Sonny Kittel steht heut Abend gegen Eintracht Frankfurt im Kader der Ingolstädter. (Foto: imago/Stefan Bösl)
Sonny Kittel steht heut Abend gegen Eintracht Frankfurt im Kader der Ingolstädter. (Foto: imago/Stefan Bösl)

17 Jahre verbrachte er in Frankfurt, bevor es ihn im Sommer das erste Mal aus seiner Heimat trug. In Ingolstadt wurde es aber ziemlich ruhig um den gebürtigen Gießener. Die Verantwortlichen der Oberbayern entschieden sich nach seinem Transfer dafür, dass Kittel die ersten Wochen ein Aufbautraining durchlaufen solle, ehe er eine Alternative für den Kader werden könne. Im Interview mit der „Bild“ beschrieb er diese Maßnahme wie folgt: „Meine Vorgeschichte ist bekannt. Und dem Verein und mir ging es darum, dass ich verletzungsfrei bleibe. Dann macht gezieltes Aufbautraining einfach Sinn. Wir haben mein rechtes Knie stabilisiert, Muskulatur aufgebaut und dafür hat mir Ingolstadt die Zeit gegeben.” Das erste Mal übrigens, dass sich der mittlerweile 23-Jährige der Öffentlichkeit stellte. Denn in den drei Monaten nach seinem Wechsel ist es ziemlich ruhig um ihn geworden.

Nun aber scheint er die erste Hürde geschafft zu haben. Sein Trainer Markus Kauczinski erklärte in der zurückliegenden Pressekonferenz zur Pokalpartie gegen Eintracht Frankfurt, dass er den Anschluss gefunden habe und nach Frankfurt mitreisen werde: „Ich traue ihm zu, 20 Minuten volles Tempo zu spielen.” Es mag Zufall oder Schicksal sein, dass Kittel ausgerechnet zu diesem für ihn so bedeutungsvollen Match fit und einsatzbereit ist. Sein unrühmlicher Abschied hat aber scheinbar Spuren hinterlassen: „Über meine Zeit in Frankfurt möchte ich nicht mehr reden. Das ist nicht mehr wichtig für mich. Ich hatte dort schöne und schlechte Momente.

Nun steht er mit seinem neuen Club bereits gehörig unter Druck. Mit nur zwei Punkten aus acht Bundesliga-Spieltagen steht Ingolstadt mit Platz 17 derzeit auf einem Abstiegsplatz. Keine neue Situation für Kittel, so musste er bereits zu Frankfurter-Zeiten häufig mit der Angst vor dem Abstiegsgespenst leben. Die Adler erleben hingegen zurzeit einen kleinen Höhenflug. Aber ob er deswegen den Wechsel bereut? „Nein. Ich bin sehr froh, in Ingolstadt zu sein. Man nimmt auf, was in Frankfurt passiert, und ich freue mich für die Spieler und die Fans. Aber mein Fokus liegt jetzt beim FCI. Denn das Entscheidende ist, dass man hier Vertrauen in meine Fähigkeiten hat.“ Scheinbar sahen das die Verantwortlichen der Eintracht nicht so. Der Stachel der Aussortierung sitzt tief, doch heute Abend wird er vermutlich die Zeit bekommen, seine Fähigkeiten zu beweisen. Selbstverständlich hofft man das aber nicht mehr als Fan der SGE. Und wenn er tatsächlich ein Tor schießen würde, wie wäre seine Reaktion? „Keine Ahnung. Ich werde natürlich nicht ausflippen und mir das Trikot vom Leib reißen. Wahrscheinlich würde ich verhalten jubeln, aber so weit sind wir noch lange nicht.” Heute Abend wissen wir mehr.

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15 Kommentare

  1. Sonny , Du hattest Deine Chance bei der Eintracht.
    DU hattest sehr viel Vertrauen vom Verein, jahrelange Unterstützung in schweren, gesundheitlichen Zeiten und Du hattest Ansehen bei den Fans.
    DU und nur DU hast Dich anders entschieden !
    Shit happens !
    Alles Gute für Dich – aber erst ab morgen
    Forza SGE !

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  2. So ein böser Verein aber auch! Flum und Russ können ein Lied davon singen.

    Es ist gut, dass er in Ingolstadt ist. Die haben sicherlich ein Herz für verkannte Genies. Die Vorbereitung seines Wechsels hätte er allerdings eleganter gestalten können. (Vielleicht ist es nicht gut, wenn man Jungprofis derart pimpt, dass sie am Ende die Etikette vermissen lassen?)

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  3. Ich habe den Weggang Kittels auch bedauert, aber Kittel hat auch seinen Teil zur Trennung beigetragen. Ich wünsche ihm, dass er verletzungsfrei bleibt und werde seinen weiteren Weg mit Interesse verfolgen.

    Klar, ich werde heute im Stadion sein. Das Spiel hätte einen anderen Rahmen verdient, als diese Mini-Kulisse bieten kann. Der DFB hat vielfach zu dieser negaiven Erscheinung beigetragen, der unzumutbar späte Spielbeginn ist ein Teil davon, die überzogenen Verbote des DFB zeigen auch hier immsense Auswirkungen. Nach der Idendifikation des einen mutmaßlichen Pyromanen ist für mich ein zweifacher Zuschauer-Teilausschluß einfach zuviel an Strafen. Der DFB sanktioniert, santioniert…, ohne intelligente Lösungen bieten zu können.
    Ob allein die Bewältung der internen DFB-Probleme die Funktionäre zun intensiv bindet, um andere Mittel als
    diese Sanktionen finden zu können…Nur, irgendwann ist das Ende der Fahnenstange erreicht, was dann?
    Führen dann Fehlverhalten weniger, einzelner Personen zu Geisterspielen, Punktabzügen und zur Verzerrung in der BL-Tabelle, ggf. auschlaggebend in Titel- und Abstiegskampf? Das kann niemandem gefallen, weder den Fans, den Clubs,den Fernsehanstalten, den Sponsoren und bestimmt auch nicht dem DFB.

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  4. Richtig, babenhaeuser, und bisher hat der DFB ja gerne mit stetig steigendem Strafmaß reagiert. Was wäre, wenn die Sanktionsschraube weiter angezogen würde, die nächste Maßnahme gegen die SGE? Vielleicht Punktabzüge?

    Wenn das tatsächlich anstünde, findet sich bestimmt früher oder später ein zu treuen Diensten bereiter Anhänger eines anderen Vereins, um im Eintracht Bock für Feuerwerk zu sorgen.

    Trotz allem finde ich es traurig, dass man nichts von der Bayern-Pyroshow in Ffm vernimmt. Das sind doch auch Wiederholungstäter; ach soo, Glashaus.

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  5. @6. Wutzespeck
    Wir können froh sein, wenn wir wegen mangelnder Aufsichtspflicht und Kontrolle nicht eine Geldstrafe bekommt, da man nicht unterbinden konnte, dass die Bayern Rauchbomben einschmugeln konnten. Aber mal ehrlich, wann kommt so etwas schon bei den Bayern vor. In diesem Fall sollte man schon noch die Augen zu machen und still beobachten, genau wie bei anderen Clubs auch und wie man es bei uns auch lange gemacht hat.

    @Redaktion so groß scheint das Vertrauen in Kittel ja nicht zu sein :), oder sollte es 120 Minuten heißen! 🙂
    Markus Kauczinski erklärte in der zurückliegenden Pressekonferenz zur Pokalpartie gegen Eintracht Frankfurt, dass er den Anschluss gefunden habe und nach Frankfurt mitreisen werde: „Ich traue ihm zu, 20 Minuten volles Tempo zu spielen.”

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  6. Der DFB schafft das bei seiner eigenen Veranstaltung in Berlin nicht….
    Dortmund hatte gefühlt 10 Schubkarren nach der Halbzeit im Block.
    Leider hat man als Eintracht-Fan immer einen Stempel auf der Stirn. Im Ranking der Strafen liegen wir ja recht weit vorne, das ist bekannt. Dass die Bayern auch unter den ersten Plätzen rangieren wird weniger pupliziert.

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  7. War immer ein Fan von Kittel, wünsche ihm alles Gute für die Zukunft. Da sind wohl Dinge passiert, die dem Trainer nicht gepasst haben. Zur Zeit ziehe ich aber vor Kovac den Hut…. er wird seine Gründe gehabt haben…..

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  8. Ganze drei Monate Aufbautraining damit er heute vielleicht 20Minuten volles Tempo gehen kann. Dazu muss man dann wohl nichts weiter sagen.

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  9. @11: stimmt….. Dortmund hat reagiert, weil es eine Strafe vom DFB gab. Aber der Veranstalter hat sich nicht selbst bestraft und das tut der DFB regelmäßig mit dem Heimspiel-Ausrichtern.

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  10. Danke für die Informationen, Wutzespeck. Dein Ansatz ist definitiv richtig. Warum sollte es eine Lex Bayern geben,
    auch bei uns werden die Vergehen addiert, Grantler. Gespannt dürfen wir in diesem Zusammenhang auch sein, wie die Aktionen aus dem 98er-Block gegen uns bestraft werden. Die waren auch sehr heftig und 98 hat bisher -trotz vollmundiger Ankündigungen- keinen Täter ermittelt, oder habe ich das etwas nicht mitbekommen?
    So, muss gleich los, bis dann im Stadion. Eintracht Frankfurt wird Siegen.

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  11. Sag ich doch hier wird mit zweierlei Maß gemessen und das absichtlich oder wann ist man Wiederholungstäter? Jetzt wollte sich die Schickeria München schon mal solidarisch zeigen mit der UF97 und keiner erwähnt es in der Berichterstattung. Klassisch ausgebootet arme Schickeria keiner nimmt euch ernst oder gerade deswegen?

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