knut kircherMit den Schiedsrichtern hat die Eintracht derzeit kein Glück. Rechnet man als Eintrachtfan die verlorenen Punkte durch Fehlentscheidungen auf das aktuelle Punktekonto, befände sich die Mannschaft deutlich im oberen einstelligen Tabellenbereich. Doch alles Jammern hilft bekanntermaßen nichts. Nur sportlich kann das Team Antworten geben, wenngleich es verständlicherweise schwer fällt, wenn man Woche für Woche auf dem Feld gegen 12 statt 11 Gegenspieler anrennen muss. Der DFB schickt für das morgige Zweitrunden-Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach Knut Kircher ins Rennen. Der erfahrene FIFA-Schiedsrichter leitete bereits u.a. 217 Bundesligaspiele, 39 DFB-Pokalspiele sowie 42 Partien auf internationalem Parkett. In der laufenden Saison pfiff der 45-Jährige weder ein Spiel mit Frankfurter, noch Mönchengladbacher Beteiligung.

Die Eintracht bestritt bereits 21 Partien unter der Leitung des Baden-Württembergers, wobei es für einen Frankfurter nie einen Platzverweis gab und die „Gelbe-Karten-Quote“ mit 1,57 pro Spiel pro Adlerträger ebenfalls sehr gering ausfällt. Allerdings gewann die Eintracht nur 33% ihrer Spiele unter seiner Leitung (29% Remis, 38% Niederlagen). Auch bei den Gladbachern wurde unter Kirchers Leitung in 26 Begegnungen noch nie ein Spieler des Feldes verwiesen. Die „Gelbe-Karten-Quote“ für die Fohlen liegt mit 1,39 sogar noch etwas niedriger. Wohingegen die Siegesquote mit 31% etwas schlechter ausfällt (27% Remis, 42% Niederlagen).

23.03.2014, Fussball, 1. BL, 1. FC Nürnberg - Eintracht FrankfurtIn der Vorsaison profitierte die Eintracht in der Partie beim 1. FC Nürnberg (5:2 Sieg) von zwei Fehlentscheidungen des Referees. Joselu hätte nach einem Ellenbogencheck in der 23. Minute mit Rot vom Platz fliegen müssen und Madlungs 3:0 entstand aus einer Abseitsposition heraus. Die Rote Karte gegen Nürnbergs Pinola in der 80. Minute nach einer Notbremse an Joselu war allerdings gerechtfertigt. Des Weiteren pfiff Kircher die Hessen im Pokal-Heimspiel gegen Borussia Dortmund (0:1), in dem er souverän wirkte und „mit Ruhe und Übersicht dafür (sorgte), dass in einem intensiven Spiel keine Hektik aufkam“ (kicker). Auch hier entschied er in einer strittigen Szene (korrekterweise) zu Gunsten der Eintracht, als Lewandowski im Zweikampfduell mit Madlung im Strafraum zu Fall kam.

Die Gäste aus Mönchengladbach hatten in der Vorsaison ein Mal das Vergnügen mit dem gelernten Maschinenbauingenieur. An der 1:2 Heimniederlage gegen Augsburg traf ihn allerdings keine Schuld. Er leitete die Partie „unauffällig und sicher“ und hatte sie „jederzeit im Griff“ (kicker).

In der Saison 2012/13 pfiff Kircher ein Mal die Eintracht (0:0 in Mainz, kicker-Note 2,5) und zwei Mal die Niederrheiner. In dieser Spielzeit profitierten die Borussen von zwei Fehlentscheidungen: Beim 3:3 Heimspiel gegen Bayer Leverkusen ahndete er ein Foulspiel von Stranzl am Leverkusener Kießling innerhalb des Strafraums nicht mit Elfmeter und erkannte einen Treffer von Kießling fälschlicherweise wegen Abseits ab. Vom Sportmagazin wurde er mit der Note 5 abgestraft. Beim Pokalspiel in Düsseldorf verlor man 0:1 nach Verlängerung – der Schiedsrichter rückte hierbei jedoch nicht in den Fokus.

Auch in den Jahren zuvor wurde die Leistung des Schiedsrichters in Partien mit Frankfurter oder Gladbacher Beteiligung stets positiv bewertet. Sowohl die Eintracht als auch die Borussia scheinen in Kircher keine negativen Erinnerungen hervorzurufen, weshalb er für das morgige Spiel der richtige Unparteiische sein dürfte. Ab 20:30 Uhr werden die Anhänger beider Seiten dabei zusehen können, ob er es genauso souverän und unauffällig agieren wird.

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8 Kommentare

  1. Speziell bei dem Pokalspiel gegen Dortmund letzte Saison, wären bei vielen anderen Schiris die „Streithähne“ Lewandowski und Zambrano wahrscheinlich recht früh zum duschen gegangen. Naja, wahrscheinlich nicht beide, sondern eher Zambrano. Allein von daher, hat er das Spiel damals für meine Begriffe gut geleitet.

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  2. In meinen Augen der beste Schiedsrichter in Deutschland und ich hoffe jedes Mal, dass er wieder bei uns pfeift. Klar ist auch er nicht frei von Fehlentscheidungen, aber ich bin mit seinen Pfiffen doch meistens einverstanden. Dazu habe ich bei ihm nicht das Gefühl, dass er sich wichtiger nimmt als das Spiel im Gegensatz zu so ein paar anderen Kandidaten. Hoffen wir also auf einen guten Tag von ihm und von uns morgen 🙂

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  3. Jeder Spielleiter ist anders und neu zu bewerten ! Und da Kircher uns diese Saison noch gar nicht beschiedsrichtet hat, hat er selbstverständlich eine neutrale Ausgangsbasis und ist frei von Vorurteilen.
    Ich sehe es positiv im Blick auf morgen.

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  4. Nunja, wenn er positiv für unsere SGE gepfiffen hat und auch positiv für Gladbach in der Vergangenheit, was kommt dann dabei raus wenn beide aufeinander treffen 😉 Aber denke, ist echt nicht die schlechteste Wahl, da gibt es echt ganz annere kollesche 🙁

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