Nach dem letzten Spiel gegen Leipzig konnte Niko Kovac zufrieden sein, der Eintracht-Trainer ist optimistisch, dass das auch morgen so sein könnte.

Am Samstagnachmittag endet die erste Englische Woche dieser Saison für Eintracht Frankfurt mit dem Auswärtsspiel in Leipzig. Nach den beiden zuletzt siegreichen Auftritten in der Ferne im Rheinland gegen Borussia Mönchengladbach und den 1. FC Köln möchte die Mannschaft im Freistaat Sachsen natürlich nachlegen. Begleitet wird die SGE am sechsten Spieltag von knapp 4000 Fans, die im Stadion für die nötige Unterstützung sorgen werden. Die Partie wird unter der Leitung von Schiedsrichter Benjamin Brand stehen.

Gut gelaunt nahm Niko Kovac bei der Pressekonferenz im Vorfeld des Spiels auf dem Podium platz. Das lag nicht nur an den letzten Ergebnissen der Auswärtsspiele seines Teams. Bereits dreimal hielt die Eintracht hinten die Null. Wenn möglich, soll das auch morgen so sein, was mindesten schon mal einen Punkt bedeuten würde. Kovac weiß aber: „Nichts ist vergänglicher als die Vergangenheit. Wir müssen uns auf morgen konzentrieren.“ Tabellarisch stehen beide Teams auf Augenhöhe, beide haben sieben Punkte auf dem Konto, tatsächlich spielt Leipzig aber in einer anderen Liga, das gilt nicht nur für das Finanzielle: „Leipzig spielt Champions League und wurde letztes Jahr Zweiter. Sie möchten auch in diesem Jahr oben mitspielen.“ Dennoch gibt sich Kovac kämpferisch: „Wir fahren da hin, um etwas mitzunehmen. Ich hoffe, dass wir dort bestehen können.“

Kovac erwartet eine Leipziger Mannschaft, die ihre letzten beiden Spiele vergessen machen möchte. Nur einen Punkt holten die Sachsen. Die Eintracht dagegen möchte ihre bisherigen erfolgreichen Auftritte in fremden Stadien fortsetzen. Der Trainer weiß aber, dass das nicht einfach werden wird, ist aber dennoch optimistisch, etwas holen zu können: „Ich rechne mir für morgen Chancen aus. Ich denke, wir können überraschen.“ In den Augen des Trainers wird es am Samstag aber wohl die bisher schwerste Herausforderung in dieser Spielzeit werden.

Wie er und seine Mannschaft dabei vorgehen werden, wollte Kovac noch nicht verraten. Eine erneute Rotation liegt aufgrund der Englischen Woche aber nahe: „Wenn man drei Spiele in einer Woche hat, lässt man Kräfte liegen. Deswegen haben wir im letzten Spiel rotiert. Das kann auch morgen geschehen.“ Dabei kann der Coach bis auf die Langzeitverletzten fast aus dem Vollen schöpfen. Kovac hofft, die richtige Wahl zu treffen und sagt: „Wir müssen schauen, was zur morgigen Taktik und zum System passt und hoffen auf die richtige Entscheidung.“

Auf die Verteidigung kommt es an

Bei der Leipziger Spielart wird es vor allem auf die Verteidigung ankommen. Es gilt nicht nur Timo Werner aus dem Spiel zu nehmen: „Wir müssen versuchen, ihn zu kontrollieren. Das schafft nicht ein Spieler alleine, das müssen wir im Verbund machen. Aber Leipzig hat auch noch andere Spieler, die gut Fußball spielen können, das dürfen wir nicht vergessen.“ Um die Sachsen in Schach zu halten, wird der Kroate vielleicht wieder auf Taleb Tawatha auf der linken Abwehrseite setzen, der gegen Köln eine gute Partie absolviert hat. „Wir müssen sehen, wofür seine Luft reicht“, erklärt der Trainer zu dieser Personalie.

Innenverteidiger Simon Falette dürfte dagegen mit ziemlicher Sicherheit wieder in der Anfangsformation stehen. Dieser wird Kovac nach zu urteilen teilweise zu kritisch beäugt: „Jeder macht mal Fehler. Aber die guten Sachen, die ohne Zweifel vorhanden waren, werden gerne unterschlagen. Er hat eine Schnelligkeit, die fast gleichzusetzen ist mit der von David Abraham.“ Die Eintracht verteidige generell sehr hoch, da sei gerade diese Tatsache von Vorteil. Trotz seiner „manchmal zu impulsiven“ Spielweise wird der Franzose gegenüber seinen Kollegen Carlos Salcedo und Marco Russ wohl die Nase vorn haben. Beim Mexikaner sieht Kovac immer noch Nachholbedarf, er ist aber nicht abgeschrieben, nur weil er letztes Spiel nicht mal auf die Ersatzbank durfte. Für Russ gilt: „Dass Marco immer wieder rein kommt, zeigt, dass ich auch Vertrauen in ihn habe.“

Die Offensive muss nachlegen

Allein auf die Defensive setzen, soll aber nicht das einzige Rezept sein, um gegen Leipzig zu bestehen. Es gilt auch nach vorne Akzente zu setzen. Der Motor im Offensivspiel der Eintracht stottert aber noch ein wenig. Immerhin konnte Sébatien Haller gegen Köln mit einem Elfmeter sein erstes Saisontor feiern. Auf seinen Stürmer möchte Kovac nichts kommen lassen: „Ein Tor ist für einen Stürmer immer wichtig. Er arbeitet aber auch viel und steht da wie ein Fels. Er läuft seine elf Kilometer, das ist als Stürmer nicht normal. Damit hilft er der Mannschaft.“

Was in den Trainingseinheiten im Spiel nach vorne schon gut klappen würde, ist in einer Bundesliga-Partie nicht immer ganz einfach umzusetzen: „Im Spiel geht es anders zu. Ich würde mir wünschen, dass wir da mit der nötigen Ruhe agieren. Das ist aber leichter gesagt, als getan.“ Phasenweise würde das im Spiel schon gut funktionieren, „wir arbeiten aber tagtäglich daran, um unsere Stärken über 90 Minuten einbringen zu können“, versichert Kovac mit dem Blick auf die Offensive.

„Es wird morgen wahrscheinlich ein enges Spiel“

Mit der bisherigen Punkteausbeute ist der Trainer zufrieden: „Wir haben jetzt sieben Punkte. Damit sind im Soll.“ Wenn möglich, sollen am Samstag noch ein bis drei Zähler dazukommen. Kovac gibt sich zuversichtlich, dass das klappen könnte: „Wenn man auswärts sieben Punkte geholt hat und Leipzigs Ergebnisse nicht so gut waren, rechnet man sich immer etwas aus“ Dabei erwartet der 45-Jährige am Samstag ein enges und umkämpftes Spiel: „Das bedeutet 90 Minuten zittern, bangen und hoffen. Ich bin aber positiv gestimmt. Der Druck liegt sicherlich bei den Leipzigern und nicht bei uns.“

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8 Kommentare

  1. Gute Einstellung, aber was soll er auch anderes sagen? 🙂

    Ich denke dass wir offensiv unsere Stärken gegen Teams die nicht nur Mauern viel besser ausspielen können. Wenn dann noch hinten diszipliniert gearbeitet wird, dann ist schon was drin gegen die Dosen.

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  2. Nach Kovacs Worten will er das Spiel der Leipziger zerstören. Sollte mit unserem spielerischen Material im Bereich des möglichen sein.
    Wenn er nach Leistung aufstellt, müsste Boateng auf die Bank und dafür beispielsweise Jovic.
    Falette raus und dafür Russ oder Salcedo.
    Dieser wurde gegen Köln übrigens nicht berücksichtigt, weil er nach der Auswechslung gegen Augsburg und im Training vorm Kölnspiel sein Verhalten und Leistung wohl schleifen lassen hat.

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  3. Kafka beides macht er bestimmt nicht.
    Boateng spielt im Mittelfeld und Falette als IV.Und richtig so!!!

    Und wenn Salcedo jetzt schon „beleidigt“ist dann bitte eine Flugkarte nach Mexico kaufen.Ein schlechte Witz wie er sich da verhält.

    Ansonsten 4x Kette nochmal. Timothy wirkt schon müde.Fleißig aber ganz schlechte Flanken zuletzt !!!
    Mittelfeld Hase und Fernandez.
    Boaten 8 bzw 10 er.
    Sturm wie gehabt.
    Passt scho……

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  4. Paul, wie bewertest du den Auftritt von Boateng gegen Köln?
    Wie fandest du die Auftritte von Falette bisher?

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  5. @Paul & @Kafka:
    Könnt Ihr bitte näheres zu Salcedos Verhalten schreiben?
    Mir ist da nichts bekannt, interessant wäre es aber schon, oder habe ich den Beitrag dazu hier bei sge4ever verpasst?.
    Danke im Voraus

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  6. Kafka,wir sind mit Boateng besser als ohne ihn. Köln war nicht optimal und er war nach 70 Min platt.
    Aber er bringt Ruhe rein,nimmt die Bälle gut an,verteilt schnell,denkt schnell.Aber gehört ins Mittelfeld nicht neben Haller!!! Ist auch nicht der schnellste aber smart ist der.
    Falette defensiv gut,offensiv sehr schlecht bis jetzt.Aber es wird besser,denke ich.
    Salcedo sieht athlethisch aus aber habe ihn zuwenig gesehen bis jetzt.
    Das wäre mein Fazit lieber Kafka !!!

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