Ante Rebic behielt im Schneetreiben immer den Überblick und setzte die Bayern gehörig unter Druck.

0:1 zu Hause verloren. Die bereits vierte Heimniederlage im siebten Spiel im heimischen Waldstadion. Sicherlich kein Grund, um in Jubelarien zu verfallen. Doch trotzdem darf die Leistung von Eintracht Frankfurt am Samstag gegen Bayern München durchaus als ordentlich und positiv stimmend für die Zukunft betrachtet werden. Denn die Mannschaft von Cheftrainer Kovac verkaufte sich gegen den Rekordmeister ziemlich teuer und machte es ihrem Gegner über 90 Minuten lang ziemlich schwer. Bemerkenswert: Die Frankfurter hatten nach 90 Minuten sogar mehr Ballbesitz als der Tabellenführer (52 Prozent gegenüber 48 Prozent). Malus: Zwingende Torchancen konnten sich die Gastgeber nur selten herausspielen. Trotzdem darf nach dieser Niederlage positiv auf die kommenden Partien geblickt werden.

Personell musste der Trainer dabei zwei Wechsel vornehmen. Der an einer Erkältung leidende Makoto Hasebe räumte seinen Platz im defensiven Mittelfeld für Gelson Fernandes. Der formschwache Mijat Gacinovic musste auf der Bank Platz nehmen und wurde durch Aymen Barkok ersetzt. Der Youngster zeigte beim 2:1-Auswärtssieg eine couragierte Leistung und verdiente sich damit die Nominierung in der Startelf.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung der dreizehn zensierten Spieler 2,69. Trotz einer Niederlage kann sich dieser Durchschnittswert ziemlich sehen lassen.

Die Einzelnoten der über 490 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

Ante Rebic, David Abraham:
Ante Rebic beschäftigte Gäste-Keeper Starke wie kein zweiter. Der Kroate gab die meisten Torschüsse ab (3) und musste sich der ordentlichen Leistung des Torwarts geschlagen geben. Die bayrische Hintermannschaft konnte den Offensivspieler aber nur selten mit legalen Mitteln stoppen und wirkte teilweise sogar etwas überfordert mit der Dynamik und dem Durchsetzungsvermögen von Rebic. Das honoriert der Frankfurter Anhang mit der Note 2,0 und damit auch dem Titel „Spieler des Spiels“. Wiedermal knapp geschlagen geben musste sich David Abraham. Der Argentinier, der kurz vor der Partie seinen Vertrag bei den Hessen bis 2021 verlängerte, wirkte gefestigt und hatte insgesamt die meisten Ballkontakte (100). Mit dieser Form ist Abraham nicht mehr zu ersetzen im Abwehrzentrum von Kovac.

Marius Wolf, Kevin-Prince Boateng, Taleb Tawatha, Carlos Salcedo, Jetro Willems:
Marius Wolf versuchte den Schwung der letzten Wochen positiv mitzunehmen, was ihm auch häufig gelang. Sein Selbstvertrauen merkte man ihm in den diversen Situationen deutlich an, wenngleich ihm nicht immer alles gelang. Das trifft auch auf Kevin-Prince Boateng zu. Der Strippenzieher im Mittelfeld dirigierte Defensive und Offensive und traf in dieser Rolle so gut wie nie die falschen Entscheidungen. Taleb Tawatha wirkte eine knappe Viertelstunde mit und versuchte auf der linken Seite noch einmal für Alarm zu sorgen. Doch auch nach seiner Hereinnahme fand das Team keine Lücke. Carlos Salcedo machte vielleicht sein bestes Spiel im Trikot der SGE. Der frischgebackene Vater grätschte und kämpfte jegliche gefährliche Situation ohne Probleme weg und wirkte zudem auch etwas passsicherer als zuletzt. Jetro Willems  rieb sich ständig an der bayrischen Defensive auf. Er versuchte es aber immer und immer wieder. Seine Leidenschaft war auf dem Feld zu jedem Zeitpunkt zu spüren.

Luka Jovic, Simon Falette, Lukas Hradecky, Aymen Barkok, Gelson Fernandes:
Luka Jovic konnte keine wirklichen Akzente setzen. Die gegnerischen Verteidiger hatten ihn ohne Probleme im Griff. Ständig bemüht, aber ohne Erfolg. Simon Falette hatte ausgerechnet Coman als Gegenüber. Sein Landsmann entwischte ihm aber doch das eine oder andere Mal und so wurde es vor allem über die rechte Seite der Bayern immer wieder gefährlich. Lukas Hradecky war beim Gegentor machtlos. Ansonsten boten sich ihm aber auch nur selten Gelegenheiten um sich auszuzeichnen. Zu selten konnte sich der Gegner eben in Schussdistanz bringen. Aymen Barkok zeigte durchaus Ideen und Kreativität. Gegen den Champions-League-Teilnehmer wurde es aber auch für ihn häufig schwierig. Ein solider Auftritt von Barkok. Gelson Fernandes musste bereits früh durch eine Gelbe Karte vorsichtig agieren und das merkte man dem Schweizer dann auch an.

Sebastien Haller:
Sebastien Haller hatte es in vorderster Front sehr schwer, denn die Bayern stellten sich ziemlich gut auf seine Fähigkeiten ein. Torschüsse ergaben sich für den Franzosen nicht. Ein Plan B in solchen Spielen würde ihm gut tun.

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4 Kommentare

  1. Kurz mal zum Pokal nächste Woche: Es gibt noch einige Karten über die Homepage von Heidenheim, wer also bisher Pech hatte, kann dort noch zuschlagen…

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  2. „Ein Plan B in solchen Spielen würde ihm gut tun.“

    Und mit Plan C, D oder E nach vorne gewinnen wir auch solche Spiele…!

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  3. ich möchte kein Wasser in den Wein giessen,
    aber als bekennender Willems-Unterstützer darf ich ihn auch mal kritisieren.
    Ich hatte am Samstag den Eindruck, dass Herr Willems sich für die Defensive weniger begeistert als für den Angriff.
    Schien mir auch mehr Überheblichkeit als Konditionsschwäche.
    Daher scheint mir die schlechtere Bewertung von Falette zu unrecht, steht sie doch in einem Zusammenhang zu der behäbigen Defensivleistung seines Kollegen Willems.
    Und Haller sehe ich abgestraft für ein fehlendes/noch nicht vorhandenes Offensivkonzept.
    Schade dass Kamada heute Abend nicht zur Verfügung steht. Vielleicht traut sich NKTT auch noch mehr, Barkok bleibt und später kommt Besuschkov.

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  4. Das Haller gegen die Bayern nicht viel Land sehen würde, konnte man schon vorher ahnen. Warum Kovic nicht von Anfang an auf Jovic gesetzt hat, weiß auch nur er. Jovic hatte eine echt schöne Flanke die ein Bayernspieler gerade noch klären konnte. Haller ist bei Spiele gegen starke Gegner (z.B. Leverkusen oder Bayern) eher verschenkt. Entweder man ändert das System und die Aufgabe oder man lässt andere Leute spielen. sonst war das Spiel ja okay von uns, aber zwischen (Schnäppchen-)Stürmer Rebic und (Top-) Stürmer Haller war ein riesen Unterschied.

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