Endspurt in der Bundesliga-Saison 2016/17. Die letzten zwei Spieltage stehen an und an diesen werden die Themen Abstieg, Relegation und Europa endgültig geklärt. Die Eintracht trifft dabei am 33. Spieltag im letzten Auswärtsspiel der Saison auf die noch akut abstiegsgefährdeten Mainzer. Verhilft die SGE nach Wolfsburg einem weiteren Abstiegskandidaten zum Klassenverbleib? Schließlich geht es für die arg dezimierten Hessen um fast nichts mehr im Ligabetrieb – die zur Teilnahme am Europapokal berechtigenden Plätze sind in weite Ferne gerückt. Trotzdem sollte der Pokalfinalist die letzten Partien nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn für jeden Tabellenrang nach oben gibt es ungefähr zwei Millionen Euro mehr in die klamme Schatulle der Adlerträger. Andererseits steht dem FSV das Wasser noch bis zum Hals, mit einem Sieg wäre die Schmidt-Elf wohl auch in der nächsten Saison erstklassig. Da alle Partien des Spieltages zeitgleich angepfiffen werden, wird Schiedsrichter Marco Fritz (109 Bundesliga-Partien) am Samstag, den 13.05.2017 um 15:30 Uhr zum Anstoß bitten. Rund 3.500 Fans werden die Frankfurter ins weit, weit entfernte Mainz begleiten.

DIE AKTUELLE FORM

In dieser Saison läuft es für den selbsternannten Karnevalsverein alles andere als gut, denn soweit unten in der Tabelle waren die Mainzer schon seit Jahren nicht mehr angesiedelt. Ob dies nun am Weggang des langjährigen Geschäftsführers Christian Heidel lag, der bei Unruheherd Schalke anheuerte, darf bezweifelt werden. Schließlich spielt sich das Hauptgeschehen rund um die Kugel auf dem Rasenplatz ab. Und mit nur 34 Punkten, einem schwachen Torverhältnis (40:51) und damit ungewöhnlich vielen Gegentoren, wurden die Saisonziele klar verfehlt. Coach Schmidt stand zwischenzeitlich sogar kurz vor der Ablösung, durfte und darf aber weiterhin die Rückendeckung von Manager Rouven Schröder genießen. Das zeigt auch, dass die Vereinsführung das Vertrauen in den ehemaligen Jugend-Coach der 05er nicht verloren hat. Und es ist davon auszugehen, dass im Falle des Klassenerhaltes der Trainer in der nächsten Saison eine neue Chance erhält. In dieser muss er dann die Hebel an mehreren Baustellen ansetzen: die Abwehr, die stotternde Offensivabteilung und das Zusammenspiel, welches in dieser Saison mehr schlecht als recht funktioniert. Der Abgang von Yunus Malli (nach Wolfsburg) konnte nicht kompensiert werden. In diesem Fall hat es nicht funktioniert, durch die generierten Millionen adäquaten Ersatz zu beschaffen, wie es die Jahre zuvor immer gut funktioniert hat und die Mainzer der SGE in dieser Hinsicht immer was voraus hatten. Aber: mit einem Sieg gegen die Eintracht, einem nicht siegenden HSV und einer Wolfsburger Niederlage, wären die Rheinhessen gerettet.

Jubel im Hinspiel: Doppeltorschütze Branimir Hrgota.

Noch nicht einmal drei Wochen sind es bis zum Pokalfinale, welchem eine ganze Stadt, nein Region entgegenfiebert. Jedoch sollte die SGE schleunigst wieder zurück in die Spur finden, damit die Welle der Euphorie nicht weiter abebbt. Denn nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie – von denen die letzte unnötig war wie ein Bügeleisen in einer Eispackung – hat sich derweil wieder etwas Ernüchterung im Frankfurter Stadtwald breit gemacht. Die Eintracht verspielt gerade ohne Not, ihre Chance auf eine gute Platzierung in der Abschlusstabelle. Zudem sind die Chancen sich über den Ligabetrieb für den Fall einer Finalniederlage gegen den BVB „europäisch abzusichern“ gen null gesunken. Die Konkurrenten wie Freiburg, Hertha, Köln und Bremen machen die Platzvergabe nun unter sich aus. Wenn, dann bestehen nur noch geringe Außenseiter-Chancen. Damit es am letzten Spieltag überhaupt dazu kommt, ist ein Sieg in Mainz nötig. Dieser wird mit einer ähnlich (erschreckend) schwachen Leistung wie gegen Wolfsburg nicht zu holen sein. Die Rheinhessen werden kämpfen, beißen und kratzen und alles in die Waagschale werfen, um dem Abstieg zu entgehen. Die Motivation der Eintracht? Schwer zu finden. Denn das Pokalfinale steht natürlich über allem. Aber mehr Geld in der TV-Tabelle würde auch mehr Gehalt für den einen oder anderen Spieler der SGE bedeuten – vielleicht doch ein Ansporn?

STATISTIK

Lukas Hradecky rettet gegen Cordoba.

Bisher gab es 17 Duelle zwischen den Rhein-Main-Rivalen. Die SGE konnte hiervon fünf gewinnen, die Mainzer ebenfalls fünf. Zu einer Punkteteilung kam es in sieben Spielen. Das Torverhältnis beträgt ausgeglichene 22:22 Tore.

Auswärtsbilanz der SGE in Mainz: 8 Spiele – kein Sieg, immerhin vier Remis bei vier Niederlagen. Torbilanz: 8:15 Tore gegen die SGE.

Wissenswertes rund ums Spiel:

  • Unter Trainer Niko Kovac konnte die Eintracht bisher beide Spiele gegen Mainz zuhause gewinnen: 2:1 in der Rückrunde 15/16 und zum Ende der Hinrunde 16/17 mit einem klaren 3:0.
  • Damit gelangen der SGE erstmals zwei Erfolge hintereinander gegen die 05er.
  • Im heimischen Stadion sind die Mainzer gegen die Adlerträger aber noch unbesiegt.
  • FSV-Coach Martin Schmidt feierte 2015 sein Debüt als neuer Trainer der Mainzer.
  • Es treffen die zwei schwächsten Teams der Rückrunde aufeinander: die SGE mit 12 Zählern Schlusslicht, die Mainzer mit nur 13 Punkten einen Platz davor.
  • Schlechte Zweikämpfer: auch in der Zweikampfquote sind die Frankfurter (47,0 %) und Mainz (47,1) Schlusslicht der Liga.
  • Offensive? SGE zehn Tore, Mainz 14 Tore – Schlusslichter der Rückrunde.

Sperren: keine

DIE AUFSTELLUNGEN

Mainz 05

Im defensiven Mittelfeld könnte auch Fabian Frei anstelle des aggressiver agierenden Gbamin auflaufen.

Die mögliche Aufstellung der Mainzer
Huth – Donati, Bell, Hack, Brosinski – Gbamin, Latza – Öztunali, Bojan, De Blasis – Cordoba

Eintracht Frankfurt

Die Aufstellung der SGE ist quasi ein Selbstläufer bei der Vielzahl an Ausfällen. Die gute Nachricht: Abwehrchef David Abraham kehrt nach seiner Gelbsperre zurück und wird der Abwehrkette hoffentlich wieder die notwendige Stabilität verleihen. Pechvogel Marc Stendera fällt aufgrund erneuten Kniebeschwerden aus – bitter für den Comebacker, der schon zwei Kreuzbandrisse überstehen musste.

Die voraussichtliche Aufstellung der SGE
Hradecky – Hector, Abraham, Oczipka – Varela, Chandler, Gacinovic, Tawatha – Fabian, Rebic – Hrgota

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1 Kommentar

  1. ich will heute zumindest großen Kampf sehen und einen dreckigen 1:0 Sieg. Lasst uns gemeinsam den FSV in die zweite Liga schicken.

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