Cenk Tosun bestritt bereits 10 Länderspiele für die Türkei und erzielte drei Treffer.
Cenk Tosun bestritt bereits 10 Länderspiele für die Türkei und erzielte drei Treffer.

Die Rückrunde der Eintracht war zwei Spieltage alt, als sich Cenk Tosun am 26. Januar 2011 verabschiedete und für rund 550.000 Euro Gaziantepspor in die Türkei. Es war die letzte Möglichkeit für die Hessen, noch Kasse zu machen mit dem damals 19-Jährigen, der eine Vertragsverlängerung um drei Jahre abgelehnt hatte. Die Zweifel im Umfeld, ob dieser Verkauf wirklich Sinn machen würde, waren groß. Michael Skibbe setzte auf andere Akteure und ließ das in Wetzlar geborene Eigengewächs nur am 34. Spieltag der Saison 2009/10 gegen den VfL Wolfsburg zwölf Minuten auf das Feld.

Der Angreifer konnte sich seitdem in der „Süper Lig“ prima entwickeln und wechselte 2014 ablösefrei, aber inzwischen mit einem Marktwert von rund sechs Millionen Euro ausgestattet, zu Besiktas Istanbul. Tosun, der in 156 Ligapartien 52 Treffer erzielte und 26 vorbereitete, und Emre Can sind die einzigen beiden Akteure bei der Europameisterschaft, die aus dem Nachwuchs der Eintracht entstammen. Armin Kraaz, Leiter des Leistungszentrums, gibt im Gespräch mit der F.A.Z. zu, dass die Quote zwar ausbaufähig sei, aber: „Unsere allererste Benchmark ist das Bundesligageschäft.“

Doch auch hier fehlte den Frankfurtern in den vergangenen Jahren das nötige Geschick auf dem Transfermarkt. Sowohl eigene Talente, als auch hinzugekaufte junge Spieler – außer bei Kevin Trapp, der für rund neun Millionen Euro zu Paris Saint-Germain wechselte, wurden keine hohen Transfererlöse generiert. Bei Tosun hat der Klub diese Möglichkeit womöglich leichtfertig verspielt. Kraaz blickt enttäuscht zurück: „Er wurde für zwölf Minuten eingetauscht – und anschließend hieß es, er würde es nicht packen.“ Die Eintracht habe hier ein großes Talent leichtfertig ziehen lassen, schließlich war der Angreifer in den DFB-Auswahlmannschaften und in der zweiten Mannschaft erfolgreich. „Im Schnitt“, rechnet der Nachwuchschef vor, „schießt er seit Jahren in mindestens jedem zweiten Spiel ein Tor.“ Er legt den Finger in die Wunde: „Und wenn man sich vergegenwärtigt, wer im Sturm der Eintracht seitdem so aufgelaufen ist: Lakic, Hoffer, Occean oder Kadlec, um nur ein paar Namen zu nennen, denke ich mir, das hätte Cenk Tosun auch hinbekommen.“

Mit dem neuen Sportvorstand Fredi Bobic und Niko Kovac, der sich in Zukunft noch enger mit U19-Coach Alexander Schur abstimmen wird, soll so etwas nicht mehr passieren. „Mit Bobic kommt ein frischer Wind rein“, zeigt sich Kraaz zunächst positiv angetan von dem neuen Nachfolger von Heribert Bruchhagen. Möchten sich die Hessen tatsächlich zum Ausbildungsverein entwickeln, dann dürfen Talente wie Tosun nicht mehr so leichtfertig verkauft werden und die Blicke müssen auf andere Märkte wandern, etwa „Polen, Tschechien, Rumänien.“ Zentraler aber ist es, den Jugendbereich weiter auszubauen und dafür zu sorgen, dass der Übergang zu den Profis noch reibungsloser verläuft. Dafür müssen die Ziele klar abgesteckt werden: „Was erwartet Kovac von Jugendspielern, die in Frage kommen, zu den Bundesligaspielern aufzusteigen? Welche körperlichen Voraussetzungen sollen sie mitbringen? Welche Spielart ist gefragt? Wie ist der Leistungsstand der Kandidaten aus der U19?“

Aus Sicht der Frankfurter ist die Lage derzeit unbefriedigend: Aktuell wird die Eintracht nur mit zwei Eigengewächsen in die Vorbereitung starten. Torhüter Leon Bätge, der einen Profivertrag unterschrieb, und Luca Waldschmidt haben am Riederwald gespielt. Marc Stendera und Marco Russ fallen noch die gesamte Hinrunde über aus, für Joel Gerezgiher und Sonny Kittel ist kein Platz im Kader. Gerade der Abgang des Letztgenannten sorgte für Unmut bei den Anhängern. Der Gießener war für viele ein Gesicht der Eintracht und so standen die Fans auch dann hinter ihm, wenn er verletzt war und seinen nächsten Rückschlag erlitt. Kraaz hält sich mit einer Bewertung zurück, lässt aber durchblicken: „Ich hätte ihm jetzt gewünscht, dass er eine Saison mal gesund bleibt und zeigen kann, was er draufhat.“

Ob er dies womöglich in einer U23 hätte tun können? Die Auflösung der zweiten Mannschaft sorgt noch immer für viel Diskussionsstoff. Wie es zu diesem Schritt überhaupt kam, erklärte der Nachwuchschef nun genauer: „Vor zwei Jahren plädierte der Verein dafür, dass diese Mannschaft vollständig an die Profi-AG angegliedert wird – und wie eine Reserve des Bundesligateams gemanagt wird. Es gab Pläne, die vorsahen, dafür statt der bis dahin veranschlagten 650 000 Euro vielleicht die doppelte Summe zur Verfügung zu stellen. Auch Sportdirektor Bruno Hübner meinte: Wenn U 23, dann richtig.“

Dieser Plan wurde jedoch abgelehnt – auch deshalb, weil die Option, zuvor verletzte Spieler wieder an die 1. Mannschaft heranzuführen, ungenutzt blieb. Ferner gäbe es über gezielte Leihen in die zweite oder dritte Liga genügend andere Möglichkeiten, die Talente zu fördern und weiterhin an den Verein zu binden. Eine Wiederaufnahme der zweiten Mannschaft mache hingegen nur dann Sinn, wenn in Absprache mit dem Hessischen Fußballverband ein Neustart im höheren Amateurbereich angestrebt werden könnte: „Die A-Klasse macht zum Wiedereinstieg natürlich keinen Sinn.“

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17 Kommentare

  1. Die Frage ist eigentlich, warum trainieren die Profis am Stadion und nicht am Riederwald oder warum wurde das Leistungszentrum nicht am Stadion gebaut?

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  2. generell die Frage warum man eine zweite Mannschaft abschafft ? Jeder B-Klasse Verein hat sogar eine Reservemannschaft die einen Spielbetrieb hat und wenn es nur die Reserve ist. Für mich hat das nur Nachteile und wegen 500.000 € Ersparnis die Zweite Abzuschaffen ist echt ein Witz gewesen.

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  3. Im e.v. hat Fischer das sagen.
    Ist er dann letztlich auch für Entscheidungen und Ausrichtung der Philosophie zuständig? Hat er das letzte Wort odrr inwieweit haben Hübner und Bobic Mitspracherecht?
    Im Text steht, der Trainer (Kovac) soll sagen, was für Jungs mit welchen Präferenzen er will . danach soll sich der Riederwald ausrichten.
    Meine Bedenken dabei. Ein Trainer ist nur zeitlich befristet. Eine spielerische Ausrichtung aollte der Verein vorgeben und der Trainer dann nur noch unsetzen.
    Ansonsten haben wirjedes Jahr ein Kommen und Gehen von 10 Spielern und Aussagen, wie „Der Spieler war absoluter Wunschspieler des Ex-Trainers.“

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  4. Das räumliche finde ich nicht so schlimm. Wenn die verbindung stimmt, geht das auch so. Lassen sich mal Profis bei den Spielen der Jugend sehen. Ist ein gutes Zeichen an die Jungs. Wird ( wie von Kraatz angesprochen ) genau ausgemacht, was die Jungs brauchen um bei den Profis zu landen. Spielen wir ein zumindest ähnliches System, damit wir auch aus der Jugend die richtien Spielertypen bekommen. Das muss Bobic angehen. Die schon oft genanne Philosphie muss da sein und gelebt werden. Auch ein Netzwerk um Spieler geziehlt zu verleihen und sie während der Leihe weiter zu betreuen. Auch das muss sein.

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  5. @Kafka: Das sollte auch vom verein ( Bobic ) ausgehen. Die sollten das vorgeben. Und entsprechende trainer ( wenn Kovac in 10 Jahren nach unserem CL-Triumph geht ) beobachten und verpflichten. DU hast recht , das nur an einem Trainer festmachen wäre fatal-. FIscher hat bei diesen Dingen kein Mitspracherecht, das macht die Fußball-AG.

    @Adlerherb: Eswären ja keine 500.000 gewesen. Damit es Sinn macht hätten wir von 650.000 auf 1.300.000 Euro verdoppeln müssen. Das wäre schon ein deutlicher Mehraufwand.

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  6. Da merkt man es wieder mal.Jahrelange Unfähigkeit.Man darf LEV nicht mit dem Haufen hier vergleichen.Dort funktioniert alles reibungslos nach der Abmeldung der U23.Warum nur?

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  7. @Joe ich finde die räumliche Trennung ist gerade das Problem. Schur sollte die Verbindung zwischen der Jugend und dem Profibereich bilden, aber aufgrund der Entfernung wurde das verworfen.

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  8. @ hi Joe,
    Die Abmeldung macht nur Sinn, wenn man stattdessen andere Wege findet den Jungs Spielpraxis zu geben.
    bisher sah man davon nichts. Ausser einer Ausleihe von Joel.
    Ps. Der gute Herr heisst Armin Kraaz;)

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  9. Die Abmeldung der U23 war, so wie sie abgelaufen ist, eine große Fehlentscheidung. Hier zeigt sich, wie an so vielen Punkten, das fehlende sportliche Verständnis der Verantwortlichen. Es gab also den Plan, den finanziellen Rahmen für die U23 zu verdoppeln und den haben scheinbar sowohl Kraatz als auch Hübner unterstützt. Wer hat dieses Vorhaben denn dann abgeschmettert? Fischer, Hellmann, HB, Förster? Das ist das eine Frage, die von Personen mit sportlicher Kompetenz entschieden werden sollte.
    Und wenn man sich schon entschließt, die U23 abzumelden, weil es wirtschaftlich keinen Sinn macht, dann muss man wenigstens einen Plan B haben. Im Idealfall hätte man schon in der letzten Saison der U23 Kontakt mit dem FSV, Darmstadt, Wiesbaden oder einem anderen Verein der 2. oder 3. Liga aufnehmen sollen, um über eine Zusammenarbeit zu sprechen. Mal ganz im Ernst, hier hätte man einen perfekten Deal schnüren können. Die Spieler werden verliehen, müssen aber nicht umziehen. Die Eintracht profitiert, weil ein Spieler, der ihnen zurzeit noch nicht weiterhilft, im Profibereich Spielpraxis sammelt und der andere Verein profitiert, weil sie für wenig Kohle einen Spieler bekommen, der ihnen wahrscheinlich weiterhilft. Wenn sich der Spieler dann in der 2. oder 3. Liga nicht durchsetzen kann, dann weiß man wenigstens, dass es sehr wahrscheinlich einfach nicht reicht.

    Waldschmidt stand diese Saison ganze 226 Minuten auf dem Platz. Das sind nicht mal 3 komplette Spiele. Er galt immerhin als eines der größten Sturmtalente in Deutschland und sogar die Bayern waren an ihm dran. Da muss man doch vor der Saison entscheiden, ob er schon weit genug ist oder nicht. Und wenn, dann muss man auf ihn setzen. Und wenn nicht, dann muss man ihm klar machen, dass es noch nicht reicht und dann wird der Spieler sich auch nicht weigern für ein halbes oder ganzes Jahr verliehen zu werden.
    Ohne Spielpraxis stagnieren die meisten Spieler. Bei uns scheint es aber so zu sein, dass sie nur regelmäßig eingesetzt werden, wenn sie bereits auf dem Level sind, dass sie uns weiterhelfen. Wie sollen sie denn da hinkommen?
    Hier wird total zögerlich agiert. Es heißt immer, man glaubt an den Spieler und er wird noch ganz wichtig in der Saison, aber am Ende spielt er trotzdem kaum und im nächsten Jahr beginnt das Spiel wieder von neuem, bis der Vertrag ausgelaufen ist und der Spieler entnervt von dannen zieht.

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  10. Hübner war sicherlich sehr begeistert von Kraaz´ Aussagen. Gute Freunde kann niemand trennen.

    Auch heute musste ich leider wieder lesen, dass wenn wir für 5,5 Mio. einkaufen wollen, 11 Mio. einnehmen müssen. Da ist wohl nicht alles richtig gelaufen.

    Tja, und die Türkish Airlines, die wohl nicht auf´s Trikot kommen, überlegen sich offenbar, ob sie überhaupt was bei uns in den Klingelbeutel werfen. Und die beiden ominösen Hauptsponsoren, die wohl noch im Wettbewerb sind, wer auf´s Trikot kommt, werden – so fürchte ich – nicht viel bringen.

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  11. Das mit der räumlichen Trennung finde ich auch nicht so schlimm.
    Es kommt da auch auf den Trainer an. Thomas Schaaf hat ein paar mal das Training mit ausgewählten U15 und U17 Spielern geleitet.AV hat sich kein einziges mal dort blicken lassen.
    Hoffe Kovac guckt sich die Jungs dort auch mal an und führt sie mit Schur dann an die Profi Mannschaft ran.
    Wenn die beiden sich regelmäßig austauschen denke ich das da schon ein paar Spieler nachkommen.
    Gerade in der U17 haben wir ein paar starke Spieler

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  12. Der springende Punkt wurde hier mehrfach genannt. Wenn wir die U23 abmelden, muss ein Plan B da sein. Wir müssen es schaffen die Jungs zu verleihen, aber auch weiter zu betreuen. Nur weggeben und dann erstmal ignorieren, das bringt nix. Wenn dieses Konzept ( das ich von Bobic erwarte ) da ist und gelebt wird, ist das für mich der bessere Weg.

    Zur räumlichen Trennung: Das gibt es bei vielen Klubs. Und mal ehrlich, heutzutage setzt man sich ins Auto und fährt rüber. Mir wäre da wichtiger , das die Profis sich für den Nachwuchs verantwortlich fühlen. Das würde die Jungs motivieren und mehr an uns binden. Wenn wir schon nicht die Kohle der Großen haben, dann sollten wir die Jugned „emotional mitnehmen“. Ich hoffe , ihr wisst , was ich meine. Und natürlich so ausbilden, wie sie bei den Profis auf den entsprechenden Positionen gebraucht werden. Wenn ich hochstehende LV und RV will, sollte ich das schon spätestens in der U17 auch so spielen.

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  13. Dieser Plan B nach dem Abschaffen der U23 ist aber eben nicht so einfach wie man denkt. Man kann entweder anfangen in der B-Jugend Spieler mit Geld zu locken was wir alle irgendwie unmoralisch finden und bei Wolfsburg, Leipzig etc. scharf verurteilen. Wenn jemand im 2. Jahr der A-Junioren ist, wird er nicht kommen, weil er weiß, dass er es in diesem einen Jahr in den Profikader schaffen muss – sonst ist er weg, da er bei uns keine Option auf eine U23 hat. Da hat er es bei jedem anderen Bundesligisten (außer Leverkusen) besser erwischt. Und das mit dem Spieler ausleihen, das klingt in der Theorie sinnvoll und gut. Aber wer wird denn verliehen? Es sind nicht die Leute, die bei uns jedes Wochenende auf der Bank sitzen und alle 2-3 Wochen mal nen Kurzeinsatz bekommen (also kein Kittel, Djakpa, Regäsel) sondern die Spieler, die eigentlich noch zu weit weg sind vom Team und uns auch bei größeren Verletzungssorgen nicht direkt weiterhelfen können – also die Nr. 18 – 23 wie Bunjaki, Zummack, Rinderknecht etc. Das sind aber auch Spieler (und da müssen wir einfach ehrlich sein mit unserem Leistungsniveau im Kader) die auch einen Zweitligisten nicht weiterbringen und dort sofort Stammspieler sind. Die spielen dann eher in der 3. Liga oder sitzen in der zweiten Liga auf der Bank. Das ist bei Leverkusen anders. Da ist die Nr. 18 durchaus noch ein guter Kicker für die 2. Liga. Eine Leihe macht auch nur ab einem Jahr Sinn. Wo ein Castaignos sich an nem Wochenende vielleicht mal warmschießen könnte, ein Iggy sich mal auspowern könnte weil alle DMF’s und beide RV’s sonst fit sind, käme hier eine feste Leihe nicht in Frage, da es die Woche drauf schon wieder ganz anders aussehen würde. Zuguterletzt sind die angeschlagenen Spieler auf verlorenem Posten. Ob bei einem Medo, Flummi oder Bamba die Power dann über 90Min. schon wieder reicht ist schwer zu sagen. Auch nach Krankheiten wie bei Gacinovic ist ein Test unter Wettkampfbedingungen was anderes wie im Training. Wenn ich die Spieler bei mir im Verein habe, ist die Felxibilität eine ganz andere und auch das Feedback vom Trainer. Ein Kovac kann sich ja nicht jedes Wochenende noch die Spiele vom FSV oder diversen Drittligisten anschauen, nur weil da Spieler von uns geparkt sind.

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  14. Ein Verein, der so arm ist wie unsere Eintracht, muss eben jeden Cent zweimal umdrehen und überlegen, wie er ihn investiert. Ganz klar ist – 650.000 Euro mehr oder weniger in eine Mannschaft zu investieren bedeutet für uns ein Risiko. Hätte man 2014 tatsächlich diesen Schritt gewagt, wäre der Aufstieg in die 3. Liga Pflicht gewesen – wie schwierig dieses Ziel zu realisieren ist, mussten ja nicht nur die Offenbacher Kickers erkennen.

    Ein „weiter so“ konnte es bei unserer damaligen II. Mannschaft nicht mehr geben. Das Interesse im gesamten Verein war gering, der normale Weg „A-Jugend – U23 – 1. Mannschaft“ wurde kaum noch von einem gegangen, soweit ich mich recht entsinne war es zuletzt Sebastian Jung im Jahr 2007…. ist also schon eine ganze Weile her und die verletzten Spieler haben die Option, sich dort vielleicht mal in 1-2 Pflichtspielen wieder fit zu machen, auch nicht genutzt.

    Die Abmeldung hat demnach durchaus Sinn gemacht, weil es einfach nichts bringt, 650.000 Euro in eine Mannschaft zu investieren, die dir nichts bringt – bislang ist nur noch Leverkusen mitgezogen – aber weitere Teams überlegen schon nachzuziehen. Ich bin mir recht sicher – bis auf die gut laufenden U23 Mannschaften (davon gibt es hochgerechnet auf die Anzahl der Profivereine nur so wenige) – wird es in den kommen 5-10 Jahren bald schon keine mehr geben. Köln, Schalke haben bereits schon häufiger laut darüber nachgedacht, auch im Norden oder Nordosten versackt die eine oder anderen U23 im Mittelmaß.

    Das Problem von Plan B hat Martj2k perfekt aufgedröselt. Bis auf ganz wenige Spieler (Waldschmidt, Gerezgiher, Kittel, jetzt vllt Bätge) haben wir wenig Potential aus der U19, dass wirklich verleihbar ist und sich in der 2. Liga so entwickeln würde, wie es ein Kramer bspw. getan hat. Gerezgiher ist ja das beste Beispiel, die Leihe zum FSV hat überhaupt nichts gebracht. Ob ein Waldschmidt auf einmal in Liga 2 zündet und 15 Tore schießt steht freilich auch noch in den Sternen.

    Prinzipiell aber macht dieser Weg Sinn – U19-Spieler hochholen, ein halbes Jahr testen und dann mit einer Leihe in die 2. Liga versuchen, den nächsten Entwicklungsschritt herauszukitzeln.

    Sagen wir mal so: Ich kann den Ärger der Leute über die Abmeldung nur aus dem Blickwinkel verstehen, dass der Plan B entweder nicht vorhanden oder wenn doch, dann nur unzureichend ausgereift vorhanden war. Aber die Abmeldung der U23 war dennoch richtig – denn dann investiere ich die 650.000 Euro wirklich lieber in die U19 – denn wir haben kaum Geld und das darf dann nicht in eine Mannschaft fließen, die der Eintracht wirklich 0,0 weiterhilft…

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  15. @Martj2k : Es werden immer wieder Spiele z.B. gegen Zweitligisten durchgeführt, um genau das mit der Spielpraxis zu gewährleisten. Das hat sogar veh gemacht, Und das ist immer noch besser als Spiele in der 4. Liga, weil dort das Niveau doch deutlich schlechter ist. Im übrigen kann man in der U23 nicht eibnfach ältere Spieler einsetzen. Da gibt es enge Grenzen, daher nutzt diese Möglichkeiten kaum ein Verein in derr Liga. Die Leihe macht nur Sinn bei Spielern , die herangeführt werden müssen. Da hast Du recht . Für die Spieler 16-22 im Kader ist das keine Option. Da ist aber auch die U23 keine Option. 2 Spieler über 23 dürften wir da einsetzen.

    Ich bleibe auch dabei, das ist eine Diskussion die nach hinten gerichtet ist. Wir haben sie abgemeldet und können das nicht rückgängig machen ( sonst fangen wir in der A-Liga an ) . Daher muss jetzt ein neues Konzept greifen.

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  16. @Fussballgott: Ja, der Aufstieg in die 3. Liga währe für Team 2 wichtig gewesen und auch das wäre zu bewerkstelligen gewesen, da ich nicht glaube, dass Worms, Elversberg, Pirmasens, Steinbach und wie die Regionalliga Clubs so heißen weder sportlich noch finanziell attraktiver gewesen wären als Team 2 der SGE. Das Problem ist durchaus, dass es niemanden so richtig interessiert hat und das die Wertschätzung gefehlt hat. Mit Kovac haben wir jetzt mal eine neue Trainergeneration, die durchaus verstanden hat, dass man junge Spieler (evtl. auch noch im A-Jugend Alter) in das Haifischbecken Bundesliga werfen kann. Das war bei unseren Ü50 Trainern der letzten Dekaden ja fast undenkbar. Einem Veh war ja auch ein Gacinovic noch zu grün hinter den Ohren obwohl er schon Junioren-Europameister war und in anderen Clubs spielen sie teils mit 17 oder 18 schon große Rollen in Ihren Clubs. Die Million hätte ich gesetzt. Wenn alle 3 Jahre einer diesen Weg geht, dann ist die Sache refinanziert inkl. der ganzen Vorteile die man hat, wenn man verletzte spielen lässt etc. Außerdem gibt es ja nicht nur Millionentransfers zu Champions-League Clubs. Wenn einzelne Spieler zwischen 50 und 500.000 EUR Ablöse bringen hilft das ja auch schon. Bei Bayern sind Müller, Lahm usw. auch diesen Weg gegangen obwohl die genug Kohle haben um sich Stars zu leisten ohne sie selbst ausbilden zu müssen. Aber die hatten mit Gerland nen Top-Trainer. So wie es war bringt es nix aber man hätte ein Team 2 sinnvoll aufziehen können – da bin ich sicher.

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