Kovac ist trotz Niederlage zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft.

Die Eintracht musste sich durch eine Standardsituation geschlagen geben, aus dem Spiel heraus fanden die Hoffenheimer keine Mittel gegen die neuformierte Defensive der SGE, bei der Trainer Niko Kovac einmal mehr Phantasie zeigen musste. Dieser zeigte sich nach dem Spiel dennoch zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft und freut sich vor allem über eine weitere Option im Endspurt.

Nach der unglücklichen 0:1-Niederlage in letzter Minute haben wir für euch die Stimmen zum Spiel zusammengetragen.

SGE-Coach Niko Kovac: „Gratulation an Julian Nagelsmann und auch an Hoffenheim. Es ist so, bei solch engen Spielen, wenn nicht viel los ist, dann entscheiden Kleinigkeiten. Und zum Schluss war das so eine Kleinigkeit bei der Standardsituation. Ich muss meiner Mannschaft trotzdem ein ganz großes Kompliment aussprechen. Die Art und Weise, wie wir uns heute präsentiert haben, körperlich und auch mental. Wir haben das gut gemacht. Wir wussten, dass Hoffenheim eine spielstarke und tolle Mannschaft ist. Deswegen mussten wir uns mit dem Personal auch ein bisschen darauf versteifen, gut zu stehen. Die erste Halbzeit war das nicht so optimal, weil Sebastian Rudy sehr viele Bälle hatte, in der zweiten Halbzeit haben wir das sehr viel besser gemacht. Wenn der Julian dann drei seiner Kreativspieler auswechselt, bedeutet das, dass wir das ganz gut gemacht haben. Aber unterm Strich haben wir verloren, was ärgerlich ist, aber vor ein paar Tagen haben wir im Elfmeterschießen gewonnen, da waren wir glücklich. Aber wir fahren trotzdem erhobenen Hauptes nach Hause. Die Woche war für uns gut und jetzt werden wir uns vorbereiten auf die letzten drei Spiele, plus das eine letzte, am 27. Mai. Ich glaube alle, die im Stadion waren, haben heute gesehen, dass Marc Stendera ein wirklich sehr, sehr gutes Spiel gemacht hat. Nach elf Monaten in einem Bundesligaspiel auswärts, solch eine kämpferische und leidenschaftliche Leistung an den Tag zu legen, das ist schon einzigartig. Sowas habe ich in der Form auch noch nicht erlebt. Dass er dann zum Schluss platt war, das versteht wahrscheinlich jeder. Die Temperaturen waren heute auch etwas anders. Aber ich bin sehr, sehr zufrieden mit ihm. Ich freue mich, dass er das durchgehalten hat und fleißig trainiert hat und dass er wieder dabei ist. „

Aymen Barkok: „Das ist auf jeden Fall eine bittere Niederlage. Man hat gemerkt, dass wir 120 Minuten auf den Knochen hatten. Am Ende haben wir gut gekämpft, aber leider verloren. Vorne ist uns nicht so viel geglückt, denn wir mussten zu Dritt gegen fünf Verteidiger anlaufen. In der zweiten Halbzeit haben wir versucht noch kompakter zu stehen, was auch geklappt hat. Bis auf die letzten zwei Minuten haben wir gut gespielt. Es geht jetzt weiter gegen Wolfsburg, da machen wir es hoffentlich besser.“

Michael Hector: „Wir haben es nicht verdient, hier als Verlierer vom Platz zu gehen. Wir hatten selbst gute Chancen und Hoffenheim nur einige wenige. Es war für uns am Ende hart. Ein Großteil der Mannschaft hat am Dienstag 120 Minuten gespielt. Es war eine anstrengende Woche für uns. Rückkehrer Stendera hat heute ein sehr gutes Spiel gemacht. Aber Hoffenheim ist ein gutes Team, sie haben dieses Jahr Bayern München geschlagen. Wir haben dagegengehalten und hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt. Aber das ist Fußball.“

Marc Stendera: „Es war für mich heute ein schönes Gefühl, endlich mal wieder auf dem Platz zu stehen. Leider am Ende ohne Punkt für uns. Ein Sieg wäre nach der Chance von Seferovic sogar auch möglich gewesen. Es ist ein bisschen enttäuschend. Es war dennoch ein schönes Gefühl für mich. Ich bin jetzt aber sehr platt. Das erste Spiel nach so einer langen Zeit ist nie ganz einfach, aber ich bin ganz zufrieden. Wir haben heute gebissen und gekämpft. Deswegen ist es schade, dass wir nichts mitgenommen haben. Ich habe auch nicht gedacht, dass es für mich gleich so in Ordnung läuft. Über die Zweikämpfe habe ich mich in das Spiel gekämpft und war ehrlicherweise heute extrem aufgeregt. Sobald man auf dem Platz ist, vergeht das aber schnell. Ich habe es heute zwei Stunden vorm Spiel erfahren, dass ich spiele. Ich versuche jede Woche Gas zu geben und nehme jetzt heute das positive Erlebnis für mich mit. Nach so einer langen Verletzungszeit gibt es nichts Schöneres, als auf dem Platz zu stehen.“

Lukas Hradecky: „Natürlich waren wir noch müde von Dienstag und es war spielerisch nicht unsere beste Leistung, auch wenn wir bis zum Schluss gekämpft haben. Glückwunsch an Hoffenheim. Es gibt nicht viel zu analysieren, wir hatten eine lange Woche und haben heute leider in der letzten Minute verloren, aber es geht weiter. Beim Gegentor war David vielleicht etwas unsortiert, aber es darf erst gar nicht so weit kommen. Mit den sechs Umstellungen hatten wir zusätzlich eine große Herausforderung, wir mussten improvisieren, haben es aber ganz ordentlich gemacht. Hut ab vor Marc Stendera, er hat hart gearbeitet nach seiner langen Verletzungspause und wurde verdient gefeiert, als er aufgelaufen ist.“

Hoffenheim-Coach Julian Nagelsmann: „Ich glaube, wir haben in der ersten Halbzeit ein sehr gutes Spiel gemacht, gut und dominant gespielt, viel Ballbesitz gehabt und nicht nur brotlos, sondern auch gut nach vorne gespielt. Was uns gefehlt hat, war der letzte Pass. Da hat uns ein bisschen das Abschlussglück gefehlt. Aber wir haben es gut gemacht und auch nichts zugelassen, auch in der Restverteidigung war ich zufrieden. Das Tor hat gefehlt, was in der Halbzeit auch das Thema war. Wie können wir uns klarere Chancen erspielen? Das ist uns in der zweiten Halbzeit nicht gelungen. Gerade in den ersten zwölf, dreizehn Minuten war Frankfurt sehr gut, auch ein bisschen länger den Ball in den eigenen Reihen gehabt und versucht auch Spieler von uns rauszuziehen und dann einen langen Ball zu spielen. Da waren wir zu träge im eigenen Aufbauspiel, haben zu wenig über den Flügel gespielt. Das Zentrum war verdichtet mit wenig Raum. Den haben wir trotzdem oft bespielen wollen, weshalb es dann die relativ große Chance von Seferovic gab, die wir Gott sei Dank noch verteidigt haben. Alle anderen Standardsituationen waren heute nicht so gut – die letzte war gut. Ein unglaubliches Einlauftempo vom Benjamin Hübner mit seiner Wucht. Wir sind froh, dass wir schon wieder ein spätes Tor gemacht haben. Es war ein emotionaler Sieg.“

Die Leistung der Eintracht-Spieler könnt ihr wie immer hier bewerten.

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8 Kommentare

  1. Wenn aus dem Spiel nichts geht, muss die Torgefahr über die Standards oder einen schnellen Konter erzeugt werden. Jedoch sind unsere Standards seit Wochen gar Monaten nicht Bundesligatauglich. Die Kontersituationen haben wir gestern auch nicht ausspielen wollen oder konnten es nicht. Aber Hoffenheim hatte auch viele schlechte Standards / von uns gut verteidigte. Aber einer sitzt dann trotzdem, das ist halt der Qualitätsunterschied. Wobei man den Pfostentreffer nicht vergessen darf in der ersten Halbzeit, denn da wäre schon alles vorbei gewesen. Trotzdem haben wir uns beachtlich aus der Affäre gezogen. Finde z.B. Stendes Leistung nicht erheblich schlechter als die von Omar sonst. Ganz klar für mich eine Alternative mehr. 🙂

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  2. @nrw-adler: Steht unser Abraham nicht einen halben Schritt im Abseits, erzielen wir den Siegtreffer nach Ecke ;-). Es sind in jedem Spiel Nuancen, die unterscheiden… Diesmal leider wieder in die falsche Richtung aus SGE-Sicht…

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  3. @Christopher
    Natürlich entscheiden meistens Nuancen. Jedoch reden wir von einem verdienten Sieg der Hoffenheimer, denke ich. Wir konnnten und wollten einen Punkt mitnehmen. Der Sieg wäre sehr glücklich gewesen, auch wenn wir ihn alle natürlich gern genommen hätten. 🙂

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  4. @NRW-Adler: Das der Sieg der Hoffenheimer in Ordnung geht ist alles in allem keine Frage – aber wenn man mal ehrlich ist – zwischen Pfostenschuss und Gegentreffer lagen jetzt nicht gerade Massen an Möglichkeiten auf dem Silbertablett. Wir haben im Rahmen unserer Möglichkeiten das absolute Optimum herausgeholt und von Beginn an auf diesen einen Punkt gespielt – das ist völlig legitim. Und im Endeffekt war es dann eben diese Nuance, die das Spiel entschieden hat wenn man ehrlich ist – das Chancenverhältnis war alles in allem 2:1 für die Kraichgauer (Pfosten + Tor und bei uns die Chance, wo sich Haris durchtankte, den Abseitstreffer zähle ich extra nicht als Möglichkeit)… Das 0:0 wäre somit absolut fair gewesen, aber gut – hilft alles nichts – jetzt heißt es eine Woche regenerieren und gegen Wolfsburg wieder eine schlagkräftige Truppe zusammenbekommen…

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  5. Sicherlich ist eine Niederlage in letzter Minute absolut bitter, aber wir haben unser Saisonziel erreicht. Das war ganz klar der Klassenerhalt. Als Bonus wurde uns jetzt noch das DFB-Pokal Finale von der Mannschaft geschenkt. Nach der letzten Saison sollte jeder von uns die jetzige als sehr gelungen ansehen. Und ehrlich, die Leute die hier meinen man muss aber in die Euro-League spielen kann ich nicht verstehen. Wieso kann man sich nicht mit Platz 8-10 zufrieden geben. Wir wären dieses Saison beinahe in der 2. Liga gewesen, also ist dieses Resultat mehr ansehnlich.

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  6. Schon irre das die Wolfsburger mit so einer Truppe da unten drin stehen. Vielleicht können wir das ja ausnutzen, aber auf dem Papier sind wir allerdings der Außenseiter. Erst Recht mit den ganzen Ausfällen die wir immer wieder zu beklagen haben und nur schwerlich kompensieren können. Wenn man alleine mal überlegt wie wichtig Jesus und Hase in der Vorrunde für uns waren, jetzt noch Omar ausfällt und nebenbei Mijat ständig auf der 6 spielen muss… Dann kann man das nicht hoch genug einschätzen was die Jungs da leisten. Allerdings ist es für mich sehr schwer vorstellbar das wir uns für Europa qualifizieren, das wäre auch vielleicht ein Stück zuviel des Guten. Gegen Wolfsburg und Leipzig daheim sind nicht automatisch eingeplante 6 Punkte, sondern auf dem Papier mit etwas Glück eher 4 Punkte. Wir werden es sehen… Man mag sich gar nicht ausmalen wenn wir die Sensation schaffen würden und Dortmund den sicher geglaubten DFB-Pokal entreißen könnten. 🙂 *Träumen darf man, auch wenn es nicht unbedingt realistisch ist*

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  7. Hradecky sagt, sie seien noch müde von Dienstag. Wenn ich jetzt dran denke, dass EL Donnerstags ist, dann haben sie generell weniger Erholungspause. Ich bin da echt gespalten. Auf der einen Seite fände ich EL immer geil – aber es wäre total kontra für die Bundesliga weil wir gar nicht die Breite im Kader haben was die Qualität angeht. Deswegen finde ich die EL einfach noch zu früh 🙁

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  8. Das sehe ich auch so, Alpi. Ein Pro und Kontra. Europaleague wäre super aber wenn man dann absteigen würde, total sinnlos und ein immenser wirtschaftlicher Schaden.

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