Marco Russ zählt seit Jahren zu den Leistungsträgern bei der SGE.

Während der 2:3-Last-Minute-Niederlage schob sich Eintracht-Innenverteidiger Marco Russ in einer unrühmlichen Statistik auf den zweiten Platz vor: Der Hanauer erzielte in der 12. Minute das fünfte Eigentor seiner Karriere. Nur Nikolce Noveski und Manfred Kaltz beförderten den Ball in der Bundesliga-Historie noch einmal mehr ins eigene Netz. Aber nicht nur wegen seinem Eigentor, auch wegen dem besonderen Spielverlauf ist das Spiel noch in aller Munde. Auch beim Abwehrmann, wie er am gestrigen Montagabend im „hr-heimspiel!“ zugab: „Ich habe drei, dreieinhalb Stunden geschlafen, wenn es hoch kommt. Man versucht dann zu Hause runter zu kommen, aber das ist nicht so einfach. Der Kopf rattert dann doch noch ein bisschen.“ Allerdings habe er nicht nur negative Schlüsse aus dem Spiel ziehen können. Vor allem die zweite Halbzeit beim BVB mache ihm Mut: „Ich habe jetzt schon öfter in Dortmund gespielt. Ich kann mich an keine Halbzeit erinnern, wo wir so klar besser waren wie in der zweiten Halbzeit.“

„Chance auf internationale Plätze riesengroß“

Und genau diese Spielweise der SGE sorgt auch dafür, dass der 32-Jährige optimistisch ist, was den kommenden Saisonverlauf angeht. Allerdings sei gerade das Restprogramm bei den Auswärtsspielen sehr schwierig: „Wir wissen, dass die Chance, internationale Plätze zu erreichen, dieses Jahr riesengroß ist. Dafür werden wir alles geben. In den letzten Spielen treffen wir gerade auswärts auf Mannschaften, die diesen Anspruch auch haben. Wir werden sehen, ob es zum Ende hin für das ganz große Ding reicht. Die Europa-League ist für uns auch ein Riesending.“

Erst vor kurzem erklärte Russ, dass er nach seiner schweren Erkrankung wieder voll im Saft stehe und er sich einen Verbleib bei der SGE vorstellen könne. Das unterstrich er dann gestern Abend: „Ich habe noch Vertrag bis 2019. Aber da liegt es ja nicht nur an meiner Person, sondern auch an der Eintracht, und wie sie die nächsten Jahre plant und sich den Kader vorstellt.“ Wenn er noch einmal wechseln würde, dann wohl nur in die USA: „Wir waren während der Sommervorbereitung dort, das war faszinierend. Vielleicht ist es fußballerisch nicht das Level, was wir hier in der Bundesliga haben. Aber gerade physisch kann man das schon vergleichen. Aber im Moment bin ich noch voll bei Eintracht.“

Russ versteht Mertesacker

In den letzten Tagen sorgte ein Interview von Ex-Nationalspieler Per Mertesacker für Schlagzeilen, in dem der Weltmeister von 2014 den Druck auf die Fußballspieler kritisierte. Russ sprang seinem Kollegen in diesem Fall zur Seite: „Der Druck hat in meinen Augen schon zugenommen, ja. Dann kommen noch die sozialen Medien hinzu, wie Instagram, Facebook, wo Leute anonym ihren Schrott ablassen können und teilweise weit unter die Gürtellinie gehen.“ Trotzdem sei es wichtig, dass viele Fußballspieler ihren Einfluss nutzen, wie es beispielweise aktuell bei der Bundesliga-Kampagne „Strich durch Vorurteile“, an der sich Eintracht-Mittelfeldspieler Kevin-Prince Boateng beteilige, der Fall sei: „Da stehe ich komplett dahinter. So etwas darf es meiner Meinung nach nicht geben, gerade wenn man unsere Mannschaft sieht, wo wir so viele Nationen  haben. Wenn man da anfängt, Diskriminierung zu betreiben – das ist komplett fehl am Platz. Wir als Mannschaft stehen komplett hinter Prince und ich glaube der ganzeVerein hinter Peter Fischer, der viele negative Dinge einstecken musste.“

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14 Kommentare

  1. Um diese Anzahl an Eigentoren zu fabrizieren muss man auch erstmal jahrelang in der Bundesliga gespielt haben. Von daher kann ich nur mit den Augen rollen, wenn diese Statistik jetzt ständig hervorgekramt wird. Stehe trotzdem, wie die meisten Eintrachtfans, voll hinter Marco Russ.

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  2. Waere cool, wenn wir den allerbesten haetten – auf geht’s Marco, zwei gehen noch…

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  3. Gibt es sowas wie eine Eigentor-Scorer-Liste? Sein Assist gegen Stuttgart wuerde dann auch zaehlen und er waere – wenn auch mit Kaltz und Noveski zusammen – ganz vorne! Lieber der Erste im Dorf als der zweite in Rom…

    Zu seiner Ehrenrettung: In die andere Richtung trifft er auch… Weiss jemand wie oft in seiner Karriere? Ich habe das Gefuehl, er trifft ueberdurchschnittlich haeufig fuer einen IV/DM.

    Passt schon, wir stehen hinter Dir!

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  4. Gefunden: Marco hat 24 Erstligatore erzielt, davon eines fuer Wolfsburg. Dazu kommen elf Assists, alle fuer uns.

    Insgesamt also 28 Tore, 12 Assists… ;P

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  5. Marggo babbelt net vom eurobba-bookal, bringt libba Leistung und haut a de Mainzer wech!

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  6. @ 6
    Einspruch ! Ich will, dass die Jungs und der Verein von Europa träumen, dass sie darum kämpfen wollen !
    Wieso denn nicht ?
    Es sind -nur- noch 8 Spiele, wir haben immer noch 4 Punkte Vorsprung und auf der anderen Seite auch nur 4 Punkte auf Platz 2. Ja wir müssen noch gegen die Bayern spielen, aber genauso gilt das für RB, BVB, Augsburg und Mönchengladbach. Wir haben noch 4 Heimspiele in der wir Fans das Waldstadion zur Eintracht-Hölle für die Gegner werden lassen können und vor den Auswärtsspielen in Bremen, bei den Pillen und auf Schalke müssen wir nicht in Ehrfurcht erstarren.
    Außerdem bin ich davon überzeugt, dass unsere Mannschaft in den letzten Monaten wirklich viel gelernt hat, auch und gerade um den Erfolg zu kämpfen !
    Nur wer ein klares Ziel vor Augen hat, wird es auch erreichen ! Um es aber nochmals klarzustellen : ein Muss gibt es nicht, doch die Zeit ist gekommen für den Willen und ein klares Bekenntnis.
    Forza SGE !

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  7. Marco kann bei der Situation nur gewinnen, er MUSS da grätschen. Rein geht er sowieso- durch Reuss. Wenn er ihn noch zur Ecke drückt ist er der Held, wenn er nur sperrt und nicht dran geht motzen alle „Warum bekommt er den Ball nicht… “

    Gruß SCOPE

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  8. @9: eben. Er hat versucht daa Tor zu verhindern , dass Reus sicher gemacht hätte. War Pech

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  9. Und sie sollen Europa als Ziel haben. Wir haben nix zu verlieren und viel zu gewinnen

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  10. Habe mir den Ablauf nochmal sorgfältig angeschaut. Wäre LH klassisch auf der Linie geblieben, was in der Konstellation eine durchaus richtige Alternative gewesen wäre, hätte er gute Chancen gehabt den Ball zu halten.

    MR bietet schon aufgrund seiner Körperlänge und -masse sehr viel Prallfläche für den Ball, zudem war und ist er nicht der flinkeste, reaktionsschnellste Akteur – dafür aber wohl unser Verteidiger mit der höchsten Quote an Rettungsaktionen auf und vor der Torlinie. Und wenn man dann aktuell auch noch -nach Manuel Neuer- der Spieler mit den meisten Einsätzen als BL-Profi (gemäß der Zeitspanne seit dem 1. Einsatz 2006) dann erscheint MRs Eigentorkonto in einem etwas anderen Licht.
    Andererseits: die Quote des nach wie vor amtierenden Eigentorschützenkönigs, Manfred Kaltz
    (6 Eigentore in 581 Einsätzen von 1971 bis 1991) nimmt sich gegen MRs schon wieder äußerst moderat aus. Wobei ich Marco heftigst wünschen würde, dass er noch genügend Gelegenheit bekommt, um den „Schweiger“ hinter sich zu lassen.

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  11. @zizou „Wobei ich Marco heftigst wünschen würde…“

    Sag‘ ich doch! Auf dass der (inverse) Allzeit-Torschuetzenkoenig ein Adler sei…

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