Meier? Barkok? – Nein Abraham!

Niko Kovac wechselte den Sieg ein! Mit der Hereinnahme von Kapitän Alex Meier und Debütant Aymen Barkok schaffte es Eintracht Frankfurt die Partie an der Weser noch zu drehen, nachdem Werder Bremen bis zum Augenblick der Halbzeit mit 1:0 führte. Die Hessen bleiben damit auch im sechsten Pflichtspiel hintereinander ungeschlagen und rangieren hierdurch weiterhin auf Platz 7 in der Bundesliga.

Nach der langen Länderspielpause tauschte das Trainergespann im Vergleich zur letzten Bundesliga-Partie gegen den 1. FC Köln nur in vorderster Front das Personal. Branimir Hrgota durfte für Alex Meier beginnen. David Abraham führte das Team also als Kapitän auf den Platz.

An eurer Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung der zwölf zensierten Spieler die Note 2,61. Ein Notenschnitt, mit dem Mannschaft zufrieden sein kann und der der Leistung gerecht wird. Das fünfte Bundesliga-Spiel hintereinander, indem es für das Team eine 2 vor dem Komma gibt.

Die Einzelnoten der SGE4EVER.de-User der knapp 700 Abstimmenden im Ãœberblick:

David Abraham, Aymen Barkok, Alex Meier, Makoto Hasebe:
Zwar sprachen nach dem glücklichen aber sicherlich nicht unverdienten Auswärtssieg alle über den 18-Jährigen Aymen Barkok oder den Kapitän Alex Meier, doch den Titel „Spieler des Spiels“ verdiente sich ein anderer und das auch zurecht: David Abraham. Der Kapitän gewann knapp 80 % seiner Zweikämpfe und brachte es mit Marco Fabian auf insgesamt 84 Ballaktionen. Der Innenverteidiger wird von Spiel zu Spiel immer wichtiger für die Hessen und traute sich dieses Mal sogar in der Offensive ein paar Akzente zu setzen. Nichtsdestotrotz konnten auch die beiden Einwechselungen eine gute Note abstauben. Barkok und Meier drehten mit ihren Toren die Partie. Der Fußballgott hätte mit etwas Glück schon eher den Sieg eintüten können, scheiterte aber in seinem Privatduell mit Felix Wiedwald immer an der starken Leistung des Torhüters. Der erst vor einem Monat mit einem Profivertrag ausgestattete Deutsch-Marokkaner feierte ein Traum-Debüt. Erstes Spiel, erster Schuss, erstes Tor! Ähnlich honorierten die Leser von SGE4EVER.de auch die Leistung von Makoto Hasebe. Trotz Länderspielreise in den Knochen räumte der Japaner viele Angriffe der Hanseaten ab und erwies sich zudem noch als sehr passsicher (89,5 %).

Jesús Vallejo, Timothy Chandler, Lukas Hradecky, Marco Fabian, Mijat Gacinovic:
Jesús Vallejo gewann dieses Mal „nur“ 40 % seiner Zweikämpfe, dennoch zeigte die Leihgabe aus Madrid für sein Alter wieder eine außerordentlich souveräne Leistung. Claudio Pizarro, Max Kruse und Co. bekamen so nur selten Chancen sich durchzusetzen. Timothy Chandler beackerte die rechte Außenbahn, schaffte es aber dieses Mal nicht so konsequent mit seinen Flanken in den gegnerischen Strafraum. Ansonsten war er defensiv stabil. Lukas Hradecky musste erstmals seit drei Bundesliga-Spielen wieder einen Gegentreffer hinnehmen, den aber nicht verhindern konnte. Sein Fehlpass in der 75. Minute hätte allerdings übel ausgehen können, mit einer wunderbaren Parade konnte er diesen Fauxpas indessen aber selbst ausbügeln. Die Nummer 10, Marco Fabian, stand an der Weser zwar nicht im Mittelpunkt, wie zuletzt häufiger, gleichwohl war seine Darbietung wieder außerordentlich gut. War in vielen Zweikämpfen verwickelt und gewann den einen oder anderen Ball, der zu einem Konter führte. Seinen einzigen Schuss, den er aus gut 25 Metern absetzte, konnte Wiedwald gerade noch zur Ecke abwehren Der Serbe Mijat Gacinovic war an vielen Frankfurter Offensivaktionen beteiligt, schoss aber selbst nur einmal aufs Tor und damit von der Angriffsabteilung am seltensten. Seine Untriebigkeit war trotzdem sehr passabel und wird mit der entsprechenden Note honoriert.

Ante Rebic, Omar Mascarell, Bastian Oczipka:
Ante Rebic? Der Kroate stand 10 Minuten auf dem Platz, konnte mit seinen 11 Ballaktionen nicht mehr viel bewegen. Als Dank für das gedrehte Spiel gibt es für ihn die Note „Befriedigend“. Omar Mascarell war der Antriebsmotor der Hessen. Kein Spieler auf dem Platz spulte mehr Kilometer (12,37) ab. Seine frühe Gelbe Karte (24.) brachte ihn aber ständig vor einem Platzverweis. Bastian Oczipkas Nachsetzen gegen Max Kruse in der 90. Minute war der Schlüsselpunkt zum Siegtreffer von Barkok. Davor hatte er aber, im Vergleich zur restlichen Hintermannschaft, die meisten Probleme mit der Bremer Sturmoffensive. Daher gibt es für den Linksverteidiger „nur“ die Note 3,0.

Branimir Hrgota, Szabolcs Huszti:
Als einzige nominelle Sturmspitze sollte er in der ersten Halbzeit Löcher in die Defensive des Gegners reißen. Das gelang Branimir Hrgota zuweilen ganz gut, aber zulasten seiner eigenen Abschlussfähigkeit. Mit der Hereinnahme von Sturmpartner Meier boten sich auch ihm mehr Chancen, belohnen konnte er sich dennoch nicht. Szabolcs Huszti erwischte keinen glücklichen Tag und wurde zur Halbzeit ausgewechselt. In Erscheinung trat er vor dem Pausentee nur selten und wurde deshalb herausgenommen. Der Auswärtssieg schlägt sich aber auch bei ihm in einer wohlwollenden Note nieder.