1:2 reichte der Eintracht aber nicht mehr. Dennoch darf mit Fug und Recht behauptet werden, dass mit Rebic endlich die Gefährlichkeit vor des Gegners Tor aufkam und der in der ersten Halbzeit vorgezeigte Angsthasen-Fußball ade war. Mit dieser Leistung ist er sicherlich in Zukunft auch regelmäßig Anwärter für einen Platz in der ersten Elf.

David Abraham, Luka Jovic:
Wie so häufig kann man David Abraham keinen ernsthaften Vorwurf bei einer Niederlage machen. Der argentinische Abwehrchef spielte eine solide Zweikampf- und Passquote und fiel auch davon ab zu keinem Zeitpunkt negativ auf. Sein Spielaufbau war sicherlich ausbaufähig, scheinbar sollte die Devise allerdings auch „hoch und lang nach vorn“ lauten, daher kann ihm auch hier kein Tadel zugesprochen werden. Luka Jovic feierte seinen zweiten Einsatz im Trikot der SGE und sollte offensiv für Alarm sorgen. Dieses Mal konnte er sich zwar nicht in die Torschützenliste eintragen, doch auch er wirkte frisch, beweglich und beschäftigte seine Leipziger Gegenspieler deutlich mehr, als seine Vorgänger taten.

Lukas Hradecky, Gelson Fernandes, Simon Falette, Jetro Willems, Kevin-Prince Boateng, Makoto Hasebe, Timothy Chander, Marius Wolf:
Insgesamt acht Adlerträger wurden von den SGE4EVER.de-Lesern mit der Note 3,5 bewertet. In der ersten Halbzeit musste die Defensive mit den zahlreichen Vorstößen der Leipziger zurechtkommen, ohne für Entlastung zu sorgen und die Offensive lahmte aufgrund fehlender und verhaltender Ideen. Das Blatt wendete sich ersten nach dem Pausenpfiff und so steht allumfänglich für alle Mannschaftsteile ein „noch Befriedigend“ als Zensur fest.

Sebastien Haller:
Das Offensivkonzept in den ersten 45 Minuten sah wie folgt aus: Lange Bälle auf Sebastien Haller. Davon konnte er allerdings die wenigsten behaupten, geschweige denn aus dem Ballgewinn gefährliche Situationen entwickeln. Nach gut einer Stunde war für den Franzosen dann auch Schluss – sicherlich der bisher schlechteste Auftritt des 7-Millionen-Neuzugangs.

Daichi Kamada, Jonathan de Guzman:
Noch weniger eingebunden war allerdings Daichi Kamada. Der japanische Offensivallrounder erinnerte an eigentlich vergessene Zeiten von Takashi Inui – zweikampfschwach, selten am Ball und kein Durchsetzungsvermögen. Kamada ist noch nicht wirklich in der Bundesliga angekommen. Jonathan de Guzman erlebte ebenfalls einen rabenschwarzen Tag. Auch hier dominierten verlorene Zweikämpfe, Fehlpässe und schlechte Entscheidungen das Spiel des Niederländers. In dieser Rolle wirkte de Guzman zuletzt häufiger überfordert und nachlässig.

- Werbung -

10 Kommentare

  1. Ohne die Verdienste Kovac’s zu verkennen, ohne ihn wären wir sehr tief gefallen, vlt. auf Jahre. Die Gegenwart stellt neue Herausforderungen. Kovac durfte für unsere Möglichkeiten über relativ gute Möglichkeiten für die Kaderzusammensetzung verfügen.
    Hoffen wir, dass es wenig Flops geben könnte, entgegen aktueller Wahrnahme.
    Die Taktik gegen Leipzig (nach Augsburg) ging nicht auf. U.A. Haller verschenkt, bei diesem Kick and Rush über weite Sttecken, hätten wir eher einen Hasen gebraucht, Kamada fehlt .A. die körperliche Präsenz. De Guzman unterirdisch. Als konstruktiver nach vorne gespielt wurde, war Haller schon draussen, obwohl es dann sein Spiel hätte werden können. Wie fit ist Stendera? Ein Gestalter wäre hilfreich, Fabian fehlt immens, um in einem phantasielosen Spiel die entscheidende Kreaitvitaet einzubringen. Eine uebereugende Leistung gegen den VfB waere wichtig fuer eine Standortbestimmung.

    0
    0
  2. Wichtig wäre endlich mal eine überzeugende Leistung über 90 Minuten. Aber vermutlich wird es eher so ein Spiel wie gegen Augsburg…

    0
    0
  3. Adler, wir haben noch lange kein Wochenende, sondern erst Anfang der Woche. Also etwas Entspannung und eher Vorfreude anstatt direkt schon wieder negativ. 😉
    Du redest die Mannschaft echt schlechter als sie ist. Lass die doch mal 10 Spiele gespielt haben, dann gibt’s auch eher ne Richtung wo es hin geht.

    0
    0
  4. @3
    Wen sprichst du an und wo ist deine Analyse?
    Das ist kein Schlechtreden, sondern eine
    Beschreibung des Ist-Zustandes und eine Suche nach Alternativen, auch personellen. Realität zählt, aber selbstverständlich gönne ich jedem den Blick durch die rosarote Brille, ohne böses Erwachen.

    0
    0
  5. @4 , ich habe NRW Adler angesprochen und das schon mit etwas recht, denn nur negativ zu reden wo auch viel positives ist über die ganzen Spieltage nun ist echt schade. Da brauch ich keine Analyse für 😉
    Aber klar, kann auch jeder seine Meinung teilen, aber das bei zu viel negativer Stimmung, welche wirklich nicht immer angebracht ist, man auch mal dagegen schießt sollte verständlich sein.

    Du redest von Ist-Zustand. Ein gutes Mittelfeld ìst für dich negativ? Ich bin froh wenn wir am Ende auf dem 11. Platz stehen.

    Volle Zustimmung bekommst du aber über die Frage der personellen Alternativen! 😉
    Ich bin ein großer Fan von Jovic und auch Barkok. Wenn fit, natürlich auch Fabian und stendera. Weshalb die beiden erstgenannten zu wenig bis gar kein Einsatz bekommen finde ich auch sehr sehr schade.

    0
    0
  6. Mich würde interessieren, wie ihr Rebic sein Spiel gesehen habt. Ich bin grundsätzlich einer der ihn potenziell in der Stammelf sieht. Aber am Samstag hat er doch, wie gegen Augsburg, fast jeden Ball leichtfertig verloren. Seine Zweikampf- und Passquoten in diesem Spiel z.B. sind desaströs. Sicher rechne ich ihm sein Tor gegen. Aber davon abgesehen waren doch seine Aktionen von Misserfolg gekrönt?!

    0
    0
  7. Das Tor, welches aus dem Eckball entstand und nicht gegeben wurde, das war nicht Rebic, sondern Jovic. Was hier geschrieben wurde, ist falsch. Für mich hat aber diese Aktion einmal mehr gezeigt, welch ein Potenzial in diesem Jovic steckt. Gib ihm eine Chance und er trifft. Ein Grund mehr, warum ich nicht verstehe, dass Kovac in diesem Bereich nicht mehr rotiert. Auch das 2:1 entstand aufgrund einer Aktion von Jovic. Und er ist schnell.

    0
    0
  8. @6 Ich sehe Rebic so wie du.
    Über die ZK-Werte kann man m.E. hinwegsehen. Er sucht halt auch viele Zweikämpfe. Klar, manche sind unnötig .. aber das ist kein Problem finde ich.
    Seine Passquoten sind (und waren schon immer) desaströs. Er führt jetzt die Liga als schlechtester Passer an (vor allen Torhütern, PQ ca. 44-45%).
    Daher würde ich ihn auch auf gar keinen Fall gegen Stuttgart in die Anfangself stellen. Nicht gg ne Mannschaft zuhause, die wohl mit 5er-Kette agiert und wir das Spiel machen müssen. Sonst bringen wir 90 Minuten mühevoll den Ball nach vorne und dann verliert er ihn sofort wieder.
    Ich denke ne Viererkette mit 2 Stürmern (Jovic+Haller) und Pressing macht gegen Stuttgart eine HZ lang Sinn. Für Rebic ist in dem System kein Platz, da man dann ballsichere und ZK-starke MF-Spieler braucht.
    Ich würde daher mit Willems statt Rebic auf links spielen und Tawatha hintendran.
    Säh dann so aus:
    Chandler – Salcedo, Abraham – Tawatha
    Willems, Hasebe, Gacinovic, Boateng
    Haller, Jovic

    Also offensiver geht’s kaum mehr 🙂
    Aber jo, das sind alles Spieler mit Top-Passquoten (außer Chandler) und die brauchen wir gegen Stuttgart, denk ich.

    0
    0
  9. @8. braumerganedruebberedde
    Und trotz des so ‚großen‘ Kaders stellt sich Deine Elf beinahe von selbst auf.
    Ich würde ja sehr gerne wissen, inwiefern gerade das präzise Passspiel – und das betrifft ja nun nicht alleine Rebic – im Training explizit geübt wird.
    Und, liebe Trainingsbeobachter, wer kann auch etwas sagen über Verfassung und Leistungsstand z.B. von Stendera oder Barkok?
    Zudem: gibt es u.U. insb. für Rebic eine Art ‚Sonderpädagogik‘; ist jemandem aufgefallen, dass Kovac auf ihn ein spezielles Augenmerk richtet? Ansonsten, wenn diese seine fussballerischen (bzw. mentalen?) Schwächen nicht effektiv in Angriff genommen werden, dürfte Ante wohl tatsächlich nur noch als eine Art Joker für 15 Minuten unberechenbaren ‚Augen-zu-und-durch-Fussball‘ einsetzbar sein, z.B. als echter 9er für schnelle Konter als Solonummer.
    Und um Chandler wieder in die Spur zu bringen, sollte im Winter auf jeden Fall ein voll BL-tauglicher, starker RV kommen. Und zwar unabhängig von Status bzw. Entwicklung bei Regäsel und da Costa.

    0
    0
  10. ‚Und trotz des so ‚großen‘ Kaders stellt sich Deine Elf beinahe von selbst auf.‘
    Das kann in einem Monat aber auch schon wieder ganz anders aussehen.
    Hradecky, Abraham, Gacinovic, Boateng und Haller sehe ich als gesetzt. Die haben einfach eine gewisse Klasse. Alle anderen werden wohl varriieren. Willems hat das Potential zum Stammspieler.
    Klar sah Da Costa nicht so toll aus zu Beginn der Runde .. aber das heißt nicht, dass da Costa in einem halben Jahr immer noch so schwach spielt .. ich bin da optimistisch.
    Ich schätze mal, Passspiel wird schon trainiert .. aber es gab da ein paar Spieler, die haben uns dbzgl im Spiel runtergezogen: Insbesondere Falette, Rebic und De Guzman .. aber auch Chandler. Zu viele schwache Passer können wir uns nicht leisten, wenn wir Tore schießen wollen/müssen.
    Rebic hat mit Ausnahme des Passspiels m.E. eine hohe spielerische Qualität. Aber spieltaktisch isser ne Vollgraupe .. wahrscheinlich einfach net der Hellste.
    Und das turnt echt ab. Erst dieser Wow-Effekt, den er sich hart erarbeitet und dann verkackt er’s im nächsten Schritt meist komplett. Das geht mir als Zuschauer ziemlich auf die Nerven.
    Chandler find ich absolut ok. Am Ende der engl. Woche ging ihm etwas die Puste aus. Vielleicht bleibt NK auch bei dem Duo Falette-Abraham und setzt Salcedo erstmal als Chandler-Ersatz (Einwechselspieler) ein, so lange Da Costa fehlt. Wobei mir Salcedo beim Confed-Cup als RV nicht so gut gefiel.
    Schaumermal..

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -