Wie die Hannoversche Allgemeine berichtet, kam es im Vorfeld der Begegnung zwischen Hannover 96 und Eintracht Frankfurt am Bischofsholer Damm zu einer Konfrontation zwischen Eintracht-Fans und der Polizei. Dort hatten sich – so die HAZ – „120 polizeibekannte, gewaltbereite Fans“ versammelt, um sich auf den Weg in die HDI-Arena zu begeben. Die Polizei stoppte die Fans – Augenzeugen sprechen von bis zu 180 Menschen -, hielt sie für etwa vier Stunden fest und brachte sie zu ihren Autos zurück. Für diejenigen Fans, die nicht mit dem Pkw gekommen waren, wurden zwei Gelenkbusse organisiert, um die Fans nach Hessen zu eskortieren. Die Polizei war mit 30 Einsatzwagen, einer Hundertschaft und einer Hundestaffel im Einsatz.
Aus Protest gegen den Polizeieinsatz blieben ca. 300 bis 400 Ultras dem Spiel fern. Dadurch war es in der Kurve ungewohnt ruhig.
Bislang ist noch unklar, warum die Eintracht-Fans nicht ins Stadion gelassen wurden. Bei Bild wird ein Polizeisprecher lediglich mit den Worten zitiert: „Sie hatten Gegenstände zur Vermummung dabei.“ Bei einigen Frankfurtern habe die Polizei mit Quarzsand gefüllte Handschuhe gefunden. „Das brauche ich normalerweise nicht, wenn ich ins Stadion gehe„, so der Polizeisprecher.
Wen bestrafen die 400 Ultras? Richtig, die eigene Mannschaft. Hannover ist es doch egal ob die Ultras ins Stadion gehen oder nicht. Die Karten sind verkauft. Geschadet hat es nur die eigene Mannschaft. Hut ab !
Es geht dabei doch nicht um eine Bestrafung, sondern darum ein entsprechendes Zeichen gegen Polizeiwillkür zu setzten. Leider mit der entsprechenden Einschränkung auf der eigenen Seite.
Lieber aguila. Bei polizeibekannten Randalierern mit Quarzsandhandschuhen kann wohl kaum von Polizeiwillkür gesprochen werden. Das sind die wenigen Fans die vermutlich immer wieder den Ärger vom Zaun brechen weil sie mit ihrem Leben nicht klar kommen. Die entsprechende Kampfausrüstung zeigt wohl auch offensichtlich, dass es nicht um ein faires Kräftemessen mit ähnlich eingestellten Anhängern der 96ern geht.
Man wundert sich halt schon wie diese Willkür anscheinend immer nur den selben ach so unschuldigen Leuten widerfährt… Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied….
Absolut richtig so ! Endlich wurden die bestraft, die uns allen schaden… Und es war nicht ruhig im Block, es war geil
Polizeiwillkür ? Seien wir mal ehrlich. Da reisen über 100 Personen konspirativ zu einem Auswärtsspiel, zum Teil mit Passivbewaffnung etc. Ganz gleich wie man dazu stehen mag, aber wenn man dann erwischt wird, sind die Konsequenzen klar. Das kommt bei etlichen Spielen vor und alle Beteiligten wissen auch um die möglichen Folgen. Dann aber von Polizeiwillkür zu sprechen, sodass viele andere Fans solidarisch den Block verlassen ist absolut kontraproduktiv.
„Das sind die wenigen Fans die _vermutlich_ immer wieder den Ärger vom Zaun brechen…“, „… Die entsprechende Kampfausrüstung zeigt _wohl_ auch offensichtlich…“
Aha! Aufgrund von Vermutungen, Vorabverurteilungen und Mutmaßungen mal eben mehreren hundert Fans die Grundrechte verweigern. Über das Rechtsverständnis so mancher kann man sich echt nur noch wundern. Oder ärgern. Oder beides. Ne, doch nicht. Mich wundert gar nichts mehr…
„Konspirative Anreise zu einem Fußballspiel“ …in zwei bis drei Jahren wird das wahrscheinlich als Straftatbestand in das StGB aufgenommen… manche hier scheinen das ja jetzt schon so zu sehen…
Die Gießkanne schafft kein Vertrauen in die Polizeiarbeit und das Befürworten solcher Maßnahmen zeigt das Rechtsverständnis der Leute. Fahrt einfach mal regelmäßig zum Fussball…
diet_mar,
Ich fahre regelmäßig zum Fußball. Die konspirative Anreise stört auch keinen. Aber jeder von uns weiß, warum die Jungs bei manchen Spielen gewisse Dinge in Kauf nehmen (Abfahrt von Autobahnparkplätzen mitten in der Nacht, Mietfahrzeuge, usw.) Um der staatlichen Kontrolle zu entgehen. Und das ganz sicher nicht, um in Hannover ohne Cops einen Kaffee zu trinken. Von H96 war ebenso eine Gruppe der, ich nenne sie mal Sportbegeisterte, unterwegs.
Ich befürworte diese Affinität nicht und verteufele es auch nicht, aber wenn man dann auffliegt und in Gewahrsam genommen wird / an die Grenze gefahren wird, dann ist das mMn eine präventive Maßnahme, die in Ordnung geht.
Jeder von uns weiß, dass wenn diese Jungs auf die entsprechenden anderen Jungs getroffen wären, es ordentlich gekracht hätte.
Ach Gottele, da werden also nach dem Gießkannenprinzip willkürlich Maßnahmen gegen mehrere hundert friedliche Besucher eines Fußballspiels ergriffen, mir kommen die Tränen! Da ich nicht vor Ort war, verlasse ich mich mal auf den Artikel der HAZ (aktualisiert heute 14:17 Uhr). http://m.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Polizei-eskortiert-gewaltbereite-Fans-an-die-Grenze
Wer diese Arschgeigen auch noch in Schutz nimmt… spricht bestimmt auch von Lügenpresse. Fest steht aber, dass die Fans, die tatsächlich ohne böse Absichten ein Spiel aus dem Gästeblock verfolgen möchten, ,Sicherheitsmaßnahmen‘ ausgesetzt werden, die auf eben jene gewaltbereiten Gehirnakrobaten zurückzuführen sind.
@jugger
Du hast Recht. Vermutung und Vorabverurteilungen und „konspirative Anreise“ (was immer das auch sein soll!) dürfen nicht zu einer vorbeugenden Strafe aufgrund diffuser Mutmaßungen führen. Aber Vermummung und mit Quarzsand gefüllte Handschuhe sind schon ein anderes Kaliber und ein bisschen mehr als Vermutungen – sh die viel chaotischen Aktionen immer und überall. Man sollte die Polizei nicht für doof halten.
Sehn wir es mal positiv, wahrscheinlich hat die vorbeugende Polizeiaktion die Eintracht vor einer weiteren DFB Strafe bewahrt, weil’s wohl sonst im Stadion eskaliert wäre.
@tgealpi
Ja, schade, dass die 400 Ultras dem Spiel dann ferngeblieben sind, sie sollten sich auch in zweifelhaften Situationen zuerst mit der Mannschaft solidarisieren, denn es geht doch allen um die Eintracht, und die braucht wirklich Unterstützung.
das ist ja das Problem: Da gibt es welche denen geht es nicht vorrangig um die Mannschaft oder der Eintracht sondern primär um sich bzw. Ihre Gruppierung und diese Leute sehen uns „normale Fans“ (auch wenn wir eine Dauerkarte haben und für die Eintracht leben) nicht als richtige Fans oder Mitglieder der Eintracht Familie an. Das ist bei denen auch irgendwann mal ganz anders gewesen und ich sage auch nicht dass es keine Fans oder Ultras sind, doch das Ganze geht bei denen schon lange nach hinten los ! Das ist der gleiche Schwachsinn wie das „Danke – bitte Ritual nach nem Tor abzuschaffen, nur weil man individuell sein will, aber dann hätte man sich anstatt diesem Ritual etwas anderes als Ersatz einfallen lassen können aber das können diese Leute ja auch nicht … ich finde es ein sehr schwaches Zeichen, dass die Ultras anstatt unsere Mannschaft zu unterstützen es wichtiger ist gewaltbereite „Fans“ zu unterstützen (das sagt doch schon alles – siehe erster Satz)
@ Pot
Konspirative Anreise heißt zum Beispiel, dass man NICHT mit einem Sonderzug oder einem Busunternehmen fährt, da hierbei die Entdeckung durch die Polizei sicher wäre.
Konspirativ angereist sind zum Beispiel die Hansa Fans vor einigen Jahren bei uns, als sie mit 9er Bussen bis Zeppelinheim fuhren und von dort mit der Sbahn zum Stadion. Da waren sie nicht auf dem Schirm der Polizei.
und ? Seit wann ist es meine Pflicht dass die Polizei weiß wo ich bin ?
Anreisen kann jeder wie er will. Und wenn die Jungs nicht z.B. die genannen mit Quartzsand gefüllten Handschuhe ( wofür braucht man das, wenn man gewaltfrei ist ) dabei hätten, könnten sie auch ohne Probleme ins Stadion. Hat nix mit Willkür und Polizeistaat zu tun. Ich erwarte das von der Polizei, weil ich (!) geschützt werden will
Ist es nicht! Ich habe es nur erklärt.
@65934
Danke für Erklärung.
@4: Es war nicht ruhig im Block? Willst du uns veräbbeln? Es war die meiste Zeit totenstill, der halbe Block war leer! Erst nach den beiden Toren gab es ein paar Gesänge, aber auch das war NICHTS im Vergleich zur üblichen Stimmung! Kann nur heißen, dass du nicht/noch nie im Stadion warst.
Och, ich war schon auf Auswärtsspielen im 3-stelligen Bereich und kann durchaus sagen, dass nach dem 1:2 stimmungstechnisch umgehend wieder alles im Lot war.
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