Spätestens nach dem Abpfiff war die Rückrunde vergessen und das Waldstadion gefesselt von einem magischen Moment.

Nach dem verlorenen Rhein-Main-Derby wollte die Eintracht im letzten Spiel der Saison im heimischen Waldstadion gegen Leipzig ein versöhnliches Ende, der unter dem Strich guten Saison, herbeiführen und zudem das nötige Selbstvertrauen für das Highlight der Saison ziehen. Auch wenn in der Tabelle keine großen Sprünge mehr möglich waren und auch die Leipziger ihren 2. Platz bereits sicher hatten, sollte das Spiel gerade im Hinblick auf das Finale in Berlin ernst genommen werden, um im Rhythmus zu bleiben. Am Ende war das 2:2 Unentschieden ein gefühlter Sieg und spätestens nach Abpfiff war die schlechte Rückrunde vergessen. SGE4EVER.de hat das Spiel wie immer noch einmal analysiert und festgestellt, dass man mit dieser Moral auch gegen Dortmund bestehen kann:

Ein typischer Spielverlauf
Die SGE hatte das Spiel anfangs ganz gut im Griff und durch Branimir Hrgota und Haris Seferovic auch die Chance in Führung zu gehen. Es kam aber, wie es bisher immer kam in dieser Rückrunde, denn man belohnte sich selbst nicht und geriet dann durch die erstbeste Gelegenheit des Gegners in Rückstand. Danach tat man sich zunehmend schwerer und als dann die Leipziger nach einer Ecke noch das umstrittene 0:2 markierten, schien jedem klar zu sein, dass es kein versöhnliches Ende der Rückrunde geben würde. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Spiel ein perfektes Spiegelbild dieser verkorksten Rückrunde: Chancen nicht genutzt, Fehler werden sofort eiskalt bestraft und man hat das nötige Pech bei Schiedsrichterentscheidungen. Wer sich in die Köpfe der Spieler hineinversetzt kann ahnen, dass dieser Kreislauf ermüdend und frustrierend ist.

Die Moral als Trumpf
Es gibt sicher nicht wenige Mannschaften, die aufgrund der tabellarischen Bedeutungslosigkeit des Spiels, nach dem Rückstand einen Gang runtergefahren hätten und sich für das Pokalfinale geschont hätten, denn letztendlich möchte sich so kurz vor dem Spiel des Lebens niemand verletzen oder verausgaben. Die Mannschaft von Eintracht-Trainer Niko Kovac hat aber in dieser Phase wieder das Gesicht der Hinrunde gezeigt und sich alles andere als hängen lassen. Die Spieler wollten unbedingt mit einem Erfolgserlebnis nach Berlin reisen und so zeigten sie in den letzten 20 Minuten des Spiels, eine couragierte und wirklich bemerkenswerte Leistung. Dass man am Ende tatsächlich noch den Ausgleich erzielt, war im Hinblick auf das bevorstehende Endspiel ein echter Trumpf. Die Fans im Waldstadion wurden noch einmal mitgerissen und honorierten die Aufholjagd mit einer beeindruckenden Stimmung.

Rückkehrer machen Hoffnung
Es war bezeichnend, dass ausgerechnet Jesus Vallejo nach seiner Einwechslung den Anschlusstreffer markierte. Mit dem Spanier in der Abwehr wirkte die Defensive innerhalb weniger Minuten stabiler und geordneter. Seine Präsenz und Übersicht geben dem Spiel der SGE eine ganz andere Klasse. Was vor einigen Wochen noch unmöglich schien, ist spätestens seit gestern realistischer denn je, Vallejo scheint bereit für einen Startelf-Einsatz in Berlin. Es wäre wichtig, dass es wirklich klappt, denn mit David Abraham und Vallejo haben die Adlerträger schon einmal den BVB geärgert. Auch wenn Makoto Hasebe und Omar Mascarell trotzdem fehlen werden und die beiden natürlich auch einen großen Anteil an dem Heimsieg in der Hinrunde gegen Dortmund hatten, so ist es doch ein riesen Hoffnungsschimmer, dass man im Finale auf den Spanier bauen kann. Auch Alexander Meier feierte sein Comeback und konnte schmerzfrei ein paar wichtige Spielminuten sammeln. Er konnte zwar keine großen Akzente mehr setzen, aber man hat das Gefühl, dass alleine seine Präsenz der Mannschaft ein gutes Gefühl gibt. Zudem ist auch das glückliche Händchen von Niko Kovac zurückgekehrt, denn mit den Einwechslungen lag er diesmal goldrichtig. Vallejo erzielte den Anschlusstreffer und Danny Blum sorgte auf der linken Seite nicht nur für Geschwindigkeit, sondern erzielte auch den bärenstarken Ausgleichstreffer. Er hat sich mit dieser Leistung definitiv für eine Startelf-Nominierung in Berlin empfohlen.

Gemeinsam zum historischen Sieg
Nach dem Spiel schien die Rückrunde schnell vergessen, denn auch wenn man mit nur 6 Punkten mehr und ein wenig mehr Schiedsrichter-Glück in der Rückrunde auf einem internationalen Platz gelandet wäre, so war schnell klar, dass nun ganz Frankfurt zusammensteht und nur noch ein Ziel hat: einen historischen Sieg im DFB-Pokal-Endspiel gegen Dortmund. Es war ein magischer Moment im Waldstadion, als die Rede eines Ultra-Mitgliedes im Rund erklang. Mit seinen Worten bewegte er nicht nur die Fans, sondern auch die Spieler, die sichtlich emotional reagierten. In diesem Augenblick hatte man das Gefühl, dass das Blatt sich rechtzeitig gewendet hatte, denn man konnte das Spiel einerseits noch zu einem Unentschieden drehen und andererseits zwei wichtige Rückkehrer feiern. Nun zählt nur noch Berlin und die Möglichkeit einen historischen Sieg zu erringen und es ist auch klar, dass diese Mannschaft mit dieser Moral alle Chancen hat, dieses Finale als Außenseiter zu gewinnen.

Die Leistung der Eintracht-Spieler gegen Leipzig könnt ihr wie immer hier bewerten.

- Werbung -

2 Kommentare

  1. Das war gigantisch und zolle diesem Ereignis hohen Respekt 🙂
    Wir werden uns am Do nach Berlin machen und bis Sonntag wird dort hessisch Gesprochen.
    Nochmals Danke für den geilen Moment

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -