Der Blick geht Richtung Mainz: Niko Kovac ist zuversichtlich, dass seine Mannschaft besser spielen wird als zuletzt.

Das Pokalfinale im Kopf, ein Auswärtsspiel gegen den 1. FSV Mainz05 vor der Brust. Die Aufgabe für Trainer Niko Kovac, die Mannschaft im Hinblick auf das Spiel in der Opel-Arena vorzubereiten, könnte leichter sein. Mindestens 3353 Eintrachtfans werden die Hessen per Auto, Bahn, Fahrrad oder mit der Fähre in die knapp 50 Kilometer entfernte rheinland-pfälzische Landeshauptstadt begleiten. Unter der Leitung von Schiedsrichter Marco Fritz geht es dann darum, eine bessere Leistung zu zeigen, als dies beim letzten Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg der Fall war.

Diese fordert der Coach ein und blickte nochmals auf das vergangene Wochenende zurück: „Es war ein sehr schlechtes Spiel von uns. Wir haben es angesprochen und aufgezeigt und den Spielern klipp und klar gesagt, dass das so nicht nochmal passieren darf.“ Die maue Vorstellung gegen die Wolfsburger soll morgen vergessen gemacht werden. Kovac zeigte sich optimistisch: „Ich bin felsenfest überzeugt, dass wir ein anderes Gesicht zeigen werden.“ Der Coach des Gegners, Martin Schmidt, hatte die Bedeutung der Partie bereits im Vorfeld betont und der Trainer der SGE untermauerte diese Ansicht. Das Spiel sei für die Region wichtig und das Team wolle alles in die Waagschale werfen um den ersten Bundesligasieg in Mainz zu realisieren. Dass die Mainzer überhaupt gegen den Abstieg kämpfen müssen, liege vor allem an der Doppelbelastung, derer die Rheinhessen Tribut zollen mussten. Lob hatte Kovac dennoch parat: „Mainz hat eine außerordentlich gute Mannschaft. Schade, dass sie dort unten sind.“

Gute Neuigkeiten bei Stendera, Vallejo und Meier

Schützenhilfe wird es von der Eintracht dennoch keine geben, auch wenn die Frankfurter aus dem letzten Loch pfeifen: „Der Kader definiert sich von selbst. Wir haben momentan 18 Spieler zur Verfügung.“ Neben Shani Tarashaj, dem das Saisonaus droht, wird auch Marc Stendera für die Partie in Mainz ausfallen. Der 21-jährige ist allerdings wieder schmerzfrei und soll nächste Woche wieder mittrainieren. Alex Meier und Jesus Vallejo sind noch keine Optionen, könnten laut Kovac aber noch im Saisonfinale eingreifen: „Jesus kommt am Sonntag aus Spanien zurück. Da werden wir schauen, ob er die nötige Fitness hat, um im Endspurt dabei sein zu können.“ Neben den beiden genannten Spielern sollen auch Andersson Ordonez und Slobodan Medojevic, bei dem bereits über ein Karrierende spekuliert wurde, in der nächsten Wochen wieder ins Training einsteigen. Haris Seferovic hingegen konnte die letzten beiden Tage bereits mitmachen und steht dem Coach morgen zur Verfügung.

Cheftrainer Kovac wiederholte sein Statement der letzten Wochen nochmals und bekräftigte, dass sich kein Spieler in den letzten beiden Bundesligaspielen zurücklehnen kann: „Mehr als den Konkurrenzkampf anfachen kann man nicht machen. Wenn den Jungs das nicht bewusst ist, dann kann ich ihnen auch nicht helfen.“ Die Spieler, die sich in den letzten Wochen als Stammspieler fühlen konnten, müssten weiter hart arbeiten: „Ich sehe es nicht ein, das einige sagen, es gibt keinen Druck mehr von hinten.“ Konsequenzen drohte der Cheftrainer für den Fall an, dass Spieler leichtsinnig werden und sich zurücklehnen. Er wies auch auf die Gefahr hin, dass sich der ein oder andere Akteur auch während der laufenden Begegnung schon zu viele Gedanken macht und sich im Hinblick auf das Pokalfinale in Zweikämpfen schont: „Das spielt im Hinterkopf eine Rolle. Aber eins ist klar: Versucht man mit 50 Prozent in einen Zweikampf zu gehen, verletzt man sich sicher.“ Yanni Regäsel ist einer, der lange verletzt war und derzeit um einen Platz in der Mannschaft kämpft. Dieser hatte sich gestern zu Wort gemeldet und dabei auch Kritik an seinem Trainer aufkommen lassen. Niko Kovac nahm jedoch Spannung aus der pikanten Angelegenheit: „Ich lese eigentlich gar nichts, aber das habe ich irgendwo lesen müssen. Er ist zu mir gekommen und hat mir gesagt, dass er es so nicht gemeint hat und ich glaube ihm.“ Vielmehr sei Regäsel einer, der von morgens bis abends hart arbeitet. Der Trainer müsse am Ende allerdings entscheiden, wer fit genug sei und der Mannschaft helfen könne.

Der Coach äußerte sich, angesprochen auf die derzeitig kursierenden negativen Stimmen im Umfeld der Eintracht, zur Erwartungshaltung: „Ich kann nicht nachvollziehen, wenn jemand sagt, das sei hier Untergangsstimmung. Ich weiß, woher wir kommen und was wir ausgegeben haben. Wir wollten eine ruhige Saison spielen. Diese Saison ist einer gute und ich hoffe, dass es eine sehr gute wird.“ Der Kroate erinnerte an seine Aussagen im Winter, die von einigen als unnötige Bremse empfunden wurden. Kovac fühlte sich jedoch bestätigt: „Ich habe recht behalten. Wir sind noch nicht so weit.“ Dennoch würde ein Sieg in Mainz gerade im Hinblick auf das große Finale für eine positive Stimmung im Umfeld der Frankfurter sorgen.

 

 

 

- Werbung -

12 Kommentare

  1. Good news…
    Neben Meier, der lt. Kovac große Fortschritte macht, soll auch Vallejo langsam ans Mannschaftstraining herangeführt werden, mit dem Ziel Finalteilnahme. Aktuell
    VT HR-Text

    0
    0
  2. Jetzt noch 2 gute Auftritte und am besten wenigstens noch 1 Sieg und dann passt das auch mit der guten Saison. Damit man weiß, dass man noch gewinnen kann…für ihr wisst schon was 😉

    0
    0
  3. Den Worten unseres Trainers ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, außer …
    Sicherlich bin ich in der Rückrunde auch einer von den Nörglern, Schwarzsehern bzw. Pharisäern (hier ist ausschliesslich nicht das alkoholische Heissgetränk gemeint), gewesen.
    Mit Spielen wie z.B. gegen Ingolstadt, Freiburg oder auch im Pokal gegen Bielefeld, mit den vielen verletzten Spielern, mit der anhaltenden Tor- und Punkteflaute, mit dem kontinuierlichen Abrutschen in der Tabelle – selbst Platz 16 oder schlimmer schien zwischenzeitlich möglich -, hat die Rückrunde fast mehr Nerven gekostet, als die Hinrunde Freude bereitet hat.
    Vielleicht wird die SGE nicht die von mir im Jan., nach dem Leipzigspiel, hochgerechneten 45 Punkte in der Schlusstabelle erreichen, vielleicht wird auch der Pott an uns vorüber gehen, aber spätestens ab 27.05. 23:00 wird mir etwas fehlen, was auch nicht durch die Tour de France, durch Schützen- oder Straßenfeste o.ä. annähernd kompensiert werden kann.
    Nein, das ist ausdrücklich kein Nachruf auf mich, sondern die Hoffnung, das Trainer, Spieler, Betreuer und Vorstand in den nächsten Tagen und Wochen ein glückliches Händchen in all ihren Entscheidungen haben, das uns in den letzten Monaten so oft gefehlt hat.
    In diesem Sinne, der Countdown auf die Saison 17/18 läuft ab 20.05., 17:20 Uhr.

    0
    0
  4. Sollte „Branimir Hrgota“ auf dem Spielberichtsbogen auftauchen,
    muss man sich als Eintracht-Vollblut, dass seit Willi Neuberger dabei ist,
    dieses Spiel wohl nicht antun …..

    0
    0
  5. Der Countdown hat schon längst begonnen und die Gestaltung wird schon aktiv betrieben.. Es wird Namen bei uns geben, an die kaum jemand gedacht hat, ausser Fredy und Niko und engste Insider. Morgen total offen, Mainz steht am Abgrund, Auswaertssieg nicht ausgeschlossen. Dann Leipzig, auch machbar, die sind durch. Wenn die bei entprechender Konstellation aber unbedingt Vize werden möchten,
    werden sie die letzten Körner raushauen.
    Mal sehen, wie es morgen abend fuer uns aussieht.Nur keine zusaetlichen Verletzten.

    0
    0
  6. @ Homburg1974

    Genau das wird wahrscheinlich aber wieder passieren. Wir brauchen halt noch ein bisschen Geduld mit ihm. 🙂 Sehen wir das mal ein wenig mit Humor und Zweckoptimismus.

    @babenhaeuseradler

    So so ein Auswärtssieg ist nicht ausgeschlossen in Mainz und dann Leipzig auch machbar. Ui da muss ich kurz mal durchpusten. Vielleicht passiert ja mal was verrücktes und die Hoffnung stirbt zuletzt. 🙂

    0
    0
  7. @NRW-Adler. Klar, da gehoert schon eine Portion Optimusmus dazu. Allerdings ist es fuer uns komfortabel, schon gerettet zu sein und den Saisonhoehepunkr noch zu haben.
    Man koennte jetzte alle Fussballweisheiten bemuehen, fuer jedes Ergebnis.
    Ich leiste mir den Komfort, jetzt einfach mal positiv zu denken.

    0
    0
  8. Mainz steht doch sehr unter sehr viel Druck.
    Wenn einiges am Anfang des Spiels für Mainz schief geht könnten Sie nervös werden.Wir sind eigentlich im Vorteil.Gerettet und in Berlin dabei.
    Ich sehe das heute als „Charakter“ Test und da zeigen wir manchmal unterschiedliche Gesichter.Leider.
    Aber man merkt Niko hat klare Worte gefunden.Nach Freiburg auswarts in der Vorrunde haben seine Worte Wirkung gezeigt.Ich bin SEHR gespannt.

    0
    0
  9. Cool war auf jeden Fall das Ende der PK.
    Kurz zusammengefasst. Kovac: „Ich les nicht viel Zeitung…wer sind denn die, die in ihren Artikeln Untergangsstimmung verbreiten? Auf hopp, meldet euch, Finger hoch, seid mutig…aja, war ja klar (dass sich niemand meldet)..ich schick den Robbie runter, der findet den bestimmt!“
    😀
    NK war auf jeden Fall wieder locker drauf .. macht Mut fürs Spiel 🙂
    Auch mit dem Thema Regäsel ist er superlocker umgegangen. Wurde ja im Artikel schon zitiert..kurz & bündig sehr professionell das Thema gelöst. Kurzes Add-on:
    ‚Regäsel sagte mir er hätte es nicht so gemeint…ist über die Medien etwas anders rübergekommen..bei Yanni, da bin ich mir sicher..er hat’s nicht so gemeint..der eine drückt sich vielleicht ein bißchen besser aus und der andere weniger. Von daher: Abhaken, vergessen, weiter gehts, wir haben morgen ein Spiel‘

    vorrauss. Kader für morgen (wie im Artikel beschrieben genau 18 Mann):
    Hradecky, Lindner, Abraham, Hector, Russ, Oczipka, Tawatha, Chandler, Regäsel, Varela, Besuschkow, Gacinovic, Fabián, Barkok, Rebic, Blum, Seferovic, Hrgota

    mögl. Aufstellung:
    Hradecky – Russ, Abraham, Oczipka – Tawatha, Varela – Chandler, Gacinovic – Fabián, Rebic – Seferovic

    @9 ‚ Ich leiste mir den Komfort, jetzt einfach mal positiv zu denken.‘
    Logisch! Den leiste ich mir immer .. egal was passiert. Und genau so sollte es auch bei Trainer und Mannschaft sein. Wir sind Eintracht .. gewinnen und verlieren zusammen.
    Direkt oder 1 Tag nach nem schwachen Spiel isses halt noch schwer so zu denken, aber kurz vorm Spiel sowieso immer positiv. Sonst machts kein Spaß

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -