Alex Meier war vom Spiel auch nicht begeistert, dennoch war der Tenor klar: „Hauptsache weiter!“
Alex Meier war vom Spiel auch nicht begeistert, dennoch war der Tenor klar: „Hauptsache weiter!“

Den Spielern merkte man nach Spielschluss an, dass sie den 1:0 Arbeitssieg über Arminia Bielefeld nicht schön reden wollten. Durchweg war zu vernehmen, dass die Leistung alles andere als gut gewesen ist, aber doch am Ende nur eins zählt: Die Qualifikation für das DFB-Pokal-Halbfinale.

Alexander Meier: „Schlecht gespielt, aber das Ziel war ja eine Runde weiterzukommen. Das haben wir zum Glück erreicht. Pokal ist nie einfach. Bielefeld hat heute eigentlich besser gespielt wie wir. Das interessiert morgen aber keinen mehr. Natürlich, wenn du dreimal hintereinander verlierst, ist das anders, als wenn du dreimal hintereinander gewinnst. Man kommt da nur raus durch Kämpfen und durch Siege. Den Sieg haben wir heute erreicht, gekämpft haben wir auch, aber fußballerisch war das natürlich schwach. Jedes Spiel wird neu gespielt. Es ging um den Einzug ins Halbfinale und das haben wir erreicht. Dass das jetzt nicht glanzvoll war, ist natürlich auch klar. Ziel ist erreicht. Abgehakt.“

Marco Russ: „Wir haben mit dem 1:0 nach sechs Minuten einen perfekten Start hingelegt. Das hätte uns nach den drei Niederlagen Sicherheit geben müssen. Dann kamen ein bisschen Lethargie mit rein und viele Fehlpässe. Der Platz sah von oben vielleicht sehr gut aus, aber er ist ziemlich holprig und schmierig gewesen. Dann bringst du auch eine Mannschaft wie Bielefeld wieder ins Spiel. Die merken dann auch, dass vielleicht doch noch was geht. Aber wir haben trotzdem dagegen gehalten. Zum Anschauen war es vielleicht kein wirklich tolles Spiel. Dennoch: Wenn die Zuschauer jetzt zu Hause, noch im Restaurant oder der Kneipe sind, dann reden sie davon, dass wir eine Runde weiter sind. Das ist nun mal Fakt bei einem Pokalspiel. Das haben wir geschafft. Wir wussten von Anfang an, dass es schwer werden wird. Aber wir haben es über die Runde gebracht – mit Lukas (Hradecky, Anm. der Redaktion).“

Timothy Chandler: „Im Pokal musst du eine Runde weiterkommen. Das haben wir heute geschafft. Natürlich war es kein gutes Spiel, aber so ist das manchmal im Pokal. Bielefeld hat es uns schwer gemacht. Wir sind gut ins Spiel gekommen, wie wir das wollten. Wir wollten das schnelle Tor, aber haben dann einfach vergessen nachzulegen. Wir hatten die Chancen dazu, es aber nicht zu Ende gespielt. Ich denke, das war heute unser großes Manko. Wir haben die Konter nicht gut ausgespielt, um das 2:0 zu machen. Wir haben hinten einen guten Torwart, haben eine gute Abwehrleistung gezeigt, uns versucht in jeden Ball reinzuwerfen. Dann entscheidet das Quäntchen Glück im Pokal. Und wir sind eine Runde weiter im Halbfinale. Lukas hat heute wieder ein super Spiel gemacht und sehr viele Bälle gehalten, die wichtig waren für uns. Wir wissen ja, dass er ein guter Torwart ist. Er freut sich sicher auch, dass wir zu null gespielt haben.“

Lukas Hradecky: „Ich hatte es im Gefühl, dass wir nach drei Niederlagen in der Liga nervös sein könnten. Und das waren wir auch. Das war eine schwache Vorstellung. Wir sind eigentlich optimal gestartet mit dem schnellen 1:0. Danach waren wir nur noch zweitklassig. Die Arminen hatten größere Möglichkeiten. Wir müssen wirklich froh sein, dass wir heute weiter sind. Das war ein Geschenk. Glücklicherweise haben wir uns in der Liga eine gute Position erspielt, sodass wir hoffentlich nicht über den Abstieg sprechen müssen, aber so sollten wir nicht weiterspielen, sonst kassieren wir Sonntag wieder eine Niederlage. Wir müssen viel verbessern. Das ist nur Kopfsache. Wir haben die gleichen Spieler, die technisch gut waren in der Hinrunde. Jetzt spielen sie schlechtere Bälle. Wir müssen uns vielleicht mental verbessern. Wir dürfen nicht an die Tabelle oder die Gegner denken. Wir haben uns einander in die Scheiße gespielt. Da haben wir uns fast wieder ins eigene Bein geschossen.“

Danny Blum: „Ein wichtiger Sieg heute, um mal wieder ein positives Erlebnis zu haben. Im Halbfinale haben noch nicht viele Spieler von uns gestanden. Das ist das Positivste am heutigen Abend. Bielefeld ist eine ganz unbequeme Mannschaft. Wir haben viele Videos über sie angeschaut. Wir wussten, dass sie sehr tief stehen werden und versuchen zu kontern. Sie warten eigentlich nur darauf, dass der Gegner Fehler macht. Wir haben das heute nicht so gut spielt. Trotzdem sind wir glücklich, dass wir ein Tor geschossen haben und weiter sind. Wir wollten das Tor früh erzielen, um noch in der ersten Halbzeit ein zweites nachzulegen und hintenraus Kraft zu schonen, den Gegner müde zu spielen. Irgendwie haben wir aber nachgelassen. Und wenn du irgendwo nachlässt, siehst du wie schwer es werden kann, auch gegen einen Zweitligsten. Das Tor war natürlich ein schönes Gefühl. Dass ich von Anfang an gespielt habe, war für mich eine kleine Überraschung. Ich wollte das Vetrauen des Trainers zurückzahlen. Ich weiß, was ich kann. Ein Fußballspiel geht über 90 Minuten. Man muss keine Angst haben vor Fehlern. Man kann nicht fehlerfrei spielen. Wenn man Angst hat, verliert man das Selbstbewusstsein. Ich habe schon öfters gegen Arminia Bielefeld gespielt. Der Trainer hat es im Voraus auch gesagt. Ich soll drauf gehen, auch wenn ich den Ball verliere, Hauptsache ich suche die eins-gegen-eins Situationen. Ich schieße gerne Tore. Wichtiger ist aber, dass wir als Team funktionieren, arbeiten und eine Runde weitergekommen sind. Wir haben schon oft bewiesen, dass wir Tore schießen können. Zur Zeit fehlt uns ein kleines Stück. Das werden wir aufarbeiten und analysieren und versuchen gegen Freiburg am Sonntag besser zu machen.“

Bruno Hübner: „Wir haben es uns heute sehr schwer gemacht. Wir sind früh in Führung gegangen, aber dann hat die Mannschaft die Leichtigkeit verloren. Sie hat Angst gehabt, das Halbfinale zu verpassen. Es war extrem, was für eine Last auf den Schultern der Spieler lag. Ansonsten kann man sich einen solchen Auftritt nicht erklären, der Mannschaft sind ja die leichtesten Dinge nicht gelungen. Wir müssen heute die drei positiven Dinge sehen: Dass wir im Halbfinale stehen, dass die Fans uns bedingungslos unterstützt haben, als sie merkten, wir brauchen sie und natürlich die Rückkehr von Marco Russ. Über die freue ich mich besonders, weil er ja erst kurzfristig in den Kader rutschte.“

Noch bis Donnerstagabend um 18:00 Uhr könnt ihr die Leistung der Mannschaft hier bewerten.

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8 Kommentare

  1. Für Meier heute auf jeden Fall, leider heute ein Schatten vergangener Tage. Nach dem Abpfiff hat der gepumpt wie ein Maikäfer. Kovac hätte ihm rausnehmen müssen. Bitte gegen Freiburg Hrgota bringen.
    Hauptsache Halbfinale

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  2. Hübner: Es war extrem, was für eine Last auf den Schultern der Spieler lag.

    Selten so gelacht !!!

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  3. Gegen Freiburg kann einem Angst und Bange werden. Auch das Zusammenspiel funktioniert vorne kaum mehr . Zig hohe Bälle auf Meier der nach vorne verlängert ohne das hinter ihm wer steht . Irgendwie muss Kovac sich vorne was einfallen lassen, es sind meist nur Einzelaktionen die was bringen. Heute hat man auch taktische Defizite gesehen, die es in der Vorrunde so nicht gab. Da hat Meier die Bälle noch schon abgelegt und war dann wieder anspielbereit. Heute war er wie ein Fremdkörper, vielleicht sollte man ihn weiter zurück ziehen und Rebic vor ihm spielen lassen. So bringt das schon seit ein paar Spielen nichts.

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  4. Mein Gott , wir haben gewonnen , sind im Halbfinale – und – hier im Forum, im Forum der SGE , wird schon wieder aus allen Rohren geschossen (vgl. auch vorangegangenen Beitrag).
    Natürlich war es ein „dreckiger Sieg“, auch ein Sieg mit viel Glück, doch wie hätten wir uns in den vielen Vorjahren über solch einen Sieg gefreut.
    Wer sich jetzt über die Aussagen der Spieler und Verantwortlichen beschwert, hat wahrscheinlich noch nie in so einer Situation als Sportler gesteckt.
    Das Spiel ist für mich schon wieder abgehakt, NK und sein Staab werden schon die richtigen Schlüsse ziehen und die Jungs mit diesem Erfolg im Rücken auf Sonntag vorbereiten. Eine weiter Steigerung ist nötig , aber warum sollte die nicht möglich sein ? Mit Optimismus vorwärts.
    Forza SGE !

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  5. Dein Optimismus in allen Ehren, aber nach drei Niederlagen ohne einen Treffer und einem grotten Kick gegen einen abstiegsbedrohten Zweitligisten wird man ja mal Kritik äußern dürfen. Ich habe auch gedacht heute kommt spielerisch die Wende aber wer heute im Stadion war hat gemerkt, dass momentan spielerisch nicht viel zusammen läuft. Irgendwwoher muss es ja kommen. Wenn wir gegen Freiburg verlieren, dann sind wir leider wirklich in einer Abwärtsspirale wo die tolle Vorrunde uns dann nur noch vor schlimmerem bewahrt. Lieber rechtzeitig Mal den Finger in die Wunde legen , dass es wieder anders läuft. Nach den ersten zwei Niederlagen hab ich auch nichts gesagt, aber heute hat man deutlich gemerkt, dass es allgemein nicht passt. Meier ist das beste Beispiel.

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  6. Ich sehe es so , der Pokal hat seine eigenen Gesetze……..geschafft und Halbfinale.

    Für die neue Saison bitte das Mittelfeld so Aufrüsten das nach vorne mehr Schwung reinkommt….

    Herzlich Willkommen zurück Marco

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  7. Lukas, Du hast vollkommen recht. Eine ehrliche Haut und kein Schönredner, müssen froh sein Dich zu haben. Ohne Dich gab es heute so gut wie keine Defensive!

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  8. #2 – Ich finde die „Last“ war den Spielern durchaus anzumerken. Ich habe direkt nach der Auslosung gesagt: „Es ist toll, wenn Herr Forster ein paar seiner k##k-Alben verkaufen kann, aber die schlechtesten Lose im Topf waren Lotte und Bielefeld“. Warum? Ganz einfach, weil du nur verlieren kannst….Ein Sieg bei einem solchen Spiel ist Pflicht und dann kommst du da rein, drei Niederlagen aus der Liga im Kopf, kurzfristige Ausfälle und dazu noch die Platzverhältnisse….

    Ich denke das Tor war gut rausgespielt, und wir hatten in der 1. HZ das Spiel ganz gut im Griff, danach war die Luft raus (vielleicht der Schonmodus weil man ja am Wochenende wieder ein wichtiges Spiel in der Liga hat).

    Nichts desto trotz „Halbfinale“….

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