Derby-Time! Frankfurter Eintracht am 2. Spieltag zu Gast bei Darmstadt 98

Schon der 2. Spieltag der noch frischen Bundesliga-Saison 2016/17 beschert den Fans das mit Spannung erwartete Derby zwischen Darmstadt 98 und Eintracht Frankfurt. Die Brisanz der letzten Saison ist nicht mehr ganz gegeben, denn zu Anfang der Saison befindet sich noch kein Team im Überlebenskampf der Liga. Während es für die Lilien einzig und alleine um den erneuten Klassenerhalt geht, was mit der neu formatierten Mannschaft und dem Trainerwechsel eine wahre Herkulesaufgabe werden wird, weiß man bei der SGE noch nicht so ganz, wohin der Weg in dieser Saison wirklich führen wird. Der verdiente Auftaktsieg gegen schwache Schalker sorgte jedoch für eine vorsichtige Aufbruchstimmung bei der Eintracht. Da das Umfeld und die Fans leicht zu Träumereien neigen, sind noch einige Spieltage mehr zu spielen um den wirklichen Leistungsstand der Adlerträger festzustellen und eine Tendenz zu entwickeln. Das hitzige Duell wird bei wunderbarem Spätsommerwetter am Samstag, den 10.09.2016 um 15:30 Uhr im Jonathan-Heimes-Stadion am Böllenfalltor angepfiffen. Spielleiter wird Schiedsrichter Felix Zwayer (108 Bundesliga-Spiele) sein. Die Partie ist restlos ausverkauft – 2.266 Frankfurter Anhänger werden ihre Elf in Darmstadt anfeuern. Letzte Saison musste die SGE noch auf ihre treuen Anhänger aufgrund der DFB-Sanktionen verzichten.

DIE AKTUELLE FORM

Die Darmstädter Elf hat sich noch nicht so richtig gefunden. Die Niederlage am 1. Spieltag beim 1. FC Köln hätte höher ausfallen können, mit dem 0:2 waren die Südhessen noch gut bedient. Im Gegensatz zur letzten Saison, als der Zusammenhalt und die mannschaftliche Geschlossenheit noch massiv zum spektakulären Klassenerhalt beigetragen haben, wirkt die Elf von Neu-Coach Norbert Meier wie ein zusammengewürfelter Haufen. Verständlich. Denn mit Sandro Wagner, Konstantin Rausch, den beiden Defensiv-Strategen Caldirola und Rajkovic sowie Torhüter Christian Mathenia, haben wichtige Stützen der vergangenen Saison den finanziell klammen, aber gesunden Verein verlassen. Den wohl größten Verlust stellt aber Erfolgs-Coach Dirk Schuster dar, der den Club innerhalb von zweieinhalb Jahren von der 3. Liga in die Beletage geführt hat und zudem sensationell die Klasse gehalten hat. Ein schweres Erbe für Meier, der seine „Erste Elf“ erst noch finden muss und den Neuzugängen die Darmstadt-Mentalität einimpfen muss. Vielleicht kommt das Hessen-Derby genau zur rechten Zeit, weil in solch einer Partie Extra-Kräfte freigesetzt werden können. Jedoch bedarf es einer klaren Leistungssteigerung – die Köln-Partie war ein denkbar schlechter Start in die Saison.

Eine Eintracht ohne Alex Meier? Ein nur schwer vorstellbarer Gedanke. Irgendwann jedoch wird der traurige Tag der Tage kommen… Aber bis dahin wird
der „Fußballgott“ wie gegen Schalke auch weiterhin für seine SGE Tore schießen. Gegen Schalke (1:0), war der 33-Jährige Kapitän neben Lukas Hradecky der Matchwinner. Verschossener Elfmeter? War was…? Die Frankfurter zeigten gerade in der ersten Hälfte eine sehr ansprechende Leistung und hätten schon nach wenigen Minuten deutlich führen können. Die Elf von Trainer Niko Kovac war den Schalkern spielerisch jederzeit überlegen und konnte auch durch Kampfesgeist glänzen. Genau dies will der Coach auch von seinen Jungs auf dem Platz sehen. Die Multi-Kulti-Truppe, wie sie von vielen „Experten“ abwertend genannt wird, scheint in der Bundesliga bestehen zu können. Aber Vorsicht: nach einem gespielten Spieltag wirkliche Prognosen abgeben zu können, wäre vermessen. Grund zur Hoffnung auf eine sorgenfreie Saison ist aber vorhanden. Flügelflitzer Mijat Gacinovic, einer der Relegations-Helden, konnte seine guten Leistungen konservieren und ist momentan nicht mehr aus der Startelf wegzudenken. Allein die Aktion, die zum Elfmeter gegen S04 führte, war toll herausgespielt. Gesundet nun auch noch Neuzugang Ante Rebic, verfügt die SGE über pfeilschnelle Flügelspieler, die Löcher in eine Abwehr reißen können. Sorgenkind bleibt jedoch weiterhin die Abwehr. Insbesondere in der Innenverteidigung brennt es. David Abraham ist die einzige Konstante. Michael Hector wurde nach seiner Roten Karte, die man ihm jedoch nicht wirklich übelnehmen kann, für zwei Spiele gesperrt. Und Madrilene Jesus Vallejo wirkt durchaus verletzungsanfällig. Die Adlerträger fahren als Favorit nach Darmstadt und können mit einer Schalke-ähnlichen Leistung auf mindestens einen Punkt hoffen.

STATISTIK und WISSENSWERTES

Bisher gab es zwischen den beiden Hessen-Rivalen 6 Spiele. Die Eintracht konnte davon vier gewinnen, die Darmstädter zwei. Zu einer Punkteteilung kam es somit noch nicht. Das Torverhältnis beträgt 10:6 Tore für die SGE.

Auswärtsbilanz: 3 Spiele – ein Sieg für 98 und zwei Erfolge für die Adlerträger stehen zu Buche. Das Torverhältnis beträgt 6:4 Tore zugunsten der SGE.

Rund ums Spiel: In der letzten Saison gewann jeweils die Auswärtsmannschaft. So siegten die Darmstädter in einer ereignisreichen Partie mit 1:0 in Frankfurt, während die Eintracht im Rückspiel mit 2:1 die Oberhand behielt. Der Sieg war zugleich ein Meilenstein für den kaum mehr möglich gehaltenen Klassenerhalt. Schlüsselszene: beim Stand von 1:0 für den SVD hielt Torwart-Krake Hradecky einen Elfmeter von Sandro Wagner. Jubiläum: Fußballgott Alex Meier steht vor seinem 250. Bundesliga-Spiel im Eintracht-Trikot. Herzlichen Glückwunsch!

Sperren: Obinna (Darmstadt), Michael Hector (SGE).

DIE AUFSTELLUNGEN

Darmstadt 98                                                                                                       Abwehrchef und Kapitän Aytac Sulu fällt weiterhin aus. Ein Einsatz käme für den 30-Jährigen zu früh. Ob Peter Niemeyer im Mittelfeld auflaufen kann, ist noch nicht sicher. Mario Vrancic könnte ihn auf der Sechserposition vertreten.

Die mögliche Aufstellung des SVD:
Esser – Fedetskyy, Höhn, Milosevic, Holland – Gondorf, Niemeyer – Ben-Hatira, Vrancic, Heller – Schipplock

Eintracht Frankfurt
Die Not in der Innenverteidigung ist groß. Durch die Sperre von Michael Hector (2 Spiele) könnte die Stunde von Jesus Vallejo schlagen, der sich wieder fit gemeldet hat. Rechts könnte erneut Szabolcs Huszti beginnen, aber auch Haris Seferovic wäre eine ernstzunehmende Alternative.

Die voraussichtliche Aufstellung der Eintracht:
Hradecky – Varela, Vallejo, Abraham, Oczipka – Hasebe, Mascarell – Huszti, Gacinovic – Meier – Hrgota