Dortmund im Rücken, Mainz im Hinterkopf und Schweinfurt vor der Brust: Niko Kovac muss den Schalter umlegen.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Selten war diese Phrase so passend wie vor der 2. Runde im DFB-Pokal, wo die Eintracht am Dienstag (20:45 Uhr) auf den Regionalligisten 1. FC Schweinfurt 05 trifft. Am vergangenen Samstag noch ein rauschendes Fußballfest in der heimischen Arena gegen den Tabellenführer aus Dortmund gefeiert, am Freitag auswärts nach Mainz und nun muss Kovac mit seinem Team erst einmal ins knapp 170 Kilometer entfernte Schweinfurt reisen, um dort unter deutlich tristeren Bedingungen das Achtelfinale (19./20. Dezember) sicherzustellen.

Ohne Abraham und Chandler – keine Tendenz zur „Rundum-Rotation“, dennoch Appell an Reservisten

Um die 3000 Fans werden die Reise mit antreten ins Willy-Sachs-Stadion, in dem nicht einmal 1000 Sitzplätze zur Verfügung stehen. Während die Mannschaft tatkräftige Unterstützung erfährt, muss Trainer Niko Kovac mindestens auf zwei Spieler verzichten. Timothy Chandler wird längerfristig nicht zur Verfügung stehen. Carlos Salcedo und Marius Wolf sind hier die potenziellen Ersatzkandidaten. Danny da Costa  und auch Innenverteidiger David Abraham wird in diesem Jahr auf Grund seiner Rotsperre aus der 1. Runde kein Spiel mehr im Pokal bestreiten.

Darüber hinaus dürfte die Partie gegen den Viertligisten auch ein wenig dazu genutzt werden, um Spielern aus der zweiten Reihe Spielpraxis zu geben. Wenngleich Kovac betont, dass das kommende Auswärtsspiel in der Liga, wo es zum Derby in Mainz kommt, nur bedingt eine Rolle spielt: „Der Fokus liegt klar auf dem Spiel morgen. Ich nehme das Spiel ernst und erwarte das auch von meinen Spielern. Dafür werde ich sorgen!“ Natürlich sei man dazu geneigt, auch zu rotieren: „Die Verlockung der Rundum-Rotation ist groß.“ Es sei aber dennoch möglich, dass man nur auf den zwei genannten Positionen tauscht, „denn körperlich sind wir fit. Müde können wir nicht sein, denn wir sind mal richtig gut drauf.“Dennoch sei es für einige Spieler kaum zumutbar, drei Spiele in Folge innerhalb einer englischen Woche zu spielen.

Die, die ihre Chance erhalten, sind gefordert: „Die, die spielen, können sie empfehlen oder auch entsprechend nicht empfehlen. Das liegt an jedem selbst, was er in Zukunft mit seiner Position machen möchte. Das werden die Spieler verstehen und hoffentlich, in gute Taten umsetzen“, ist die Erwartungshaltung des Coaches an seine Spieler klar. Eine Einsatzchance ist gleichzeitig Chance, aber auch Risiko. Dennoch wäre es wünschenswert einem Spieler wie Max Besuschkow, der durch eine sehr starke Vorbereitung auffiel und seitdem keine Berücksichtigung mehr fand, eine Plattform zu bieten.

Schalter umlegen nach dem Dortmund-Spiel  – Weiterkommen, „egal wie“

Und dann ist da ja noch der Schalter, der umgelegt werden muss. Keine drei Tage blieben und bleiben dem Trainerteam den Fokus auf das Pokalspiel zu lenken, das bei aller Freude über den Punkt gegen die Borussen, auch erst einmal gewonnen werden muss: „Was war, ist vorbei. Wir müssen das, was jetzt kommt, bewältigen. Das ist eine ganz andere Herausforderung und die Vergangenheit hat gezeigt, dass Viertligisten Erstligisten aus dem Wettbewerb kegeln können. Wir müssen Obacht geben, das wird kein Selbstläufer“, warnt Kovac vor dem Tabellen-4. der Regionalliga Bayern: „Es wird Kraft kosten nach dem Spiel am Wochenende, auch die Motivation, Konzentration und die Körperlichkeit hinzubekommen, um dem Gegner den Stempel aufzudrücken.“ Denn um das Phrasenschwein noch einmal zu bedienen: Der Pokal kennt eben seine eigenen Gesetze und in einem einzigen Spiel ist alles möglich: „Man darf nicht denken, dass man gegen Dortmund 100 Prozent spielen muss und gegen Schweinfurt weniger.“

Fünf, sechs Spiele der Schweinfurter habe man bereits beobachtet. Man kennt den Gegner und weiß genau, was die Mannschaft dort erwartet: „Wir haben unsere Hausarbeit gemacht. Alles, was wir wissen müssen, wissen wir.“ Und ganz klar sei auch in der 2. Pokalrunde, dass man 100 Prozent geben müsse und kein Prozentpunkt weniger als gegen den BVB. Und auch der Gegner will erfolgreich sein:  „Wie sie, möchten wir auch weiterkommen. Der David möchte gerne den Goliath umstoßen.“ Das sei auch schon öfters erfolgreich der Fall gewesen, „aber ich gehe davon aus, dass das morgen nicht klappt. Ich würde mir wünschen, dass der Gegner mitspielt“, nährt der Kroate die Hoffnung, dass es trotz des Klassenunterschiedes eine interessante Partie werden könnte. Dennoch ist die Marschroute eindeutig: „Aber bei aller Wertschätzung und Respekt gegenüber dem Gegner: Wir wollen von der ersten Minute an zeigen, wer der Erstligist ist und weiterkommen. Das ist das Ziel und mir ist egal wie.“

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4 Kommentare

  1. Stimmt ja, Abra darf ja nicht, dann könen wir Hasebe wohl nicht schonen. Also Gacinovic und wen noch? Rebic? Haller? Mehr als zwei sollten es nicht werden, will nach Berlin habe schon Zimmer gebucht!

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  2. Was war eigentlich mit Russ los nachs einer Auswechslung ? WEN hat er denn so angeschrien ? Kovac ?
    Russ war ja außer Rand und Band und stinksauer….

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  3. Hatte da Russ nicht Richtung Spieler geschrien? Nach dem 0:2, wo Gacinovic im Mittelfeld die falsche Entscheidung getroffen hatte, droht ja offen Holland. Kovac rastete m. E. nach dem 2:2 aus, um die Jungs wieder runter zu holen, um nicht im Rausch unkontrolliert nach vorne zu stürmen.

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  4. KPB wird sicher Kandiat #1 für eine Pause sein. Falette darf wieder ran und wenn Wolf RV spielt wäre weiter vorn noch ein Platz frei. Ich befürchte wir sehen de Guzman und hoffe auf den Stender. Und halt vorn mal sehen wer müde ist, NK hats schön auf der PK betont, die Spieler sind gefragt in sich zu gehen, wer müde is solls sagen.

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