Sebastien Haller avancierte mit seinem erneuten Last-Minute-Treffer zum Matchwinner.

Nach dem eher enttäuschendem Ausgang des letzten Freitag-Abend-Spiels auswärts gegen den FSV Mainz 05 kamen diesmal die kriselnden Bremer am Freitag-Abend ins Waldstadion. Die Eintracht wollte trotz des Trainerwechsels bei Werder Bremen unbedingt mit einem Heimsieg in die Länderspielpause gehen. SGE-Trainer Niko Kovac hatte daher auch versucht offensiver ins Spiel zu gehen, was allerdings nicht funktionieren sollte. Erst die Umstellung in der Halbzeit brachte der SGE den 2:1-Heimsieg ein. SGE4EVER.de hat das Spiel wie immer noch einmal analysiert:

Mit Viererkette in die Partie
Der wiedergenesene Makoto Hasebe kehrte für Mijat Gacinovic in die Startelf zurück. Niko Kovac stellte den Japaner allerdings nicht auf die gewohnte Position in die Mitte der Dreierkette sondern vor die Abwehr. Im Abwehrverbund stellte er mit Carlos Salcedo, Simon Falette und David Abraham gleich drei Innenverteidiger auf, die mit Jetro Willems die Viererkette bildeten. Marc Stendera agierte an der Seite von Hasebe und Kevin-Prince Boateng spielte vor den beiden und ließ sich aber auch immer wieder zurückfallen. In der Offensive durften erneut Marius Wolf, Ante Rebic und Sebastien Haller beginnen. Die Bremer zeigten sich gleich zu Beginn der Partie völlig anders als in den letzten Wochen. Sie übten früh Druck auf die Frankfurter aus, kombinierten gut und warfen alles in die Waagschale. Die Frankfurter hatten Glück, dass der Schlenzer von Ante Rebic genau in dieser Phase für die Führung sorgte und man die Bremer so verunsichern konnte. Aus dieser Verunsicherung konnten die Hessen allerdings kein Kapital schlagen und brachten die Werderaner mit einer chaotischen Situation nach einer Ecke, die zum Ausgleich führte, selbst wieder zurück ins Spiel. Nach dem Ausgleich spielten die Bremer weiter mutig frech nach vorne und hätten zur Halbzeit gut und gerne 3:1 in Front sein können. Einzig Lukas Hradecky war es zu verdanken, dass man mit einem 1:1 in die Kabine gehen konnte, denn der Schlussmann hielt ein ums andere Mal äußerst stark.

Die Umstellung bringt die Wende
Niko Kovac reagierte in der Halbzeit und stellte zurück auf das gewohnte System der Dreier- bzw. Fünferkette um. Sofort war spürbar, dass die Eintracht sich in ihrem System wieder wohler und sicherer fühlte. Die Abwehr stand direkt wieder kompakter und die Bremer kamen so nicht mehr so leicht gefährlich vor das Tor der Frankfurter. Trotz der eigentlich defensiveren Grundordnung kam man nun auch vermehrt zu richtig guten Torchancen. Boateng und Willems hätten frei vorm Tor bereits für die Führung sorgen müssen. Bei den Bremern stellte sich zwischenzeitlich eine gewisse Erschöpfung ein, die erste, starke Halbzeit hatte viel Kraft gekostet. Der Siegeswillen der SGE war zu spüren und so trieb auch Boateng seine Mannschaft immer wieder an und das obwohl er kurz vor einem Krampf stand. Die wenigsten hätten wohl noch mit einem positiven Ausgang der Partie gerechnet, aber es kam erneut zu einem Lucky-Punch kurz vor Schluss. Eine butterweiche Flanke von dem eingewechselten Taleb Tawatha verwandelte Haller technisch stark in der 89. Spielminute.

Das Glück erarbeitet
Auch wenn der Sieg am Ende aufgrund des späten Treffers und der schwachen ersten Halbzeit etwas glücklich war, muss man festhalten, dass dieses Glück auch erarbeitet war. Die Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit, mit der Umstellung auf ihr gewohntes System, ein ganz anderes Gesicht gezeigt und wieder einmal bis zum Schluss Moral bewiesen. Der Glaube an einen möglichen späten Treffer war spürbar und so hat man sich am Ende für eine couragierte und deutlich bessere zweite Hälfte belohnt. Als Erkenntnis aus diesem Spiel kann man wohl mitnehmen, dass man die aktuelle SGE nie vor dem Abpfiff abschreiben sollte und dass die Mannschaft eine unglaubliche Moral besitzt. Die Schwächen der ersten Halbzeit, gewissermaßen auch durch das System bedingt, sollten allerdings nicht völlig ignoriert werden und es wird weiter hart gearbeitet werden müssen. Eintracht-Trainer Niko Kovac wird die Länderspielpause sicher dafür nutzen und man darf gespannt sein, wie die Mannschaft in der kommenden Auswärtspartie bei der TSG Hoffenheim auftreten wird.

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5 Kommentare

  1. Gute Analyse von Laura, man sieht das die Mannnschaft sich weiter entwickelt und an sich glaubt (solche Spiele hätten wir früher 3:1 verloren) was gefühlt aber fehlt ist ein Denker / Lenker im Offensiven Mittelfeld der das Spiel an sich reist und auch mal den entscheidenden Pass spielen kann (die Zeit bis zur Rueckkehr von Marco Fabian wird lang)
    Was ist den mit Barkok, Kamada oder Stendera, können die so eine Position nicht ausfüllen oder sind die noch nicht so weit ?

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  2. Es war nicht nur die Systemumstellung, sondern auch die Tatsache, dass die Bremer in der zweiten Hälfte müde geworden waren. Die hatten ihre Kraft schon vorher verbraucht und konnten nicht mehr dagegenhalten, so wie bei unserem Siegtor.
    So wie die Bremer in der ersten Hälfte marschiert sind
    , hätten sie schon bis zur Pause alles klar und danach verwalten müssen. Könnten sie nicht, wir haben gesiegt.

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  3. Was für 2 Traumtore von uns! Schön, dass mittlerweile unsere individuelle Klasse Spiele entscheiden kann.
    Mich hat es gewundert, dass Stendera so früh raus genommen wurde. Habe ihn als einen der Stärksten auf dem Platz gesehen, der immer wieder gute eröffnende Pässe gespielt hat.

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