Hat seinen Kollegen klassisch ausgecoacht. Armin Veh freut sich über den ersten Saisondreier.
Hat seinen Kollegen klassisch ausgecoacht. Armin Veh freut sich über den ersten Saisondreier.

Bei der Eintracht herrscht nach dem überraschend hohen 4:1 Auswärtssieg beim VfB Stuttgart gute Stimmung. Eine zehn Monate anhaltende Flaute in der Fremde wurde beendet, der Dreier glich – nach der schwachen Partie in der Vorwoche gegen den FC Augsburg – einer Erlösung. „Das war brutal wichtig„, gab der an diesem Spieltag starke Bastian Oczipka nach Abpfiff zu. Auch bei Heribert Bruchhagen war eine gewisse Erleichterung zu spüren: „Ich muss ihnen ja die tabllarische Situation nicht erklären und nicht das Szenario schildern, wenn wir verloren hätten.“ Die Euphorie wäre wohl endgültig weg gewesen. Doch effektive Hessen lenkten gegen und nahmen einen taktisch naiv spielenden Gegner zum Ende hin auseinander. Die Schwaben begannen sofort viel mit Tempo und wollten das Team von Armin Veh damit beeindrucken.

Die Eintracht jedoch blieb geduldig und nutzte die vielen Freiräume, die sich vor allem auf der eigenen linken Seite ergaben. Marc Stendera war überrascht, wie viel Platz er teilweise hatte: „Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mal nicht eins gegen eins stand.“ Der Führungstreffer war bezeichnend für die Partie. Luc Castaignos gewann den Ball im Mittelfeld und spielte zu Stendera, der Oczipka mitnahm und dessen Flanke dann über Haris Seferovic und Adam Hlousek im Kasten des Gegners landete. Man kann wohl sagen, dass Veh seinen Kollegen Alexander Zorniger klassisch ausgecoacht hat. Die Stuttgarter gingen wie gewohnt mit viel Tempo, Pressing und Gegenpressing zu Werke und wollten den Hessen ihr Spiel aufzwingen. Was im 1. Durchgang phasenweise noch gut gelang, konnte dann in den zweiten 45 Minuten bei hohen Temperaturen nicht mehr abgerufen werden. Ab der 60. Minute sanken die Kräfte dramatisch und so hatten die Frankfurter nach dem 3:1 und der roten Karte für Schlussmann Przemyslaw Tyton keine großen Probleme mehr, den Sieg einzufahren.

Luc Castaignos durfte über seine ersten beiden Saisontreffer jubeln.
Luc Castaignos durfte über seine ersten beiden Saisontreffer jubeln.

Doch schön anzusehen war das Spiel der Eintracht noch nicht. Der Mannschaft war anzusehen, dass das schwache letzte Heimspiel durchaus in den Köpfen steckte. Weiterhin suchen die Frankfurter nach einer Linie und einer klaren Spielidee. Ferner ist eine Fehlpassquote von 28% noch immer deutlich zu hoch. Trotzdem überwiegt diesmal deutlich das Positive, dass aus dem Schwabenländle mitgenommen werden kann. Vor allem Castaignos konnte seine ersten Akzente im neuen Trikot setzen. Beide Torschüsse, die der Holländer abgab, zappelten im Netz, dazu holte er den berechtigten Elfmeter raus. Es war somit ein rundum gelungener Auftritt des 22jährigen. „Natürlich sind meine Tore gut für das Selbstvertrauen. Es war ein tolles Gefühl, die ersten Treffer zu erzielen„, drückte er im Kicker seine Freude aus. Dabei wirkte er nach seinem ersten Bundesligator zum 2:1 noch unzufrieden. Mit gimmigem Gesicht schlug er auf den Ball und trabte erst dann locker in Richtung Seferovic, der ihm prima vorlegte. „Es war irgendwie aus der Emotion heraus, es gab keinen speziellen Grund„, erklärte Castaignos und fügte an: „Es ist auch nicht so, dass ich meine Tore nicht feiern will, nach meinem zweiten Treffer hab ich ja auch gelacht.“

Trotz dieser guten Leistung sieht sein Coach noch immer Luft nach oben. Er könne noch viel mehr, wisse noch gar nicht was in ihm stecke. Der bullige Stürmer ist sich dessen bewusst und möchte weiter an sich arbeiten, mit dem Ziel, „irgendwann perfekt“ zu werden. Die Bundesliga sei eben eine andere Liga als zuvor Holland oder Italien. „In der Bundesliga ist die Intensität sehr hoch. Die Gegenspieler haben ein höheres Niveau.“ Jetzt hat Castaignos zwei weitere Wochen Zeit, sich einzuspielen und im Training an gewissen Abläufen zu arbeiten. Vielleicht dann schon mit einem neuen Kollegen? Wie die Frankfurter Rundschau erfahren haben möchte, könnte Sidney Sam doch noch die linke Seite der Eintracht verstärken. Takashi Inui verließ die Hessen und Vaclav Kadlec könnte möglicherweise folgen. 270 Minuten saß der Tscheche jetzt nur auf der Bank und scheint für Veh keine Alternative zu sein. Sollte er die Eintracht verlassen, habe man schon eine Alternative in der Hinterhand, wie Bruno Hübner vor einigen Tagen betonte. Sam wurde von den Scouts im Training beobachtet und für gut befunden. Die linke Seite ist noch nicht optimal besetzt. Joel Gerezgiher und Luca Waldschmidt brauchen noch Zeit und Stendera, der diesmal auf dem Flügel begann, gehört ins Zentrum. Sam jedenfalls könnte hier eine Lücke schließen.

Auch im defensiven Mittelfeld bahnt sich noch ein Wechsel an. Slobodan Medojevic hat bei der Eintracht keine Perspektive mehr. Der Serbe ist weit entfernt von einem Platz im Kader und möchte deshalb folgerichtig den Verein verlassen. Es war ein verlorenes Jahr für „Medo“, der nach seinem Wechsel vom VfL Wolfsburg an den Main durchstarten wollte, dann aber immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte und oftmals schwache Leistungen zeigte, wenn er die Chance bekam. Steine jedenfalls werde man Medojevic, sollte er noch einen neuen Club finden, nicht in den Weg legen.

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21 Kommentare

  1. Da bin ich ja mal gespannt, was heute noch so passiert! Sam wäre sicherlich eine gute Alternative für die linke Seite. Ich würde auch wetten, dass der verlorene Sohn aus Wolfsburg heute in Frankfurt auftaucht. Freitag wieder nicht im Kader gewesen, obwohl de Bruyne und Perisic nicht dabei waren. Selbst dann sitzt er auf der Tribüne, kann mir nicht vorstellen, dass WOB ihn nicht abgibt. Also Sebi, pack deine Sachen und komm zurück!!! Gerade, weil Chandler jetzt auch ausfällt…

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  2. Sehr wahrscheinlich, dass Kadlec gehen wird, er spielt -wie auch vorher bei Schaaf- auch jetzt bei Veh keine Rolle mehr. Gründe dafür sind nicht so ersichtlich, angeblich soll er sich nicht optimal engagieren. Hätte mir gewünscht, dass er noch Einsatzchancen bekommen hätte.

    Und dann kommt Sam…

    Hinten rechts haben wir eine echte Baustelle. Hasebe wird nicht die Lösung sein. Selbst auf seiner Lieblingsposition im Mittelfeld spielt er schwach und ist ohne Form. Seit Schweglers Abgang haben wir hier noch keine annähernd gute Lösung gefunden.

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  3. …die Anmerkung zu Schwegler bezog sich natürlich auf die Position im Mittelfeld.

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  4. Meine Prognose:
    Medo wird gehen, da bin ich mir sicher. Sam und Jung werden leider nicht kommen. Vermutlich wird Kadlec auch noch abgegeben. In den Transferperioden der letzten Jahre haben wir uns meist den Kopf heiß geredet und es ist dann meist nichts mehr passiert. So wird es auch heute sein.

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  5. Sam wird NICHT kommen. Der ist vom Doc als untauglich eingestuft. Eine Wunderheilung wird da nicht eingetreten sein. Kadlec: Was machen wir denn, wenn noch einer im Sturm ausfällt? Dann hätten wir letzten Samstag ohne Kadlec keinen Stürmer mehr auf der Bank gehabt …
    Für Medo sehe ich aber auch keine Chance mehr auf einen Einsatz. Und sollte im Mittelfeld, wie heute in der FAZ gemutmaßt, noch einer kommen, kann wohl auch Flum seine sieben Sachen packen.

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  6. @6
    Waldschmidt ist noch da.
    Aber Du hast recht. Ich würde Kaldec nicht abgeben, weil auch Aigner sich verletzen kann. Dann haben wir nicht mehr soviele RA. Der Kader ist meineserachtens schon ausgedünnt genug.
    Meine Frage: Im Mittelfeld soll noch einer kommen, mutmaßt die FAZ. Weißt Du von wem die reden?

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  7. SAM ist NICHT als untauglich eingestuft worden !
    Es gab Werte im Blut die nicht schlüssig waren – und die geklärt werden müssen !
    Die Eintracht wollte nicht überhastet einen möglichen Langzeitverletzen übernehmen .
    Das war der grund warum man Abstand genommen hat Sam kurzfristig zu verpflichten .
    Das mal nur zur Aufklärung .
    Ob er kommt ist aber trotzdem fraglich – da Breitenreiter ihn letzte Woche
    sehr gelobt hat und meinte das er sich ins Treining haut .
    Und bei Andre ist das eher nicht von transfertaktischer Absicht –
    der Mann ist eigentlich Grund solide .

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  8. Hamburger Morgenpost schreibt:
    http://www.mopo.de

    09:29 Uhr – Eintracht Frankfurt startet einen neuen Anlauf bei Sidney Sam
    Sidney Sam ist wohl noch einmal ein Thema in Frankfurt.

    Nach Informationen von Sky Sport News HD wagt Eintracht Frankfurt noch einen weiteren Versuch, den Schalker Sidney Sam zu verpflichten.

    Der Transfer war im Sommer bereits gescheitert, nachdem Sam durch den obligatorischen Medizincheck gefallen war. Sam besitzt noch einen Vertrag bis 2018.

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  9. Sam ist aber nicht so gut, das Breitenreiter ihn in seinen Kader für ein Bundesligaspiel nimmt. Wir haben für vorne Luc, Luka, Haris, Joel, Ilse Aigner, Vaclav und Alex, der jetzt zurückkommt. also für drei Positionen (Mittelstürmer,Linksaußen, Rechtsaußen) 7 Spieler. Sollte reichen. Hinten rechts sieht es enger aus.

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  10. Wir haben zwar für „vorne“ genug Spieler, aber keinen wirklich guten für LA. Die genannten Spieler kann man da hinstellen, bringen da aber nicht die Leistung die man da leisten muss. Sam wäre super um Aigner zu entlasten und Luc und Alex mit Bällen zu füttern. Haris ist für mich derzeit nur 2. Wahl wenn Alex wieder da ist. Kadlec verkaufen und Sam holen + Jung.

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  11. Vor dem Medizincheck war ich ja auch für Sam, den ich schon vor den Leverkusener Glanztagen gerne in Frankfurt gesehen hätte, damals für kleines Geld. Jetzt wird er aber so gelobt von Breitenreiter und Held, dass ich eher skeptisch bin – siehe Allofs und Medo! Aber Leihe mit Kaufoption wäre ein gewisses Risiko Wert. Ein Kreativer zur Spieleröffnung wäre mir aber fast wichtiger. Hasebe schwächelt, okay das änderst sich auch wieder, Stendera ist noch zu oft, wenn auch verständlich aufgrund seines Alters, Formschwankungen unterworfen. Und dann? Haben wir kaum einen der ein Bällchen spielen kann. Nicht falsch versehen, alles gute Jungs die auch mal ein Pässchen in der Vorwärtsbewegung spielen können wie z. B. Reinarts, aber mal was unvorhersehbares hinkriegen, da fehlt es uns ein wenig gerade im Umschaltspiel.

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  12. Glaube nicht wirklich an einen neuen LA. Denke man plant so:
    Meier (Stendera) in Heimspielen auch mal beide
    Aigener Serfo
    Castaignos

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  13. Sam und Jung wird nicht klappen. Und ich sehe nicht wo Sam uns verstärkt. Letzte Saison 11 Spiele in der Bundesliga, im Jahr davor 22, und dieses Jahr keins. von 71 möglichen Spielen nur 33 gespielt. Spricht nicht für eine Verpflichtung. in der Saison 2010/2011 hat er zum letzten Mal 30 Bundesligaspiele gemacht. Für mich keine Verstärkung

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  14. Naja, die wollten Kostic. Den kriegen die nicht, also geben sie auch keinen mehr ab.

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  15. @18
    UPDATE 11:11 Uhr: Laut „Sport Bild“ hat Sam der Eintracht abgesagt und will auf Schalke bleiben.

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  16. @20
    Ich wußte gar nicht, dass bei Schalke der Karneval ausgebrochen ist (s. update: 11.11 Uhr).
    Spaß beiseite, soll Sam bleiben wo der Pfeffer wächst. Ich habe vorhin schon gesagt, dass wir keinen mehr verpflichten werden, dafür werden wir 2 Abgänge haben Medo und Kadlec. Ihr werdet sehen.

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