bruchhagenDer FC Bayern kann nichts für die Unfähigkeit der anderen Vereine!“ Rumms – das hat gesessen. Paul Breitner holte am vergangenen Sonntag im Doppelpass zum Rundumschlag aus. Der Botschafter und Ex-Profi des FC Bayern München kann mit der Idee, die Gelder zugunsten der kleineren Vereine umzuverteilen, nichts anfangen. „Hört mir auf mit dem Schmarrn“, ließ der 63-Jährige die Konkurrenz unverblümt wissen. Man lebe eben nicht mehr in der Zeit der elf Freunde, der Verein sei den Fans, Aktionären und Mitgliedern Rechenschaft schuldig. Wie zu erwarten, gab es nun mächtig Gegenwind für die direkten Worte Breitners. Der Sturm der Entrüstung ließ nicht lange auf sich warten. Heribert Bruchhagen, genau eine Woche später zu Gast bei Jörg Wontorra im Doppelpass, nahm seinen Kollegen, zu dem er durchaus ein gutes Verhältnis pflegt, auf die Schippe und hatte damit die Lacher auf seiner Seite.

02.03.2008, Fussball, 1. BL, HSV vs. Eintracht FrankfurtDas einzige Mal, wo er wirklich Verantwortung übernommen hatte, war als Corporal im Film Potato Fritz.“ Dies ist nun schon einige Jahre her – 1975 bekämpfte der damals noch 24-Jährige Breitner als Sergeant Stark eine gut organisierte, erbarmungslose Banditen-Bande. Ansonsten aber verbrachte der Weltmeister von 1974 seine Zeit in der Wohlfühloase des FC Bayern München. „Paul hätte nur den Finger heben müssen, dann hätte er eine Managerfunktion in der Bundesliga bekommen“, weiß der Vorstandsvorsitzende der Hessen. Breitner entschied sich gegen eine solche Aufgabe und sprach lieber als Kolumnist Klartext in der BILD. Es stehe ihm daher in keinster Weise zu, so über die Arbeit der anderen Klubs zu sprechen. „Er weiß gar nicht, wie schwer es ist, Manager in Nürnberg, Bochum, Duisburg und bei vielen anderen Vereinen zu sein“, kritisiert Bruchhagen den ehemaligen Mittelfeldspieler. Selbst Bayern-Aufsichtsrat Edmund Stoiber stellte sich gegen die Wortwahl seines Vereins-Kollegen: „Das ist nicht die Meinung des FC Bayern München. Unfähigkeit ist nicht richtig und Karl-Heinz Rummenigge hat das ja sofort korrigiert. Paul ist kein Diplomat. Er bringt die Dinge immer auf den Punkt, aber da hat er zweifelsohne überzogen.“

Breitner also gegen den Rest der Bundesliga. Auch Huub Stevens Begeisterung über die Worte des gebürtigen Müncheners hielten sich in Grenzen: „Was tut der noch im Fußball? Ich kenne Paul natürlich auch, ich habe noch gegen ihn gespielt. Ich bin im Fußballgeschäft geblieben. Ich glaube, er ist da lange raus, oder?„, konterte der Trainer des VfB Stuttgart vor einigen Tagen bei Sport1. Der Tenor ist eindeutig – Breitner ist mit seinen Worten weit über das Ziel hinausgeschossen. Es wäre wohl besser gewesen, wenn der Weltklassespieler früherer Tage einfach in der Hängematte der Wohlfühloase FC Bayern München liegen geblieben wäre.

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14 Kommentare

  1. Vielleicht waren es ja die dubiosen Geschäfte des Hoeneß Clans,die den FC Bayern so weit gebracht haben…steuerfrei geht alles eben etwas leichter….Potato Paul sollte das vielleicht mal überdenken.

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  2. Ich glaube auf niemanden trifft die folgende Aussage dermassen zu wie auf Paul Breitner:

    „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die … halten!“

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  3. Um mal eine differenzierte Meinung ins Spiel zu bringen. Ich bin absolut der Meinung, dass Paul Breitner eine solche Aussage nicht zusteht – und nicht nur ihm, sondern niemanden. Sammer brachte im vergangenen Jahr ebenfalls einen solchen Stein ins Rollen und wurde dafür öffentlich abgewatscht, ohne darauf einzugehen, was er eigentlich sagte.

    Denn hat Breitner nicht Recht? Werfen nicht auch wir Fans unserem Vorstand oft vor, dass Konzept und Idee fehlen? Wie kann es sein, dass so viele Vereine, denen immer wieder attestiert wird, dass sie eine tolle Grundlage haben, so viel Mist bauen? Das die Meister von 2004 (Bremen) und 2007 (Stuttgart) so konstant im Abstiegskampf stecken?

    Es war so oberflächlich, was „Potato Paul“ da rausgehauen hat – und es wirkte wie Stammtisch-Gelaber. Unrecht hatte er damit aber dennoch nicht – denn viele Vereine haben sich durch unfähige Vorsitzende, Manager, etc. in den Abgrund gewirtschaftet. Und dafür kann der FC Bayern München nunmal wirklich nicht viel…..

    Wie gesagt – Paul Breitner hätte das nie so sagen dürfen – ganz unrecht hatte er aber nicht…..

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  4. Ich kritisiere nicht ausnahmslos das Konzept der Bayern, sie haben auch gut einstecken müssen, vor 10 Jahren. Eben weil sie nicht hohe zweistellige Millionenbeträge in Spielerablösen gesteckt haben. Aber wenn man bei den „Großen“ wie Barca und Real längerfristig mithalten will und die Championsleague gewinnen will muss man sich davon verabschieden dass das ohne diese Investitionen geht. Vorteil Bayern- Nicht auf Pump!
    Ich erkenne an, dass der FC Bayern sein Stadion bereits abgezahlt hat und nich wie die Eintracht mieten muss.
    Aber die Weichen, die wurden schon vor langer Zeit gestellt, jetzt kommt eben der Ertrag. Das ist ist für uns (Achtung Wortspiel) leider nur schwer zu ertragen.
    Wenn ein Spieler mehr Ablöse kostet, als unser ganzer Kader- ist das ein zu krasses Ungleichgewicht. Es ist wie beim Monopoly, dem FC Bayern gehören die Schlossallee und die Parkstraße inkl. Hotels.
    Nur PAUL kann dafür nichts und hat da auch keinen Anteil dran, Basta!
    Er ist wie ein Millionenerbe, der das Jetsetleben genießt und dem Briefträger vorwirft dass er nicht genug arbeitet und somit unfähig ist.

    Gruß SCOPE

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  5. jawohl !!! Hut ab vor den Bayern, auch ich bin als treuer Eintrachtfan bin Stolz auf die Leistungen, die sie international abliefern, insofern bin ich Deutscher.
    Doch auch hier gilt Ursache und Wirkung nicht zu vernachlässigen.
    Bayern ?? !!
    Erstklassiges Management – ja – erstklassige Einnahmesituation durch die Championsleage – ja- viel mehr Geld dadurch – ja – usw.usf.
    Aber in der Zwischenzeit und das bereits seit mehr als 15 Jahre bestimmen international nur noch 5 – 6 Vereine das Niveau. Hin und wieder taucht mal ein Scheich oder ein Oligarch auf, dann gehört eben plötzlich ParisSG mal dazu.
    Wenn die SGE plötzlich 500 Mio€ hätte, mein Gott, was wären die Anderen dann sowas von unfähig.
    Ich bin Stolz auf die Eintracht und sehe weiß Gott nicht vieles so negativ wie manchmal hier beschrieben, insgesamt wird hier eine gute Arbeit gemacht und mit meinem Mitgliedsbeitrag und der Dauerkarte kann ich einen bescheiden Beitrag leisten – aber – vor allen bin ich SGE – Fan, in guten wie in schlechten Tagen

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  6. @4, Christopher
    Sind die Beispiele, die Du genannt hast, ein Beweis dafür, dass die Vorstände unfähig sind? Oder sind das Beispiele, die Untermauern, dass der Sport Unwägbarkeiten hat, die einfach schwer zu kontrollieren sind?

    Haben Paderborn und Darmstadt jetzt alles richtig gemacht und Dortmund und Fürth alles falsch. Warum steigt Kaiserslautern ab und wird zwei Jahre später Meister? Managementgeschick?

    In vielen Vereinen sind Leute an der Spitze, die über Jahrzehnte erfolgreich Firmen zum Erfolg geführt haben. Trotzdem scheint es, bis auf die Bayerm, unmöglich, einen Verein über Jahrzehnte in der Spitze zu etablieren. Ich persönlich wage einfach mal zu bezweifeln, dass man das alleine auf Unfähigkeit zurückführen kann. Ich persönliche denke, dass man im Fußball einfach im richtigen Moment die richtigen Entscheidungen treffen muss und dass dies AUCH viel mit Glück zu tun hat. Und wie das mit dem Glück nun mal ist – mal hat mans, mal nicht.

    Beispiel: Wenn Gekas das Ding gegen Bayern trifft, steigen wir nicht ab (behaupte ich). Vielleicht läuft dann hier alles ganz anders. Ob besser oder schlechter … wer weiß das schon?!

    Euch für 2015 jedenfalls viel Glück !!! 😉

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  7. Man sollte das Geschwätz von diesem ewigen Besserwisser Breitner nicht zu ernst nehmen. Bruchhagen hat ihn doch souverän ausgekontert und die Bayern werden sich hüten, ihn so schnell wieder vor die Kamera zu schicken.

    Nicht vergessen, bei aller Würdigung der Cleverness der Münchener im Management, die Fernsehvermarktungsvertäge an der Liga vorbei mit Kirch waren im absoluten Graubereich und eine gute Einnahmequelle für die Bayern. Bayern kassierte, die für ein Fußballspiel benötigten gegnerischen Mannschaften gingen leer aus. Das hat Potato-Paul wohl vergessen, er war ja auch ein ziemlich guter Kopfballspieler……oder so.

    Ich wünsche allen Mitkommentatoren und Adlern ein frohes Fest.

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  8. als ich das am sonntag im doppelpass gehört habe, hab ich wirklich ein lachanfall bekommen, der spruch war einfach weltklasse, ganz großes tennis

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  9. Warum werden die ,Bayern denn ständig dafür gelobt, dass sie ihr Stadion schon abbezahlt haben? Die EUR 110 Millionen kamen doch nicht aus dem Spielbetrieb, sondern von der Allianz AG. Was unterscheidet denn die Millionen von Allianz und Adidas von der Hoppenheim Kohle? Das wird mir nicht klar.

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  10. @ Libero, das ist eigentlich schnell erklärt. Bayern hat wie wir auch die Profiabteilung in eine AG ausgegliedert. Durch die 50+1 Regel ist es möglich, 49% dieser AG- Anteile zu verkaufen. Den Preis und Umfang des Packets kann der Verkäufer bestimmen. Da die Bauern sportlich erfolgreich sind ist ein solcher Einstieg für viele Firmen interessant und der Preis erhöht sich. Sie haben die günstige Situation genutzt und eben für viel Geld Anteile verkauft (ich glaube Allianz, Audi, Telekom), mit dem Geld haben sie auch das Stadion abbezahlt…

    Inwiefern sich das unterscheidet sollte jetzt auch klar sein, denn die Bayern behalten immer die Mehrheit und lassen sich nicht reinreden in das tägliche Geschäft (auch wenn sie Aufsichtsratsposten an diese Firmen gegeben haben). Zusätzlich solltest du in Betracht ziehen, dass die Eintracht das selbe Modell verfolgt, bei uns firmieren die Anteilseigner eben unter „Freunde der Eintracht“. Wenn du also fragst, was deren Millionen von denen von Hopp unterscheidet, musst du konsequenterweise auch fragen, was hat die Millionen die wir bekommen haben von denen von Hopp unterschieden? Und ich denke darauf können wir guten Gewissens antworten: Alles!

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  11. Das war eine Frage der Philosophie. Es gibt keinen Unterschied. Beides sind Investments. Der Unteschied ist lediglich, dass der FCB ein reiferes Business hat und sie die Mehrheit nicht aus der Hand geben. Es ist ein Irrglaube, wenn man meint den Kapitalismus nur teilweise in den Sport einziehen zu lassen. Es ist entweder oder. Man kann aber nicht gegen RB oder Hoppenheim wettern und gleichzeitig hunderte von Millionen bei Investoren einsammeln und sich dafür feiern lassen die Banken damit abzulösen.

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