Trainer Niko Kovac erwartet eine umkämpfte Partie und mahnte im Vorfeld die Träumer.

Im kommenden Heimspiel am Samstagnachmittag (15:30 Uhr) gegen Bayer Leverkusen will die Eintracht ihre Serie wahren. Sechs Bundesligaspiele in Folge ist die Elf von Niko Kovac ungeschlagen. Mit einem Sieg gegen könnte man die Leverkusener weiter distanzieren und das eigene Punktekonto in die Höhe schrauben. Der Trainer der Hessen erwartet in jedem Fall einen „Abnutzungskampf“.

Boateng, Salcedo und Willems dabei

Mindestens 48.000 Zuschauer, davon 1.300 Gästefans, werden live im Stadion verfolgen, wie Schiedsrichter Patrick Ittrich (Hamburg) in seinem 18. Bundesligaspiel die Mannschaften aufs Spielfeld führen wird. Die Frankfurter können dabei aus dem Vollen schöpfen und erneut gibt es Härtefälle. Nicht dabei sein werden in jedem Fall Marco Russ, Danny da Costa, Max Besuschkow, Danny Blum und erneut auch Aymen Barkok, die allesamt bereits ein Extra-Training absolviert haben. Wie bereits gestern angekündigt, werden die Kranken und Geschonten Kevin-Prince Boateng, Carlos Salcedo und Jetro Willems wieder mit dabei sein: „Wir haben das Go der Ärzte bekommen.“ Und obwohl alle drei nur sehr wenig vom Mannschaftstraining innerhalb der Woche absolviert haben, geht er davon aus, „dass die Drei zur Startformation gehören werden.“ Gerade bei Boateng, der schon große Teile der Vorbereitung verpasst hat und entsprechend, wie Kovac betonte, „den Stand der anderen noch nicht hat“, ist der Trainer optimistisch, „dass er morgen die 90 Minuten durchhalten kann.“ Beim Mittelfeldspieler sei derzeit die Crux, ihn auf das Level der restlichen Mannschaft heranzuführen, ohne in zu überlasten: „Da müssen wir das gesunde Mittel finden.“ Der 30-Jährige schiebe aber regelmäßig Zusatzschichten.

Zusätzliche Luft benötigt das Team auch am Wochenende im Stadtwald, wenn es gegen die Elf von Heiko Herrlich geht. „Ich erwarte Leverkusen so stark, wie in den letzten Wochen auch.“ Der neue Trainer habe es geschafft, sein Team zu stabilisieren und die Stärken weiterhin zu nutzen: „Trotz der Modifikation, spielen sie sehr offensiv. Da sind noch Mechanismen aus der Vergangenheit, was das tiefe Spiele und das sofortige Umschalten angeht. Und jetzt haben sie zusätzlich die Komponente Defensive für sich entdeckt.“, analysiert Kovac die Spielweise des kommenden Gegners. 25 Tore hat die Bayer-Elf bis dato geschossen. Nach den Bayern und Dortmund der drittbeste Wert. Entsprechend erwartet Kovac „einen Abnutzungskampf. Hoffentlich mit einem guten Ausgang.“

(Noch) nicht auf Augenhöhe mit Bayer – Träumen erlaubt, aber mit Konsequenzen

Aktuell stehen die Hessen in der Tabelle zwei Plätze vor dem kommenden Gegner. Zwei Punkte trennen die beiden Mannschaften. Und doch sieht Kovac den Gegner insgesamt noch voraus: „Im ganzen Paket sind sie und noch etwas voraus. Vor allem im vorderen Teil. Hinten sind wir gleichstark.“ Entsprechend glaubt der Kroate nicht, dass man eine bessere Mannschaft als der Gegner habe, „aber wir haben eine Gute.“ Und in Zukunft arbeite man daran, das Niveau des Gegners zu erreichen. Dazu gehört vor allem die eh und je angesprochen Konstanz. Bestes Beispiel dafür das vergangene Spiel in Hoffenheim, wo man in Halbzeit Zwei immens nachgelassen hat: „Ich hoffe, dass wir es morgen nicht nur in der ersten, sondern auch in der zweiten Halbzeit gut machen. Für uns heißt es konstant weiter zu spielen und mit vielen Punkten abzuschließen.“

Gelingt das, weiß Kovac auch, geht die Träumerei von Europa weiter. Die will er per se auch nicht verbieten: „Ich habe immer wieder gesagt: Träume sind dafür da, um etwas anzustoßen. Jeder darf träumen, das ist auch berechtigt. Aber ich bin keiner, der versucht durch erzählen was zu erreichen, sondern zu arbeiten.“ Das Hier und Jetzt sei entscheidend. Und die Spieler, die solche Träume öffentlich äußern, müssen mit den Konsequenzen leben: „Jeder einzelne, der sich dazu geäußert hat, muss wissen, dass er in einer Verantwortung steht und das auf dem Platz zeigen möge. Sie können es im Hinterkopf behalten, aber müssen wissen, dass ich sie daran messe.“ Kovac ist und bleibt Realist, da macht er Übungsleiter keinen Hehl daraus. Ihm selbst fällt es im Übrigen nicht schwer, mit beiden Beinen auf dem Boden demütig zu bleiben: „Ich bin von Hause aus ein Typ, der Ziele hat, aber ich versuche die Basics zu machen.“ Und dann bedient er sich, wie so häufig gerne mal, einem Gleichnis aus dem Handwerk: „Wenn man hoch hinaus möchte, kann man auch tief fallen. Aber wenn man es gescheit aufbaut, das Haus von unten, mit einem guten Fundament, geht alles sehr viel leichter.“ Und steht deutlich stabiler, sei an dieser Stelle ergänzt. Er habe im Leben bis jetzt alles erreicht, was er erreichen wollte, „aber nie von Null auf Hundert.“ Und so sei es auch bei der SGE: „Gut Ding hat Weil‘. Seitdem ich da bin, arbeiten wir kontinuierlich.Wir haben einen guten Schritt gemacht, sind aber noch weit weg davon, wo ich hin möchte und was unsere Ansprüche sind. Das ist ein Prozess, der noch nicht am Ende ist, sondern der noch Jahre weiter geht.“ Und früher oder später geht dann vielleicht sogar der ein oder andere Traum in Erfüllung.

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15 Kommentare

  1. Bei allen verbalen Verschiedenheiten hier im Forum , NK sagt nicht nur das Richtige , sondern er scheint das auch konsequent vorzuleben.
    Seine letzten Worte oben : — Und so sei es auch bei der SGE: „Gut Ding hat Weil‘. Seitdem ich da bin, arbeiten wir kontinuierlich. Das ist ein Prozess, der noch nicht am Ende ist, sondern der noch Jahre weiter geht.“ —
    Das heißt aber auch für uns Fans , unser Wunschfußball und unsere Wunschergebnisse sollen wir gern heute schon im Kopf haben , doch es ist ein laufender Prozess und noch ein weiter Weg.
    Trotzdem Augen auf und Kopf hoch morgen , warum sollte ein Sieg gegen die Pillen nicht möglich sein ?
    Ich hoffe darauf und darum
    Forza SGE !

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  2. Wenn man unsere Spiele sieht, kann man Kovac nur zustimmen.
    Wir sind noch lange keine Spitzenmannschaft, aber wir holen auf.
    Auch die Qualität der Spieler stimmt.
    Wenn man berücksichtigt, dass Wolf, Falette, Salcedo, Willems,
    Rebic, Haller keine komplette Vorbereitung a la Kovac hatten, kann
    man in der Rückrunde einiges erwarten. Bleibt der Stamm gesund
    und kommen wieder starke Fabian und Mascarell dazu, werden wir
    aus meiner Sicht um Europa mitspielen.
    Dann fehlen uns im nächsten Jahr noch zwei, drei Jungs mit Klasse
    und wir sind viel früher da, wo Kovac und wir alle hinwollen.
    Es ist doch heute schon so, dass wir jedes Wochenende eine realistische
    Chance zum Sieg haben. Das gilt auch morgen.

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  3. Habe auch ein wenig das positive Gefühl, dass etwas aufgebaut wird und zwar SO, dass Verlsute an Spielern oder auch an Trainern aufgefangen werden können. Wenn nächste Saison Haller für 8 Mio. zu Juve geht, muss man zwei, drei SPielr für 6 Mio. in petto haben, die die Chance bieten sich ähnlich zu entwickeln. Früher ist der berühmte nächste Schritt nie gekommen, weil immer etwas wegbröckelte und das ganze Haus FST zusammenklappte, und man wieder zwie Schritte zurück gehen musste.

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  4. Das gibt ein 0:0 Morgen, mit vielen taktischen Feinheiten beider Mannschaften. Interessant wird sein wie das Spiel ohne Ball von beiden Mannschaften geführt wird, also wie die Räume bespielt werden. Freue mich daher auch auf ein zu Null Spiel.
    Na ja, vielleicht gewinnen wir ja doch.

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  5. Tip, gibt Karten zum halben Preis für morgen (Black Friday). Aber nur noch bis 19 Uhr.
    Sogar für Block 38 hab ich grad noch 2 Karten gesehen. Viel Glück!
    Kann selbst leider nicht wegen Junggesellenabschied..sonst hätt ich mir die 38er sofort selbst abgecheckt

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  6. Morgen wird „der“ Test sein.Da bin ich gespannt und etwas ängstlich.
    Ich wurde mit Haller sofort verlängern.
    Ein Juwel „vor dem Herren“. Hoffentlich ist er gesunder als gegen Hheim .Da war er neben sich,leider!
    Forze SGE!!!

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  7. Paul, ich möchte dir Wiedersprechen. Morgen ist die Kür.

    Wir haben 19 Pt. nach 12 Spieltagen. Wenn da aus den nächsten 5 noch 3-4 Punkte dazukommen, stehen wir bei 22-24 Punkten. Wenn das hier vor der Saison zur Debatte gestanden hätte, hätten sicher 80% der Fans unterschrieben.

    Wenn wir jedoch gegen Lev, Bay und S04 verlieren dann geht die Welt nicht unter.

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  8. @1
    gut geschrieben – sehe ich auch so.

    @11
    das mag wohl wahr sein, daß gegen diese Clubs die Welt nicht untergeht, wenn wir diese Spiele versemmeln sollten; ganz besonders gegen die Bayern.
    Aber gegen alle drei haben wir mit einem weitaus instabilerem team, als wir es zur Zeit haben, schon gepunktet, ja teilweise sogar richtig ordentlich gepunktet (s04). Und gerade Schalke hat bisher noch keinen berauschenden Fußball geboten, hat viele Spiele doch recht glücklich gewonnen. Der 2. Platz täuscht deswegen, und ich wette, den Schalkern ist jetzt schon mulmig vor der Partie gegen uns.
    Wir brauchen uns jedenfalls vor niemanden zu fürchten.
    Auf gehts Jungs, weiter so!

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  9. @11
    Es hat sich bei uns schon lange nicht mehr so realistisch träumen lassen, wie jetzt gerade. Natürlich wären 3 Niederlagen im Rahmen des Normalen. Trotzdem lässt es unsere bisherige Leistung zu, von Punkten zu träumen und das ist gar nicht mal so abwegig. Ich genieße diese Zeit und freue mich schon auf heute Nachmittag.

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  10. Trotz den Bedenken nicht zu hoch zu fliegen, trotz der guten Serie die Bayer abgeliefert hat … ich tippe mal auf ein hart erkämpftes anstrengendes 2:1 für die Eintracht.

    Forza SGE!

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