20.12.2016, Fussball, 1. BL, Eintracht Frankfurt – FSV Mainz 05. Branimir Hrgota (Frankfurt). Foto: Heiko Rhode, Bad Homburg ***WWW.FOTO-RHODE.DE*** FON 0172-6703266

Nachdem Sportvorstand Fredi Bobic vergangenen Sommer damit begann, jeden Stein im Verein umzudrehen, war Branimir Hrgota der erste Baustein für den Kader einer neuen Frankfurter Eintracht. Der Angreifer kam mit der Empfehlung von sieben Toren in 69 Bundesligaspielen ablösefrei von Borussia Mönchengladbach und sollte die Idee, eine handlungsschnellere Mannschaft zusammenzustellen, mit Leben füllen. „Ich weiß ganz genau, was man jetzt von mir verlangt, was ich bringen muss, und das liefere ich“, erklärt der 24-Jährige in der „Frankfurter Rundschau“ mit Blick auf die an ihn gerichteten Erwartungen.

Hrgota hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten durchgesetzt und sammelte 500 seiner insgesamt 690 gespielten Bundesligaminuten seit dem achten Spieltag beim Hamburger SV (3:0). In den zwölf Spielen, die er bestritt, zeigte er sich zum Ende des Jahres hin mit drei Treffern und einer Vorlage auch effektiv, hinzu kam ein Tor in der ersten Runde des DFB-Pokals beim 1. FC Magdeburg. Der Schwede mit den bosnischen Wurzeln hat sich im Konkurrenzkampf behauptet, mit zwei Testspieltoren gegen Changchun Yatai (3:0) erneut eine Duftmarke gesetzt und will zukünftig „in jedem Spiel zeigen, dass ich den Platz im Team behalten möchte. Dadurch wird man besser.“

Hrgota kann sich dabei auch dauerhaft eine Doppelspitze zusammen mit Alex Meier vorstellen. Den Vorwurf, sie seien zu ähnliche Spielertypen und könnten deshalb nicht zusammenspielen, wischt er weg: „Mal gehe ich in die Lücke, mal holt Alex die hohen Bälle, mal lege ich auf, mal er. Gegen Augsburg zum Beispiel konnte man sehen, wie gut das Zusammenspiel funktioniert.“ In der Tat war es wohl einer der schönsten Treffer der Eintracht in der Hinserie: Einen langen Ball legte Meier intelligent per Kopf zurück auf Hrgota, der volley mit seinem starken linken Fuß abzog und dem gegnerischen Torhüter Marwin Hitz mit einem präzisen Flachschuss keine Chance ließ.

Der Stürmer will daran im neuen Jahr anknüpfen und weiterhin „in jedem Spiel spielen, das ist doch klar.“ Hrgota ist „sehr glücklich mit der ganzen Vorrunde“, sowohl mit der eigenen, als auch der gesamtmannschaftlichen Leistung und Rang vier. Er hat sich in Frankfurt bestens eingelebt und sich inzwischen an Trainer Niko Kovac und die vielen neuen Kollegen gewöhnt. Der Coach hat klare Vorgaben und „das habe ich inzwischen drauf.“ Die hohe Intensität war dabei von Beginn an kein Problem: „Unter Lucien Favre wurde im Training genauso hart und akribisch gearbeitet wie unter Niko Kovac.“ Der Erfolg der Fohlenelf in den vergangenen Jahren war eng verknüpft mit dem Wirken des Schweizers. Kovac wird in Frankfurt aktuell ähnliches zugetraut.

Die Parallelen sind in der Tat augenscheinlich: Als Favre 2011 die fast abgestiegenen Gladbach übernahm, veränderte er das taktische Gerüst, schaffte gegen den VfL Bochum in der Relegation nur knapp den lange nicht mehr für möglich gehaltenen Klassenerhalt (1:0/1:1), startete dann mit fast demselben Gerüst im nächsten Jahr voll durch in Richtung Europa League und legte somit die Grundlage für erfolgreiche Spielzeiten. Davon ist die Eintracht freilich noch ein ganzes Stück entfernt – und doch wird ein Blick auf einen solchen Quervergleich nicht mehr mit einem mitleidigen Grinsen quittiert.

Für Hrgota hat sich der Wechsel demnach bislang voll ausgezahlt. Steigen nun auch nach dem Rücktritt von Zlatan Ibrahimovic die Chancen auf weitere Nationalmannschaftsnominierungen (bislang drei)? „Da schaue ich nicht so sehr drauf“, wiegelt er ab und fokussiert sich voll auf seine Aufgabe am Main: „Wichtig ist, dass ich meinen Kopf in Frankfurt habe und mich auf die Eintracht konzentriere.“

- Werbung -

11 Kommentare

  1. Solche Weitschüsse und gerne auch mal aus der zweiten Reihe wie von Hrgota geg. Augsburg, würde ich mir öfter wünschen und gerne auch von anderen Spielern wie z.B. Fabian oder Gacinovic. Wenn der Gegner kompakt und mit guter Raumdeckung die Mitte dicht macht, ist das vielleicht ein Mittel zu einem überraschendem Tor zu kommen.

    0
    0
  2. Als Hrogota als 1. Transfer überraschend festgemacht wurde, und noch bevor man das System mit den Leihspielern erahnen konnte, hatte ich geschrieben, das ist der Königstransfer. Nicht nur, weil ich überzeugt war, dass er uns weiterhilft, sondern auch wegen der finanziellen Situation und bedingt durch die Relegation späte eingreifen auf dem Transfermarkt. Viele haben abgewinkt, aber ich muss auch sagen, einen ticken mehr hätte ich schon erwartet, damit meine ich nicht seine Quoten, sondern ich hatte ihn ein bisschen sicherer am Ball in Gladbach gesehen und hier erwartet. Aber man kann schon zufrieden sein.

    0
    0
  3. @ 5 da gebe ich dir vollkommen recht.
    Nichts gegen den Bericht hier ( Lob an die Redaktion allgemein), in diesem Fall vielleicht etwas zu positiv. Ich mag Hrgota sehr, aber hat schone eine lange Anlaufzeit gebraucht, war dann auch nicht immer gesetzt und die Torausbeute für unseren 4. Tabellenplatz ist jetzt nicht überragend. Ich messe ihn auch nicht nur an Toren und bin auch der Meinung, dass es ein guter Transfer ist, aber für mich lag der Erfolg der Hinrunde speziell eher an anderen Spielern ( Hradecky, Chandler, Vallejo, Fabian, Huszti etc.). Er hat aber enormes Entwicklungspotential und ich denke er wird immer besser. Ich würde ihn nur nicht zu früh in den Himmel loben.

    0
    0
  4. Als ersten Transfer fand ich das auch super und ich war mir sicher, dass er uns helfen wird. Leider war das Gezeigte in der Vorrunde maximal Durchschnitt und eigentlich enttäuschend – gerade auch nach den Vorbereitungsspielen wo er sich mit Meier durch die gegnerischen Reihen gedribbelt hat. Die letzten 3-4 Spiele der Vorrunde waren OK und aktuell sind wir im Sturm ja nicht so überragend besetzt aber ich hoffe er kann noch ne ordentliche Schippe drauflegen. Vom Stürmertyp her könnte ich mir durchaus vorstellen, dass er ganz gut passt. Ob er vielleicht dachte, dass er als Gladbacher ohnehin deutlich mehr Klasse hat als der Rest beim Fast-Absteiger kann man nur mutmaßen. Inzwischen sollte er sich akklimatisiert haben und ich hoffe er schießt noch viele Tore für uns.

    0
    0
  5. Na, dann soll Alex dem Branimir heute beim Geburtstagskaffee und -kuchen als Dankeschön für’s Ständchen noch ein paar Tipps geben :-). Und dann macht auch am Samstag jeder von den beiden sein Traumtor!!!!

    Happy Birthday, AMFG!

    0
    0
  6. Hrgota hat kroatische Wurzeln(sollte man so langsam wissen)! Er ist Kroate aus Bosnien!!!!sein Name bedeutet Schütze den Frieden,ein alter kroatischer königsname.

    0
    0
  7. @SGE187: Ich finde gerade den Fehler im Text oben nicht. Wurde das mit seinen Wurzeln da anders beschrieben? Das er schwedischer Nationalspieler ist stimmt zumindest .

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -