Enttäuscht von sich und der gesamten Mannschaft. Bastian Oczipka.
Enttäuscht von sich und der gesamten Mannschaft. Bastian Oczipka.

Nach Niederlagen wird gerne gesagt, dass man doch mal eine Nacht drüber schlafen solle und das Geschehene verarbeiten müsse. Im Falle der bitteren 0:2 Niederlage beim FC Ingolstadt ist der Sprung zurück in den Alltag aber nur schwer möglich – zu schwach war der Auftritt, den die Eintracht beim Aufsteiger aus Oberbayern zeigte. Nichts, aber auch gar nichts erinnerte an die Mannschaft, die so viel Hoffnung geweckt hat und in den ersten sechs Spielen – mit Ausnahme der Partie gegen den FC Augsburg – zumindest einen ordentlichen Start hingelegt hat. Doch mit dem Pausenpfiff im letzten Spiel gegen Hertha BSC Berlin wurde wohl ein Stecker bei der von Armin Veh trainierten Mannschaft gezogen. Zu diesem Zeitpunkt noch führten die Adler noch mit 1:0 gegen die Hauptstädter und waren gerade dabei, es sich in der oberen Tabellenhälfte gemütlich einzurichten. Doch drei Halbzeiten und knapp 140 gespielte Minuten später spricht am Main niemand mehr von Europa.

Stattdessen sind die Sorgen groß, dass es eine ungemütliche Saison im Keller der Bundesliga geben könnte. Glücklicherweise, so muss man es wohl sagen, konnten der SV Werder Bremen (0:1 gegen Hannover 96), VfB Stuttgart (2:2 gegen TSG Hoffenheim) und auch der Hamburger SV (0:3 bei Hertha BSC Berlin) nicht gewinnen. Dafür aber rollt Borussia Mönchengladbach die Liga nun von hinten auf – gegen den VfL Wolfsburg gab es für die Fohlenelf den dritten Sieg in Serie. Auf die Hessen wartet da am Samstag nach der Länderspielpause eine ganz schwierige Aufgabe. Glücklicherweise sind in der kommenden Woche mit Lukas Hradecky, Heinz Lindner, Makoto Hasebe, Marc Stendera, Luca Waldschmidt, Constant Djakpa, Carlos Zambrano und Mijat Gacinovic nur acht Akteure auf Reisen. Der größte Teil der Stammspieler bleibt in Frankfurt und muss schleunigst an den vorhandenen Defiziten arbeiten.

Auch gegen die Schanzer gab es erneut gravierende Mängel im Spielaufbau und dem Passspiel zu beobachten. Stefan Reinartz, der gestern seine bislang schwächste Partie im Trikot der Eintracht ablieferte, sagte dem hr-sport: „Wir schaffen es nicht, den Spielstil den wir haben, 90 Minuten auf den Platz zu bringen.“ Die kritische Frage mag erlaubt sein: Was ist die Idee, der man nachgeht? Welchen Stil wollen die Adler überhaupt auf das Feld bringen? Und wie gelingt es endlich, eine konstant gute Leistung über 90 Minuten abzurufen? Heute haben wir uns bereits mit den krassesten Fehlleistungen der Mannschaft auseinandergesetzt. Die Niederlage kann man auch diesmal nicht an einzelnen Akteuren festmachen – es war ein kollektives Versagen, dass die Zuschauer im Audi-Sportpark zu sehen bekamen. Man war den Schanzern vor allem in Sachen Zweikampfstärke (nur 44% gewonnen) und Laufleistung (113,1 zu 115,5 Kilometer) deutlich unterlegen. „Wir sind absolut enttäuscht von uns„, sagte Bastian Oczipka am frühen Morgen und drückt damit seine Ratlosigkeit über das gestern gezeigte aus.

Ernüchterung hat sich aktuell breit gemacht am Main. Vor allem die Bilanz auf fremden Plätzen ist weiterhin besorgniserregend. Der 4:1 Sieg bei den Stuttgartern war scheinbar auch nur eine kleine Ausnahme. Zieht man nur die aktuelle und die letzte Spielzeit zusammen, dann haben die Frankfurter in 22 Partien in der Fremde nur drei gewinnen können. Nicht umsonst mahnte Sportdirektor Bruno Sportdirektor schon vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln vor drei Wochen an, dass man den Blick für die Realität nicht verlieren dürfe. Das dieser so mausgrau aussieht, wie das Wetter am heutigen Sonntag, hätten zu diesem Zeitpunkt wohl nur die wenigsten erwartet.

 

 

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6 Kommentare

  1. Bin auch enttäuscht von SGE4EVER das Sie net mal von Otsche den Nachnamen wissen aber kann passieren jeder hat mal nen schlechten Tag oder SPIEL.

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  2. @Adlerfront: Sorry, wie kann man denn so einen „Mist“ schreiben? Ja, der Redaktion ist mal beim Namen ein Fehler passiert in der Überschrift passiert – wow!

    Die Aussage von Oczipka macht einem großen Sorge. Der Trend in den letzten drei Halbzeiten ist erschreckend. Wir wirken ziemlich planlos und zu leicht ausrechenbar. Alpi, du hast völlig recht – es war fantastisch zu sehen, wie die Kölner heute den FC Schalke 04 systematisch auseinander genommen haben. Auch wie hervorragend deren Trainer Stöger auf jede Situation reagiert hat. Und dann setzen mit Vogt und Zoller in Co-Produktion auch noch zwei Einwechselspieler den Schlusspunkt unter eine überragende Auswärtspartie.

    Aber – auch die Kölner konnten vor einer Woche nicht gegen den FC Ingolstadt gewinnen – man muss immer ein bisschen auspfassen damit, einzelne Partien zu überhöhen und sich immer wieder neue Vorbilder zu suchen (mal liest man Mainz, dann Köln, morgen wieder Gladbach, übermorgen dann vielleicht Hannover, etc.) – das ist der falsche Weg. Wir müssen auf uns schauen und mal wieder eine spielerische Linie finden. Ansonsten mache ich mir wirklich große Sorgen, wie es bei uns weitergehen soll.

    Gleich vorweg: Jetzt schon einen Trainerwechsel zu fordern wäre völlig falsch – dafür war die Spielzeit bis zur zweiten Halbzeit gegen Berlin bislang zu zufriedenstellend alles in allem. Aber jetzt muss es zügig zu einer Trendwende kommen – ansonsten bleiben wir wohl lange unten stecken….

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  3. Ist zwar ne Phrase, aber der Spieler der bei uns den Ball hat, ist die ärmste Sau… keine Bewegung im Mittelfeld und Sturm, alle stehen nur rum und gucken zu was der denn jetzt wohl mit der Pille macht. Spielaufbau katastrophal!!!

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  4. Ich verstehe die Untergangsstimmung nicht. Gegen Stutgart und Köln gewonnen. Gegen Hertha und HSV ( die beide besser sind als letztes Jahr ) gepunktet. Gegen Schalke gut gespielt und leider verloren. Alles im grünen Bereich. Ingolstadt jetzt war schlecht, das stimmt. Aber es ist nur ein Spiel.

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