Marcos Álvarez hatte keinen einfachen Stand unter Armin Veh.
Marcos Álvarez hatte keinen einfachen Stand unter Armin Veh.

Er kam 2007 als Talent und Hoffnungsträger nach Frankfurt, konnte sich am Main aber leider nie richtig durchsetzen: Marcos Álvarez. Obwohl er bereits in der Jugend auf sich aufmerksam machte und U-Nationalspieler war, kam er nicht über ein Bundesligaspiel unter Michael Skibbe – er wurde beim 1:2 im Januar 2010 in der 87. Minute gegen den 1. FC Köln eingewechselt – hinaus. Jener Coach war es schließlich auch, der klarstellte, dass Álvarez im Fußballoberhaus keine Chance haben werde. Der Sohn spanischer Einwanderer wechselte daher in der Winterpause 2010/11 in die 2. Mannschaft des FC Bayern. Doch auch dort lief es unter Herrmann Gerland für den Offensivmann nicht: Elf Spiele – null Tore – null Vorlagen.

Nach dem enttäuschenden halben Jahr in der bayerischen Landeshauptstadt ging es für ihn zurück nach Frankfurt. Dort machte Neu-Trainer Armin Veh aber unmissverständlich klar, nicht mehr auf seine Dienste eingewiesen zu sein. Anschließend ging es für ihn zurück in die zweite Mannschaft. „Regionalliga“, erklärte Álvarez, „habe ich vor drei Jahren schon gespielt.“ Dennoch hat er diese Entscheidung tapfer und selbstbewusst aufgenommen: „Ich bin keiner, der den Kopf in den Sand steckt.“ Gleichwohl oder gerade wegen dieser Einstellung ging der heute 24-jährige seinen Weg. Seit 2014 spielt er erfolgreich in der 3. Liga beim VfL Osnabrück. Bei den Norddeutschen fand er in der Offensive seine Torgefährlichkeit wieder. 10 Treffer und 11 Vorlagen stehen in 56 Partien zu Buche. In dieser Saison ist er bisher der beste Scorer beim VfL und damit maßgeblich am Erfolg beteiligt.

Im Interview mit SGE4EVER.de sprach der Stürmer über seine aktuellen Ziele mit dem VfL Osnabrück und erinnert sich an schöne Momente bei der Eintracht zurück.

SGE4EVER: Hallo Marcos, mit sechs Toren und sechs Vorlagen spielst du derzeit deine wohl erfolgreichste Saison im Profi-Bereich. Beim VfL bist du damit der beste Scorer im Team. Darf man daher behaupten, dass du trotz einiger Rückschläge endlich im Profigeschäft angekommen bist?
Marcos Álvarez: Klar ist es meine erfolgreichste Saison im Profigeschäft bisher, aber trotzdem heißt es noch lange nicht, dass man sich im Profibereich etabliert hat.

Nicht nur für dich, sondern auch für das Team läuft es derzeit sehr vielversprechend. In der Neuen Osnabrücker Zeitung las man vor einiger Zeit, dass der VfL Osnabrück für dich eine Zweitliga-Mannschaft darstellt. Wie hoch stehen die Chancen, dich noch mal höherklassig spielen zu sehen?
Natürlich würde ich mich sehr freuen, den Aufstieg mit dem VfL zu schaffen und diese Erfahrung zu machen. Wenn ich weiterhin verletzungsfrei bleibe und daher eine konstante Leistung bringen kann, hoffe ich noch mal höherklassig spielen zu dürfen.

Deine Zeit bei Eintracht Frankfurt stand leider unter keinem guten Stern. Wie beurteilst du im Nachhinein deine Rückschläge?
Zuerst einmal würde ich sagen, dass auch diese Zeit mir geholfen hat, mich weiterzuentwickeln. Ich war sehr jung und habe aus Fehlern und Rückschlägen gelernt.

Bist du dennoch zufrieden mit dem Verlauf deiner Karriere oder haderst du ein bisschen mit der Vergangenheit?
Klar, dass man ein wenig mit der Vergangenheit zu kämpfen hat, jedoch hab ich das Privileg Profifußball spielen zu dürfen, was nicht jeder hat.

Es gab für dich wahrscheinlich trotzdem schöne Erlebnisse in Frankfurt. An was erinnerst du dich besonders gerne zurück?
Besonders gerne erinnere ich mich an die spektakuläre Fan-Kulisse und an mein erstes Bundesliga-Spiel im Trikot der Eintracht, was für mich immer ein Kindheitstraum war.

Dein Teamkollege und Ex-Adler Alexander Dercho hatte zu Alexander Meier und Markus Pröll einen sehr guten Kontakt. Zu wem hattest du einen sehr guten Draht und verfolgst du noch den Werdegang der SGE?
Einen sehr guten Draht hatte ich zu Maik Franz, Benjamin Köhler und Cenk Tosun. Bis heute besteht der Kontakt zu allen. Ich verfolge immer noch den Werdegang der SGE und freue mich immer wieder, wenn junge Talente dort ihre Chance bekommen oder alte Bekannte, wie Alex Meier, Torschützenkönig werden.

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