Kovac erwartet wieder mehr Torgefahr von seinen Angreifern.
Kovac erwartet wieder mehr Torgefahr von seinen Angreifern.

Es ist nicht unbedingt so, dass die Ansetzungen von Schiedsrichtern bei Anhängern von Eintracht Frankfurt positive Emotionen hervorrufen. Beim Namen Günter Perl könnte sich dies ausnahmsweise einmal anders gestalten. Der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann aus München leitete in dieser Saison zweimal Partien mit Eintracht-Beteiligung: Gegen den Hamburger SV und den 1. FSV Mainz 05. Beide Spiele gingen jeweils mit 3:0 gewonnen – und liefen vom Spielverlauf her identisch ab: 1:0-Führung zur Pause, nach dem Seitenwechsel Platzverweis und anschließend noch zwei Treffer der Frankfurter. Doch alleine auf den Referee sollten die Hessen – die wieder auf Makoto Hasebe und Bastian Oczipka zurückgreifen können – nicht hoffen, wenn es am Sonntagnachmittag um 15.30 Uhr gegen den SC Freiburg geht.

Trainer Niko Kovac blickte kurz auf die Partie im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Arminia Bielefeld zurück: „Ich bin natürlich froh, dass wir weitergekommen sind. Das Spiel hat mir aber sicherlich auch nicht zu 100 Prozent gefallen.“ Dennoch hofft der Kroate darauf, dass der 1:0-Erfolg psychische und physische Kräfte freigesetzt hat. Gegen die Breisgauer wünscht er sich vor allem, „dass unser Verbund so steht, wie er stehen muss und wir in der Offensive wieder gefährlicher werden – denn ohne Tore kann man nicht gewinnen.“

Kovac hat großen Respekt vor der Arbeit von Gäste-Trainer Christian Streich. Bereits im Hinspiel haben die Freiburger der Eintracht den Schneid abgekauft und letztlich verdient mit 1:0 gewonnen. „Schon in der Hinrunde waren sie auf einem sehr guten Niveau. Sie haben ihre Heimspiele mit Leidenschaft, Aggressivität und Präsenz auf dem Platz gewonnen. Jetzt sind sie auch spielerisch noch stärker geworden. Ich glaube, dass sie in dieser Saison noch viele Punkte holen werden.“ Vincenzo Grifo, Nils Petersen, Florian Niederlechner und Janik Haberer werden in Abwesenheit des Gelbgesperrten Toptorschützen (sieben Treffer) Maximilian Philipp die Offensive bilden. Das Quartett erzielte 19 der insgesamt 28 Treffer des Sportclubs. Nicht umsonst erwartet Kovac ein „Duell auf Augenhöhe.“ Das Ziel ist klar definiert: „Wir wollen den Abstand von fünf Punkten mindestens halten, im Optimalfall aber ausbauen.“

Dafür muss die Defensive, die in den letzten drei Bundesligapartien sieben Gegentreffer hinnehmen musste, wieder deutlich stabiler stehen. Im Verbund verteidigen und kompakt agieren sind die Schlagwörter, die ganz oben auf der Liste stehen. Allerdings agiert das Team aktuell „am Limit“, mit Guillermo Varela hat sich der nächste Akteur verletzt abgemeldet: „Er hat wieder Schmerzen am Sprunggelenk. Das wird nichts bis zum Wochenende.“ Dafür gibt es bei Marco Fabián positives zu berichten. Der Genesungsprozess des Mexikaners macht Fortschritte, er soll in der nächsten Woche erstmals wieder einzelne Übungen mit der Mannschaft absolvieren. Und Marco Russ? Der 31-Jährige ist wieder für den Kader nominiert.

Die englische Woche hat dank der ausreichenden Pause von Dienstag bis Sonntag nicht ganz so viel Kraft gekostet, wie die vorherige Anfang Februar, als zwischen den Partien gegen den SV Darmstadt 98, Hannover 96 im DFB-Pokal und Bayer 04 Leverkusen jeweils nur zwei Tage lagen. Kovac nutzte deshalb auch die Möglichkeit, seiner Mannschaft am Donnerstag frei zu geben: „Neben dem Körper muss sich auch der Geist ausruhen. Deshalb sollten die Spieler mal relaxen und das Weiterkommen genießen. Wir haben genug Zeit, um uns auf Freiburg vorzubereiten.“  Unterstützt wird seine Mannschaft dabei vor einer überraschend großen Kulisse. 48.000 Tickets wurden für das Spiel bereits verkauft – so viele Zuschauer fanden selten den Weg ins Waldstadion, wenn gegen die Freiburger gespielt wurde. Noch herrscht Euphorie bei den Anhängern der Eintracht – mit einem Dreier wären die Hessen in der Rückrunde, trotz der Negativserie, dann auch punktemäßig voll im Soll.

 

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8 Kommentare

  1. Ich gehe optimistisch am Sonntag ins Waldstadion. Angst ist ein schlechter Ratgeber und auch wenn Freiburg einen gewissen Lauf hat, eine Übermannschaft sind sie auch nicht.
    Im Unterbewußtsein wird der Sieg im Pokal doch wirken und da ist dann auch noch unsere fantastische Atmosphäre im Stadion. Mit uns Fans im Rücken gibt es zusätzliche Kraft.
    Forza SGE !

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  2. Varela schon wieder verletzt? Sorry, so wird das nichts. Da bringt dann eine Ausleihe für ein weiteres Jahr auch nichts. Tut mir echt leid für ihn aber so macht es wahrscheinlich keinen Sinn für die Eintracht.

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  3. Am Sonntag hoffentlich ein Sieg, auch wenn es sehr schwierig werden wird.
    Dann koennte es in die von uns gewuenschte Richtung gehen. Natuerlich moechten wir immer mehr,
    ohne die bisher fast sensationelle Saisonleistung zu vergessen. Wir sind schon jetzt, zu diesem fruehen Zeitpunkt, praktisch nicht mehr in Abstiegsgefahr. Wenn hoffentlich bald wieder Abraham, Fabian und Vallejo zusammen im Team stehen, dann sollte doch hintenraus noch etwas gehen.
    Jetzt am Sonntag erstmal geduldig, im
    Gegensatz zum Heimspiel gegen Ingolstadt, aus einer gesicherten Defensive spielen. Mit der gewonnen Sicherheit dann bitte auch offensiv variabler spielen und nicht nur zu oft einen Spieler suchen. Das waere theoretisch ein Weg zum Erfolg, grau ist bekanntlich zwar alle Theorie, aber der Sieg ist moeglich. Bei allem Respekt, es ist Freiburg, nicht Bayern.

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  4. Ganz gleich, wer am Sonntag spielt, wir haben immer noch das bessere
    Team. Diese Qualität hat Freiburg normalerweise nicht.
    Wenn die Köpfe frei sind, müsste das reichen.

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  5. Fussball ist ein Mannschaftspiel und das funktioniert noch nicht in der Offensive. Daran muss Kovac noch arbeiten. Mir wird in dem 16er noch viel zu sehr in den Rücken der Spitzen gespielt, anstatt in den Laufweg der sich anbietende Spieler. Das müsste noch verbessert werden und muss ‚blind‘ geschehen. Gerade bei Meier sehe ich ständig wie gut er sich anbietet, aber dann machen unsere Neuen nochmal einen schönen, vom Publikum gefeierten Schlenker, und passen in den Rücken des sich freilaufenden Meier. Hinterher meckern dann viele wieder, das Meier am Spiel gar nicht teilgenommen hätte. Dieses Zusammenspiel als Mannschaft muss meiner Meinung nach trainiert werden, dann fallen auch wieder Tore. Gegen Freiburg sehe ich aber trotzdem einen Sieg für uns: 1:0.

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