Niko Kovac ist sehr zufrieden mit der Entwicklung von Eintracht Frankfurt.
Niko Kovac ist sehr zufrieden mit der Entwicklung von Eintracht Frankfurt.

Eintracht-Trainer Niko Kovac zeigt sich vor dem Spiel am Sonntagabend (17.30 Uhr) gegen den SV Werder Bremen kämpferisch und selbstbewusst. „Wenn wir das, was wir können am Sonntag auf den Platz bringen, dann haben wir gute Chancen, etwas zu holen“, so der 45-Jährige. Die aktuelle Mannschaft habe mit dem Team, welches letzte Saison bis zum Ende um die Existenz kämpfte, nicht mehr viele Gemeinsamkeiten. „Wir haben uns in fast allen Bereichen verbessert, sei es konditionell, taktisch oder spielerisch. Aber auch im Klub geht Einiges vorwärts. Das Gesamtkonzept und die Entwicklung sind richtig gut zu sehen“, so der Kroate, der von diesem Weg komplett überzeugt ist: „Wir werden auch mal wieder hinfallen, es ist aber wichtig, dass wir wieder aufstehen und unseren Weg weitergehen.“ Die Mannschaft sei unberechenbarer geworden und er wolle langsam aber sicher auch weg vom Reagieren und hin zum Agieren kommen: „Wir wollen uns selbst weiterentwickeln und einen eigenen Spielstil entwickeln. Wir wollen uns nicht so sehr auf den Gegner konzentrieren müssen.“

Der Coach erwartet trotzdem ein kampfbetontes und intensives Fußballspiel: „Wir müssen uns entsprechend positionieren und dagegenhalten.“ Bei den Hanseaten könnten mit Philipp Bargfrede, Jaroslav Drobny, Max Kruse und Claudio Pizarro vier potenzielle Stammspieler zurückkehren. Vor allem vor Pizarro, dem besten ausländischen Torschützen der Bundesligageschichte, mit dem Kovac beim FC Bayern noch selbst zusammenspielte, hat er Respekt: „Claudio ist eine spielende Legende. Er ist im Strafraum extrem gefährlich.“ Aber nicht nur dem Peruaner, sondern auch der Heimstärke der Bremer, die sechs ihrer sieben Punkte im Weserstadion holten, zollt der ehemalige Mittelfeldspieler Respekt. Dennoch braucht sich die Eintracht nicht zu verstecken. In den letzten zwölf Duellen mit Bremen blieben die Hessen zehnmal unbesiegt.

Eine bittere Niederlage bei den Norddeutschen ist jedoch gerade einmal ein halbes Jahr her: Der letzte Spieltag der vergangenen Saison, als die Eintracht kurz vor Schluss in Bremen das 0:1 kassierte und den bitteren Gang in die Relegation antreten musste, ist auch heute noch in den Köpfen der Spieler, Lukas Hradecky sprach beispielsweise von einer „Revanche“. Die Ausgangssituation ist jedoch eine grundlegend andere, die SGE geht mit breiter Brust in die Partie. Und Kovac zieht sogar etwas Positives aus diesem Erlebnis: „Vielleicht war es für uns wichtig, in die Relegation zu kommen, um zu erfahren, was wir auf keinen Fall noch einmal erleben möchten.“ Der Trainer hält nichts vom Revanchegedanken: „Ich lebe in der Gegenwart und sehe die Zukunft vor mir.“

Mit welcher Aufstellung er in die Partie am Sonntag geht, ließ der Kroate, wie eigentlich vor allen Spielen offen. Er betonte, dass außer den Langzeitverletzten alle Spieler gesund seien und er bei den Nationalspielern, zum Beispiel Makoto Hasebe und Jesús Vallejo, auf deren eigene Einschätzung bezüglich ihrer Einsatzfähigkeit bauen wird: „Ich werde das mit ihnen besprechen. Da verlasse ich mich auf meine Spieler, die offen und ehrlich sein müssen. Falscher Ehrgeiz bringt nichts, wenn jemand nicht zu hundert Prozent fit ist. Wenn sie müde sind, dann bringen wir die Leute, die hier trainiert haben und auch alles geben können.“ Die viel diskutierte Position im Sturmzentrum könnte mit gleich drei starken Angreifern besetzt werden. Neben Alex Meier stehen mit Branimir Hrgota und Haris Seferovic zwei weitere Stürmer bereit: „Alle drei geben im Training Gas und machen sich berechtigte Hoffnungen, dass sie spielen.“ Obwohl Alex Meier seinen unumstrittenen Stammplatz verloren hat und in letzter Zeit vor allen in Auswärtsspielen öfter auf der Bank Platz nehmen musste, betonte Kovac, dass er sehr zufrieden mit dem 33-Jährigen sei: „Er zeigt im Training vollen Einsatz. Was Eintracht Frankfurt war, war Alex Meier, das ist so und wird auch so bleiben.“

Der Coach betonte, dass eine gute Stimmung im Team wichtig sei und diese nur positiv aufrechterhalten wird, wenn alle Spieler zum Einsatz kommen würden: „Ich glaube, dass jeder wissen muss, dass er dazugehört. Die Stimmung ist außerordentlich gut und jeder läuft strahlend wie ein Reaktor durch die Gegend.“ Er hofft, dass durch die gute Stimmung noch ein paar Prozentpunkte mehr aus dem Team herausgekitzelt werden können: „Die Jungs wissen, was sie bisher geleistet haben und wollen noch mehr leisten.“

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12 Kommentare

  1. Ich habe selten einen Trainer gehört, der so plausibel und fachkundig, Interviews gegeben hat wie NK.
    Ich hoffe, er wird noch lange bei uns bleiben und uns auf lange Sicht im oberen Tabellendrittel etablieren.
    Ein Sieg in Bremen wäre sooooo wichtig, aber ich denke es wird extrem schwer.

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  2. Kovac ist wirklich absolut serios in den Interviews. Es ist fachlich eine Freude ihm zuzuhören.
    Aber den Respekt und die zugehörige Demut vor einer erstmalIg wieder vollständigen, heimstarken Bremer Mannschaft höre ich nicht durch. Hoffe das wir trotzdem einen Punkt holen.

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  3. Zitat vom Werder Trainer auf dr heutigen Pk.
    „Frankfurt ist ein Stück weit eine Mannschaft der Stunde.“

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  4. Kovac spricht über Meier in der Vergangenheit „war“.
    Das deutet darauf hin, dass es aktuell und in Zukunft wohl nicht mehr so ist.

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  5. Für Sport 1-Experte Armin V. zum nachlesen: “ „Wir haben uns in fast allen Bereichen verbessert, sei es konditionell, taktisch oder spielerisch. “ 🙂

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  6. @2. Ramada
    Da stimme ich dir zu 100% zu.
    Genau das Gleiche hab ich nach seiner ersten PK gesagt und ich war anfangs genau so skeptisch wie die meisten von uns, kein um den heißen Brei Gerede oder Phrasen sondern klar analysierte und fachmännische Aussagen. Ja Kovac macht Spaß ReinholdFanz man kann ja auch mal Glück haben bei der Trainerverpflichtung.
    FORZA SGE

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  7. Es läuft ja gut mit Kovac, mich musste er ja erst überzeugen und das hat er bisher geschafft. Aber für mich sind seine Aussagen normal, also nichts anderes wie andere Trainer in der PK von sich geben. Phrasen sind auch dabei, also jetzt nicht alles so hoch hängen.

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  8. Ich finde seine Aussagen nicht „normal“, da Niko Kovac seinen Worten Taten folgen lässt! Er lebt Fußball wie lange lange kein Trainer mehr vor ihm und ich (und die Spieler auch) nehmen ihm jedes Wort ab !

    Für mich ist dieser Trainer ein Glücksfall für unsere SGE wir es/er besser nicht sein kann! Leider sehen das auch andere Mannschaften und daher befürchte ich, wird uns der Niko auch bald wieder verlassen!

    Seis drum, die Zeit, in der er jetzt hier ist, hat er mehr bewegt, als die letzten drei Trainer davor (m.M.n!).

    Wie gesagt, nicht „normal“ ;-)))

    Forza SGE

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  9. @5: Dann ließ einfach den nächsten Satz aus dem Zitat. Du gibst Ei. Beispiel dafür, wie man Zitate völlig aus den Zusammenhang reißen kann.

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