Luka Jovic traf bereits im vierten Spiel hintereinander.

Punkt gewonnen, statt zwei verloren – So sollte das Credo von Eintracht Frankfurt nach der Partie gegen die TSG Hoffenheim lauten. Denn mit dem Unentschieden verhinderte das Team von Trainer Niko Kovac, dass der Mitkonkurrent um die europäischen Töpfe an ihm vorbeiziehen konnte. Dabei schaffte es die SGE fast die komplette Spielzeit das von Julian Nagelsmann trainierte Team in Schach zu halten, das, wie Marco Russ nach der Partie treffend als „keine Laufkundschaft“ bezeichnet wurde. Fünf Spieltage verbleiben noch, um sich in dieser Tabellenregion zu halten.

Nach dem Muskelfaserriss von Ante Rebic war die spannende Frage, wie das Trainerteam auf diesen Ausfall reagieren werde. Kovac entschied sich für Marco Fabian, der erstmals in dieser Saison von Beginn an auf dem Platz stehen durfte. Außerdem erhielt Timothy Chandler eine Verschnaufpause und wurde auf der linken Außenverteidigerposition von Jetro Willems ersetzt.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung der 14 zensierten Spieler den Wert 2,86. Lukas Hradecky und Jetro Willems kamen beim „kicker“ je mit einer halbe Note besser davon.

Die Einzelnoten der über 520 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

Luka Jovic:
Mit seinem Tor zog Luka Jovic nun mit Sebastien Haller gleich. Beide Stürmer trafen damit achtmal in dieser Saison. Das Momentum besitzt aber derzeit eindeutig der Serbe, der fast schon in Alex Meier-Manier immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein scheint. Beinahe wäre ihm sogar noch ein zweites Tor geglückt, doch ein Hoffenheimer-Verteidiger verwehrte ihm diesen Treffer und damit wohl auch den Sieg der Frankfurter. Klasse Leistung von Jovic.

Marius Wolf, Marco Fabian, Jonathan de Guzman, David Abraham, Makoto Hasebe:
Marius Wolf war es, der mit einer tollen Vorbereitung die Frankfurter Führung zu Beginn der zweiten Halbzeit einleitete. Immer präsent und anspielbar und damit auch nur selten ausrechenbar für die gegnerische Verteidigung. Einen ordentlichen Auftritt lieferte auch Marco Fabian. Der Mexikaner fühlte sich in seiner Rolle als Stratege und Ballverteiler sichtlich wohl und hätte wohl auch am liebsten selbst noch ein Tor geschossen. Mit Jonathan de Guzman hat die Eintracht eine längst verloren geglaubte Standard-Stärke zurückerlangt. Der Niederländer bringt mittlerweile reihenweise scharfe Bälle aus Ecken und Freistößen gefährlich vor das Tor. Aber auch in der Defensive hat er sich mittlerweile an das System Kovac gewöhnt und ist zu einer echten Verstärkung herangewachsen. David Abraham und Makoto Hasebe machten ihren Job in der Verteidigung ziemlich ordentlich. Zweikampfstark und gedankenschnell erstickten sie viele Angriffe der Sinsheimer bereits frühzeitig. Hasebe hatte Glück, dass sein Ausrutscher zu Beginn folgenlos blieb.

Simon Falette, Jetro Willems, Sebastien Haller, Marco Russ, Mijat Gacinovic, Danny da Costa:
Simon Falette kam erst später in die Partie, aber machte seinen Job ordentlich und knüpfte nahtlos an dem Auftritt von Marco Russ an. Jetro Willems zeigte sich emsig und willensstark. Dem Niederländer tat die lange Pause abseits der Startaufstellung gut. Das trifft auch auf Sebastien Haller zu, der nach seiner Hereinnahme frischen Wind in die Partie brachte und nur aufgrund eines starken TSG-Keepers Oliver Baumann um ein Tor gebracht wurde. Mijat Gacinovic versuchte nach seiner Einwechslung noch energischer die Angriffe der Hessen anzutreiben. Das gelang ihm nicht immer. Danny da Costa musste sich defensiv häufiger einbringen, offensiv war er stellenweise brandgefährlich, ohne aber sich in die Scorerliste einzutragen.

Kevin-Prince Boateng:
Kevin-Prince Boateng spielte deutlich unauffälliger als zuletzt. Möglicherweise würde auch ihm eine Pause gut tun. Ohne Fehler aber mit weniger Geistesblitzen als zuletzt. Dafür sorgten aber auch die Hoffenheimer, die ihn ständig in die Mangel nahmen.

Lukas Hradecky:
Lukas Hradecky macht vermutlich die schwerste Phase bei der Eintracht durch. Nach seinem Patzer in Bremen, konnte er sich auch gegen die TSG nicht wirklich von seiner besten Seite präsentieren. Fahrig bei seinen Abstößen, unentschlossen bei gefährlichen Situationen – so ist der finnische Schlussmann kein sicherer Rückhalt.

- Werbung -

8 Kommentare

  1. Gutes Spiel unserer Eintracht, aber man hat schon gemerkt, dass teilweise das spielerische Element gefehlt hat. Auch bedingt durch die defensive, auf Konter lauernde Taktik der Hoffenheimer. Fabian habe ich persoenlich nicht so stark gesehen wie Kovac (was wohl alles ueber meinem Fussballverstand aussagt!). Fabian ist tendentiell eher in der Mitte zuhause, die linke Aussenbahn, auf die sich Rebic als zweiter Stuermer hauefig fallen laesst, schien vor allem in der ersten Haelfte ziemlich verwaist. Auch bei Kontermoeglichkeiten bringt Rebic eine Schnelligkeit, die Fabian einfach nicht besitzt. Kurzum, ohne Rebic und mit Fabian aendert sich ein wenig die Statik des Spiels, und es wird ein wenig langsamer.

    Sollte Jovic auch einmal fuer ein Spiel ausfallen und durch Haller ersetzt werden muessen, dann wird sich dieser Effekt wahrscheinlich noch verstaerken. Die fehlende Schnelligkeit muss man dann mit Ballsicherheit kompensiert werden. Es wird interessant zu sehen, ob sich die Eintracht dann wieder weiter zurueckzieht und dem Gegner wieder mehr das Spiel ueberlaesst.

    0
    0
  2. Fabian war DER Aktivposten in unserem Spiel.
    Einen Halbfallrückzieher am langen Pfosten vorbei, einen strammen Schuss knapp über die Latte und einen Pass zu Wolf durchgesteckt, den vermutlich so niemand sonst im Team im Repertoire hat… das ist schon recht viel für den allerersten Auftritt in der Anfangsformation in dieser Spielzeit überhaupt!

    0
    0
  3. was ist denn wirklich wichtig ?
    die eine Leistung oder die besondere Aktion von Spieler X oder Y ?
    Entscheidend ist viel mehr, wie agiert und reagiert die Mannschaft als Ganzes ! Mit den Spielern die da sind (weil andere verletzt sind usw.).
    Da kann man als Eintracht-Fan nur zufrieden sein, bisher in der Rückrunde bereits 20 Punkte, da können die Entscheidungen von NK so schlecht nicht gewesen sein. Früher hieß es mal : der Star ist die Mannschaft. Dabei sollten wir es belassen.
    Forza SGE !

    0
    0
  4. Ja, die Mannschaft ist der Star. Sie war am Sonntag durch den Trainer genau richtig eingestellt und hat es gut umgesetzt. Alle zusammen, auch die Einwechselspieler. Bleibt der Hradi, der von der geneigten Leserschaft doch arg gerupft wird. Da muss ich der Mehrheitstendenz widersprechen. Das war keine Vier, auch wenn ihm Baumann die Show gestohlen hat. Andererseits ist es wahr, dass Hradecky in Hochform den Schuss von Gnabry hätten halten können, und es ehrt ihn, dass er es selbst so sieht. Also: warum derzeit dieser Formabfall, nicht dramatisch, aber eben doch spürbar? Das kommt von dem Geschacher. Es hindert die Fokussierung und mindert das Selbstvertrauen. Der Senior ist schuld, das ist doch ganz klar. Halt dich zurück, alter Finne, wenn du für deinen Sohn das Beste willst. Mit besten Grüßen an den hard drinking belt…

    0
    0
  5. Bei Kovac ist die mannschaftliche Geschlossenheit Trumpf. Wenn ich mir die Nominierungen des Kicker fuer die Elf des Tages anschaue (mal abgesehen von der Aussagekraft), sieht man, dass die Eintracht nicht viele Nominierungen erhaelt, wenn man es mit dem Tabellenstand vergleicht. Ein hinkender Vergleich vielleicht, aber Kovac schafft eine funktionierende Mannschaft, in der selten jemand stark abfaellt und die in der Summe weitaus staerker als die Einzelspieler ist.

    Zu Fabian: ich fand ihn nicht schlecht, aber auch nicht ueberragend. Mir ist einfach aufgefallen, dass mit Fabian das Spielt nicht mehr ganz so breit angelegt ist und es somit statischer erscheint. Mal schauen, ob es gegen den naechsten Gegner genauso wirkt. Vielleicht lag es auch einfach an der Hoffenheim-Verteidigung.

    0
    0
  6. Leider brauchen unsere Außen sehr lange um einen Ball anzunehmen, Rebic nimmt sie direkt mit (meistens). Fabian ist einer, der auch mal einen Haken schlägt und Gegenspieler aussteigen lässt. Das können Wolf und da Costa auch sehr gut, brauchen dafür aber Doppelpässe. Willems zieht auch in den Strafraum, wird aber leider zu oft hoch angespielt und lässt den Ball 2m von der Brust abtropfen… dann sind alle Gegenspieler wieder sortiert und stellen ihn. Es fehlte die Schnelligkeit von Rebic, dafür haben wir es aber ganz gut hinbekommen.
    Lukas hat bis auf das Gegentor gut gehalten, aber die Abschläge machen halt die 4 aus. Das passiert einfach zu häufig, dass sie im Aus oder beim Gegner landen.
    Gruß SCOPE

    0
    0
  7. Jep. Wenn er so weitermacht, dann schießt er nächste Saison 35 Tore ( habe die Nachspielzeiten mitberücksichtigt) 🙂

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -