Stürmen Meier und Hrgota heute gemeinsam von Beginn an?
Stürmen Meier und Hrgota heute gemeinsam von Beginn an?

Vor dem Spiel am heutigen Sonntag gegen SC Freiburg diskutierten die Teilnehmer beim FPS-Fantalk über die mögliche Aufstellung und hoffen, dass der Sieg gegen Bielefeld der Mannschaft das nötige Selbstvertrauen zurückbringt.

Der Fantalk erscheint während der Saison an jedem Bundesligawochenende, an denen Eintracht Frankfurt ein Heimspiel bestreitet, sonntags zwischen 12-14:30 Uhr auf SGE4EVER.de. Ihr wollt auch einmal mit uns diskutieren? Dann bewerbt euch über das Fantalk-Bewerbungsformular und seid bei einem der nächsten Fantalks, die per Telefonkonferenz geführt werden, dabei.

Am heutigen FPS-Fantalk nehmen teil: SGE4EVER.de-Redakteur Julian, Eintracht-Fan Harald Biersack und Paul Taaffe, Geschäftsführer von SGE4EVER.de-Premiumpartner FPS.

These 1: Ein Sieg gegen Freiburg würde nicht nur das Punktepolster anheben, sondern auch gleichzeitig das verlorene Selbstvertrauen aufbauen. Dafür muss aber eine deutliche Leistungssteigerung her. 

Paul: „Dem ist so. Ich finde, die Kommentare gegen die Eintracht zuletzt etwas unfair. Und zwar darf man nicht vergessen, dass so viele Spieler fehlen. Mit unserer Topelf können wir vorne mitspielen. Aber wenn Kreativstationen wie Fabián oder Vallejo ausfallen, dann bekommen wir Probleme. Und in Berlin haben wir das ganz ordentlich gemacht, obwohl so viele ausgefallen sind. Man muss Niko Kovac loben, was er aus dieser ersatzgeschwächten Mannschaft rausholt. Die Frage ist jetzt, welche Leistungssteigerung überhaupt noch drin ist. Abraham fällt auch heute noch aus. Dann werden wir wahrscheinlich mit Michael Hector und Bastian Oczipka in der Innenverteidigung auftreten. Und mit Timothy Chandler und Taleb Tawatha als Außenverteidiger. Fakt ist, dass Hector teilweise nicht bundesligatauglich ist. Manchmal macht er die Sachen aber auch ganz gut. Aber er ist definitiv kein Ersatz für Vallejo. Da sind wir in dem Fall definitiv geschwächt. Und wenn Marco Fabián nicht spielt, spielen wir immer diese blöden langen Bälle.“

Julian: „Ich finde, dass Selbstvertrauen im Fußball enorm wichtig ist. Das wird mir immer zu wenig herausgestellt. Momentan fehlt bei der Eintracht das Selbstvertrauen. Daher werden immer diese langen Bälle gespielt, von denen Paul eben sprach. Der Spielfluss ist abhandengekommen. Die Mannschaft wird dann nervös. Das hat man gegen Hertha und auch gegen Bielefeld gesehen. Da kommt dann momentan Vieles zusammen und dann läuft es nicht gut. Ich hoffe, dass mit dem Weiterkommen im Pokal, das Pendel wieder in die richtige Richtung schlägt. Auch, wenn natürlich auch noch einige Spieler fehlen.“

Paul: „Gegen Bielefeld war es in der zweiten Halbzeit ganz schrecklich. Aber ohne Hasebe hinten, ist keine Linie drin. Das war ja grausam. Solche Ausfälle können wir nicht kompensieren. Die Jungs haben zu wenig Erfahrung. Zum Beispiel Tawatha. Wie oft hat er in der Bundesliga gespielt? Der macht seine Sache zwar nicht so schlecht. Aber wir sind nicht in der Lage, diese Ausfälle zu kompensieren. Daraus resultierend fehlt das Selbstvertrauen. Die junge Spieler schauen auf Hasebe. So etwas fehlt. Du merkst bei Hector, wie verunsichert er ist. Wenn er einen Fehler macht, hat er Angst und macht dann noch mehr Fehler. Wir haben so glücklich gegen Bielefeld gewonnen. Ohne Lukas Hradecky hätten wir 1:3 verloren.“

Harald: „Ja, Bielefeld war grausam. Die Mannschaft, die momentan auf dem Platz ist, ist nie die gleiche wie im Spiel davor. Wie soll eine Mannschaft Selbstsicherheit bekommen, wenn sie immer dazu gezwungen ist, personell zu wechseln? Dann kommen eben noch so Aussetzer wie bei Haris Seferovic dazu. Dann bist du, wo auch andere Mannschaften sind. Wir haben es gerade gestern gesehen: Die Darmstädter haben in Bremen ein super Spiel gemacht und hatten dann einfach Pech. Dann ist das Selbstvertrauen weg und du verlierst. Ich bin gespannt, wie das heute ausgeht. Ich habe heute ähnliche Befürchtungen wie gegen Ingolstadt.“

Paul: „Ja, das wird heute sehr, sehr schwer sein.“

Julian: „Ich hoffe, dass der Sieg gegen Bielefeld hilft. Es kommen wieder ein, zwei Spieler zurück in die Mannschaft. Außerdem fehlt bei den Freiburgern Maximilian Philipp und wir spielen zu Hause. Das sind alles Faktoren, durch die man sagen kann, wenn nicht heute, wann dann.“

Harald: „Ja, da stimme ich dir voll zu. Im Grunde müssen sie heute gewinnen. Wenn sie gewinnen, können sie oben dranbleiben. Wenn sie verlieren, dann wird es extrem schwierig, unseren Traum von Europa zu verwirklichen.“

Paul: „Der heutige Tag ist richtungsweisend. Wenn wir gewinnen, ist alles gut.“

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These 2: Alex Meier ist immer mehr ein Schatten seiner selbst: Zu langsam, zu wenig Esprit – er findet nicht mehr zur alten Form zurück.

Julian: „Alex Meier ist immer noch unser bester Torschütze mit fünf Treffern und drei Vorlagen. Daher finde ich die Diskussion um ihn unangebracht. Natürlich ist er schon 34 Jahre. Aber es gibt in der Bundesliga und Europa genügend Beispiele dafür, dass du auch in diesem Alter noch auf hohem Niveau als Mittelstürmer spielen kannst. Die ganzen hohen Bälle, die er bekommt, damit kann er nichts anfangen. Und die anderen Mittelstürmer von uns sind doch auch nicht besser. Daher finde ich es viel zu schwach, nur auf ihm herumzuhacken.“

Harald: „Meier ist der klassische Mittelstürmer. Er braucht Bälle aus der Mitte und die bekommt er gerade nicht. Wenn er sie aber bekommt, dann ist er immer für ein Tor gut. Ich bin allerdings der Meinung, man sollte dann auch auf dieser Position öfters mal wechseln. Shani Tarashaj wird mir zu wenig eingesetzt. Der ist nicht so schlecht, hat aber zu wenig Spielpraxis. Er wäre aber mal eine Alternative zu Meier. Andererseits: Die Alternative Seferovic hat ja auch nicht gestochen. Ich bin da sehr zweigeteilt. Einerseits brauchen wir Meier. Er ist immer für ein Tor gut. Andererseits, wenn aus der Mitte nichts kommt, ist er auch nicht der Spieler, der sich die Bälle holt und die Tore macht.“

Paul: „So lange Meier bei uns spielt, polarisiert er. Die Prügel, dir er gerade einstecken muss, finde ich nicht fair. Mit Danny Blum und Ante Rebic auf den Flügeln müssten eigentlich vielmehr Bälle in die Mitte kommen, mit denen Meier dann etwas machen kann. Aber da kommt nichts. Ich finde, es liegt daher mehr an der Mannschaft, denn an Meier, dass es nicht läuft. Wie Julian sagte: Diese langen Bälle kannst du nicht verarbeiten. Was willst du mit so einem Ball? Meier ist im Strafraum blitzschnell und hat eine tolle Schusstechnik. Aber er bekommt diese Bälle nicht, die er dafür braucht. Ich würde ihn tiefer spielen lassen. Er hängt da momentan wie ein Fehlkonstrukt herum. Wenn er die Bälle bekäme, haut er sie auch rein. Er ist ja unser bester Goalgetter. Und Hrgota, da weiß ich nicht, warum er so wenige Einsätze bekommt. Er ist wesentlich beweglicher als Meier. Aber er spielt zu wenig. Von Tarashaj halte ich jedoch nicht so viel.“

Harald: „Aber er bekommt auch keine Chance und war verletzt.“

Paul: „Rebic war am Anfang auch außen vor. Er hat von Kovac ganz klare Ansagen bekommen. Das ist jetzt ein ganz anderer Spieler. Der kann ja drei Mann stehen lassen. Das ist schon fantastisch, was der drauf hat. Wenn wir heute einen guten Anfang bekämen, bin ich guter Dinge. Aber wenn die Freiburger ein Tor machen, dann werden wir wieder verunsichert. Ich würde heute vielleicht mit Hrgota anfangen und Meier dann bringen. Denn, wenn wir mit 0:1 hinten liegen sollten, dann bringt eine Einwechslung von Meier einen Motivationsschub. Wenn es von Anfang an mit ihm nicht passt, kommt Unzufriedenheit auf. Meier ist eine Waffe und ich würde ihn, abhängig vom Spielverlauf, später reinbringen. Hrgota hat mal wieder eine Chance verdient.“

Harald: „Da hat Paul recht. Hrgota ist beweglicher und holt sich die Bälle. Er hat ja auch schon ein paar gute Spiele und Tor gemacht. Aber dennoch: Wenn beide spielen – also Meier und Hrgota spielen – ist die Aussicht, dass wir ein Tor schießen, noch größer.“

Julian: „Ich finde diese Variante auch ganz charmant. Ich denke aber auch, dass Kovac das nicht machen wird heute. Vermutlich wird Hrgota anfangen.“

Paul: „Kovacs Hauptziel wird sein, dass die Null steht.“

Julian: „Und, dass wir das Spiel mal mit elf Mann zu Ende spielen.“

These 3: Im Grunde hat sich im Spiel der Eintracht nicht viel geändert. Dort, wo die Mannschaft in der Vorrunde Glück hatte, hat sie nun Pech.

Harald: „Diese These würde ich nicht unterschreiben. Wir haben extrem viele Verletzte, deswegen hat sich schon viel geändert, denn die Mannschaft spielt permanent nicht mehr so zusammen. Klar hatten wir in der Vorrunde Glück, aber auch in der Rückrunde ist es noch auf unserer Seite: Gegen Bielefeld hatten wir Glück, das muss man einfach so sagen. Und in den Spielen, die verloren wurden, waren wir einfach nicht gut. Das gibt es aber immer. Es hängt einfach damit zusammen, dass die Mannschaft viele Verletzte und gesperrte Spieler hat. Von daher gehören Glück und Pech immer dazu. Aber ich habe in der Vorrunde immer gesagt, für das Pech, das wir in der letzten Saison hatten, und da hatten wir sehr viel davon, hatten wir jetzt das Glück in der Vorrunde. Irgendwann gleicht es sich wieder aus, auch wenn es saisonübergreifend ist.“

Paul: „Ich glaube nicht an Pech und Glück im Fußball, das wird alles erarbeitet. Du kannst nicht sagen, dass wir gegen Bielefeld Glück gehabt haben. Wir haben Lukas Hradecky als Weltklasse Tormann, das hat mit Glück in dem Fall nichts zu tun. Das darf man auch nicht vergessen. Ansonsten bin ich aber bei Harald. Der Vergleich ist wie bei Äpfel und Birnen. Man kann doch nicht unsere Stammmannschaft mit unserer aktuellen Mannschaft vergleichen, dazwischen liegen Welten. Daher hat das meines Erachtens wenig mit Glück oder Pech zu tun, denn über eine ganze Saison neutralisiert sich das meistens. Letztes Jahr, Harald, haben wir nicht viel Pech gehabt, wir waren einfach grausam schlecht bis Niko Kovac kam…“

Harald: „… ja auch, natürlich.“

Paul: „Ohne Kovac wären wir in der 2. Liga, ohne Wenn und Aber. Das war ein Weltwunder, was er da geschafft hat. Also die These unterschreibe ich auch nicht. Wir haben nicht nur viele Verletzte und Gesperrte, sondern auch viele Ersatzspieler, die noch nie in der Bundesliga gespielt haben: Hector, Varela, Tawatha. Manchmal denke ich bei Tawatha ‚Oh Gott‘, beim Tor gegen Berlin hat er geschlafen, auf der anderen Seite hat er wenig Spielpraxis und man sieht auch gute Dinge bei ihm.“

Wurde nicht nur von den FPS-Fantalk-Teilnehmern gegen Bielefeld schmerzlich vermisst: Makoto Hasebe.
Wurde nicht nur von den FPS-Fantalk-Teilnehmern gegen Bielefeld schmerzlich vermisst: Makoto Hasebe.

Harald: „Wenn Tawatha häufiger spielen würde, dann ist das kein schlechter. Er hat wirklich gute Ansätze und hat auch schon gute Spiele gemacht. Manchmal ist er schon noch etwas überfordert, was die Bundesliga anbelangt. Ich glaube, da fehlt einfach die Spielpraxis bei ihm. Wenn er in der Mannschaft gut drin ist, dann kann das echt ein guter werden.“

Paul: „Man kann einfach nicht erwarten, dass sich diese Spieler sofort aklimatisieren und dann als Schlüsselspieler wie Hasebe gegen Bielefeld spielen, dann ist die Verunsicherung da – das verstehe ich auch. Das hat man bei Hector gespürt, der wollte den Ball teilweise gar nicht mehr sehen. So wie Tawatha auch. Ich finde, Kovac macht das unter den Umständen hervorragend. Er jammert nicht und ermutigt seine Spieler.“

Julian: „Ich bin der Meinung, dass es mehrere Faktoren beinhaltet und man es nicht nur auf Glück oder Pech ummünzen kann. Wir reden konkret über die drei Bundesligaspiele, die jetzt verloren wurden. Das erste war Leverkusen nach einer englischen Woche, da war die Mannschaft total kaputt und müde. Das hat man in den Zweikämpfen gesehen, die Spieler waren gedanklich viel zu langsam. Das würde ich darauf schulden, dass man unter der Woche ein hartes Pokalspiel hatte. Danach war es Ingolstadt, da haben wir uns teils durch Eigenverschulden, wie den verschossenen Elfmeter, und Fremdverschulden, die Rote Karte, selbst ins Aus geschossen. Anschließend ging es gegen die Hertha, da kommen wir wieder auf die erste These, da war das Selbstvertrauen weg. Für mich sind es verschiedene Faktoren, die da reingespielt haben.“

Paul: „Ich habe das Spiel gegen die Hertha nicht so gut sehen können, da ich im Ski-Urlaub war und wir Après-Ski gemacht haben. (lacht) Aber die ersten zwanzig Minuten haben sie doch richtig gut gespielt…?“

Julian: „Wir waren gut im Spiel, dann fällt das Tor und danach die dumme Aktion von Seferovic mit der Roten Karte. Dann sind wir wieder komplett raus gewesen.“

Paul: „Ich fand unseren Start ganz ordentlich.“

Julian: „Ja das stimmt und ich hoffe, wir können darauf aufbauen.“

Abschließend haben wir die Teilnehmer des FPS-Fantalks nach ihrem Tipp für die heutige Begegnung gefragt.

Paul: „Ich kann nicht gegen die Eintracht tippen, auch wenn mich das schon viel Geld gekostet hat. Daher ich tippe auf ein 2:1.“

Julian: „Ich will auch nicht gegen die SGE tippen und denke, dass es heute 1:1 endet.“

Harald: „Ich hoffe, dass heute die Null steht und die Eintracht 1:0 gewinnt.“

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3 Kommentare

  1. Bielefeld abhaken.
    Schlechte Leistungen einzelner Spieler vergessen und als Kollektiv und verschworene Gemeinschaft in und aus dem Spiel gehen.
    Dem Liegengelassenen und der Leistung vorausgegangener Spiele hinterherzutrauern bringt uns heute nichts.
    Heute muss gelten: Alle für einen….einer für Alle.
    Auf jetzt!

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  2. Paul deinen Aussagen zu Meier kann ich nur voll und ganz zustimmen. Ergänzung: Gerade in den letzten Spielen ist mir aufgefallen, wie häufig ihm in den Rücken gepielt wird und nicht in seinem Laufweg.

    Heute gibt es ein 1:0 für uns.

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  3. So nun melde ich mich wieder mal nach längerer Abstinenz zu Wort ! Zu Alex Meier : Er ist – war und bleibt ein Ausnahme Spieler der SGE und er ist wichtig , auch wenn er diese Saison nicht so stark mit Toren glänzt ist er die Seele der Mannschaft und daher finde ich die Kritik teilweise zu hart!
    Ich habe am Anfang der Saison gesagt das die SGE um den 5 Platz spielt und ich habe nicht so ganz unrecht oder ?
    Auch muss uns doch klar sein das eine kleine negativ Serie kommen kann , wichtig ist das die Mannschaft unsere Unterstützung spürt und NK macht das schon, klar die vielen Verletzten verschärfen die Situation , aber ich bin überzeugt, das wir heute mit einem Sieg den 23 Spieltag beenden und dann uns auf Bayern konzentrieren, das wir ein sehr schweres Spiel !! Ich bin mir sicher das wir um den 4-5 Platz bis zum Ende mitspielen …….

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