Niko Kovac ist mit dem Trainingslager in Alicante zufrieden.

Es war ein kurzes Wintertrainingslager der Frankfurter Eintracht an der Costa Blanca in Spanien. Fünfeinhalb Tage standen Trainer Niko Kovac und seiner Mannschaft unter der spanischen Sonne zur Verfügung, um sich bestmöglich auf den Rückrundenstart am kommenden Samstag (15.30 Uhr) gegen den SC Freiburg vorzubereiten. In fünf Trainingseinheiten und einem Testspiel gegen den Zweitligisten Aue (3:1) wurde vor allem an der Spieleröffnung und der Variabilität im Offensivspiel gefeilt. Coach Kovac zieht eine positive Bilanz: „Die Mannschaft hat ordentlich mittrainiert, so wie ich mir das vorstelle. Wir wollen gewisse Dinge besser machen. Wie das seitliche Anbieten sowie das im Rücken des Gegners. Das geht nicht von jetzt auf gleich. Man kann in fünf Tagen keine Quantensprünge machen“, resümiert er. Im XXL-Testspiel gegen Aue, das über dreimal 45 Minuten ging, konnte sein Team zumindest im zweiten Drittel Vieles von dem zeigen, was der Trainer im Angriffsspiel sehen wollte und die letzten Tage intensiv einstudiert hat. Vor allem die immer wieder dargebotene diagonale Spieleröffnung ist ins Auge gefallen.

Hrgota als Testspielsieger

Besonders positiv hervortun konnte sich bei dem Trainingsspiel Branimir Hrgota. Der in der Hinrunde wenig berücksichtigte Stürmer belebte nach seiner Einwechslung in der 46. Minute spürbar die Offensive der Hessen. Zwar gelang ihm nicht alles auf Anhieb. Dafür stand er in der 66. Minute da, wo ein Stürmer stehen muss, nämlich goldrichtig im Strafraum. Er konnte die gute Vorarbeit von Aymen Barkok zum 2:0 verwerten. Dafür bekam er ein Extralob vom Trainer. „Er zeigt sich sehr gut zwischen den Linien. Er hat das richtig gut gemacht. Sowohl mit dem Tor als auch mit den Anspielen, die er gefunden hat. Ich war sehr zufrieden mit seiner Leistung“, sagte Kovac am Samstag.

Der Schwede sei auch in der Hinserie nicht weit weg von der Startelf gewesen und Kovac wisse, was er an dem 24-Jährigen habe. Daher kommt für den Trainer eine Ausleihe von Hrgota auch nicht infrage: „Die WM steht vor der Tür. Er will das schaffen. Ich werde ihm dabei helfen. Aber er muss sich auch selbst helfen. Daher lasse ich ihn auch nicht gehen. Es sei denn, es kommt eine Monster-Angebot. Dann muss Eintracht Frankfurt natürlich immer überlegen.“ Auch der Spieler selbst will sich in Frankfurt weiter behaupten. „Es freut mich, was der Trainer sagt. Es zeigt, dass er mich haben will und Vertrauen in mich hat. Ich will hier spielen, das ist mein Ziel. Wenn man nicht spielt, ist man natürlich unzufrieden. Das ist Fußball. Da kann es aber auch sehr schnell gehen und man seinen Platz zurückbekommen“, gibt Hrgota sich kämpferisch. Die Offensivabteilung um Stammspieler Sébastien Haller und Ante Rebic hat also wieder einen ernsthaften Konkurrenten mehr.

Hohe Konkurrenz im Mittelfeld

Omar Mascarell könnte bald wieder bei einem Pflichtspiel im Trikot der SGE auf dem Platz stehen.

Auch im Mittelfeld herrscht ein reger Wettkampf um einen Platz in der ersten Elf. Die beiden Langzeitverletzten Omar Mascarell und Marco Fabián bestritten am Samstag erstmals wieder ein Spiel. Und zumindest Mascarell fühlt sich nach eigener Aussage fit für den Rückrundenstart und traut sich zu, direkt über eine längere Distanz gegen Freiburg zu spielen. „Konkurrenz belebt das Geschäft“, ordnet Kovac diese Tatsache positiv ein und heizt diese direkt noch weiter an: „Das, was vor drei, vier Wochen war, das war schön. Aber das zählt nicht mehr. Das ist vorbei. Die Mannschaft fürs Wochenende ist noch nicht hundertprozentig bestellt.“

Da Kovac ein Freund von Konkurrenzkampf ist, sieht er auch keinen Grund, seinen Kader durch Verkäufe und/oder Leih-Geschäfte im Winter zu verkleinern. Auch aus den Erfahrungen, die man in der Rückrunde der letzten Saison gemacht hat, wo es vor allem hinten raus personell eng wurde, „haben wir beschlossen, es dieses Jahr ein bisschen breiter zu halten, um auf Nummer sicherzugehen“, erklärt der Übungsleiter.

Aus der vergangenen Saison gelernt

Generell hat Kovac die richtigen Schlüsse aus der miserablen Rückrunde 2017 gezogen. Daher geht der Kroate nicht davon aus, dass es noch einmal solch einen Absturz geben wird. „Jeder Tag ist ein neuer Tag. Es ist nicht immer so, dass sich alles Negative wiederholt. Das was war, ist vorbei“, ist er sich sicher. Zudem steht die zweite Hälfte der Saison 2017/18 unter komplett anderen Vorzeichen als die im letzten Jahr. Der oben beschriebene Konkurrenzkampf im Mittelfeld war damals faktisch nicht vorhanden und der Trainer hatte kaum Alternativen.

Auch, wenn das dieses Jahr anders ist – ein Selbstläufer wird auch diese Rückrunde nicht werden. Die Eintracht muss sich nach der kurzen Winterpause direkt wieder „reinbeißen“, wie Kovac weiß. Es werde alles wieder auf null gestellt sein.

Kein neues Saisonziel

Eines ändert sich im Vergleich zum letzten Jahr ebenfalls nicht: Kovac gibt kein höheres Saisonziel als den Klassenerhalt aus. Auch, wenn im Eintracht-Umfeld dieser Tage schon wieder viel vom europäischen Geschäft gesprochen und geträumt wird. „Ich bleibe dabei: Wir müssen weiter hart arbeiten und uns die Punkte Schritt für Schritt holen. Mit Erzählen hat noch nie jemand etwas erreicht. Ich kann nicht in die Zukunft schauen. Ich kann nur die Gegenwart beeinflussen. Was dabei rauskommt, werden wir sehen“, so der 46-Jährige. Oberste Priorität ist, den Abstand nach unten weiter zu vergrößern. „Und wenn dann noch Spiele übrig bleiben, werden wir uns sicherlich auf etwas stürzten, das möglich ist. Aber vorher möchte ich nichts ausgeben, was momentan noch nicht Thema sein kann.“

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13 Kommentare

  1. Kovac hat vollkommen recht.
    Die Saison wird, besonders am Tabellenende, noch brutal werden.
    Wolfsburg, Freiburg, Stuttgart, Mainz, Bremen und der HSV werden
    alles tun, um von der Schippe zu springen. Und wer weiß, was Köln
    noch reißen kann.
    Aber es muß zwei, oder sogar drei treffen. Jeder hat sich verstärkt,
    oder wird es noch tun. Bobic hat schon gesagt, dass mindestens eine
    „Titanic“ absteigt.
    Es sieht so aus, als hätten wir genug Abstand und das im Griff, aber
    wir dürfen wirklich keinen Millimeter nachlassen. Von Augsburg, Berlin
    und Hannover trennt uns ja auch nur ein Spiel.
    Auf der anderen Seite sind es nur zwei Punkte bis in die Spitze. Es
    geht dabei ja nicht nur um „Europa“, sondern auch um viel Geld im
    Ranking. Letztes Jahr haben wir leider einige Millionen verloren.
    Es ist schon eine verrückte Situation in diesem Jahr.

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  2. Ich gehe immer mit der Einstellung rein, wenn wir die 40 Punkte haben, sehen wir weiter. Allerdings haben wir das mit der selben Aussage letztes Jahr ganz schön versaut. Als wir kurz vor den 40 Punkten waren, waren wir zu schnell irgendwie zufrieden. Das darf so nicht mehr passieren.

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  3. Folgendes Gedankenspiel:
    Nachdem Hradecky uns alle ein bisschen wahnsinnig gemacht hat und damit auch bei uns Fans viel Sympathie verspielt hat, warum jetzt nicht den Spieß umdrehen und ihm die Pistole auf die Brust setzen?
    „Entweder du verlängerst den Vertrag oder wir leihen Trapp und du sitzt in der Rückrunde auf der Bank?“ Da er bestimmt kein halbes Jahr auf der Bank Platz nehmen möchte, könnte man, wie schon im Artikel erwähnt, noch eine Ablöse durch einen sofortigen Verkauf kassieren und man hätte ein halbes Jahr Zeit nach einem Nachfolger Ausschau zu halten, da wir solange einen Nationalspieler zwischen den Pfosten haben.

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  4. Liebes sge4ever-team, liebe Nadine
    erstmal: ihr macht wirklich nen Top-Job ! 🙂
    Aber.. 🙂 nehmt euch doch bitte mal 5 Minuten Zeit vor dem Einstellen des Artikels um sie (kurz!) orthographisch und grammatikalisch zu revidieren.
    Nobody is perfect und Fehler passieren, aber die Masse fällt in letzter Zeit schon auf.
    Sprachlich isses auch teils grenzwertig, aber das geht schon noch .. dbzgl für mich kein Problem.
    Beispiele in diesem Artikel, die ich auf die Schnelle finde (Grüße an unseren wohl fittesten Orthographie- und Grammatikuser zizou..der würde die Kritik wahrscheinlich noch etwas schonungsloser ausfallen lassen) 😉
    Besonders positiv hervortuen -> hervortun
    wenig berücksichtige Stürmer -> berücksichtigTe
    nicht weit weg von Startelf gewesen -> DER Startelf
    Auch der Spieler selbst, will sich in Frankfurt weiter behaupten. -> ohne Komma
    Es freut mich, was der Trainer das sagt. -> ohne DAS
    gegen Freburg zu spielen -> FreIburg
    um auf Nummer sicherzugehen -> sicher zu gehen
    Das war war, ist vorbei -> was
    Es werde alles wieder auf null gestellt sein. -> würde, ohne sein (oder? Zizou! auf jeden Fall nicht ‚werde .. sein‘)
    auf etwas stürzten -> stürzen

    Will echt nicht wie n ‚Dippelschisser‘ (= Erbsenzähler .. ein lustiger Begriff aus der Pfalz, den ich von meinen Eltern lernte) klingen .. aber das ist schon ziemlich viel und macht das Lesen nicht unbedingt leichter. Von diesen 10 Beispielen könnten m.E. mindestens 7 bei nem kurzen Korrekturlesen auffallen.
    Das gilt auch nicht nur für die Artikel von Nadine. Nur diesen Artikel fand ich besonders krass. Ich dachte mir schon länger, dass ich das Thema mal in nem Kommentar anmerken sollte.

    Wenn ich schon beim Nörgeln bin 🙂
    Ich hatte das schon mal angemerkt, aber es gab keine Antwort oder nen Kommentar.
    Ich fänds super, wenn man Interviews von externer Quelle manchmal etwas knapper zusammenfassen würde und einfach den Link zu dem Interview der Originalquelle postet. M.E. würde es die Artikel inhaltlich aufwerten.
    Beispiele für solche Querverweise zu Medien, die kostenlos einsehbar sind:
    http://www.allgemeine-zeitung.de/sport/top-clubs/eintracht-frankfurt/interview-verrueckter-carlos-salcedo-wuenscht-sich-noch-viele-jahre-bei-eintracht-frankfurt_18432549.htm
    http://tv.eintracht.de/de/saison/alicante-2018/2018_01_03_interview_marco_pezzaiuoli/page/3992—3991-.html (wobei dieses kostenlos einsehbare Interview von eintracht.tv u.U. unkomplett ist. Ihr wisst sicher besser wann ein Querverweis zur Originalquelle sinnvoll ist bzw in welchem Fall es als Originalquelle gilt)

    Vielleicht gibt es aber auch einen guten Grund, dies nicht zu machen. Der würde mich dann interessieren.

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  5. Wir alle träumen den Trapp-Traum 😉
    Zum TESTSPIEL : also eine saubere Spieleröffnung hat man nur ganz selten gesehen, das kombinieren/Kurzpassspiel in der Offensive da schon etwas mehr.
    Und ich finde es schade dass wir kein schnelles Umschalt – Konterspiel können/ trainieren. Unter Kovac gilt Defensive über allem. Statt mal 3-4 nach vorne rennen, wird sich erst hinten sortiert und Ball quer geschoben. Aber so ist die aktuelle Philosophie mit der wir momentan gut aber nicht sehr ansehnlich spielen.

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  6. @3 Lt op, Hübner dazu:
    ‚Dass ausgerechnet der ehemalige Eintracht-Keeper Kevin Trapp (Paris St. Germain) ein Kandidat als Nachfolger sein könnte (wie die Hessenschau meldete), dementiert Sportmanager Bruno Hübner: „Das ist wirtschaftlich nicht darstellbar.“ ‚

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  7. @8
    Kevin…back.
    Ist gar nicht so unrealistisch. Wenn man bedenkt das Newcastle (13 . Tabellenplatz) an einer Leihe interessiert sein soll, könnte ich mir ähnliches auch bei uns vorstellen (Leihe mit KO).

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  8. Immerhin sind wir mittlerweile auch in anderen Größenordnungen angelangt, als damals als Trapp ging. Wenn ich sehe was Hradecky zuletzt angeboten wurde an Gehalt und Trapp uns etwas entgegenkommt, wäre eine Leihe nicht ganz unrealistisch. Kauf wäre aber eher utopisch.

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