bruchhagenEin Heimspiel im wahrsten Sinne des Wortes war die gestrige Ausgabe der gleichnamigen hr-Sendung aus Sicht der Frankfurter Eintracht. Im Rahmen des prominent besuchten BILD-Stammtisches empfingen die Moderatoren Tobias Kämmerer und Ralf Scholt ihre Gäste in der Frankfurter Commerzbank-Arena. Im Gespräch war unter anderem der Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen. Der Ostwestfale machte dabei einmal mehr deutlich, wie er zur nicht enden wollenden Diskussion um Trainer Thomas Schaaf steht.

„Es gibt klare Erklärungen von Vorstand und Aufsichtsrat. Was sollen wir denn noch machen? Wöchentlich ein Statement abgeben? Da machen wir uns doch unglaubwürdig“, echauffierte sich der Eintracht-Boss über die ebenso unnötige wie unsachliche Trainerdebatte, die speziell vom Gastgeber der gestrigen Veranstaltung seit Wochen vorangetrieben wird. „Wir haben in zwölf Jahren nur drei Monatsgehälter Abfindung bezahlt. Das schafft man nicht, wenn man auf jeden Kahn aufspringt, der den Main runterfährt“, führte der 66-Jährige weiter fort. Unabhängig davon will Bruchhagen dennoch klare Bekenntnisse zum Trainer vermeiden, da diese ihn mehr schwächen würden als dass sie einen Nutzen hätten. Als Beispiel fügte Bruchhagen seinen Hannoveraner Kollegen Martin Kind an, der seinen Ex-Coach Tayfun Korkut noch drei Tage vor dessen Entlassung als den richtigen Trainer bezeichnet hatte.

Zudem können bei der Eintracht alle Beteiligten und Fans mit der aktuellen Saison zufrieden sein. Das Saisonziel 40 Punkte wurde erreicht, wenngleich dazu laut Bruchhagen in den Heimspielen gegen Dortmund und Schalke etwas „Spielglück“ nötig war. Dass aber auch der Überraschungscoup Europa League möglich war, wollte der Vorstandsvorsitzende nicht abstreiten. „Natürlich haben wir dieselben Träume und Wünsche. Wir waren auch enttäuscht, als wir aus Köln und Freiburg ohne Punkte zurückgekehrt sind, weil man versucht der Realität zu entrinnen“, so Bruchhagen.

Um sich in der kommenden Saison wieder so souverän aus dem Abstiegskampf herauszuhalten und den nächsten Schritt in Richtung Etablierung in der Bundesliga gehen zu können, bedarf es laut Bruchhagen weiterer personeller Nachbesserungen: „Allein schon um unsere Position zu halten, müssen wir uns verbessern.“ Zudem sei es wichtig, die Formschwankungen zwischen Heim- und Auswärtsspielen sowie die Diskrepanz zwischen Offensiv- und Defensivleistung in den Griff zu bekommen. Dass Thomas Schaaf für diese Aufgabe der richtige Mann ist, stellte der Eintracht-Boss bei dieser Gelegenheit dann doch nochmal unmissverständlich klar: „Dieser Trainer erfüllt unsere Erwartungen voll und ganz!“

Bezüglich seiner Nachfolge – Bruchhagens Amtszeit endet im kommenden Jahr – zeigte sich der 66-Jährige unbesorgt. „Dieser Verein ist gefestigt. Ich halte mich da raus. Ich habe vollstes Vertrauen in diejenigen, die das entscheiden“, sieht der Vorstandsvorsitzende sein Vermächtnis am Main nicht in Gefahr.

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