Makoto Hasebe fühlt sich in Frankfurt sichtlich wohl.

Hat man Makoto Hasebe am Sonntag beim SC Freiburg gesehen, käme man wohl nicht auf den Gedanken, dass der Japaner knapp fünf Monate verletzt ausgefallen war. Der 33-Jährige spielte sein Pensum runter, war ein sicherer letzter Mann und performte so, als wäre er nie weg gewesen. Sein Auftritt sorgte dafür, dass die SGE4EVER.de-Leser ihn auch zum Spieler des Spiels wählten. Eintrachts Libero stand nun Rede und Antwort, blickte zurück auf seine lange Zeit im Verletztenstand, spricht über Boatengs Vergesslichkeit und gibt Ausblick auf eine mögliche Vertragsverlängerung.

Rettungstat? „Würde ich wieder so machen“ – Nachwuchs im Hause Hasebe

Wir schreiben den 11. März 2017. Die SGE spielt auswärts beim Rekordmeister. Der FC Bayern führt bereits 2:0 und die Partie ist quasi entschieden. Doch wer Makoto Hasebe kennt, weiß, dass er ein drittes Gegentor genauso verhindern will, wie das erste. Diesmal mit Folgen. Der Defensivspieler prallt beim Klärungsversuch gegen den Pfosten und verletzt sich sein Knie dabei so schwer, dass er in Japan beim Operateur seines Vertrauens unters Messer muss. Als der Meniskus am anderen Knie 2009 in seiner Wolfsburger Zeit operiert werden musste, konnte er sich den Arzt nicht aussuchen: „Felix Magath hat da Nein gesagt,“ muss der Familienvater schmunzeln.

Seit dem Bayernspiel musste Hasebe einige Strapazen über sich ergehen lassen, um wieder zurückzukehren: „Die fünf Monate, die ich ausgefallen bin, waren eine schwere Zeit.“ Dennoch würde er die Aktion immer wieder so machen: „Ich bin Fußballer. Die geben alles auf den Platz. Ich würde das in Zukunft wieder so machen.“ Positiv erwähnen muss er die Unterstützung seiner Familie und des Vereins in der Zeit: „Ich möchte ihnen allen jetzt etwas zurückgeben.“ Seine Frau, die vor knapp zwei Monaten das gemeinsame Kind in Japan zur Welt gebracht hat, wird Anfang September nach Frankfurt kommen: „Ich vermisse die beiden.“ Bis zu fünfmal am Tag sei man aber über Videochat in Kontakt

Kein Nachtragen bei Boateng – Vertragsverlängerung in Aussicht

Aus seiner Wolfsburger Zeit hat Hasebe auch noch beste Erinnerungen an Neuzugang Kevin-Prince Boateng. Der damalige deutsche U21-Nationalspieler in Diensten von Borussia Dortmund hat 2009 dafür gesorgt, dass der Japaner mit mehreren Stichen genäht werden musste. Ein Tritt ins Gesicht, für Boateng die rote Karte. Hasebe erinnert sich nur zu gut dran, Boateng scheinbar nicht: „Ich glaube, er hat das vergessen. Wir haben da nicht mehr drüber gesprochen,“ nimmt es Hasebe mit Humor. Nach dem Spiel damals sei er allerdings direkt in die Kabine der Norddeutschen gekommen, um sich persönlich beim Wolfsburger zu entschuldigen. Das Wiedersehen verlief deutlich besser: „Boateng ist ein guter Typ. Ich kann mir vorstellen, dass er bei uns Führungsspieler wird. Er ist neben Alex Meier hier der bekannteste Spieler.“

Boateng wollte unbedingt zurück in die Bundesliga, hat sich dafür auch eine Ausstiegsklausel in seinen Vertrag bei UD Las Palmas schreiben lassen. Für Hasebe nur allzu verstädnlich: „Für mich ist die Bundesliga die beste Liga der Welt. Die Zuschauer, die Bedingungen und alles absolut top.“ Ein Grund weshalb er auch unbedingt bei der SGE bleiben möchte. Sein Vertrag läuft nach der laufenden Saison aus. Hasebe aber macht seinen Standpunkt für etwaige Verhandlungen klar: „Ich fühle mich hier sehr wohl und möchte so lange hier bleiben wie es nur geht.“ Und auch sein neuer Teamkollege aus der Heimat, Daichi Kamada, zeigt schon jetzt hohes Identifikationspotential mit den Frankfurtern: „Er lernt die Sprache richtig schnell, will das unbedingt und wird in sechs bis acht Monaten gutes Deutsch sprechen.“ Für Hasebe die Grundvoraussetzung für Integration. Daran arbeiten alle Spieler, die nicht aus Deutschland kommen. Die vielen Neuen mit den diversen Nationalitäten seien für ihn sowieso kein Problem: „Das ist im Fußball so. In Wolfsburg hatten wir damals auch immer viele Neue,“ erinnert er an die Zeit unter dem ehemaligen Frankfurter Trainer Felix Magath.

Entwarnung für besonderes Spiel gegen Wolfsburg

Am Montag und Dienstag trainierte Hasebe nur individuell auf dem Ergometer – eine reine Schonungsmaßnahme, wie er selbst mitteile: „Ich habe manchmal noch Schmerzen und muss vorsichtig sein mit dem Knie. Aber das ist nicht schlimm. Morgen trainiere ich wieder mit der Mannschaft.“ Individuelle Trainingssteuerung sei hier das Stichwort. Für das nächste Spiel gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber ist er bereit. Aus seiner Zeit kennt er kaum noch Spieler. Lediglich zu Christian Träsch habe er noch Kontakt, dennoch ist die Vorfreude groß auf das kommende Heimspiel: „Ich war fünfeinhalb Jahre dort. Für mich ist das ein besonderer Verein.“ Trotz des 0:3 am ersten Spieltag gegen den BVB solle man die Wölfe nicht unterschätzen: „Sie hatten eine schwere Zeit letzte Saison, Relegation gespielt, Trainerwechsel, trotzdem haben sie eine gute Qualität und viele gute Spieler.“ Dennoch ist die Marschrichtung klar: „Wir spielen zu Hause und wir müssen gewinnen!“ Wo Niko Kovac ihn dann aufstellt, ist für den bescheidenen Hasebe zweitrangig: „Ob defensives Mittelfeld, Libero oder Rechtsverteidiger – wichtig ist es, dass ich der Mannschaft helfe.“ 

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11 Kommentare

  1. Gut so, Hasebe ist für uns nicht zu ersetzen. So ein wunderbarer Mensch in unseren Reihen zu haben kann uns stolz machen.
    Das die „B..d“, in der stand das mit dem groben Foul von Boateng, immer wieder solche alten Kamellen mit Boateng rauskramt um das BAD BOY-Image von ihm aufzupolieren, nervt mich.

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  2. Was erwartest du auch von diesem „Medium“? 😉

    @Hasebe: Top Mann, unter Niko auf der richtigen Position wieder aufgeblüht!

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  3. Pepe Reina zu PSG!!!!
    Dann auf Kevin, die Tür für die Rückkehr zur SGE ist offen….. ;-))
    Wir brauchen wieder ein Aushängeschild (Torwart) das sich für mind. 3 Jahre an uns bindet……..
    Träumen ist ja erlaubt…….
    Aber die Argumente dagegen sind ja klar: zu teuer vom Gehalt, Ablöse zu hoch, nicht International vertreten, Nationalmannschaftskarriere beendet……….also leider nur ein schöner Traum….

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  4. @ 3

    Ach vom Gehalt her würde ich mir keine Sorgen machen. Lucas bekam zum Schluss 3 Millionen geboten. Naja Ablöse, aber vielleicht kann man ihn ausleihen mit KO. Er hat sich bestimmt verbessert, auch wenn er im Moment nur die Nr. 2 ist. Aber Fredi mag keine Rückholaktionen.

    Zu Hase, warum erst im Winter verlängern. ?

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  5. Wo steht denn, dass Reina zu PSG wechselt?

    Neapel hätte dann möglicherweise Bedarf an einem TW, auch qualitativ.

    Hradecky wäre doch was…

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  6. Hasebe setzt das heutige Training aufgrund leichten Ziehens im Knie aus.
    Hoffentlich ist sein Knie trotz Op so belastbar wie zuvor.

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  7. Hasebe fällt hoffentlich nicht wieder aus.
    Er hat nach der Meinung von fast allen die ideale Position
    für ihn und die Mannschaft gefunden.
    Ein sehr souveräner Auftritt in Freiburg.
    Hoffe, er muss nie mehr rechter Verteidiger spielen.

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  8. Und selbst wenn er pausieren muss – dann soll er das Knie hegen und pflegen. Es gibt jetzt diverse gute Alternativen, die seinen Part übernehmen können.
    Wohin die „Gesund“-Spritzerei letztlich führt, haben wir inzwischen deutlich genug gesehen.

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