Oka Nikolov beobachtet seine Eintracht nach wie vor ganz genau.

20 Jahre war er der „ewige Oka“ in Frankfurt – Oka Nikolov ist eine Frankfurter Legende und drückt seinen Adlern auch aus seiner neuen Wahlheimat USA die Daumen. Den späten Ausgleich im Spiel gegen Schalke 04 nahm der Ex-Keeper gewohnt ruhig und sachlich hin: „Natürlich hätten wir am Ende gerne gewonnen„, so Nikolov am Montagabend im „hr-heimspiel!“ „Aber Schalke ist eben auch eine Top-Mannschaft. So ein Tor kann immer mal passieren. Wenn Naldo vor dir steht, ist es halt auch schwer, an den Ball zu kommen.“ Trotz des Last-Minute-Schocks lobte Nikolov, von 1993 bis 2013 im SGE-Kasten, die Hinrunde der Eintracht: „Die Jungs können sich auf die Schulter klopfen, es war keine schlechte Vorrunde. Aber sie wissen, es ist noch ein weiter Weg.“ Die Träume von Europa, von den Fans im Spiel gegen Schalke bei 2:0-Führung lautstark gefordert, kann Nikolov schon nachvollziehen: „Die Gedanken kann man nicht verbieten. Das Spiel sah so aus, als würde ich Eintracht gewinnen. Besser man freut sich, dass Europa in Sicht ist, als wenn man unten drin steht.

Berthold: Für Europa fehlen die spielerischen Lösungen

Das sieht auch Thomas Berthold so, der aber der Eintracht eine Europapokal-Platzierung in der Liga noch nicht zutraut: „Du musst zu Hause deine Punkte einfahren, sonst reicht es nicht für Europa. Da braucht es fußballerisch bessere Lösungen.“ Der Weltmeister vermisst vor allem eine spielerische Weiterentwicklung. „Ich fand die Mannschaft fußballerisch in der vergangenen Hinrunde stärker. Jetzt ist sie sehr effizient und körperlich gut, aber sie müssen immer hinter den Ball kommen, Fehler warten und dann zuschlagen“, beschreibt der Ex-Adler den SGE-Matchplan.

Der einfachste Weg nach Europa, da waren sich die beiden Ex-Adler einig, bleibt nach wie vor der DFB-Pokal: „Jeder, der dabei war, will das nochmal erleben und dann gewinnen.“ Nikolov selbst weiß, wovon er spricht. Er war mit der Eintracht selbst 2006 im DFB-Pokalfinale in Berlin: „Es ist einfach eine spezielle Atmosphäre, es ist ein Riesen-Event, das ich genossen habe.“ Seiner SGE traut er ein Sieg gegen Heidenheim und damit das Erreichen der nächsten Runde zu: „Mit einem Sieg geht man natürlich entspannter in die Winterpause. Der Pokal ist eine Riesen-Chance. Aber da kann eben auch alles passieren.“ Das sieht auch Weltmeister und Ex-Adler Thomas Berthold so: „Du darfst den Gegner nicht unterschätzen und musst auf Schnatterer und seine Standards aufpassen.“

Nikolov: Aus dem Odenwald nach Hollywood

Oka Nikolov ist bis Februar noch auf Trainer-Lehrgang in Deutschland, dann geht es zurück in die Staaten. Seit fast viereinhalb Jahren ist der einstige Kult-Keeper dort heimisch. Im neuen Jahr zieht es den Odenwälder aus Philadelphia nach Hollywood. Bei der Los Angeles Galaxy übernimmt er als Torwart- und Assistenztrainer. Der Stoiker Nikolov und das Event-Publikum in den USA – passt das? „Ich bin eher aus der alten Schule und musste mich daran gewöhnen, dass eine Dreiviertelstunde vor dem Spiel zehn Leute in der Kabine sind, die ich noch nie gesehen habe. Aber für die Zukunft werden wir um diese Eventisierung nicht drum herum kommen. Das wird immer mehr kommen.“

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4 Kommentare

  1. Der Berthold ist echt der größte Clown, der unter den (selbsternannten) Experten so rumläuft!

    „Die Spiele zu Hause müssen gewonnen werden, da braucht es spielerisch bessere Lösungen“. Spielerische Lösungen braucht es nämlich nur zu Hause. Für unsere ganzen Auswärtspunkte war kein Fußball notwendig, nur D-Jugend-Gebolze. Ich frage mich echt, wieso der überhaupt irgendwo schreiben darf oder man dem noch ein Mikro unter die Nase hält. Depp.

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  2. Der Herr Berthold und viele andere Experten sagen ja nichts anderes wie wir im Forum.
    Das wissen wir und natürlich erhoffen wir uns Besserung.
    Nur , Qualität und spielerischen Glanz bekommst du halt nicht vom reden und auch nicht allein vom trainieren. Irgendwo sind eben Grenzen gesetzt, wenn ein Spieler heute für 2 – 3 Mio€ zu haben ist ! NK hat doch recht wenn er feststellt, es stehen nur Mannschaften vor uns, die seit Jahren finanziell DEUTLICH bessere Möglichkeiten haben.
    Trotzdem 26 Punkte mit diesen Spielern , das ist die Leistung !
    Vom Eintracht-Fußball 2000 sind wir weit weg, das stimmt. Die Frage darf doch aber gestellt werden, welche Mannschaft hat uns denn grundsätzlich etwas vorgemacht, wo ist die nachahmenswerte spielerische Klasse ?
    Vorerst bin ich zufrieden , wenn die Mannschaft und einzelnen Spieler das zuverlässig abrufen, was sie können und das zu 100%.
    Nach der Vorrunde im letzten Jahr (bekanntlich 29 Punkte) sollten bekanntlich in Abu Dhabi die spielerischen Aspekte stärker betont werden um „schöneren“ Fußball zu spielen. das Ergebnis ist bekannt ! Es wurde schlechter.
    Deshalb hoffe ich sehr stark, dass der gleiche Fehler nicht wiederholt wird. Lasst NK mit der Mannschaft bei dem bleiben was, was sie kann , nicht mehr und nicht weniger. Natürlich hoffe auch ich auf MF und OM , mit den Beiden in guter Form kommen wir auch im spielerischen weiter, aber vergessen wir auch nicht , dass sich auch andere Spieler wie (nur Beispiele) Wolf, Rebic, Jovic oder Salcedo bereits nach vorn gearbeitet haben.
    Wenn also bei unserer Eintracht von einem Prozess der Entwicklung gesprochen wird, dann können auch wir das Ende nicht vorher verlangen.
    Was ich aber verlange ist , das dieser Weg nach Jahren der Stagnation konsequent weiter gegangen wird, mit Herz und Leidenschaft und ich verlange von der Mannschaft und jedem einzelnen Spieler vollsten Einsatz , Kampf und Leidenschaft um in der Rückrunde das Erreichte zumindest zu bewahren.
    Träumen , ja das tue ich auch , doch das steht auf einem anderen Blatt.
    Jetzt aber volle Kraft in Heidenheim und dann sicherheitshalber schon mal ein günstigeres Hotelzimmer als im letzten Jahr in Berlin reservieren.
    Forza SGE !

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  3. Ich weis nicht ob die Spieler wirklich so schlecht am Ball sind. Die haben alle eine fussballerische Ausbildung. Ich denke da immer wieder an „Diego“ Buchwald. Die älteren werden sich vielleicht noch an die WM 1990 erinnern. Buchwald galt auch immer als Grobmotoriker und dann haben sich im Spiel gegen Holland alle die Augen gerieben.

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