Nach der Partie waren die Spieler der Eintracht mit ihren Kräften am Ende. Leider wurde dieser Kampf nicht mit 3 Punkten belohnt.

Nach der Niederlage gegen den SV Werder Bremen in der vergangenen Woche wollte die Eintracht ihre Heimserie gegen die TSG 1899 Hoffenheim ausbauen. Mit den Kraichgauern kam allerdings eine unglaublich formstarke Mannschaft ins Waldstadion und zudem mit 42 Punkten auf Platz 7 postiert, der direkte Verfolger um die internationalen Plätze. Nach dem die Hoffenheimer in der vergangenen Woche eindrucksvoll und mit 6:0 gegen den 1. FC Köln gewinnen konnten, war man auf Seiten der Frankfurter gewarnt, denn die TSG verfügt insbesondere in der Offensive über viele Ausnahmekönner. Die Devise aufgrund der Tabellensituation war klar: Verlieren verboten. Am Ende trennte man sich 1:1 und auch wenn es gefühlt durchaus zwei verlorene Punkte waren, konnte man zumindest den Abstand zu den Hoffenheimern halten. SGE4EVER.de hat das Spiel wie immer noch einmal für euch analysiert:

Viel Ballbesitz ohne Ertrag
Eintracht-Trainer Niko Kovac musste aufgrund des Ausfalls von Ante Rebic seine Mannschaft umstellen. Marco Fabian, der bereits in Bremen eine aufsteigende Form zeigte, bekam seine Bewährungschance von Beginn an. Da Timothy Chandler zuletzt die Spritzigkeit und Durchschlagskraft vermissen ließ, stellte Kovac auch auf der linken Außenverteidiger-Position um. Jetro Willems kehrte somit zurück in die Startelf. Die Umstellungen sollten sich auszahlen, denn sowohl Willems, als auch Fabian waren Aktivposten auf Seiten der Hessen und lieferten eine gute Partie ab. Die Hoffenheimer starteten zunächst abwartend ins Spiel und versuchten ihr Glück im schnellen Umschaltspiel zu finden. Die Eintracht hatte viel Ballbesitz, konnte sich aber gerade in der ersten Hälfte zu selten gegen eine kompakte gegnerische Defensive durchsetzen. Das hohe Pressing, somit auch das viele Anrennen und die vielen versuchten Spielzüge, kosteten viel Kraft und aufgrund der Temperaturen merkte man dem ein oder anderen schon an, dass man das hohe Tempo der Partie so nicht bis zum Ende gehen kann. Im Laufe der ersten Halbzeit drehte sich das Spiel nach und nach. Die Kraichgauer konnten durch schnelles Umschaltspiel und ihr Tempo in der Offensive immer häufiger gefährlich vor das Tor der Hessen kommen. Bei einem Pfostentreffer der TSG sah Lukas Hradecky, wie zuletzt, erneut nicht gut aus, denn erst aufgrund seines falschen Stellungsspiel wurde der Schuss des Hoffenheimers richtig gefährlich.

Bis an die Grenze der Kräfte
Erst in der zweiten Halbzeit konnte die SGE mehr und mehr Kontrolle über das Spiel gewinnen und die Führung zum 1:0 durch Luka Jovic war zu diesem Zeitpunkt folgerichtig. Jovic, der nun im vierten Spiel hintereinander traf, zeigte erneut, wie wichtig er in seiner aktuellen Form für die Mannschaft ist. Leider verletzte er sich bei seinem Treffer und musste ausgewechselt werden. Dieser Ausfall wiegt neben dem Ausfall von Rebic besonders schwer, auch wenn der eingewechselte Sebastien Haller beinahe endlich wieder getroffen hat. Das Aluminium verhinderte allerdings den Befreiungsschlag für den Franzosen. Kurze Zeit nach dem Führungstreffer mussten die Frankfurter dann den Ausgleich hinnehmen. Ein verlorenes Kopfballduell im Mittelfeld, David Abraham konnte beim Tempo von Serge Gnabry trotz seiner Schnelligkeit nicht mithalten und Hradecky sah auch diesmal zumindest unglücklich aus. Auch wenn die Kräfte nun aufgrund der Temperaturen allmählich nachließen und sowohl Kevin-Prince Boateng, als auch Marco Russ, der ohnehin angeschlagen ins Spiel ging, ausgewechselt werden mussten, warfen die Hessen noch einmal alles nach vorne. In der Drangphase spielte man sich immer wieder gefährlich vor das Tor der TSG, aber entweder der letzte Pass oder der Abschluss wollten nicht glücken. Am Ende musste man sich nach einem intensiven Spiel mit einem Unentschieden zufrieden geben und auch aufgrund der Statistiken kann man durchaus von zwei verlorenen Punkten sprechen: 14:10 Torschüsse, 60:40 Prozent Ballaktionen und auch 8:3 Ecken.

Wochen der Wahrheit stehen bevor
Am Ende bleibt die wichtige Erkenntnis, dass man seiner Linie der gesamten Saison treu bleibt und dass man auch jetzt, wo ein wichtiger Spieler wie Rebic ausfällt und die Diskussionen um den Trainer stören, weiter am Limit spielt und kein Einbruch zu erkennen ist. Nun wo die wichtigsten Wochen der Saison bevor stehen, zeigt die Eintracht, dass sie gewillt ist, genau so intensiv weiterzuspielen, wie sie es die ganze Saison getan hat und weiter hart für den Traum von Europa zu arbeiten. Zudem sieht man auch mehr und mehr, dass in der Offensive einige Spielzüge inzwischen greifen. Das Führungstor von Jovic war sicher eines der schönsten oder das am schönste herausgespielte Tor der Saison. Das Unentschieden, auch wenn es ein wenig schmerzt, weil ein Sieg ein riesen Schritt nach Europa gewesen wäre, war letztendlich wohl auch ein Ergebnis, mit dem man leben kann, denn die Hoffenheimer sind inzwischen seit 9 Spielen ungeschlagen und zudem in den letzten Wochen extrem torgefährlich gewesen. Nun hat die SGE mit dem Auswärtsspiel in Leverkusen und dem Pokal-Halbfinale auf Schalke zwei extrem schwierige Auswärtsspiele vor der Brust und nach diesen zwei Spielen wird man sehr viel mehr wissen, wohin diese erfolgreiche Reise der Frankfurter wohl noch gehen mag. Wichtig wird auch sein, dass sich das Lazarett nicht weiter füllt, Jovics Verletzung bestenfalls nicht so schwer ist und auch Russ wieder auf die Beine kommt. Man wird in den Wochen der Wahrheit bestenfalls alle brauchen.

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6 Kommentare

  1. Wichtiger noch als der Punkt ist mMn die Erkenntnis, dass wir auch mit Hoffenheim in Gala-Form, mit Leverkusen und Schalke mithalten können. Was dann bei den einzelnen Spielen rauskommt, wird am Ende die Tagesform und Matchglück entscheiden.

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  2. Meine persönliche Meinung – die zweite Halbzeit war schon fast wieder überragend. Mit etwas Glück gewinnen wir das Ding – ich mache mir keine Sorgen um die Spiele bei Leverkusen Schalke und Bayern . Ich mache mir eher Sorgen um die Spiele gegen Hamburg und Berlin .- Wenn da der Einsatz von gestern und Dortmund zu sehen ist – dann sind das sichere 6 Punkte … wenn dort aber die Einstellung fehlt dann gehen wir mit leeren Händen aus der Saison. Ich hab son Bock auf Europa und die Jungs haben sich das auch verdient . MIr ist es auch egal ob die Gegner aus der CL kommen oder aus der EL.

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  3. @Fozzi
    Jep. So ist es.
    Wir haben nun gg. alle CL-Aspiranten mindestens einmal gespielt und es hat kein Spiel gegeben, in dem wir nicht auf Augenhöhe agiert hätten, das Spiel gg. die Bayern inklusive.
    Ein wenig Spielglück hier, ein bisschen Gier und Wille dort, und es könnte zur königlichen Saison für uns werden.
    Es sind nur noch fünf geile Spiele. Jeder der ersten 6 steht deutlich mehr in der Bringschuld als wir. Der Druck ist in Leverkusen, Dortmund oder Leipzig sicher erheblich höher als bei uns. Und, als weicher Faktor noch zu berücksichtigen: zum ersten Mal in der Geschichte der Championsleague reicht der vierte Platz nächste Saison sicher zur Teilnahme. Nichts passt mehr, als dass die SGE ebenfalls zum ersten Mal in ihrer Geschichte nächste Saison Championsleague spielt.
    Das ist ein Wink des Schicksals…

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  4. wollen wir hoffen, dass wir verletzungsfrei bleiben bzw. nichts mehr in der Hinsicht passiert.

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  5. Bei Jovic wirds es vermutlich ein Schlag auf das Knie gewesen sein, der konnte nach dem Spielende mit der Mannschaft zusammen die Runde machen.
    Wäre wichtig dass auch Mascarell und Rebic bald wieder zurück kommen. De Guzman ist richtig stark aktuell. Der Prince hatte einen seiner schlechten Tage gestern. Abschläge von Hradecky verfolgen einen manchmal in den Albträumen.
    Die Mannschaft hat m.M.n. sehr variabel gespielt (mit Hasebe im MF bei Bedarf und Positionswechsel von Wolf z.B.) und teilweise sehr ansehnlich kombiniert. Ebenfalls auffallend waren die wenigen Fouls von uns und es gab keine Karte (!) gegen uns. Das zeigt dass beide Teams spielerisch das ganze lösen wollten und das eine deutliche Weiterentwickelung gegenüber der Hinrunde von uns ist.
    Ich bin auch optimistisch dass EU-Platz rausspringen wird wenn wir gegen Leverkusen punkten. Wobei ich lieber den Sieg auf Schalke nehmen würde 🙂

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