Auf die Rückkehr von Marc Stendera sind viele Fans bereits gespannt.

Die ersten Spiele der Saison sind gespielt und die Punkteausbeute ist bisher eher mager. In der Offensive fehlt es an Kreativität und einem schlüssigen Konzept und in der Defensive steht die Mannschaft zwar recht sicher und lässt nur wenige Chancen zu, welche die Gegner bisher aber oft zu nutzen wussten. Die Hoffnungen vieler Fans ruhen daher darauf, dass Marc Stendera und Marco Fabián möglichst bald wieder eingreifen können, um die dringend benötigte spielerische Qualität in die Mannschaft zu bringen. Und dann gibt es auch immer noch den Fußballgott und Kapitän Alex Meier, der mit seiner Abschlussqualität wieder die notwendigen Tore beisteuern kann.

Aber wie sieht es eigentlich im Verletztenlazarett der Eintracht aus? Bei wem ist derzeit an Training nicht zu denken und welcher Spieler arbeitet gerade in der Reha oder im Kreise der Mannschaft? Und wie stehen überhaupt die Chancen der Rekonvaleszenten wieder in den Kader oder gar die Startelf zu rutschen?

SGE4EVER.de hat sich die betreffenden Spieler einmal genauer angeschaut und für euch ein Update angefertigt und die möglichen Aussichten nach ihrer Rückkehr prognostiziert.

Die Langzeitverletzten

Alex Meier 

Den Kapitän der Mannschaft erwischte es in der Sommerpause gleich doppelt. Erst knickte er im Urlaub beim Joggen um und musste sich daraufhin am Knöchel operieren lassen und wenige Tage später musste er auch noch die Diagnose Borreliose verkraften. Mittlerweile hat Alexander Meier die Antibiotika-Therapie überstanden und ein baldiges Blutbild soll Aufschlüsse über den Heilungsverlauf liefern. Außerdem konnte er in den letzten Tage auch in der Reha sein Programm immer weiter steigern. Wann der Fußballgott aber wieder auf dem Rasen seiner Mannschaft helfen kann, ist derzeit völlig unklar. „Es gibt keinen Zeitplan. Für mich zählt nur, dass ich richtig gesund werde und beschwerdefrei spielen kann. Das wird gelingen“, erklärte er erst vor Kurzem in der „SportBild“. Seriöse Einschätzungen lassen aber vermuten, dass Meier spätestens im November wieder komplett mit der Mannschaft trainieren könne. Einige Pflichtspiel-Minuten in der Hinrunde sind damit sicherlich auch noch drin.

Aussicht: Das Angriffsspiel der Mannschaft lahmt weiterhin und so könnte der 34-Jährige durchaus Chancen haben sich wieder einem Stammplatz zu erarbeiten. Wenn Meier gebraucht wurde, dann war er in der Vergangenheit stets da.

Marco Fabián

Der Mexikaner musste bereits in der vergangenen Saison längere Zeit wegen Rückenproblemen aussetzen. Nachdem er im Sommer wieder über Schmerzen klagte, sollte er eigentlich konservativ behandelt werden, bevor man sich dann aber doch anders entschied und Fabián Mitte August in Houston erfolgreich an der Lendenwirbelsäule operiert wurde. Seitdem kämpft der Nationalspieler in der Reha für sein Comeback. An eine baldige Rückkehr auf das Spielfeld ist aber nicht zu denken. Läuft alles wie erhofft, kann er in der Winterpause die Vorbereitung bestreiten, um dann in der Rückrunde wieder voll anzugreifen.

Aussicht: Es wird interessant sein zu sehen, wer für Fabián in der Rückrunde aus dem offensiven Mittelfeld weichen muss. Gacinovic machte in den bisherigen Partien in der Offensive den besten Eindruck und zeigt auf seiner Lieblingsposition wieder mehr Zug zum Tor. Boateng wurde als Führungsspieler geholt und steht bei Trainer Niko Kovac hoch im Kurs. Lediglich De Guzmán konnte bisher noch nicht überzeugen und dürfte seinen Stammplatz verlieren. Allerdings spielt dieser im zentralen Mittelfeld und hier scharrt schon Marc Stendera mit den Hufen. Sollte Fabián jedoch wieder zu alter Stärke zurückfinden, wird Kovac kaum auf ihn verzichten können.

Omar Mascarell

Etwas besser als bei Fabián sieht es bei Omar Mascarell aus. Zwar musste er wie sein Mannschaftskollege nach erfolgloser konservativer Behandlung, doch an der Achillesferse, die ihm schon länger zu schaffen machte, operiert werden. Zwei Monate nach seiner Operation berichtete er nun allerdings bei Eintracht TV, dass er ihm schon besser gehe: „Ich hoffe, dass ich bald wieder zur Mannschaft stoßen kann.“ Wie schnell er aber nach der Rückkehr ins Mannschaftstraining wieder die nötige Wettkampffitness besitzt und eine Alternative darstellt, muss abgewartet werden.

Aussicht: Seine Rückkehr wird sehnlichst erwartet. Bereits in der vergangenen Saison war er Stammspieler und die Konstante in der Frankfurter Zentrale. Obwohl er selten auffällige Szenen hatte, machte er die Räume eng, räumte im defensiven Mittelfeld resolut auf und wusste mit einer sicheren Spieleröffnung und guten Spielverlagerungen zu überzeugen. Richtig auffällig wurde seine Qualität, als er der Mannschaft zum Ende der Saison nicht mehr zur Verfügung stand. Gelson Fernandes, der zurzeit den einzigen Sechser im hessischen Ensemble gibt, zeigte bisher durchwachsene Leistungen. Kämpferisch kann man ihm kaum Vorwürfe machen, auch wenn er sich dafür regelmäßig gelbe Karten abholt. Im Spiel nach vorne fehlt ihm allerdings eindeutig die Klasse.

Die Kurzzeitverletzten

Danny Blum

Den Saisonstart musste die SGE ohne Danny Blum angehen. Der Offensivallrounder unterzog sich im August einem Eingriff an den Mandeln und musste im Anschluss daran komplett mit dem Training aussetzen. Doch damit nicht genug, denn Blum klagte nach der Operation weiterhin über Halsschmerzen und so verlängerte sich die Ausfallzeit abermals. So kann Blum noch immer nicht am kompletten Training der Hessen teilnehmen, sondern muss meist individuell an seiner Rückkehr arbeiten.

Aussicht: Blum wird sich strecken müssen, wenn er einen weiteren Karrieresprung machen möchte. In seiner Zeit bei der Eintracht machten ihm immer wieder Verletzungen zu schaffen und so konnte die wenigste Zeit mit kompletter Fitness und Form am Spielbetrieb teilnehmen.

Danny da Costa wird der Eintracht die nächsten Wochen nicht zur Verfügung stehen.

Danny da Costa

Bittere Nachrichten erreichten vergangene Woche die Eintracht mit den Ausfällen von Danny da Costa und Max Besuschkow. Ersterer muss wegen eines Sehnenanrisses im rechten hinteren Oberschenkel mehrere Wochen pausieren und wird damit wohl erst im Schlussspurt der Hinrunde wieder komplett angreifen können.

Aussicht: Die Pflichtspieleinsätze im Trikot der Eintracht waren alles andere als überzeugend. Mit einem SGE4EVER.de-Notenschnitt von 4,0 ist nicht daran zu denken, dass er seinen Konkurrenten Timothy Chandler verdrängen kann.

Max Besuschkow

Eigentlich lief die Vorbereitung für den Youngster richtig gut. In den Testspielen zeigte er starke Leistungen, bereitete Tore vor und konnte sich auch selbst das eine oder andere Mal in die Torschützenliste eintragen. Und Niko Kovac kam aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Dann kam aber alles anders. Erst fiel er dem neuen Konkurrenzkampf zum Bundesligastart zum Opfer und wurde nicht mal in den Kader berufen und nachdem er dann gegen Gladbach zumindest auf der Bank saß verletzte er sich im Training – Muskelfaserriss im Adduktorenbereich. Die Ausfallzeit hält sich glücklicherweise in Grenzen. Ende September soll der Mittelfeldspieler wieder ins Training einsteigen.

Aussicht: Wo steht der gebürtige Schwabe in der internen Hierarchie? Diese Frage kann im Moment keiner so richtig beantworten. Seit er die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart im vergangenen Winter in Richtung Frankfurt verließ, hat er einen gewaltigen Sprung gemacht. Aber reicht es, um sich in der Bundesliga durchzusetzen? Der gelernte zentrale Mittelfeldspieler zeigt in der Vorbereitung vor allem in der Offensive seine Stärken. Dort ist der Konkurrenzkampf allerdings besonders eng. Er wird Geduld haben, sich im Training anbieten und auf Kurzeinsätze hoffen müssen. Allerdings steht er mit 20 Jahren auch noch am Anfang seiner Karriere.

Yanni Regäsel

Yanni Regäsel sollte eigentlich schon gar nicht mehr im Kreise der Frankfurter sein. Dem Rechtsverteidiger wurde eindringlich nahegelegt sich einen neuen Arbeitgeber zu suchen. Das klappte aber in der vergangenen Transferperiode nicht und so wird er mindestens noch bis zum Winter im Kader sein.

Aussicht: Dass er allerdings noch ein Pflichtspiel für die SGE bestreitet, gilt als ausgeschlossen. Zu selten nahm er zudem am Mannschaftstraining teil, da ihn immer wieder Verletzungen zurückwarfen. Zuletzt musste er aufgrund eines Hexenschusses pausieren.

Die Rückkehrer

Marius Wolf

Sein letztes Pflichtspiel bestritt Marius Wolf beim DFB-Pokal-Halbfinale gegen Borussia Mönchengladbach. Dort verletzte er sich schwer an der Schulter und hat sich in diesem Zuge erst jetzt wieder zurückkämpfen können. Zuletzt wurde er sogar mit einem Platz auf der Bank belohnt.

Aussicht: Den Durchbruch schaffte Wolf noch nicht. Gut möglich aber, dass Kovac den Youngster immer wieder, vor allem als Einwechselspieler, einsetzen wird.

Marc Stendera

Der Pechvogel der Eintracht. Der 21-Jährige hatte in seiner kurzen Karriere schon mit einer beachtlichen Anzahl an Verletzungen zu kämpfen. Zwei Kreuzbandrisse, ein Außenmeniskusriss, eine ausgekugelte Schulter und mehrere kleinere Blessuren. Zuletzt zog er sich im Testspiel gegen Benevento Calcio eine Distorsion im Sprunggelenk zu. Seit Mitte August ist er wieder im Mannschaftstraining und die Fans fragen sich: Ist er keine Alternative für den Kader? Doch Sportdirektor Bruno Hübner wiegelt ab: „Er ist noch nicht so fit, wie er sein muss, um auf dem Platz zu stehen“. Auch Trainingsbeobachter berichteten, dass sich Stendera in Trainingsspielen bei Zweikämpfen noch merklich zurückhält. Aufgrund seiner Verletzungsanfälligkeit sollte allerdings auch darauf geachtet werden, in nicht wieder zu früh ins Rennen zu schicken.

Aussicht: Holt Stendera seinen Trainingsrückstand auf, stellt er im zentralen Mittelfeld durchaus eine Alternative dar. Fabián und Mascarell sind noch verletzt und Fernandes und De Guzmán zeigen bisher nicht die erhofften Leistungen. Der Techniker könnte aus der Zentrale heraus das Spiel der Eintracht leiten. Die dafür nötige spielerische Klasse, das Auge und die Passsicherheit hat er. Zudem konnte er in der Vergangenheit auch immer wieder seine Scorerqualitäten unter Beweis stellen.

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3 Kommentare

  1. Super Artikel! Vielen Dank!
    Die verletzten Spieler verliert man bei dem großen Kader in der Tat leicht aus den Augen.
    Bin echt gespannt, wenn denn mal ausnahmsweise alle fit sind, wer die ersten 11 auf dem Platz sind!?
    Hradecky, Abraham und in meinen Augen Gacinovic sind unverzichtbar. Boateng wegen seiner Präsenz und Ballsicherheit sinnvoll. Sonst wird es spannend! Ich bin ja großer Fabian-Fan und hoffe stark, dass Stendera mal lange unverletzt bleibt – den finde ich nämlich auch wichtig…
    Aber heute erstmal ne gute Leistung gegen Köln abrufen! Wobei wir gegen den Tabellenletzten ja traditionell großzügig sind 8-/

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  2. Ich tippe auf Sieg heute.
    Und wenn man liest wer noch zurückkommt muss man überhaupt optimistisch sein.
    Super das Niko einsichtig ist.
    Es war doch klar dass die Pressebotschaft genau abgestimmt war.
    Da unterschätzen einige SGEler hier das Teamwork bei uns. Aber nichts für ungut!

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