06.12.2015, Fussball, 1. BL, Eintracht Frankfurt - SV Darmstadt 98Derby-Time in Hessen! Am 32. Spieltag steigt am Darmstädter Böllenfalltor die brisante Partie zwischen Darmstadt 98 und der Frankfurter Eintracht. Die Südhessen spielen eine ganz starke Saison und stehen, anders als von vielen „Experten“ erwartet, mit 35 Punkten ganze fünf Zähler vor der SGE. Die Adlerträger wollen das dringend benötigte Erfolgserlebnis gegen Mainz (2:1) nutzen und weiter Boden gut machen. Betitelt werden kann die Partie durchaus als „Endspiel #2“. Nur Siege helfen der Eintracht im Überlebenskampf weiter. Die große Chance: bei einem Erfolg würde die Kovac-Elf zumindest vorübergehend die direkten Abstiegsränge verlassen und könnte die Darmstädter mit in den Sumpf ziehen. Das Spiel wird von Schiedsrichter Manuel Gräfe geleitet, der die Hessen am Samstag, den 30.04.2016 um 15:30 Uhr zum Anstoßkreis bitten wird. Das Merk-Stadion am Böllenfalltor ist ausverkauft, die SGE muss jedoch ohne eigenen Anhang auskommen. Der durch das Sportgericht des DFB verhängte Zuschauer-Ausschluss hat, genauso das „Stadtverbot“ für Eintracht-Fans, weiter Bestand.

DIE AKTUELLE FORM

Ex-SGEler Marcel Heller im Bodenkampf mit Bastian Oczipka
Ex-SGEler Marcel Heller im Bodenkampf mit Bastian Oczipka

Nach zwei Siegen in Folge (2:1 beim HSV, 2:0 gegen Ingolstadt), kassierte die Elf von Trainer Dirk Schuster eine 1:4-Klatsche bei starken Kölnern. Dennoch: was die „Lillien“ diese Saison leisten ist so etwas wie ein neues Fußballwunder. Nach dem Durchmarsch von der Regionalliga bis hin in die oberste Klasse, sorgt der SVD auch in der Bundesliga für Furore. Disziplin, Kampfesgeist und unbedingter Einsatzwillen bescherten den Südhessen bereits 35 Punkte. Zu Anfang der Saison war das Spiel der Darmstädter sehr simpel: Abwehrschlacht und Konter. Aber mittlerweile weiß man auch spielerisch zu überzeugen. Viel fehlt nicht mehr bis zum Klassenerhalt. Mit einem Erfolg gegen die SGE wäre dieser so gut wie sicher. Bei einer Niederlage wäre man jedoch wieder inmitten des Abstiegskampfes. Und die beiden Folge-Gegner Berlin und Mönchengladbach wollen ins europäische Geschäft. Auch für die Darmstädter ist es also eine richtungsweisende Partie.

Durchatmen war angesagt im Frankfurter Stadtwald. Der enorm wichtige 2:1-Sieg über sonst so starke Mainzer sorgte für allgemeine Erleichterung bei Spielern, Verantwortlichen und natürlich auch den Fans. Es ist wieder eine Art Aufbruchstimmung in Frankfurt zu erkennen. Sicherlich waren die drei Punkte nur ein erster Schritt – aber die Leistung und Einstellung der Spieler auf dem Platz gibt berechtigten Grund zur Hoffnung. Der Rückstand auf Abstiegsrivale Werder Bremen beträgt nur noch einen Punkt und auch der VfB Stuttgart, Hoffenheim und Darmstadt sind wieder in Schlagdistanz. Trainer Niko Kovac scheint die richtigen Hebel bei der Mannschaft gefunden und angesetzt zu haben. Die Spiele zuvor waren, bis auf die Partie in Hoffenheim, leistungstechnisch auch nicht schlecht. Aber gerade die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig. Nun scheint aber auch das Glück, was im Fußball einen nicht zu unterschätzenden Faktor darstellt, zurückgekehrt zu sein. Der Schuss und Siegtreffer von Ben-Hatira hätte nach gesundem Menschenverstand wohl niemals den Weg ins Tor gefunden. Egal. Nun besitzt die SGE in Darmstadt die große Chance, ein mögliches Endspiel in Bremen stattfinden zu lassen. Vielleicht reicht es aber auch zu mehr. Andererseits wären die Aussichten bei einer Niederlage wieder sehr düster. Es gilt: Ärmel hochkrempeln, den Kampf annehmen und die Euphorie vom Mainz-Spiel mitnehmen. Auch ohne eigene Fans.

STATISTIK und WISSENSWERTES

SVD-Kapitän Sulu köpft zum 0:1 im Hinspiel ein.
SVD-Kapitän Sulu köpft zum 0:1 im Hinspiel ein.

Insgesamt gab es in der Bundesliga 5 Duelle zwischen beiden Traditionsmannschaften. Die Eintracht konnte davon drei gewinnen, die Darmstädter zwei. Das Torverhältnis beträgt 8:5 Tore für die SGE.

Auswärtsbilanz: 2 Spiele – jeweils ein Sieg für den SVD und die Eintracht. Torbilanz: 4:3 Tor für die Adlerträger.

Rund ums Spiel: Das Hinspiel endete für die Eintracht mit einem trostlosen 0:1. Darmstadt-Kapitän Aytac Sulu erzielte dabei, natürlich per Kopf, das Siegtor. Der Abwehrchef der Lilien ist mit momentan 7 Toren der torgefährlichste Abwehrspieler Europas! In allen 5 Spielen zwischen beiden Teams gab es noch nie Unentschieden. Auch einen Platzverweis gab es bei diesem Hessen-Derb noch nie. Mit Marcel Heller, Jan Rosenthal und Dominik Stroh-Engel stehen drei Spieler mit Eintracht-Vergangenheit im Kader der Südhessen.

Sperren: keine

DIE AUFSTELLUNGEN

Darmstadt 98                                                                                                       Verteidiger Slobodan Rajkovic wird nach auskurierter Oberschenkelverletzung in die Startelf zurückkehren. Auch ein Comeback von Mittelfeldstratege Peter Niemeyer ist wahrscheinlich.

Die mögliche Aufstellung des SVD:
Mathenia – Jungwirth, Sulu, Rajkovic, Caldirola – Niemeyer, Gondorf – Heller, Vrancic, Rausch – Wagner

Eintracht Frankfurt
Durch die zuletzt guten Leistungen der drei Innenverteidiger Carlos Zambrano, David Abraham und Ersatz-Kapitän Marco Russ,hat Trainer Nico Kovac auf dieser Position die Qual der Wahl. Die wahrscheinlichste Variante: Marco Russ rückt neben Makoto Hasebe ins Defensive Mittelfeld. Falls Stefan Aigner wegen den Folgen der Gehirnerschütterung vom Mainz-Spiel doch noch ausfällt, könnten Sonny Kittel oder Mijat Gacinovic dessen Position einnehmen.

Die voraussichtliche Aufstellung der Eintracht:
Hradecky – Regäsel, Zambrano, Abraham, Oczipka – Russ, Hasebe – Aigner, Huszti, Ben-Hatira – Seferovic

- Werbung -

1 Kommentar

  1. Wenn DA98 heute punktet, halten sie so gut wie sicher die Klasse. Und viele Anhänger von authentischem Fussball werden die wohl erfreulichste Gesamtleistung dieser Saison gebührend würdigen und sich mit den Lilien freuen.
    Andersherum: Wer gg. DA98 beide Saisonspiele verliert, wird zuletzt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weniger als drei Teams hinter sich haben.

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -