Trainer Niko Kovac nach dem 2:2 gegen den FC Bayern an seinem letzten Geburtstag. Kann er dieses Jahr wieder doppelt feiern?

Nach zweiwöchiger Länderspielpause rollt am morgigen Samstag um 15:30 Uhr in der Hannoverschen HDI-Arena wieder der Ball. Die Eintracht trifft dort auf die fünftplatzierten 96er. Mindestens 3300 Anhänger der SGE werden ihre Mannschaft in den Norden begleiten und ingesamt werden 44.000 Zuschauer erwartet. Für Marius Wolf und Sportvorstand Fredi Bobic wird es ein Besuch beim „Ex“.

Einige personelle Fragezeichen – auch Hasebe wackelt noch

Wenn Schiedsrichter Bastian Dankert (Schwerin) die Partie anpfeifen wird, wird Trainer Niko Kovac im Vorfeld wohl mal wieder mächtig improvisiert haben müssen. Neben den Langzeitverletzten muss der Kroate auch sicher auf Simon Falette (Rotsperre) und Slobodan Medojevic (Wadenverletzung) verzichten. Marc Stendera (grippaler Infekt) ist mit großer Sicherheit nicht dabei, auf der Kippe stehen zudem Sebastien Haller (Erkältung), Jonathan de Guzman (Wade) und auch hinter Makoto Hasebe steht noch ein kleines Fragezeichen. Bei de Guzman müsse man sehen, „wie sich das entwickelt für morgen“, Haller wird die Reise zwar antreten, aber Kovac „kann noch nicht sagen, wie es sich darstellt.“ Der Reisetross wird ziemlich sicher von 18 Kaderspielern auf 19 angehoben, um kein Risiko einzugehen und reagieren zu können.

Bei Makoto Hasebe reagiere das Knie zwar aktuell nicht mit der üblichen Schwellung, aber „wir müssen noch mit ihm reden. So wie ich ihn kenne, wird er aber alles versuchen, um morgen dabei zu sein. Ein grünes Licht kann ich aber noch nicht geben.“ Gerade der Ausfall des Japaners würde schwer wiegen, verliert man mit ihm doch neben seiner persönlichen Qualität auch ein großes Stück Flexibilität: „Er kann in mehreren Systemen spielen. Wenn er von Beginn an auflaufen kann, kann man das System wechseln, ohne auswechseln zu müssen. Wenn er nicht dabei sein kann, wird das schwieriger.“ Dann ist die Systemfrage eine deutlich schwerwiegendere.

Unzufriedene Reservisten gefordert – Besinnung auf alte Tugenden

Dennoch nimmt Kovac nun auch andere Spieler in die Pflicht: „Diejenigen, die da sind, da hoffe ich trotzdem, dass die es gut umsetzen, wenn Makoto nicht spielen kann.“ Der vor der Saison bewusst zusammengestellte breite Kader zeige jetzt seinen Sinn: „Stellt man sich vor, wir hätten diese Breite nicht, dann müssten jetzt wir jetzt einige A-Jugendliche auf die Bank setzen. Gerade in der Herbstzeit bricht da der ein oder andere weg“, spielt Kovac auf die derzeit häufiger auftreten Erkältungen und Infekte an, macht aber gleichzeitig, etwas schmunzelnd, keinen Hehl daraus, dass auch er derzeit angeschlagen ist. Nun müssen sich eben die zuletzt wenig Eingesetzten, Unzufriedenen zeigen: „Wir haben genug Gute, die alle gerne dabei sein möchten. Jetzt haben sie die Möglichkeit und können ihre Unzufriedenheit in gute Taten umsetzen.“

Nach dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart war auch der Trainer mit der Defensivarbeit und der Passivität der Mannschaft zu Beginn der zweiten Halbzeit alles andere als einverstanden. Trotz den Personalsorgen habe man in den zwei Wochen nun der Mannschaft wieder ihre Tugenden „eingeimpft“: „Die, die da waren, haben gut gearbeitet. Aber es ist so, dass wir als Eintracht zusehen müssen, dass wir gut stehen.“ Um dann aber aus einer stabilen Defensive heraus „gemeinsam offensiv zu arbeiten, denn einer alleine wird das nicht schaffen.“ Mannschaften wie Hannover und Augsburg würden das Konzept derzeit vorleben: „Wenn wir aufbauen, ist der Torhüter der erste, der aufbaut und wenn wir verteidigen ist der Stürmer der erste, der angreift. Das muss wieder unsere Stärke werden, dass wir richtig schwer zu bespielen sind.“ Aber das gehe eben nur, „wenn alle mitarbeiten.“

Hannover als Vorbild – Kovac hofft auf Geburtstagsgeschenk

Den Gegner erwartet der Übungsleiter mit einer kompakten Defensive und einem starken Umschaltspiel, vor allem in der Rückwärtsbewegung: „Sie machen genau das, was man als Aufsteiger machen muss. Sie stehen sehr, sehr kompakt, arbeiten unglaublich hart gegen den Ball. und versuchen mit Aggressivität, Gegenpressing, dem Gegner Zeit und Raum zu nehmen.“ Die Mannschaft von Andre Breitenreiter versuche stets ein zu-Null in die Pause zu retten, um dann in der zweiten Halbzeit die sich öffnenden Räume effektiv zu nutzen. Ein Mittel, das man selbst entgegensetzen müsse, um das Auswärtsspiel erfolgreich zu gestalten: „Wir werden versuchen unsere Möglichkeiten, die wir bekommen, zu nutzen.“

Gelingt dem Team das, wäre der Sonntag für Kovac ein noch schönerer Tag. Der gebürtige Berliner wird dann im Kreise seiner Familie seinen 46. Geburtstag feiern und würde sich nur zu gern von seiner Mannschaft beschenken lassen: „Ich würde mir wünschen, dass sich meine Jungs selbst beschenken, dann beschenken sie mich automatisch auch“,  meinte der Trainer etwas selbstlos, merkt aber an, dass das im letzten Jahr zu Hause gegen den FC Bayern (2:2) bereits äußerst erfolgreich funktioniert habe.

 

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1 Kommentar

  1. Ich tippe mal auf:
    Hradecky
    Chandler, Salcedo, Abraham, Tawatha
    Gacinovic, Hasebe
    Wolf, Boateng, Willems
    Haller
    Bank: Zimmermann, Russ, Besuschkow, Barkok, Kamada, Rebic, Jovic

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