Platz zwei im Visier? Oder was meint Marco Fabián mit seinem Handzeichen?

Der Traum von Europa – bislang wurde er rund um das Frankfurter Waldstadion höchstens mit äußerster Vorsicht in den Mund genommen. Nicht so bei Marco Fabián. Der Spielmacher, der der Eintracht wegen einer Rücken-OP die komplette Vorrunde fehlte, ist zurück auf dem Trainingsplatz und hat im „hr-heimspiel!“ die Augen Richtung Europa gerichtet: „Das wollen wir alle, das ist unser Traum! Wir wollen uns das erfüllen. Aber dafür dürfen wir nicht nachlassen.“

Nach dem Sieg gegen Wolfsburg und nur einem Punkt Rückstand auf Tabellenplatz zwei ist Europa ganz gewiss keine Utopie. Und mit Fabián kommt jetzt noch eine wichtige Stütze im Kreativzentrum der SGE nach langer Verletzungspause zurück. Gegen Wolfsburg musste der Mexikaner noch zuhause bleiben, zu groß der Fitnessrückstand: „Es fehlt noch einiges, er muss noch Defizit aufholen. Er kann uns nur helfen, wenn er 100 Prozent fit ist“, so Coach Niko Kovac. Doch beim Heimspiel gegen Gladbach am Freitagabend könnte das schon anders aussehen. Denn gerade die Kreativität des 28-Jährigen dürfte der SGE zuhause gut zu Gesicht stehen. „Ich habe dem Trainer gesagt: ‚Ich bin bereit, Trainer. Da hat er gelacht'“, erzählt Fabián. Er selbst sieht sich gerüstet für seine Rückkehr auf die Bundesliga-Bühne: „Ich habe in den letzten Wochen jeden Tag zwei Mal trainiert. Ich fühle mich physisch gut, stark und prima vorbereitet. Ich fühle mich hundertprozentig fit, aber der Trainer entscheidet.“ Es heißt also Geduld bewahren für Marco Fabián.

Nicht so einfach, denn schließlich hat er große Ziele, nicht nur mit der Eintracht. Mit der mexikanischen Nationalelf will der Spielmacher bei der Weltmeisterschaft in Russland für Furore sorgen: „Die WM ist sehr wichtig für mich. Ich möchte mit Mexiko Geschichte schreiben!“ Schließlich wartet auch das Duell mit der DFB-Elf. Eine Partie, die für Vorfreude und gemischte Gefühle sorgt: „Das wird ein ganz besonderer Tag. Deutschland ist meine zweite Heimat. Aber mein Herz schlägt natürlich für Mexiko.“ 

„Ich lebe wie ein Deutscher“

Bis dahin will er aber die Adler nach Europa schießen und etwas zurückgeben für die Unterstützung während seiner Leidenszeit: „Ich möchte den Leuten Freude geben, die mich so lange unterstützt haben.“ Nach zwei Jahren in Frankfurt fühlt sich der Mann aus Guadalajara mittlerweile angekommen in Deutschland: „Ich lebe schon wie ein Deutscher, habe viele deutsche Freunde und fühle mich immer wohler.“ Auch weil es für den mexikanischen Superstar, der in seiner Heimat neben Lionel Messi das Cover von Videospielen ziert, in Frankfurt doch etwas ruhiger zugeht: „In Mexiko kann ich nicht so einfach einen Kaffee trinken gehen wie hier. Aber ich möchte eigentlich gar nicht so im Mittelpunkt stehen.“ Fabián kann sich entsprechend eine Verlängerung seines bis 2019 laufenden Vertrags vorstellen. „Klar kann ich mir vorstellen, bei der Eintracht zu bleiben. Ich schulde der Eintracht sehr viel.“

Rat an Hradecky: „In Frankfurt zur Legende werden“

Mit Blick auf seinen abwanderungswilligen Keeper Lukas Hradecky mahnt Fabián: „Das Problem beim Fußball ist, dass man oft zu viel über das spricht, was in der Zukunft passieren könnte. Man sollte sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren.“ Zugleich zeigt er Verständnis für die Ambitionen seiner Kollegen: „Wir haben natürlich alle Ziele und Träume und wollen bei großen Klubs spielen. Aber man muss zuerst einmal für das Team alles geben, für das man jetzt spielt. Lukas sollte seine Chance bei der Eintracht nutzen und er kann vielleicht eine Legende bei der Eintracht werden, wenn er bleibt.“

Warum es bei seiner SGE momentan vor allem auswärts so gut läuft, das kann sich der Fußball-Olympiasieger von 2012 auch nicht so Recht erklären: „Keine Ahnung. Das ist wirklich seltsam. Vielleicht der Druck, vielleicht das Publikum, vielleicht sind wir zuhause zu entspannt. Ich habe die Mannschaft auswärts unheimlich gut gesehen – und wenn das so weitergeht, werden wir auch unsere Träume verwirklichen und unsere Ziele erreichen.“ Das erste Ziel für den Mexikaner – auf die große Bundesliga-Bühne zurückkehren – am liebsten schon gegen Gladbach. „Es wird nicht leicht ins Team zurückzukehren. Wir haben eine tolle Qualität.“ Aber: „Ich kann dem Team viel helfen“, verspricht er. „Ich bin spontan, kreativ, mache besondere Dinge.“ Wenn das mal nicht die Bausteine für den Frankfurter Traum von Europa sind.

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8 Kommentare

  1. Vor allem kann er Standards. Ich erinnere mich gerne zurück an seinen Strahl gegen Deutschland. Leider hat er sich bei diesem Turnier dann verletzt. Ich hoffe für ihn und für uns, dass er genauso gut zurück kommt, wie Omar. Dann haben wir eine schöne Rückrunde vor uns.

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  2. Bin voll bei dir Fabián. Europa wir kommen. (Hoffentlich gg Gladbach schon mit weiteren 3 Punkten)

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  3. Salcedo hat sich bei dem Turnier verletzt. Fabian hatte schon vorher Probleme mit dem Rücken.

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  4. @5 … genau daran habe ich auch denken müssen 🙂

    Ich sehne mich zunächst erst mal nach den 40 Punkten für einen sicheren Klassenerhalt, und dass diese zügigst erreicht werden. Und dass dann noch viele Saisonspiele übrig sind, um ein weiteres Ziel zu definieren und zu verfolgen.

    Nicht vergessen:
    Nur noch 2 Spiele bis DFB-Pokal-Finaleinzug.

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  5. Es und er, ist doch eigentlich nur toll !
    Da kommt ein Mexikaner, kann Fußball spielen , fühlt sich wohl in Frankfurt , erlebt im wahrsten Sinne des Wortes Höhen und Tiefen und schließt SELBST eine lebenslange Eintracht-Mitgliedschaft ab !
    Jetzt noch diese klaren, ehrlichen und sauberen Aussagen zum Fußball, zu Zielen und zur Arbeitsauffassung, da steht er weit über vielen seiner Berufskollegen. Jawohl, man soll sich auf das Jetzt und Hier konzentrieren, Alle !
    Ganz nebenbei erinnert MF auch daran, obwohl er das bestimmt nicht im Hinterkopf hatte, es sind schon viele von der Eintracht weggezogen um das ganz große Glück zu finden, die Meisten suchen es noch heute.
    Prima Kerl und ich freue mich auf seine Rückkehr.
    ForzA SGE !

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  6. Super Typ der Fabian. Und was er sagt, ist grundehrlich und reell. Keine Floskeln wie bei anderen. Mit ihm wird es richtig gut.

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