Änis Ben-Hatira kämpft in Frankfurt um einen neuen Vertrag. Vom neuen Coach ist er durchaus angetan: "Niko Kovac hat mir gleich von Anfang an gesagt, dass er auf mich baut."
Änis Ben-Hatira kämpft in Frankfurt um einen neuen Vertrag. Vom neuen Coach ist er durchaus angetan: „Niko Kovac hat mir gleich von Anfang an gesagt, dass er auf mich baut.“

Änis Ben-Hatira jubelte überschwänglich, nachdem ihm der goldene Treffer gegen Hannover 96 gelungen war. Der Deutsch-Tunesier ließ seinen Emotionen freien Lauf, sprang hoch in die Luft und schrie den angestauten Frust der vergangenen Monate laut heraus. Ben-Hatira musste in der jüngeren Vergangenheit einige Nackenschläge verdauen – erst die schwere Zehenverletzung, dann die Suspendierung bei Hertha BSC Berlin, zuletzt auch die Tatsache, bei der Eintracht unter Ex-Coach Armin Veh noch nicht angekommen zu sein.

Den 27-Jährigen schmerzt vor allem das Ende in der Hauptstadt noch immer. Er gibt im Gespräch mit Bild zwar zu: „Ich bin im Bus nach dem Bremen-Spiel gegen Weiser handgreiflich geworden. Das darf mir nicht passieren. Denn ich sehe mich als Vorbild für die jungen Fußballer.“ Ben-Hatira wehrt sich allerdings gegen diverse Darstellungen seiner Person und sagt, dass dieser Vorfall sicherlich nicht grundlos passiert sei: „Und es stört mich immer noch, dass man nach den Aussagen von Hertha den Eindruck gewinnen musste, ich hätte in dem Bus ein Massaker angerichtet. Was für ein Quatsch.“

Ben-Hatira von Dardai enttäuscht: „Eine miese Nummer!“

Hertha-Trainer Pal Dardai und der U21-Europameister 2009 hatten allerdings keine Basis im alltäglichen Umgang miteinander gefunden. Der Mittelfeldspieler ärgert sich über das Verhalten von seinem Ex-Coach, der ihn erst als Unruheherd darstellte, eine Woche später dann zurückruderte und sagte, dass er sich vorbildlich verhalten habe. Ben-Hatira ist mit diesem Verhalten nicht einverstanden und wirft Dardai unverblümt vor: „Eine miese Nummer. So einen Abgang habe ich nicht verdient.“

In Frankfurt öffnet das selbsternannte „Bolzplatzkind“ ein neues Kapitel und will unter Niko Kovac durchstarten und an die besseren Zeiten in seiner Karriere anknüpfen. Der Kroate sieht in dem Offensivmann einen Führungsspieler. Ben-Hatira freut sich über die Wertschätzung des neuen Übungsleiters und fügte selbstbewusst an: „Wenn ich fit bin und gut trainiere, kommt kein Trainer an mir vorbei. Ich hoffe, dass nach meinem Tor gegen Hannover der Knoten jetzt geplatzt ist und ich meinen Teil zum Klassenerhalt mit Eintracht beitragen kann.“ Er möchte diese Stärke am liebsten auch beim FC Bayern München offen zur Schau tragen. Die Fahrt in die Allianz-Arena soll keine Besichtigungstour werden. Ben-Hatira gibt die Richtung vor: „Das werde ich auch versuchen, dem Team zu vermitteln. Ich wünsche mir, dass wir da als Kerle auftreten und uns nicht nur hinten rein stellen.“

Wird Alex Meier für die entscheidenden Wochen noch fit?
Wird Alex Meier für die entscheidenden Wochen noch fit?

Wie schwer ist Meier tatsächlich verletzt?

Den mutigen Auftritt muss das Team allerdings weiterhin ohne Alex Meier hinlegen. Wie schlimm ist der Torjäger wirklich verletzt? Neben dem Riss eines Fettkörperchens im rechten Knie wurde zusätzlich ein Knochenödem am Schienbeinkopf von Vertrauensarzt Dr. Bernhard Segesser festgestellt. Fahrrad fahren, Stabilisationsübungen und diverse Behandlungen – mehr kann der 33-Jährigen aktuell nicht absolvieren. Meier, der vor zwei Wochen einen Laufversuch im Training abbrechen musste und seitdem noch stärkere Schmerzen im Knie verspürte, erklärt: „Ich wollte es einfach mal testen, aber das war wohl zu früh. So ein Knochenödem ist eben sehr schmerzhaft, und das muss einfach heilen. Da darf man nichts riskieren.“ Am heutigen Donnerstag reist er nach München zu Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Die Hoffnung der Eintracht ist klar umrissen: Meier soll zur Partie gegen die TSG Hoffenheim in 16 Tagen wieder auf dem Feld stehen.

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12 Kommentare

  1. Wir können den Klassenerhalt sicherlich auch ohne AMFG schaffen. Aber es wird ungleich schwerer, sollten unsere „Stürmer“ weiterhin so „Stürmen“

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  2. Osteochondrose hatte bzw. habe ich auch aktuell der Orthopäde hatte nichts von einer OP gesagt nur, dass ich mit Aufbauspritzen die Heilung optimieren kann. Hat ein paar Wochen geschmerzt hat wohl verschiedene Verläufe im schlimmsten fall splittert wohl durch das Edöm etwas Knorpel ab und dass ist dann nicht so gut … kommt wohl auch ganz drauf an an welcher Stelle das Edöm sitzt. Sport machen ist damit nicht möglich ! Zumindest ist es so bei mir.

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  3. Hoffen wir, dass der Groll von Müller-Wohlfahrt gegen Bayern noch groß genug ist um alles daran zu setzen, AMFG14 so schnell wie möglich wieder fit zu bekommen. Wobei ich, selbst wenn alles gut läuft, ihn gegen Bayern nicht spielen lassen würde oder wenn dann nur für ein paar Minuten. Lieber schonen für Hoffenheim aber mal sehen ob das überhaupt ne Option ist – ich drücke die Daumen.
    Zu Ben Hatira: weiß nicht ob es so gut kommt sich als Opfer darzustellen. Wenn er nem Mitspieler in die Fresse haut lässt sich das durch gar nichts herunterspielen. Wenn man dann ohnehin nicht unangefochtener Stammspieler ist oder keine große Zukunft im Verein hat ist das die ideale Möglichkeit um jemanden loszuwerden. Der Dardai macht schon vieles richtig und die wohl gute Stimmung bei Hertha würd ich mir auch nicht versauen lassen. Aber hier geht’s bei Null los und mit Toren kann er sich bei uns ganz schnell in die Herzen schießen, wie es ihm bei Hertha ja anscheinend ganz gut gelungen ist.

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  4. Müller-Wohlfaht ist Profi. Der hat vorm CL-Finale noch einen Spieler von Chelsea fitbekommen der dann gegen Bayern spielte. Aber Meyer sollte gegen Bayern sowieso nicht spielen.

    Ben Hatira hat ja klar gesagt, das sowas nicht passieren darf. Aber es war wohl nicht so grundlos wie es von der Berliner Seite aus dargestellt wurde. Der Weiser hat das wohl ( was natürlich keine Entschuldigung ist ) provoziert. Soll nicht der netteste Mitspieler sein.

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  5. Und genau mit diesem „ABER“ versucht man doch wieder die Opferrolle einzunehmen. Ist bei Sefe das gleiche Thema. Aber wie gesagt – das war woanders und bei uns bekommt er die Chance sich zu beweisen. Mit dem Siegtor gegen Bayern kann er sich schon nach wenigen Wochen unsterblich machen.

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  6. Oje, oje. Alle guten Wünsche für Alex. Das Knochenhautödem ist wohl die schlimmere Sache. Hoffentlich bringt der Besuch bei MW etwas Positives und nicht die Gewissheit, dass die Heilphase sehr lange dauern wird.

    Ben-Hatira… sein Auftritt gegen 96 war gut. Es sollte trotzdem derzeit nicht in jedes Mikrofon, jede Kamera sprechen.
    Einfach weiter an der Leistung arbeiten und Memoiren kann er ja später noch schreiben. Wenn dann die Eintracht als seine Erfolgsstory darin vorkommt, um so besser.

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  7. Vielleicht wäre ja Maulhalten und Leistung (am besten Tore) bringen die richtige Reaktion auf das was in Berlin passiert ist. Da sehe ich noch Entwicklungspotential.

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  8. Knochenödeme sind meist reaktiv, bedeutet aber eine längere Rekonvaleszenz….
    mir war schon vorher klar, als das mit dem Hoffa-Fettkörper rauskam, dass das mindestens 4-6 Wochen dauert, ehe Meier wieder voll trainieren kann… Also, das wird sich auch noch mind. 2 Wochen hinziehen…
    @Adlerherb: Osteochondrose hat mit dem (posttraumatisch reaktiven) Knochenödem nix zu tun !
    Wird sehr knapp mit Hoffenheim…..aber wir brauchen Alex !

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