Präsident Peter Fischer möchte die Eintracht weiter voranbringen.

Peter Fischer, Präsident von Eintracht Frankfurt, hat mit den Hessen noch viel vor. In Zukunft gilt es, den Verein nach der soliden letzten Saison mit Platz elf in der Tabelle und dem Erreichen des DFB-Pokalendspiels weiter voranzubringen. Damit dies sportlich gelingt, bereitet sich die Mannschaft von Trainer Niko Kovac derzeit im Rahmen einer USA-Reise auf die neue Spielzeit vor. Aber auch auf anderen Ebenen des Vereins muss sich noch etwas bewegen, sodass der Klub beispielsweise auch wirtschaftlich vorankommt.

Denn finanziell, das ist nichts Neues, drückt der Schuh ein wenig. Von allen 18 Bundesligisten hat die Eintracht laut dem Portal „transfermarkt.de“ letztes Jahr mit 3,3 Millionen Euro am wenigsten Geld in die Mannschaft gesteckt. Zwar wurde die vergangene Saison mit vielen Leihspielern erfolgreich überbrückt, eine Lösung auf Dauer kann dieses Modell aber nicht sein, das betonen alle im Verein. Doch auch in dieser Transferperiode kann die Eintracht – trotz dem Erreichen des DFB-Pokalendspiels und Mehreinnahmen über die TV-Vermarktung – nicht mit Geld um sich schmeißen. Der Rekordtransfer von Angreifer Sébastien Haller spricht vielleicht eine andere Sprache, dass der Verein jedoch bereit ist, Bastian Oczipka bei entsprechender Ablöse in Richtung Schalke 04 ziehen zu lassen, zeigt, dass womöglich auch Einnahmen generiert werden müssen.

Wie dem auch sei, mit den dicken Scheinen wedeln können Fredi Bobic und Co. derzeit nicht, erst vor Kurzem hat Finanzvorstand Oliver Frankenbach in der „FAZ“ moniert, dass zusätzliches Kapital benötigt wird und die in den Medien spekulierten Zahlen für Transferausgaben nicht den Tatsachen entsprechen würden.

Drei Hausaufgaben für den Erfolg

Damit der Verein künftig mehr Geld in die Hand nehmen kann, hat sich die Eintracht drei Hausaufgaben gestellt, die es zu bearbeiten und zu erfüllen gilt, wie Präsident Fischer nun ebenfalls in der „FAZ“ geschildert hat. So gelte es zum einen, „unsere Handicaps in der Vermarktung in und um den Betrieb des Stadions deutlich zu verändern.“ Des Weiteren wird ins Auge gefasst, „größere Beträge an frischem Investitionskapital in die AG zu bringen“, was durch „eine Kapitalisierung und Veränderung im Aktionärskreis“ gelingen soll. Die dritte und letzte Aufgabe schließlich „umfasst die Modernisierung und Veränderung“, erklärt Fischer weiter. Hier möchte der Verein unter anderem den bisher eingeschlagenen Weg in der Jugendarbeit weiter verfolgen. Der Nachwuchs soll in Zukunft beispielsweise mit der Fertigstellung der geplanten neuen Geschäftsstelle genauso wie die Profis im Stadtwald trainieren. Der Neubau hat sowieso einen besonderen Wert bei der Eintracht, so sollen damit „neue Möglichkeiten in und um die Mannschaft“ geschaffen werden.

„Wenn wir diese drei Dinge zeitnah hinbekommen, entstehen daraus auch Optionen, um im Wettbewerb Bundesliga eine andere Rolle zu spielen“, hebt Fischer hervor und verdeutlicht: „Dann wird Eintracht Frankfurt eben nicht mehr wie letztes Jahr auf Platz 18 der Investitionen sein.“ Ziel, was das Kapital angeht, sei es zunächst, einen Platz im Mittelfeld der Liga zu erreichen. „Da gehören wir auch hin, und das haben wir auch verdient“, sagt Fischer dazu. Wenn sich die Eintracht in Zukunft finanziell mit den Vereinen in diesem Bereich messen kann, „dann werden sich unsere Optionen in der Qualität des Fußballs noch mal deutlich verändern“, schlussfolgert der 61-Jährige.

Mit Kovac in die Champions League?!

Schließlich soll es in Zukunft auch sportlich weiter nach oben gehen. Am liebsten mit dem Trainer, wie Fischer betont: „Was ich mir wünsche, ist, dass Niko Kovac und das gesamte Team um ihn herum noch länger bei der Eintracht sind.“ Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende ist sich bewusst, dass der Kroate Begehrlichkeiten weckt, “aber diese Begehrlichkeiten kann vielleicht auch diese Eintracht in den kommenden zwei, drei Jahren realisieren“, gibt sich Fischer optimistisch und ist „guten Mutes“, dass Kovac der Eintracht noch länger treu bleiben wird, wenn der Verein seine Hausaufgaben erledigt und dem Trainer damit Möglichkeiten geboten werden, die Mannschaft sportlich voranbringen zu können. Denn einen großen Wunsch hat der Präsident: „Ich würde Niko Kovac gerne in der Champions League sehen. Punkt. Mit Eintracht Frankfurt.“

Dass dies im Moment nicht wirklich realistisch ist, weiß Fischer natürlich. Daher hält er es auch „für naiv, heute zu sagen, dass sich die Eintracht nach oben orientieren sollte.“ In zwei, drei Jahren könnte der Verein mit anderen Möglichkeiten auch andere Ansprüche haben. In der neuen Spielzeit gehe es aber so wie letztes Jahr vor allem darum, eine ruhige Saison zu spielen. Angesichts der Tatsache, dass es – wie Fischer vorrechnet – in den letzten beiden Spielzeiten nur fünf Mannschaften gegeben hat, die nicht im Abstiegskampf verwickelt waren, wäre das für ihn erneut ein gutes Ergebnis. Natürlich sagt er aber auch: „Über jeden Platz, den es nach oben geht, freuen wir uns.“

In der letzten Saison war die Eintracht immerhin bis zum Schluss im Kampf um die Europapokal-Plätze im Rennen. In der Liga wurde die Möglichkeit letztendlich mehr oder weniger leichtfertig verspielt, die ergebnisschwache Rückrunde hat ihren Teil dazu beigetragen. Über den Umweg DFB-Pokal hätte es beinahe doch noch geklappt, doch unglücklicherweise hatte Finalgegner Borussia Dortmund etwas dagegen. „Ich bin mir sicher, dass wir Europa alle gerne genommen hätten“, trauert Fischer der verpassten Chance ein wenig hinterher. Er blickt daraufhin kurz auf die letzten beiden Auftritte des Vereins auf europäischer Bühne zurück und schwelgt in positiven Erinnerungen. Doch schließlich richtet er seine Augen dann wieder zielgerichtet nach vorne auf das Wesentliche und sagt: „Aber die Realität ist eine andere. Ich freue mich auf die Bundesliga und den DFB-Pokal und bin mir relativ sicher, dass Eintracht Frankfurt wieder Akzente setzen wird.“

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5 Kommentare

  1. mit einem Finalsieg oder einer deutlich besseren Platzierung hätten wir auch die Baustellen LH und BO nicht

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  2. Ozcipka wollte doch verlängern, hat dann ein lukratives Angebot von Schalke erhalten und angefragt ob er es Wahrnehmen kann. Dass auch noch Spieler abgegeben werden, hat Bobic schon seit Ende der letzten Saison immer wieder betont. Das hat nichts mit dem sportlichen Abschneiden in der letzten Saison zu tun, sondern eher dass Otzsche das Schalker Angebot wohl als sehr interessant und lukrativ empfindet. Bobic kann wohl auch das Geld gebrauchen, daher wird dieser Transfer bei einem entsprechenden Angebot zur Option. Lukas Hradecky hätte eventuell wirklich verlängert wenn wir den DFB-Pokal gewonnen hätten, und genau das ist auch sein Problem. Er hat das vorher so angekündigt und hat dann selbst den Elfmeter verschuldet durch den wir verloren haben. Alleine zur Wiedergutmachung hätte er dann unterschreiben müssen. Dass er jetzt immer noch Politik macht, zeugt von grossem Egoismus.

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  3. @ 2

    Aber das wir im DFB Pokal so weit gekommen sind war dann auch seine Schuld. Es stehen Menschen auf dem Platz und keine Roboter. Und komm mir nicht wieder mit der Roten Karte, die haben verschiedene Spieler sich auch geholt.

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  4. @3 ein anderer Torwart hätte uns ganz sicher auch dahin gebracht! Wir hatten nie ein Problem auf dieser Position und immer den prima Torwart. Lukas war ein toller Kerl vom menschlichen her, bis zu dem Kaugummi. Aber mega stark wie ihn hier manche finden ist er leider nicht. Hat er mal wie alle anderen nen unhaltbaren gehalten? Ne er hat eher manche durch gelassen die ein anderer Top Torwart gehalten hätte. Wie ist sein spielaufbau? Weit nach vorn und dann zu den Gegnern oder links / rechts ins aus.
    Man muss sich nun mal selbst eingestehen das man kein zweiter Manuel neuer ist und somit auch fallen kann und keiner zum auffangen kommt wenn man sich verpokert hat.

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  5. Mir gefallen Peter’s Gedanken oder Träume.
    Ich bin fest davon überzeugt dass wir jetzt im Management gut aufgestellt sind.Fredi hat geliefert,Axel auch mit Indeed und DB.
    Jetzt kommt es wieder auf Niko an.
    Ich fand es gut dass er die Erwartungen nicht gleich nach unten „managen“wollte.Etwas „Mut“gehört dazu.
    Forze SGE!!!

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