Ante Rebic machte teilweise was er wollte mit der Hamburger Defensive. (Bild: imago/Oliver Ruhnke)

Eintracht Frankfurt hat sich mit dem 2:1-Auswärtssieg in Hamburg die Tabellenführung in der Auswärtstabelle zurückgeholt. Die Hessen mussten allerdings bis zum Abpfiff durch Schiedsrichter Manuel Gräfe lange zittern. Denn nachdem man es in den ersten 45 Minuten verpasste den Deckel draufzumachen, drehten die Hanseaten pünktlich zum Beginn der zweiten Hälfte auf und ließen den Gästen kaum Zeit zum Verschnaufen. Die SGE blieb damit im elften Spiel hintereinander gegen den HSV ungeschlagen und schaffte es wie schon zuletzt gegen Hertha BSC einen 0:1-Rückstand noch in einen Sieg zu drehen.

Beim Blick auf die Startaufstellung sah man vielerorts Verwunderung. Im Vergleich zur unglücklichen 0:1-Heimniederlage gegen den FC Bayern rotierte Chefcoach Niko Kovac insgesamt fünf neue Kräfte in die erste Elf. Aymen Barkok, Kevin-Prince Boateng, Sebastien Haller und Carlos Salcedo nahmen auf der Bank Platz. Jetro Willems stand gar nicht erst im Kader der Eintracht. Eine Schreckminute musste man dann bereits nach acht Minuten hinnehmen. Denn Abwehrchef David Abraham verletzte sich an der Wade und musste früh gegen Salcedo ausgetauscht werden. Beim Argentinier gab es derweil aber Entwarnung. So soll er lediglich einen Bluterguss an der Wade davongetragen haben. Ein Einsatz am kommenden Wochenende gegen Schalke 04 ist also nicht ausgeschlossen.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung der dreizehn zensierten Spieler 2,69.

Die Einzelnoten der über 780 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

Ante Rebic:
Es wirkte teilweise wie eine One-Man-Show. Ante Rebic zog Gegner auf sich, riss Räume und setzte seine Teamkollegen in Szene. Ganze fünf Torschussvorlagen steuerte der Kroate gegen Hamburg bei. In der 28. Minute hätte er sich mit seinem Schuss selbst noch belohnen können, fand aber in Keeper Mathenia seinen Meister. Wenige Augenblicke später legte er fast im Minutentakt auf Balkan-Kollege Luka Jovic auf, der aber die Chancen nicht nutzte. Die Hamburger bekamen ihn nie wirklich in den Griff. Und das wird auch an diesem Spieltag wieder mit der Auszeichnung „Spieler des Spiels“ belohnt.

Marius Wolf, Timothy Chandler, Lukas Hradecky:
Marius Wolf brachte die Eintracht mit seinem strammen Schuss wieder zurück. Der von Hannover 96 geliehene Offensivspieler strotzt vor Selbstvertrauen und glänzt mit seiner Omnipräsenz im gegnerischen Strafraum. Mit knapp 13 Kilometern war er zudem der lauffreudigste Spieler auf dem Feld. Timothy Chandler zeigte ein Comeback par excellence. Der Rechtsverteidiger spielte erstmal nach seinen Außenmeniskusriss von vor sechs Wochen in einem Pflichtspiel. Chandler bereitete nicht nur beide Treffer vor, sondern war vor allem in der zweiten Halbzeit in der Defensive ein beständiger Faktor, um die Führung zu verteidigen. Lukas Hradecky kann für das frühe Gegentor von Papadopoulos keine Mitschuld attestiert werden. In der 45. und 50. Minute ist es ihm aber zu verdanken, dass seine Mannschaft weiterhin in Führung blieb. Gegen Ex-Adler Waldschmidt und dem Youngster Arp vereitelte er jeweils eine ordentliche Chance.

Marco Russ, Mijat Gacinovic, Kevin-Prince Boateng, Carlos Salcedo:
Marco Russ übernahm nach der Verletzung von Abraham die Kapitänsbinde. Dieser Aufgabe wurde er mehr als gerecht. Er dirigierte seine Hintermannschaft und stand auch selbst zumeist sicher. Seine Geschwindigkeitsdefizite machte er mit gutem Stellungsspiel wett. Mijat Gacinovic konnte endlich seinen ersten Saisontreffer erzielen. Der Serbe machte nach seiner schöpferischen Pause gegen die Bayern eine ordentliche Partie, musste aber zur Halbzeit wegen eines Schlags auf das Sprunggelenk ausgewechselt werden. Kevin-Prince Boateng und Carlos Salcedo bekamen zunächst eine Pause verordnet, ehe sie im Laufe des Spiels eingreifen sollten (bzw. mussten). Die beiden Adlerträger fügten sich nahtlos ein und machten ihren Job äußerst solide.

Simon Falette, Gelson Fernandes, Aymen Barkok:
Simon Falette sah bereits in der ersten Halbzeit die Gelbe Karte und musste fortan etwas vorsichtiger zu Werke gehen. Beschränkte sich während der gesamten Spieldauer ausschließlich auf die Defensivarbeit. Das machte er ordentlich. Gelson Fernandes musste ebenfalls früh verwarnt bis zum Ende des Spiels durchhalten. Der Schweizer gewann zwar mehr als die Hälfte seiner Zweikämpfe, fiel aber vor allem durch sein schlechtes Passspiel auf. Aymen Barkok musste in der zweiten Halbzeit für Gacinovic ran und versuchte den positiven Schwung der letzten Wochen mitzunehmen. Das gelang ihm in der Offensive nur in Teilen, dafür riss er sich in der Defensive buchstäblich den A**** auf und verdient sich dafür Extrapunkte.

Luka Jovic, Taleb Tawatha:
Luka Jovic muss nach diesen Chancen einen Treffer erzielen. In der Sturm- und Drangphase der Hessen scheiterte er mehrfach aus aussichtsreicher Position (26. und 32. Minute). Insgesamt harmonierte er aber sehr gut mit Rebic, muss sich aber die fehlende Kaltschnäuzigkeit ankreiden lassen. Taleb Tawatha erlebte eine unaufgeregte Partie. Der Israeli war defensiv und offensiv nur selten positiv oder negativ in Erscheinung getreten. Eine absolut durchschnittliche Leistung.

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7 Kommentare

  1. Total verdient. Hoffentlich bekommt und nimmt er direkt einen Vierjahresvertrag. Wenn er weiter so macht, wird er bald nicht mehr zu halten sein… Das gleiche gilt auch für Marius.

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  2. @ Julian…
    Trotz einer Niederlage kann sich dieser Durchschnittswert ziemlich sehen lassen.
    Niederlage??habe ich was verpasst^^
    Zu Rebic , was dieser Junge drauf hat ist wirklich bemerkenswert.
    Schließe mich hier auch NRW-Adler an……..
    Bei Marius ist es das selbe….man was muß sich Hannover jetzt in den Hintern beißen^^

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  3. Sehe es wie meine Vorredner mit unseren Aussenstürmern.
    Wenn man überlegt,dass zu Beginn der Saison Andre Hahn bei uns im Gespräch war. 6 Mio. Ablöse, sein Gehalt und sein Alter.
    Jetzt haben wir mit Rebic und Wolf zwei günstige Spieler, die ihren Wert bei uns steigern. Beide waren bei ihren vorherigen Vereinen „abgemeldet“ und bei uns bekommen sie eine (letzte) Chance.
    Das ist der richtige Weg.
    Gute Arbeit von Bobic/Hübner.

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  4. @3
    Ein klein wenig teurer waren Rebic und Wolf schon:
    Wolfs Leihgebühr war einmal 250 T und einmal 500 T.
    Mit Kauf ist er bei 1,25 Mio aber immer noch der Hammer.
    Rebics Leihgebühr für 16/17 kenne ich nicht, Leipzig hat
    damals für ein Jahr 600 T gezahlt.
    Für 17/18 zahlen wir keine Leihe, ist im Endpreis mit drin.
    Ich gebe Dir 100 % Recht – ein absoluter Sahneeinkauf.

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  5. Ich habe heute noch die Kommentare im Ohr, dass man Rebic nicht verpflichten solle, weil er Torungefährlich sei, nur Alibi spiele, alle Flanken hinters Tor kämen, usw.
    Ich weiß, das sollte man nicht zu ernst nehmen – genau wie das Gelaber über Haller jetzt wieder anfängt, aber manchmal frag ich micht echt, ob man Alkohol im Stadion nicht gänzlich verbieten sollte.
    Für 2018: ich muss lockerer werden, ich muss lockerer werden, ich muss lockerer werden, ich muss lockerer werden, ich muss lockerer werden, ich muss lockerer werden, ich muss lockerer werden, ich muss lockerer werden, ich muss lockerer werden, ich muss lockerer werden, ich muss lockerer werden, ich muss lockerer werden, …..

    Wie auch immer, Rebic ist eine Granate und wird uns noch viel Spaß machen, wenn er nicht überschnappt!

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