Bernd Hölzenbein schwärmt von Alex Meier.
Bernd Hölzenbein schwärmt von Alex Meier.

Die Euphorie rund um den Frankfurter Fußballgott mag nicht abklingen. Selten wurde so offen darüber diskutiert, ob Alex Meier doch tatsächlich nochmal ein Mann für Bundestrainer Jogi Löw werden sollte. Bernd Hölzenbein, der ewige Toptorjäger der Eintracht, bejaht dies und schwärmt im Gespräch mit der FAZ: „Ein Phänomen. Alex ist ein Spieler, wie es in Deutschland, vielleicht in Europa, keinen zweiten gibt. Das hat er am Samstag wieder bewiesen.“ Meier habe noch nie, so das Frankfurter Idol weiter, so spritzig und dynamisch gewirkt, wie bei der letzten Partie gegen den 1. FC Köln. Es ist das Ergebnis ganz harter Arbeit in der Reha. Hölzenbein gesteht, dass er diese Willensstärke nicht unbedingt von ihm erwartet habe. Der 32jährige jedoch belehrte alle, die einem Startelfeinsatz skeptisch gegenüberstanden, eines Besseren.

Wie so oft in seinem Fußballerleben biss sich der aus Buchholz an der Nordheide stammende Mann durch. Er kennt die schlechten Zeiten, als ihm noch vorgeworfen wurde, er habe seinen Stammplatz nur Friedhelm Funkel zu verdanken. Nachdem allerdings auch Michael Skibbe, Christoph Daum, Armin Veh und Thomas Schaaf nicht an ihm vorbeikamen, wurde wohl auch dem Letzten bewusst, dass da doch noch etwas mehr dahinter stecken muss. Das da Qualitäten vorhanden sind, die jeder Coach, der zur Eintracht kommt, schätzt – und die dafür sorgen, dass 78 Bundesligatore – insgesamt sogar 122 Treffer – zustande kamen. Trotz des ganzen Rummels um seine Person bleibt Meier wie er ist – betont gelassen und demütig. „Am Sonntag war ein Benefizspiel zugunsten des früheren Eintracht-Spielers Dietmar Roth. Für Alex war es eine Selbstverständlichkeit, dahin zu kommen und zu helfen, am Tag nach seinen drei Toren. Es ist selbstverständlich für ihn, dass er auf der Geschäftsstelle mir und den anderen Leute freundlich guten Morgen sagt. Und wenn ihn jemand um ein Trikot mit Unterschriften bittet, dann ist das Trikot spätestens am nächsten Tag da. Das ist einmalig, deshalb lieben wir ihn alle„, beschreibt Hölzenbein die Bodenständigkeit des Torjägers, der im Internet bereits mit dem Hashtag AM14FG versehen wurde.

Alexander Meier bejubelt seinen Treffer zum 3:0.
Alexander Meier bejubelt seinen Treffer zum 3:0.

Der ehemalige Angreifer der Hessen ist auch der Meinung, dass Meier nicht abhängig sei von seinen Mitspielern. Es habe zwar mal eine Zeit gegeben, wo er nicht fit war und dafür von Bruno Hübner nach einer Partie gegen den 1. FSV Mainz 05 (1:3/22. Spieltag) mit den harten Worten, dass dies eine Kröte sei, die man schlucken müsse, kritisiert wurde. „Das war ihm sehr nahe gegangen. Denn Alex will immer alles für die Mannschaft geben.“ Und er habe schon oft genug bewiesen, so Hölzenbein weiter, dass er viele Positionen bekleiden und dem Team so helfen könne: „Alex ist keiner, der vorne stehen bleibt. Er läuft mit zurück und bietet sich an. Er lebt sicher nicht von den Mitspielern.“ Neben seinem gewaltigen Schusspotential und diesem unwiderstehlichen Torriecher kommt nun auch noch eine neue Qualität zum Vorschein, die er bislang eher versteckt hielt – das Kopfballspiel. Es sei – merkt Hölzenbein an – sein einziger Kritikpunkt am Spiel des Langen gewesen. „Und jetzt kommt er nach der Verletzung zurück und hat richtig gut gearbeitet und köpft zwei Tore. Und die Kopfbälle waren beide nicht ganz einfach„, lobt der heutige Scout der Eintracht.

Es sind so viele Dinge, die dafür sorgen, dass Meier aktuell im Mittelpunkt steht. Seine Tore, seine Bescheidenheit, sein gesamtes Auftreten – neben dem Adler ist er aktuell das Aushängeschild des Vereins. Auch Hübner, der ihn noch im Februar so hart anging, schaltet sich bei BILD nun in die Nationalmannschaftsdebatte ein: „Es wurde ja in der Vergangenheit schon mal diskutiert, ob Alex mit zur WM fährt. Er hat sicherlich die Fähigkeit dazu. Denn es gibt in Deutschland kaum einen anderen Stürmer, der so wenige Ballkontakte für ein Tor braucht. Das ist eine Qualität, die es sonst in Deutschland nur ganz selten gibt.“ Ex-Keeper Uli Stein schlägt sich ebenfalls auf die Seite des Torschützenkönigs der letzten Spielzeit: „Ich plädiere schon seit Jahren dafür, dass Alex für die Nationalelf nominiert wird. Es gibt in Deutschland keinen Besseren.“ Einzig Heribert Bruchhagen, der Förderer Meiers, hält sich bei diesem Thema zurück: „Alex Meier ist ein Phänomen, einer der in Frankfurt ein markantes Zeichen gesetzt hat. Zur Abrundung seiner Karriere braucht er sicher kein Länderspiel.“ Ein große Anerkennung der vielen tollen Leistungen in den letzten Jahren wäre es allerdings schon – und eigentlich kann auch der Bundestrainer nicht auf eine Qualität verzichten, die Hölzenbein ganz trocken beschreibt: „Wenn der Ball richtig kommt, ist er bei Alex eben drin.“

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9 Kommentare

  1. Löw ist leider ein sturer Bock und egal was die Presse schreibt, irgendwelche Altstars sagen und wie viele Tor unser Fußballgott erzielt (und wenn es 41 Tore sind) Alex Meier wird leider in seiner Karriere kein einziges Länderspiel bestreiten.

    Aber eins ist klar, Alex Meier würde wie die Faust aufs Auge ins Nationalteam passen ! Leider hat Löw ein gutes Argument und das ist das Alter vom Fußballgott

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  2. Ich glaube unser Fussballgott ist ein sehr bodenständiger Realist und kommt auch ohne Nominierung durch Nivea-Jogi sehr sehr gut in Frankfurt klar!!!
    „Er trifft mit dem Fuß, er trifft mit dem Kopf, er trifft wie er will, sogar mit dem Zopf.“

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  3. Wenn AMFG bei Freiburg, Stutgart oder Hoffenheim spielen würde, könnte er über 40 sein und er würde als Nachwuchstalent von Nivea-Löw sofort nominiert.

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  4. Einerseits gibt es für Jogi keine Notwendigkeit etwas an der Mannschaft zu ändern. Sie ist schließlich gerade Weltmeister geworden und hat Brasilien mit 7:1 vom Platz gefegt. Wichtig ist es eher, sie auch für die Zukunft auf diesem Niveau zu halten und Meier wird bei der nächsten WM eventuell schon zu alt sein, um auf Weltklasseniveau zu spielen 😉
    Andererseits hat Meier aber das Zeug dazu im Moment (!) ein gute Rolle in der Nationalmannschaft zu spielen und er hätte es verdient. Er war trotz verpasster Spiele am Anfang und am Ende der letzten Saison Torschützenkönig und hat auch in der Jahren zuvor am laufenden Band getroffen. Es gibt immer mal Spiele, bei denen sich Mannschaften hinten rein Stellen und die Deutschen mit ihrem Tiki-Taka nicht weiterkommen. So war es gegen Schottland und bei der WM hat Neuer die Deutschen gegen Algerien vor einer Blamage gerettet. In solchen Spielen kann jemand wie Meier Gold wert sein. Einer der weiß wo er stehen muss und aus fast jeder Winkel des Strafraums den Ball unhaltbar aufs Tor bringen kann.

    Wir können wirkliche froh sein, ihn zu haben. Ich wage nämlich folgende Aussage:
    Wäre Meier durch irgendwelche Umstände vor vier, fünf Jahren zu den Bayern gewechselt, dann wäre er Weltweit bekannt und könnte noch ganz andere Torquoten vorweisen. So überlegen, wie sie in 80% aller Spiele sind und mit diesen Mitspielern, die Pässe und Flanken mit viel höherer Präzision spielen als unsere Jungs würde Meier, da bin ich mir sicher, noch mehr Tore schießen. Und auch die Tatsache, dass die komplette Offensivabteilung von Bayern torgefährlich ist, würde ihm zugute kommen. Sieht man ja jetzt sogar bei uns, wo Castaignos und Seferovic Verteidiger auf sich ziehen.

    Aber schöner ist es so. Die Eintracht hat mit Meier einen Fußballgott in ihren Reihen und bei den Bayern wäre er wenn überhaupt einer unter vielen und hätte nie eine Legende werden können, wie er das bei uns schon zu Lebzeiten geworden ist.

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  5. Wer was leistet, soll echte Anerkennung bekommen. Und die bekommt Alex Meier von der Eintracht und allen Fans, auch von den Fussballanhängern außerhalb Frankfurts. Das kommt ehrlich und ist für Alex Meier sicher schöner und befriedigender als nur einer unter vielen von Jogis Gnaden auf der Auswechselbank gegen Gibraltar zu sein. Fussballgott bei der Eintracht zu sein ist eine höhere Anerkennung im Vergleich Nationalspieler ohne Zukunft und Rückendeckung vom Nationaltrainer zu werden.

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  6. Leute lasst mal die Kirche im Dorf und unseren FUSSBALLGOTT in Frankfurt….
    Ist ja wirklich nett und auch gut gemeint, dass jetzt einige Ex Fussballer unseren Alex so loben und sagen, dass er ein Länderspiel verdient hätte.
    Aber selbst wenn, was würde denn passieren? Freundschaftsspiel gegen was weiß ich net wen und in der 86 Min. eingewechselt…toll, ganz toll!!
    Er passt auch überhaupt nicht in diese Mannschaft, meine Meinung.
    Eine Einladung in der Rückrunde 2012 hätte Sinn gemacht und da hätte er es auch mehr als Verdient, aber jetzt sollte er sich das wirklich nicht mehr antun.
    Alex ist unser FUSSBALLGOTT, hat jetzt schon ein Denkmal verdient und das nicht nur wegen seiner Spielweise und seinen Toren in den letzten 4 Jahren, sondern weil er sich hat nie unterkriegen lassen und hat sich nie in den sehr schwierigen Zeiten aufgegeben…und was wurde er beschimpft und ausgepfiffen…
    Alex ist auf dem Weg, oder evtl. hat er es auch fast schon geschafft, dass wenn man über Eintracht Frankfurt spricht nicht mehr die Namen Grabowski, Hölzenbein Nickel, Körbel usw. zuerst genannt werden, sondern seinen Namen Alex Meier FUSSBALLGOTT!!!! Und das ist weit aus mehr wert als ein Länderspiel ohne Bedeutung und evtl. nur so aus „Mitleid“!

    FORZA SGE

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  7. Alex sollte endlich Bestandteil von den Säulen der Eintracht in der Ubahn Station Römer werden!!

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