Niko Kovac lebt seiner Mannschaft Einsatzbereitschaft und Willen vor.

Mit dem Match gegen den FC Schalke 04 am Samstag (15:30 Uhr) steht das letzte Heimspiel des Jahres für die Eintracht aus Frankfurt an. Drei Punkte sollen es am Ende für Fans und Mannschaft unterm Christbaum werden und gleichzeitig soll noch ein neuer Zuschauerrekord aufgestellt werden. 49.000 Tickets sind bereits verkauft, 50.000 müssten es dafür noch werden. Zusätzlich können am Spieltag auch noch Zipfelmützen für einen guten Zweck erworben werden und die Mannschaft hat nach Abpfiff eine Überraschung geplant. Die Zeichen für einen Festtag im Stadtwald stehen also bestens.

Lob für Jovic und Chandler – weiter ohne Hasebe, wohl mit Gacinovic und Abraham

Unter der Leitung von Schiedsrichter Dr. Robert Kampka will das Team von Niko Kovac auch zu Hause punkten und einen perfekten Jahresabschluss in der Bundesliga feiern, mit dann starken 28 Punkten. Personell kann das Trainerteam aus dem Vollen schöpfen. Makoto Hasebe wird auf Grund des Trainingsrückstandes nach seinem Infekt noch keine Alternative gegen den Revierklub sein. Gerade das Auswärtsspiel in Hamburg hat allerdings gezeigt, dass der Konkurrenzkampf größer denn je ist. Vermeintliche Reservisten haben sich empfohlen. Allen voran Timothy Chandler und Luka Jovic: „Mit Luka war ich sehr zufrieden. Er und Rebic haben sehr gut harmoniert.“ Für einen 19-Jährigen sei es nicht so einfach von Anfang an in der Bundesliga zu performen: „Er hat sich empfohlen, aber leider nicht belohnt. Drei Tore hätte er machen müssen, die er im Training blind macht.“ Und auch das Comeback von Chandler, der nach sieben Wochen Verletzungspause gleich über die volle Distanz gegangen ist, beeindruckte: „Das ist nicht normal. Er hat das sehr, sehr gut gemacht.“ Zwei Torvorlagen und hinten nichts anbrennen lassen. Und am Samstag könnte es zu einem besonderen Duell kommen: „Der Timmy trifft mit Oczipka auf seinen besten Buddy. Die waren ja unzertrennlich. Da muss ich aufpassen, dass sie sich nur umarmen und kuscheln“, sagte Kovac mit einem Grinsen.

Auch David Abraham und Mijat Gacinovic, die beim HSV noch verletzungsbedingt ausgewechselt werden mussten, stehen für das Duell mit den 04-ern wieder zur Verfügung. Gacinovic habe am Freitag wieder voll trainiert, beim Ersatzkapitän wird es um eine Willensleistung gehen: „Er hat heute individuell trainiert. Es sieht gut aus, er fühlt sich ordentlich.“ Schmerzfrei wird er zum Spiel aber sicherlich nicht werden: „Sollte er auflaufen, wird er immer noch Schmerzen haben. Das ist dann eine Chrakterfrage, ob er sich das zutraut. Aber wie ich ihn kenne, wird er seinen Mann stehen.“ Alternativen gibt es also genug. In die Karten schauen lassen möchte sich der Kroate dennoch nicht: „Am Samstag um 14:30 Uhr werden alle wissen, wer aufläuft.“

Einstellung und Moral als Faustpfand – vom Trainerteam vorgelebt

In Hamburg bestachen die Hessen erneut durch eine kollektive Willensleistung. Ein Umstand, der für den Coach kein Zufall ist: „Ich erwarte das von den Jungs. Ich gebe das vor und möchte das in jedem Training sehen.“ Als Vorbild gilt das gesamte Trainerteam: „Wir gehen voran, kommen nicht kurz vor Trainingsbeginn und sind kurz danach wieder weg. Ich kann nur etwas verlangen, was ich selbst vorlebe. Es ist nicht wenig, was wir verlangen.“ Die Mannschaft nehme das an und setze es selbst konsequent um. Und erntet in der Folge, was sie gesät hat: „Man sieht, es lohnt sich. Das kommt hinten wieder raus.“ Ob viele Spiele, viele Punkte oder viele ausgezahlte Prämien. Belohnungen gebe es zu Genüge.

Und das macht den Trainer stolz und zuversichtlich für die Zukunft: „Es spricht für die Mannschaft, dass sie immer wieder zurückkommt. Das ist der Glaube an sich selbst, an den Mitspieler, an ein positives Ergebnis. Solange man das hat, kann passieren was will. Dann kommt man immer wieder raus.“ Der Teamgeist stimmt: „Die Mannschaft hat untereinander einen sehr guten Draht. Taktisch haben wir das gut hinbekommen, körperlich sind sie auf einem sehr guten Niveau.“ Die Grundlagen stimmen also in jeglicher Hinsicht. Das solle und wolle man möglichst lange beibehalten. Nach dem Abnutzungskampf in der Hansestadt erwartet Kovac derweil keinen Leistungsabfall oder Müdigkeit: „Meine Jungs haben wieder eine ordentliche Laufleistung erbraucht. Man hat schon gesehen, dass sie sich verausgabt haben.“ Aber eine schnelle Regeneration sei abhängig von einer guten Fitness. Und die habe die Mannschaft: „Deswegen bin ich sicher, dass das morgen kein ausschlaggebender Punkt sein wird. Die werden alle so frisch sein, dass sie den Gegner bespielen können.“

Heimbilanz soll gegen Schalke aufpoliert werden

Der Gegner ist kein geringerer als der Tabellenzweite aus Gelsenkirchen. Allerdings haben die Männer von Domenico Tedesco auch nur vier Zähler mehr auf dem Konto als die Frankfurter. Vor Ehrfurcht erstatt bei der Eintracht also niemand: „Schalke ist punktemäßig besser, vom Spielstil und allem ähneln wir uns sehr. Das wird ein sehr interessantes Spiel.“ Man wolle an das Heimspiel gegen die Bayern anknüpfen, gleichzeitig aber ein besseres Ergebnis erzählen und in der Commerzbank-Arena auch gegen die vermeintliche Heimschwäche ankämpfen. Man könne die Spielpaarung ja drehen, schlug Kovac erst ironisch vor, um dann doch wieder ernst zu werden: „Wir müssen das nicht thematisieren. Wir haben zu Hause nicht die Anzahl der Punkte, die wir gerne hätten. Ingesamt haben wir aber 25“, sieht Kovac die Gesamtsitutation mehr als positiv. Dennoch möchte er an der Punkteausbeute zu Hause arbeiten: „Wir möchten unsere ganzen Fans, nicht nur die auswärts, mit guten Spielen und Ergebnissen verwöhnen.“ Und das am besten schon am Samstag: „Wir haben ein Heimspiel und freuen uns trotzdem drauf“, sagte der 46-Jährige mit einem Augenzwinkern. „Mit der Euphorie und der Stimmung, die wir in Mannschaft und Umfeld haben, glaube ich, dass wir alle Chancen haben das Spiel zu gewinnen.“

 

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5 Kommentare

  1. Kovac ist wirklich ein Sympathieträger.
    Ruhig, sachlich, engagiert, aber unaufgeregt.
    Und auch wichtig – Geheimes bleibt bis zuletzt geheim.
    Es wäre ein Segen, wenn er und das gesamte Team die
    Aufbauarbeit fortsetzen könnten.
    Nur so zum Nachdenken, ich habe extra nachgeschaut:
    Als Klopp zu Dortmund kam, standen die auch nicht besser
    da als wir heute.

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  2. @2 Grantler
    Der Börsengang war am 31.Oktober 2000.
    Trotzdem hatte Dortmund beim Sturz von Niebaum 2004 einen
    operativen Verlust von 20,7 Mio bei insgesamt 118,8 Mio
    Verbindlichkeiten.
    Dortmund war trotz Börsengang jahrelang in Not und teilweise
    Abstiegskandidat.
    Klopp kam dann 2008 und wurde im ersten Jahr Sechster.
    2011 und 12 wurde er dann Meister.

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  3. @Block 17
    Eigentlich hätte damals Dortmund die Lizenz nicht kriegen dürfen und dann wäre die Eintracht nicht abgestiegen!

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  4. @4 Grantler
    Da hast Du vollkommen Recht.
    Ohne Kloppo wären die da so schnell nicht wieder raus gekommen.
    Endgültig saniert haben sich die Gelben (ich mag sie leider nicht)
    erst 2014, als sie insgesamt 114 Mio von Evonik, Puma und Signal
    Iduna für 24 % der Aktien bekommen haben.
    PS. Gewinnen wir heute?

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