titelfacebookNach unserem gestrigen Beitrag über die „Fan“-Anzahl der Bundesligavereinsseiten bei Facebook, haben wir heute die Thematik mal etwas genauer betrachtet. Mittlerweile kaufen sich manche Unternehmen oder Prominente jeglicher Kategorie bei der Social-Media-Plattform Facebook „Likes“ ein, um eine große Anhängerschaft zu suggerieren. So lassen sich schon ganz einfach für wenige Euros oder US-Dollar Tausende von „Gefällt mir“-Angaben für die eigene Facebook-Präsenz einkaufen. Bei den Anbietern handelt es sich meist um irgendwelche Agenturen, die ein großes Netzwerk zu diversen Facebook-Usern besitzen, die für sehr geringes Geld eine Seite liken. Wenn die User real existieren, sitzen sie meist in irgendwelchen Billiglohnländern. So lässt bspw. eine deutsche Facebook-Seite leicht Zweifel aufkommen, wenn diese eine exorbitante Anzahl an „Likes“ aus Südamerika besitzt, aber so rein gar nichts mit diesem Land zu tun hat.

Außer einer erhöhten „Like-Zahl“ hat der Seitenbetreiber nichts gewonnen, denn diese User beteiligen sich nicht an aktuellen Beiträgen oder Diskussionen, geschweige denn interessieren sie sich für die Seite oder deren gepostete Inhalte. Man könnte sie als Karteileichen bezeichnen, die niemals aktiv gewesen sind. Sie haben ihren „Like“ abgegeben, erhöhten damit die Anzahl der „Fans“ und fertig. Interaktion = Null! Doch mit der hohen Anzahl erhofft sich der Seitenbetreiber Prestige, ggf. auch einen Mehrwert im Bereich Marketing, weil es werbende Unternehmen gibt, die sich von dieser nackten Zahl blenden lassen. Wobei es hier ganz andere Gradmesser gibt, die wirklich aufzeigen, welche Wertigkeit eine Facebook-Seite besitzt.

Deshalb haben wir uns ganz unvoreingenommen die Seiten der Bundesligavereine angesehen und dabei zum Teil Erstaunliches mit Hilfe des „SternTV Facebook Like Check“ festgestellt. Ob hier in dem einen oder anderen Fall „Likes“ eingekauft wurden, überlassen wir allerdings ganz eurer Interpretation.

Der Facebook-Tabellenführer FC Bayern München hat über 21,99 Millionen Likes. Dass sich die Bayern-Anhänger auf allen Kontinenten verbreiten, ist keine Neuigkeit. Dennoch beachtlich, dass nur 11,8% aus Deutschland kommen. Wohingegen der FCB 9,1% ägyptische, 8,7% indonesische und 7,9% brasilianische Fans besitzt. Wäre die Fanverteilung das Ergebnis einer demokratischen Wahl, wäre dies ein durchaus bunt gemischtes Bündnis. Eine absolute Mehrheit somit nur schwer möglich. Der bayrische Rekordmeister zieht damit als Marke überall auf der Welt.

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Beim Zweiten Borussia Dortmund sieht dieses Verhältnis mit 10,74 Millionen Anhängern schon etwas anders aus. Die Borussia hat 16,1% Fans aus Deutschland, 7,1% aus Brasilien und 6,3% aus Polen. In Anbetracht der Tatsache, dass beim BVB einige Nationalspieler der jeweiligen Länder im aktuellen und den vergangenen Kadern gespielt haben, wenig verwunderlich also. Die große internationale Verteilung zeigt damit, dass „Echte Liebe“ eben auch in den entferntesten Regionen der Welt möglich ist. Eine Marketingstrategie, die wahrhaftig bewundernswert ist, denn in der Bergbau-Stadt lebt man allein von Luft und Liebe – Eine bemerkenswerte Fußballromantik, die in der Welt gut ankommt

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Der Nachbarschaftsklub FC Schalke 04 ist von den Zahlen des von den Blau-Weißen Anhängern als „Lüdenscheid Nord“ bezeichneten Vereins allerdings weit entfernt. Die Schalker haben 2,32 Millionen Likes. Doch hier kommen die Fans noch aus der Umgebung, zumindest über ein Viertel! Denn 27% der Likes stammen aus Deutschland, 6,1% aus Brasilien, 5,2% aus Peru oder 4,7 aus Indonesien.

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8 Kommentare

  1. schon witzig die ausarbeitung.
    vor allem ägypten und indonesien lassen da doch aufhorchen. oft mit beachtlichen prozentualen anteilen beteiligt.
    wer es nötig hat…marketing kennt keine grenzen

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  2. Sicherlich spielt die Freundschaft der Ultras eine Rolle mit Bergamo, aber vielleicht auch die Rolle eines italienischen Sponsoren.

    Eigentlich sollten wir doch auch paar Fans in Japan haben dank der Vergangenheit (Inamoto und vor allem Takahara) und nun mit dem Kapitän Hasebe, Inui und bei der Frisur der letzte Samurai Alex Meier. Zudem mit einer großen Kolonie in Frankfurt darf gerne Sony oder ein anderer Konzern Premium-Sponsor werden.

    Ach so, interessant sind die vielen Likes aus Brasilien bei manchen Vereinen, denn in Brasilien kann man die. Bundeslig sehen.

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  3. Auch wenn ich es ungern anmerke: hoffenheim war im sommet auf tour in Indien. Daher wohl die likes. Das sollte die eintracht auch mal machen. Wir haben internationale Märkte einfach nicht im Blick. … ich musste ehrlich gesagt zugeben, dass ich ordentlich geschluckt habe als verkündet wurde, dass unser Marketing Potential ausgeschöpft ist

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  4. @Adlermacht

    die frage ist ob hoffenheim im rahmen der dfl vermarktung unterwegs war ( wie wir damals in vietnam) oder ob es eigeninitiative gewesen ist.
    wir haben in den letzten jahren probiert den arabischen markt auf die marke sge aufmerksam zu machen. mal schauen wohin das führt

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