Elfmeter-Killer Lukas Hradecky freut sich über das Weiterkommen im Pokal.
Elfmeter-Killer Lukas Hradecky freut sich über das Weiterkommen im Pokal.

Ein packender Pokalfight liegt hinter der Eintracht. Nach einem kurzweiligen Match im Eishaus „HDI-Arena“ setzten sich die Hessen am Ende aber letztendlich verdient gegen den Zweitligisten durch und erreichten damit erstmals seit drei Jahren wieder das Viertelfinale im DFB-Pokal. Im Anschluss bescherte Mark Forster (Sänger und Songwriter) mit der Arminia aus Bielefeld ein machbares Heimspiel zum Weiterkommen in die Runde der letzten Vier.

Spannend war die Frage nach dem Ausmaß der Rotation in der Startelf. Niko Kovac erklärte auf der anschließenden Pressekonferenz zum Spiel, dass er frische Spieler einsetzen wolle, um so schadlos wie möglich durch die Englische Woche zu kommen. Das sah am Ende dann wie folgt aus: Branimir Hrgota und Geburtstagskind Mijat Gacinovic nahmen auf der Ersatzbank Platz, Jesús Vallejo stand erst gar nicht im Kader. Für ihn rückte Michael Hector in die Innenverteidigung. Max Besuschkow feierte sein Startelf-Debüt für die SGE und Haris Seferovic durfte sich erstmals seit dem 0:0 gegen die TSG Hoffenheim am 14. Spieltag wieder von Beginn an auf dem Flügel beweisen.

An eurer Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung der dreizehn zensierten Spieler 2,54. Damit war der Auftritt bei den Niedersachsen von der Gesamtbenotung her der bisher beste in diesem Wettbewerb.

Die Einzelnoten der über 600 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

note_1-5Lukas Hradecky:
Der Cheftrainer brachte es am Ende auf dem Punkt, als er erklärte, wieso die Frankfurter schlussendlich als Sieger vom Platz gingen: Ein Tor mehr und hinten steht Lukas Hradecky. Der finnische Schlussmann avancierte zum unumstrittenen Matchwinner, als er nicht nur in der sechsten Minute der Nachspielzeit den Strafstoß von Salif Sané abwehrte, sondern auch in der übrigen Spielzeit seine Mannschaft mit tollen Paraden auf die Siegerstraße brachte. So mussten Kenan Karaman (30.) und Niclas Füllkrug (88.) leidvoll erfahren, dass im Kasten der Hessen ein schwer zu überwindender Keeper steht. Am Ende erklärte Hradecky mit einer gehörigen Portion Ironie, weshalb er abermals eine starke Leistung auf das Grün brachte: „Ich wollte auch pünktlich nach Hause.“ Und schob dann nach, dass er seinen Fehltritt gegen Leipzig wieder gutmachen wollte. Am Ende gab es neben zahlreicher Glückwünsche zu dessen tollem Auftritt, wohl auch ein wohlverdientes Siegerbier. Skol! Die Auszeichnung „Spieler des Spiels“ ist mehr als angebracht!

note_2-0Ante Rebic, Timothy Chandler:
Es war wenig verwunderlich, dass sich Ante Rebic auch gegen Hannover wieder beweisen durfte. Im Derby gegen Darmstadt beglückte er sich nicht nur mit seinem ersten Bundesligator, sondern legte auch abseits davon eine erfolgreiche Performance hin. Für ein Tor hat es dieses Mal nicht gereicht, die Leistung stimmte aber erneut. Offensiv war er in zahlreichen Momenten gut eingebunden und zudem war er sich auch nicht zu schade, gehörig in der Defensive auszuhelfen. Ein Manko, dass ihn vor allem in der Hinrunde verfolgte. Seine Zweikampfstärke (50 %) war dabei ein besonderer Trumpf und so setzte er sich in entscheidenden Situationen gegen seine Gegner durch oder setzte seine Mitspieler so gekonnt in Szene, wie bei Bastian Oczipka in der 33. Minute, der anschließend nur knapp die Führung verpasste oder Taleb Tawatha in der 53. Minute, dessen Hereingabe in den Strafraum Haris Seferovic nur knapp verpasste. Dank des Durchsetzungsvermögens von Timothy Chandler kam die Mannschaft nach dem unglücklichen Rückstand wieder zurück. Kein Weg war ihm zu weit und kein Zweikampf zu viel. Ein tolles Spiel des Rechtsverteidigers, der Edgar Prib immer wieder vor große Probleme stellte.

note_2-5Taleb Tawatha, Makoto Hasebe, Haris Seferovic, Omar Mascarell, Bastian Oczipka, David Abraham:
Für Taleb Tawatha war es ein besonderer Abend. Der Israeli feierte nicht nur sein lang ersehntes Comeback nach seinem Innenbandriss, sondern stand auch in vielen Spielsituationen im Fokus. Erst ließ sich der Verteidiger beim Gegentor durch Martin Harnik (57.) ziemlich leicht abkochen,  eher er Minuten später mit seinem Ausgleich dieses Fauxpas wieder wettmachte. Man kann langsam aber sicher erahnen, warum Kovac sich die Dienste Tawathas für rund 1,2 Millionen Euro hat sichern lassen. Makoto Hasebe musste sich fast 90 Minuten mit einem gut kombinierenden Gegner auf seiner Position herumplagen. Seine Sache machte er aber gewohnt solide und so ist es auch ihm ohne Wenn und Aber zu verdanken, dass man im Viertelfinale steht. Haris Seferovic gelang am Ende der Siegtreffer (66.) durch einen katastrophalen Fehler von Edgar Prib. Das ist der Seferovic, den man im Trikot der SGE sehen möchte. Omar Mascarell verschuldete zwar den Elfmeter in der Nachspielzeit (95.), aber abseits davon spielte er seinen Stiefel gewohnt selbstsicher. Kein Wunder, dass Sky-Kommentator Torsten Kunde zurecht darauf hinwies, dass Fehler beim Spanier nicht im Portfolio mitenthalten seien. Bastian Oczipka rückte in der zweiten Hälfte der Begegnung in die Innenverteidigung und machte dort einen guten Job. Man merkt ihm einfach an, dass er derzeit ein gehöriges Selbstbewusstsein besitzt. David Abraham musste zur Halbzeit in der Kabine bleiben, konnte aber in den ersten 45 Minuten nur selten in Bedrängnis gebracht werden.

note_3-0Max Besuschkow, Michael Hector, Mijat Gacinovic:
Max Besuschkow durfte sein Debüt in der Startelf feiern und legte einen soliden Auftritt hin. Versuchte sich auch offensiv immer wieder einzubringen, ohne dabei aber ganz groß in Erscheinung zu treten. Eine absolut befriedigende Leistung des Stuttgarter Neuzugangs. Michael Hector vertrat den geschonten Jesús Vallejo und brauchte seine übliche Eingewöhnungsphase, um in das Spiel zu finden. Mit weiterem Verlauf fand der Jamaikaner aber immer besser in die Partie und konnte seine Qualitäten bei gegnerischen Standards unter Beweis stellen. Auch seinem Stellungsspiel ist es zu verdanken, dass nur selten gegnerische Standards gefährlich wurden. Mijat Gacinovic musste sich im Pokal zunächst gedulden und kam erst in der zweiten Halbzeit ins Spiel. Der Serbe besitzt freilich das gewisse Etwas und deutete seine Fähigkeiten immer wieder an, wenngleich ihm weiterhin in Teilen das Glück fehlte. Eine 3,0 ist dennoch eine nette Anerkennung für seinen Kampf und die Leidenschaft, die er an den Tag legte.

note_3-5Alex Meier:
Der Auftritt vom Kapitän war relativ unspektakulär. Rebic war im Angriffsspiel der deutlich aktivere Posten, wenngleich Alex Meier besonders in der Defensive mit seiner Größe punktete. Kein einziger Schuss des Fußballgotts, schon eine kleine Seltenheit. Aber: es klappt eben nicht immer mit einem Scorerpunkt.

noten_dfb_pokal_1617_runde3

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9 Kommentare

  1. Kann mir jemand mal erklären, warum Manuel Neuer einen 10-fach höheren Marktwert hat als Lukas?! Ist Neuer wirklich 10x besser? Mittlerweile ist Lukas doch unbezahlbar geworden….
    Vielleicht sollte man mal das Bundeskartellamt einschalten 😛

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  2. Neuer kann sich Weltmeister nennen und spielt bei Bayern München, aber 10x höher gerechtfertigt? Nein.

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  3. Also ich hoffe mal das Lukas und einige andre Spieler mittlerweile auch angepasste Ablösesummen im Vertrag haben, sicher wird nächstes Jahr einige Begehrlichkeiten durch das Europa , bzw Champions league spielen unserer SGE geweckt werden, da sollten wir doch vorbereitet sein !! Lukas hat für mich einen Mehrwert als der angegebener Wert … Nicht 10 x wie Neuer aber 6 mal sicher doch 🙂

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  4. GrabbiGrabbi: Meine Wertung von drei besonderen Spielern des Spiels
    Die Flanke
    Mit doppeltem Pass den Gegner verwirrt
    schnitt der Ball, vom Kämpferherz gestoßen im vollem Lauf,
    auf Außen und kam
    im Rücken aller Gegner, nahm an
    mit viel Gefühl und butterweich
    flog, unterschnitten vom Zauberfuß, im hohen Bogen
    bis zum Scheitelpunkt und fiel herunter mit Wucht ganz genau!
    wuchtig per Kopf – das Netz sich wölbt ins Glück hinein
    ach Chandler, du kannst es – doch!

    Kämpferherz
    Unermüdlich, voller Vertraun in die eigene Kraft!
    Schon lange verwunschen, abgeschrieben, verkauft
    zum Teufel gewünscht von den eigenen Fans
    spielt den doppelten Pass und lauert auf den Einen
    den alles entscheidenden Ball!
    so wie in dunkler Zeit, wo alle dem Untergang geweiht!
    und auch jetzt, wie dazumal beherzt erfasst die Situation
    schnell, mit viel Geschick, unwiederstehlich eingenetzt!

    Der Sieg
    Das Spiel auf Messersschneide. Die Zeit schon lang vorbei
    und immer noch Bangen
    hektisch, verwirrt, ohne klare Gedanken – geknäulter Tritt
    laut hallt der Pfiff – es steht die Zeit
    mit ausgestrecktem Arm den Untergang verkündet.
    Warum? So spät? Das Spielglück verbraucht.
    Doch gelassen sich fügend ins unvermeidliche Geschehn
    kühl bis ins Herz, schon wissend was tun.
    Gehalten Gehalten!

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